Eines der schönsten Rathäuser von Berlin -zumindest ein sehr geschichtsträchtiges-, das Rathaus Schöneberg, erstrahlt im herbstlichen Lichterglanz. Im Rahmen des Lichterfestes Berlin leuchtet“, in der Zeit vom 7. bis zum 18. Oktober, ist das Rathaus kunstvoll beleuchtet.

Erstmals nimmt das Rathaus Schöneberg an der Lichtershow von "Berlin leuchtet" teil.

Kunstbeleuchtung von Wall gesponsert

Gesponsert ist das Kunstvorhaben von der Firma Wall AG (Stadtmöblierer und Außenwerber), die auch einige Springbrunnen in Berlin sprudeln lässt. Der Startknopf für die Lichtinstallation wurde von der Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler gedrückt.

Bereits zum 100-jährigen Rathausjubiläum wurde beim Open-Air-Konzert das Rathaus im April 2014 ein beleuchtetes Kunstobjekt. Das Motto vom damaligen Konzert lautete: „GlockenKlang - Freedom Bells & Wisdom Voices“. Die Musiker Steve Schroyder, er gilt als Pionier der Elektronischen Musik und wirkte bei Tangerine Dream mit, Klangkünstler Wolfgang Spyra und Udo P. Leis, sowie die Musiker B. Ashra und Rainer von Vielen hatten sich speziell für dieses Konzert zusammengefunden und ein, im wahrsten Sinne des Wortes, einmaliges Stück aufgeführt. Das war „gestern“. Über ein Jahr später ist das Rathaus Schöneberg, wo früher die West-Berliner Politik gemacht wurde, nun wieder ein Hingucker.

Zusätzlich Tango und Swing

An zwei Tagen hat die bezirkliche „Dezentrale Kulturarbeit“, in Person von der umtriebigen und engagierten Ute Knarr-Herriger, sich wieder zusätzlich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Am 9. und 10. Oktober hieß das Motto „Berlin leuchtet – Schöneberg tanzt!“

Die dezentrale Kulturarbeit ist im Bezirk ein wahres Schatzkästchen! Trotz angespannter Finanzlage entstehen durch großen persönlichen Einsatz immer wieder kleine Kunst-Wunder.

Am Freitag waren alle Tanzbegeisterten eingeladen, auf dem Rathausvorplatz zur Musik vom „Community Tango Orchestra" ein Teil des Lichterglanzes zu werden.

Die Stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Kulturstadträtin Jutta Kaddatz eröffnete den Tanzabend und bedankte sich bei der Organisatorin Knarr-Herriger.

Jutta Kaddatz mit Ute Knarr-Herriger

Tango-Musik vom Feinsten!

Am Sonnabend wird von 19-21 Uhr die Damencombo „In Flagranti" mit Musik von Swing bis Jive die Lichtinstallation musikalisch begleiten.

Eine tolle Aktion, die auch viele Fotografen begeistert!

Thomas Moser (auch alle Fotos)

Und noch andere Sichtweisen in s/w:



 

Beim jährlichen Rocktreff in Mariendorf wird nichts dem Zufall überlassen und alles ist -für den Besucher kaum merkbar- perfekt organisiert. 2015 fand im Juli die 32. Veranstaltung dieser Art statt.


Seit vielen Jahren ist der Rocktreff im Fußballstadion im Volkspark Mariendorf beheimatet. Die Macher und offensichtlich auch die Besucher sind mit dieser Location sehr zufrieden. 2015 war ein sehr gutes Besucherjahr. Über 10.000 Gäste, davon 4.000 beim Spielfest, bevölkerten die Festivalwiese. Am Eingang wurden die Besucher von einem sehr freundlichen Securitydienst empfangen.

Der vordere Teil des Sportplatzes ist an zwei Tagen für das Spielfest reserviert. Links ist die Tribüne, die zeitweise auch sehr gut von den Rockfans angenommen wurde. Im hinteren Teil des Stadions steht die große Bühne und hinter den verhüllten Zäunen ist eine eigene kleine Welt verborgen.

Hier beginnt „Backstage“, wie der Teil hinter der Bühne, der für Zuschauer nicht zugänglich ist, von Veranstaltungsprofis genannt wird.

Der Blick hinter die Bühnen-Geheimnisse

Andie Kraft ist der Vorsitzende des Trägervereins der Veranstaltung CPYE e.V. und findet für uns etwas Zeit, um uns in das Hintergrundgeschehen und die kleinen „Geheimnisse“ vom Rocktreff, der jedes Jahr mit dem Spielfest zusammen stattfindet, einzuweihen. Hier kommt man nur mit einem der Ausweise rein, die genau die unterschiedlichen Berechtigungen festlegen. Neben den VIP´s, das sind die wichtigen Sponsoren und Politikerinnen und Politiker meistens aus der Bezirkspolitik, werden hier auch die Bands und die Standbetreiber vom Spielfest beköstigt. Hier kann man ungestört Gespräche führen und sich vom Rock´n´Roll-Rummel erholen. Die Nutzer des Backstage-Bereiches akzeptieren die recht strenge Veranstaltungsordnung, die aber in erster Linie aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Es gibt ein abgestimmtes Sicherheitskonzept.

Alles ist markiert und hat seine Ordnung

Andie Kraft erläutert und zeigt, dass hier alles genau markiert ist. Dies ist besonders wichtig, weil es sich um Fluchtwege handelt. Über die zweite Einfahrt, nördlich des Tribünenhauses, kommen nur die Bands mit ihren Fahrzeugen rein und sind dann gleich im Bereich hinter der Bühne.

Die Bands werden am Eingang vom Bandbetreuer Schotte begrüßt und es wird gecheckt, ob alle angemeldet sind. Dann gibt es die Einfahrtsgenehmigung und die Fahrzeuge fahren über die Tartanbahn (die diese Belastung aushält) bis zu den Zelten, wo sie ihre Instrumente auf Paletten abladen können.


Hier, direkt hinter der Bühne, werden sie von der Bandbetreuerin Laura in Empfang genommen.


Andie Kraft erläutert, dass es aus Sicherheitsgründen ein Einbahnstraßensystem gibt. Diese Regelung ist besonders für den Evakuierungsfall wichtig. Es wird streng darauf geachtet, dass die Rasenflächen nicht befahren werden.

Auch das ist in der Zeltstadt geregelt...

Die großen Zelte sind gut sichtbar markiert (Technik/Ton, Licht, Bandzelt usw.). Einige Bands und die Helfer übernachten im Backstage-Bereich in kleinen Zelten. Zwischen 50 und 80 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wuseln täglich auf dem Platz rum und kümmern sich um einen reibungslosen Ablauf. In den hinteren Backstage-Bereich dürfen nur die Menschen mit einem besonderen Ausweis. Sponsoren und Gäste dürfen diese Bereiche nicht betreten, da sich hier auch Privat- und Wertsachen befinden.

Wasser hält die Bühne fest und der Auftritt beginnt

Hinter dem Bühnenzelt befindet sich auch die große Sprunggrube. Dieser Sand wird von den Veranstaltern jährlich gewaschen.

Was das bedeutet erläutert Andie Kraft mit einem schelmischen Schmunzeln. Damit die Bühne bei Sturm nicht wegfliegt, sind an der stabilen Konstruktion 12 große Wassertanks befestigt. Jeder Tank wird mit 1000 Liter gefüllt. Da der Rasen ein verdichteter Sportrasen ist, darf das Wasser nur in diesen nach unten offenen Sand abgelassen werden. Dies wird dann beim Abbauen nach und nach gemacht.

Die Bands begeben sich eine halbe Stunde vor dem Auftritt ins Vorbereitungszelt direkt neben dem Bühnenaufgang. Hier werden die Gitarren gestimmt und die Bandmitglieder können sich umziehen. Wenn die vorherige Band fertig ist, muss alles ganz schnell gehen. Die Instrumente müssen schnell ausgetauscht werden, lange Wege wären hier kontraproduktiv. Eine eigene Crew kümmert sich um den Auf- und Abbau. Der Gewerkleiter der Crew koordiniert die Bühnenmitarbeiter. Die Bandbetreuerin hat ihn als „Übergabepunkt“ und übergibt ihm die Band. Dann kann der Auftritt beginnen.

Die Wege kennen wir im Schlaf

Auf der Bühne ist alles mit farbigen Streifen markiert und so wissen alle, wo sie langlaufen dürfen und wo nicht.

Andie Kraft: "Die Crew kennt die Wege auf der Bühne im Schlaf. Das ist auch sehr wichtig, damit alles reibungslos funktioniert." Es würde zulange dauern, wenn das die Band selber machen würde. Etliche Meter vor der Bühne, mit auf dem Platz, ist das Zelt für Ton und Licht. Hier wird alles für das Publikum perfekt zusammengemischt. Direkt am Rand der Bühne ist der Monitor-Mixer-Platz von Jana. Hier wird der richtige Ton für die Bands gemischt, damit sie hören, was sie spielen.


Die sogenannten Monitorboxen sind in Richtung der Musiker aufgestellt. Sonst würden sie ihre eigene Musik, die über die großen Boxen zum Publikum hin ausgerichtet ist, nicht hören.

Lautstärke und Schall sind wichtige Themen

Zum Thema Lautstärke erläutert Andie, dass man die großen Lautsprecher genau einpegeln (kann) und bestimmen kann, in welchem Winkel sie abstrahlen sollen. Diese gut einmessbaren Lautsprecher sind auch in der Miete teurer. Viel von der Lautstärke wird auch noch von den Bäumen abgefangen. So ist relativ wenig Musik außerhalb des Stadions hörbar. Da man die Monitorboxen nicht einpegeln kann, ist der gesamte Bühnenhintergrund mit Molton bedeckt, damit auch diese Ausbreitung des Schalls deutlich reduziert wird. Ein Beschallungskonzept wird auch regelmäßig dem Umweltamt eingereicht, obwohl es für diese Veranstaltung nicht verpflichtend wäre. Der Veranstalter ist sehr darum bemüht, damit die Anliegerbeeinträchtigung sich im geringen Rahmen hält. „Es ist leiser, als wir es gerne für ein Rockkonzert hätten. Aber wir bleiben immer unter den erlaubten Werten. Dies kontrollieren wir auch." Die Lautstärken werden genau protokolliert, um so gegen mögliche Beschwerdeführer die genauen Werte für jede Sekunde belegen zu können. „Wir achten auch darauf, dass wir das Gehör des Publikums nicht übermäßig strapazieren.

Wichtig ist uns der Gehörschutz für Kinder: „Wir bieten kostenlos Hörschutz; besonders für Kinder gibt es sehr gute Kopfhörer zum Einkaufspreis bzw. zur Ausleihe.“

Andie Kraft ist selbst Veranstaltungstechniker und kennt das Geschäft genau. Die Führung geht weiter.

Ein Zelt ist mit voller Technik ausgestattet, damit der Rocktreff die ganze Zeit im Internet zu sehen ist. Alleine hierfür ist eine Person zuständig.

Die chinesische Winke-Katze zeigt an, dass die Kameras auch dann funktionieren, wenn während der Ruhephasen auf dem Platz wenig Bewegung ist.

Ein ganzes Zelt ist mit den Verstärkern ausgestattet und in einem anderen Zelt kommt der Strom an. Jedes Zelt ist natürlich mit Feuerlöschern ausgestattet. Ein extra Stromaggregat läuft den ganzen Abend und die Nacht, damit im Notfall immer sofort eine Sicherheitsbeleuchtung den richtigen Weg weist.

Eine Organisation, die sich hinter keinem Festival im professionellen Rahmen verstecken muss!

Wie fing alles an?

Angefangen hat es 1984, als einige Jugendliche in der Mariendorfer evangelischen Gemeinde gesagt haben, dass sie nicht nur Musik im Übungsraum machen wollen. Ganz klein fing alles an. Am Anfang war das Fest von Musikern für Musiker.

Andie Kraft ist Anfang der 90er Jahre dazu gestoßen, weil er Konfirmandenunterricht hatte. Irgendwann stand er dann hinter dem Mischpult und war beim Rocktreff auf dem benachbarten Hockeyfeld dabei. Viele Helfer haben auch was mit Veranstaltungstechnik zu tun. „Hier können wir uns so richtig austoben“ meint Andie. „Erstens haben wir hier gutes Material, zweitens wissen wir durch viele Veranstaltungen, wie man es nicht macht. Wir planen es alles ehrenamtlich das ganze Jahr über. Wir haben hier relativ viel Zeit. Wir haben am Dienstag mit dem Aufbau begonnen. 3 bis 4 Tage dauert es dann. Sonst baust du solche Veranstaltungen in circa einem Tag auf. Hier können wir auf jede Kleinigkeit achten. Wir sperren zum Beispiel aus Unfallgründen die Durchgänge zwischen den Zelten.“

Hier wird nicht gerannt… und nach dem Rocktreff ist vor dem Rocktreff!

Dieses Jahr wurde erstmalig ein sogenanntes Produktionszelt eingerichtet.




Alles "in time" und die Zeit bis zum Rocktreff 2016 läuft wieder...
Hier befindet sich das organisatorische Kernstück; neben einer Wand mit Bildern aller Verantwortlichen, gibt es eine Tafel mit den Funkkanälen. Eine andere Tafel zeigt noch notwendige Arbeiten an und die Zeiten für die Briefings der kompletten Crew sind hier vermerkt. Die Produktionsleitung trifft sich noch extra für die Vor- und Nachbereitung.

Obwohl hinter der Bühne immer Aktivität ist, wird hier eine professionelle Ruhe ausgestrahlt. Für Andie Kraft ist dies auch wichtig: „Hier darf auch keiner Rennen. Dann werde ich schon mal laut. Es besteht Stolpergefahr und Rennen signalisiert immer Panik. Das können wir hier gar nicht gebrauchen.“

Dann wird Andie über das Walkie-Talkies gerufen. Die nächste Band, von insgesamt 16 ausgesuchten Bands, wartet auf ihre Ansage. Sie haben es von über 240 Bands geschafft, zu diesem mittlerweile sehr beliebten Rocktreff eingeladen zu werden.

Der Weg zum Rocktreff wurde gut gekennzeichnet...
Alles ohne Gage, versteht sich. „Nach dem Rocktreff ist vor dem Rocktreff,“ erläutert Andie noch schnell.

Ich kann nur staunen, wie perfekt diese Welt hinter der Bühne organisiert ist.

Verantwortung und Schirme

Es handelt sich um eine Veranstaltung des Jugendamtes, das auch einen Teil finanziert.

Ohne Sponsoren geht es gar nicht. Hier beim Sponsorenfrühstück...

Ohne Ehrenamtliche gehts gar nicht!
Aber ohne die vielen Spender, Sponsoren und ehrenamtlichen Helfern wäre die Veranstaltung undenkbar.


Neben Jugendstadtrat Oliver Schworck (1. Foto) ist Philipp Mengel (2. Foto) für das Jugendamt der Veranstaltungsleiter.

Die Schirmherrin des Rocktreffs ist die BVV-Vorsteherin Petra Dittmeyer.


Das Spielfest stand erneut unter dem schützenden Schirm der Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler.

Jutta Kaddatz, stellv. Bezirksbürgermeisterin und Sportstadträtin stellte das Stadion im Volkspark Mariendorf zur Verfügung.
Die Veranstalter erhoffen sich für 2016 auch wieder einen Rocktreff und Spielfest für die Bevölkerung aus Tempelhof-Schöneberg. Er wird garantiert wieder perfekt organisiert sein.

Thomas Moser (auch alle Fotos)


 

So muss ein perfektes Varieté-Rezept sein: man nehme verschiedene künstlerische Genres, schüttelt sie kräftig und bekommt dann eine witzig, spritzig und unterhaltsame Show. Genau so kann man es in der ufaFabrik noch bis zum 2. August 2015 im überdachten Sommergarten erleben. Mit „Haste Töne!“ hat die ufaFabrik eine luftige und lebendige Sommerprise nach Tempelhof gebracht.

An den ersten zwei Abenden wurden Flüchtlinge aus Erstaufnahmeeinrichtungen aus Charlottenburg-Wilmersdorf eingeladen, die sichtlich die Abwechslung genossen und so ein wenig ihre schlimmen Erfahrungen der Flucht verdrängen konnten. Staunen und Vergnügen konnte besonders in den Augen der kleinen Gäste beobachtet werden.

Musik und Artistik die begeistert!

Dann ging es erst einmal los. Sammy Tavalis ist der Kopf des Ensembles und neben seinen wunderbaren musikalischen Künsten präsentiert er locker den Abend, der mit sehenswerten artistischen Leistungen vom großen Ensemble gespickt ist. Besonders beeindruckend sind die Fähigkeiten des Musikers, Mimen und Komikers, wenn aus teils selbstgebauten skurrilen Instrumenten kleine Konzertkompositionen erklingen. Ein Conférencier der alle Showelemente im richtigen Licht erscheinen lässt!


Die „Tridiculous“ sind drei Künstler aus Berlin, die auf ganz erfrischend neuartiger Weise Tanzbewegungen und Power Moves präsentieren. Absolute Körperbeherrschung ist die Grundlage für die lustvollen Auftritte, als Gruppe, Einzeln oder auch mit den anderen Mitwirkenden kombiniert. Die Show verschmilzt sowieso zu seinem Gesamtkunstwerk und die Abgrenzung der verschiedenen Künstler ist kaum noch zu merken. Bianca Capri bezaubert am Vertikalseil und Vertikaltuch mit ihrer dynamischen Poesie und bring schwerlose grazile Momente zu zauberhaften Klängen auf die Bühne. Der Artist Mr. Wow hat als Meister des Cellos und mit seinen besonderen Diabolo-Jonglage-Künsten schon viele Bühnen gerockt. Mit ungewöhnlichen ideenreichen Diabolo-Figuren kann Mr. Wow auch den verwöhntesten Zuschauer hinter dem Ofen hervorlocken. Auch mit in die ufaFabrik ist der Künstler Ihor Yakymenko gekommen, der den freistehenden Mast wie eine Katze bespringt und beturnt. Semion Bazavlouk, von den Tridiculous, zeigt bei seinem „Human Turntables“ faszinierende Break Dance und Capoeira-Elemente. Seine grenzenlose Körperbeherrschung kombiniert er mit viel Eleganz, Kraft und Dynamik.

Die Show ist bunt und wild, ob als tanzende Puppe, mit fetzigen Motorrad-Sounds oder zu Klängen der Dreigroschenoper. Das ultimative Sommerprogramm überrascht immer wieder mit neuen verspielten Zaubereien. Mal sanft, mal mit grenzenloser Power, immer aber voller Spass und grenzenloser Unterhaltung!

Eine Willkommenskultur der ganz besonderen Art
Das Programm ist auch besonders für die eingeladenen Flüchtlinge gut ausgesucht, weil Musik und Artistik mit viel Humor im Vordergrund stehen. Die Sprache ist dabei eher nebensächlich. Hier wurde ganz praktisch eine positive Willkommenskultur abseits der herkömmlichen Wege angeboten. Eine gute Idee, die Nachahmer einfach aufgreifen sollten. Eingefädelt hat diesen Kontakt die in Westend aktive Netzwerkerin Gabriele Jahn von EURAMEDIA WERBUNG Berlin mit der ufaFabrik. In Westend sind auch die meisten Flüchtlingseinrichtungen des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf.


Der stellvertretende Bürgermeister und Sozial- und Gesundheitsstadtrat, Carsten Engelmann, ließ es sich nicht nehmen, am Premierenabend die rund fünfzig Flüchtlinge zu begleiten. Der Stadtrat berichtet von der sehr positiven Aufnahme der Flüchtlinge im Bezirk, von der engagierten ehrenamtlichen Arbeit und freut sich mit den Kinder und Eltern an diesem Abend: „Einige Stunden Ablenkung von den schwierigen Momenten tuen den teils traumatisierten Flüchtlingen sehr gut!“

Ein lohnender Abend für das gesamte Publikum!

Thomas Moser (auch Fotos)


 

Wer zur Gattung der „Süßschnäbel“ auf zwei Beinen gehört, hat sicher schon das eine oder andere Mal seine Nase an dem Schaufenster eines Schokoladengeschäftes plattgedrückt. Diesem Vergnügen kann man beim attraktiven und alteingesessenen Geschäft von „Walter Confiserie“ am Tempelhofer Damm 197 nachgehen. Walter in Tempelhof feiert in diesem Jahr das 100-jährige Firmenjubiläum.

Vom Geschäft zur Produktion oder die dritte Saison

Freundlich grüßt die Verkäuferin Anja Höldtke, die bereits seit 23 Jahren bei Schokoladen-Walter arbeitet: „Ich verkaufe gerne die leckere und hochwertige Ware.“


Zurzeit gehen Maikäfer gefüllt mit Nougat, Marzipan oder mit Konfekt besonders gut. Die Maikäfersaison ist nach Weihnachten und Ostern die dritte wichtige Jahreszeit für Walter.

Nur wenige Schritte vom Geschäft entfernt, liegt unscheinbar im hinteren Teil eines Hofes und Parkplatzes in der Burgemeisterstraße die Verwaltung und Produktion der Traditions-Leckereien-Schmiede.

Walter-Schokolade und „back to the roots”

Der Mitinhaber Konditormeister Carsten Sikora (48) winkt aus der Schokoladen-„Werkstatt“ und rührt dann gleich an der nächsten Süßigkeit weiter. 1977 übernahm der Konditormeister Peter Sikora den Betrieb vom Firmengründer Hugo E. Walter. Der Sohn Carsten ist dann nach 37 Jahren im Jahr 2014 in die Geschäftsführung eingestiegen.

In der Verwaltung im ersten Stock wartet der Geschäftsführer und Miteigentümer Thomas Jaeschke (45) im Präsentationsraum von Walter Confiserie. Thomas Jaeschke ist gelernter Industriemeister der Süßwarentechnik. Den Stolz kann man ihm ansehen, wenn er davon spricht, dass er 2014 den Schritt zurück zu den Wurzeln gemacht hat. Das Handwerk hat Jaeschke vor 28 Jahren in einem kleinen Betrieb erlernt, hat anschließend jahrelang in einem großen Berliner Schokoladenbetrieb gearbeitet und ist unter dem Motto „Back to the roots“ dann zu Walter gegangen. Er ist der kreative Kopf, der sich aber auch um die geschäftlichen Sachen kümmert. Thomas Jaeschke macht zum Teil die administrative Verwaltung, versucht aber so oft wie möglich in der Produktion mitzumachen.

Holzkisten – ein Markenzeichen für Walter-Confiserie

Hier in Tempelhof gibt es die leckersten Pralinen aus Meisterhand. Wir sind gespannt auf den Rundgang durch die „Schokoladen-Küchen-Werkstatt“. Nachdem auch dem Reporter für sein schütteres Haar eine weiße Haube verpasst wurde, geht es in der Schokoladen-Schmiede zuerst in den Verpackungsbereich.



Den einzeln verpackten Schokoladen-Maikäfern werden liebevoll Schleifen umgebunden. Im Monat Mai und zu Pfingsten sind die Insekten in Schokoladenform bei der Bevölkerung traditionell sehr beliebt. Hier werden auch die beliebten Holzkisten zwischengelagert.

Thomas Jaeschke beweist uns anhand einer alten Kiste, wie stabil sie sind. Er tritt kräftig auf sie rauf und erzählt: „Die Kisten sind als Souvenir aber auch für lange Transportwege geeignet.“ So überstehen die Pralinen auch unbeschadet den Transport in ferne Länder, wie zufriedene Stammkunden immer wieder berichten. Die Ware wird deutschlandweit und auch ins Ausland verschickt. Die in Berlin handgefertigten Kisten werden mit unterschiedlichen Motiven bedruckt. Wenn in Berlin Pralinen in Holzkisten verkauft werden, dann sind sie von Walter, erzählt stolz der Geschäftsführer. Für die anderen Firmen wird nur das jeweilige Firmenlogo aufgedruckt. Die Qualität ist aber immer die 1-A-Walter-Qualität, bestätigt Jaesckke.

Hexenküche und Haselnuß-Gold

Thomas Jaeschke macht uns auf die Haselnüsse aufmerksam, die auf die weitere Verarbeitung warten. Hier liegt das „Gold“, erzählt er schmunzelnd. In der letzten Zeit hat sich der Preis für Haselnüsse um ein Vielfaches erhöht, daher werden diese im Einzelhandel auch kaum noch angeboten.

Die fertigen Pralinen lachen uns beim Rundgang immer wieder an und wir würden am liebsten zugreifen und uns über Nacht hier einschließen lassen. Dann zeigt uns Jaeschke neue Schokoladenkreationen, die noch gar nicht im Geschäft erhältlich sind. Diese wurden in der „Walter-Hexenküche“ entwickelt.


Thomas Jaeschke experimentiert dann solange, bis er ein gutes Ergebnis bekommt. „Geht nicht, gibt es nicht“, ist sein Motto. Das wichtigste Kriterium ist jedoch immer die Qualität. Die neuen Schokoladen werden jetzt erst einmal auf Haltbarkeit getestet. Ein wichtiges Standbein sind jedoch die vom Firmengründer überlieferten Rezepte.

Generationen kaufen bei Walter

Walter-Confiserie will sich mehr den jüngeren Käufern öffnen. Diese Kundschaft kennt Walter von ihren Eltern, weiß Jaeschke zu berichten. Jetzt will man diese Käufer, die bislang vielleicht Walter-Schokolade mal verschenkt hat, auch mehr an sich binden. Walter versucht ein neues junges Image in ihre Produkte reinzupacken: „Wir machen dabei jedoch keinen Abstrich an Geschmack und Qualität.“ So wird nur hochwertige Ware nach Kontrolle weiterverarbeitet. Beispielweise wird echter Jamaika-Rum statt irgendein Billig-Aroma verwand. Das hochwertige Marzipan wird beispielsweise in Lübeck gekauft.

Walter ist dabei die Geschäfte zu modernisieren, auch einzelne Pralinen lose zu verkaufen und in einer Filiale mit einem Kakao- und Kaffeeausschank zu starten. Nicht umsonst heißt es in einem alten Firmenslogan: „Wer Walter-Ware weise wählt, wird Walter weiter wünschen.“

„Das, was immer geht, ist Marzipan und Nougat, dann kommen Trüffel jeder Art“, erklärt Thomas Jaeschke.

Er zeigt die alten Maschinen, die bei der vielen Handarbeit noch helfen und unterstützen. Für ihn ist es wichtig, dass man die alten Maschinen viel einfacher selbst reparieren und auch die Produktion besser steuern kann.

Viertausend Pralinen pro Tag

Circa 30 Mitarbeiter, 15 davon in der Produktion, und zwei Auszubildende produzieren die Köstlichkeiten. Allein die Tagesproduktion an Marzipankartoffeln beläuft sich auf 9000 Kugeln oder 4000 Pralinen. Die Jahresproduktion entspricht über 50 Tonnen Pralinen und Schokoladenspezialitäten. Und dann erhalten wir noch einen Einstiegskurs in Sachen Schokolade. Neben der Schokolade produziert Walter im Bezirk auch „Faustmann-Gebäck“.

Die exquisiten Trüffel- und Sahnespezialitäten aus edlem Marzipan und feinstem Nougat enthalten weder Konservierungsstoffe, künstliche Aromen oder Farbstoffe. Absolute Frische ist das oberste Prinzip: Walter-Pralinen werden nicht gelagert, sondern erst nach Auftragseingang produziert.

Wir erhalten noch eine Einweisung und lernen, was „Fettreif“ und „Zuckerreif“ ist. Dies sind alles Prozesse, die bei Temperaturschwankungen entstehen, aber nicht die geschmackliche Qualität der Produkte berühren.

Schokolade aus Belgien mit der Hand verrührt

Beim Rundgang kommen wir an den Arbeitsplatz von Carsten Sikora.

Er rührt fast liebevoll Mandeln in aufgelöste Schokolade und verstreicht die Masse über ein Portionierungs-Brett: „Die Kunst ist hochwertige Ware, das richtige Rezept und die richtige Temperatur“, erzählt Carsten Sikora. Die in Belgien gekauften Schokoladenchips werden bei Walter aufgelöst und weiterverarbeitet.

Wenn man den Eigentümern Carsten Sikora und Thomas Jaeschke zuhört, spürt man die Liebe zu ihren Produkten. Die beiden wissen, dass hohe Qualität auch ihren Preis hat, und sind davon überzeugt, dass dies die Kunden auch honorieren. Bei diesen hochwertigen Naschprodukten sind die Kunden vom unvergleichbaren Schmelz, der leicht im Mund zergeht, angetan.

Das Jubiläum soll im Spätsommer begannen werden. Dafür wird eine Jubiläumspraline rausgebracht. Die Trüffelpraline ist mit einer Orangen-Ingwermarmelade gefüllt, die auf der Grünen Woche den Wettbewerb für die beste Marmelade gewonnen hatte.

Kiezprojekt mit glänzenden Kinderaugen

Neben all den Glückshormonen mit der Schokolade ist es Thomas Jaeschke und Carsten Sikora wichtig, das in der Nachbarschaft liegende Kiezprojekt MedienPoint zu unterstützen. So waren sie bei der Nikolaus- und Osterhasen-Aktion mit ihren Produkten dabei und haben viele Kinderaugen zum Glänzen gebracht.

Geschmack, Glückshormone und ein bisschen Sucht

Wer sich von der Qualität der feinen Walter-Schokolade überzeugen will, sollte einfach mal ein Stück probieren. Bei einem bis zu 70 %-igen Kakaoanteil ist die Ausschüttung von Glückshormonen wohl nicht mehr zu umgehen; Suchtpotential inclusive!

Thomas Moser (auch alle Fotos)

Kleines Schokoladenlexikon (mit anderen Worten und ausführlicher auch bei Wikipedia nachzulesen:

Fettreif entsteht durch Temperaturschwankungen. Die Fette lösen sich auf, dringen durch die Schokolade nach außen und bilden den Fettreif. Dies ist eher ein Qualitätsmerkmal, da dann weniger Zusatzstoffe verarbeitet wurden.

Zuckerreif entsteht, wenn Artikel fälschlicherweise im Kühlschrank gelagert werden. Die massiven Temperaturunterschiede im Sommer führen dazu, dass die Praline draußen anfängt zu schwitzen. Die Feuchtigkeit auf der Praline löst den Zucker in der Schokolade und bleibt außen haften. Es bildet sich eine leicht rauhe Oberfläche (nur auskristallisierter Zucker).

Beides mindert weder den Geschmack, noch ist es gesundheitsschädlich.

Der Klassiker:


Werbung noch zu DM-Zeiten:


Eine ganz alte Anzeige

Eine Spitzenleistung: Die Rocktreff-Crew 2015

Das Spielfest war sehr gut besucht

Fotoimpressionen vom 1. Tag: http://weblog.thomasmoser-berlin.de/archive/2015/07/11/rocktreff-2015-in-mariendorfes-geht-los.htm

Der Rocktreff und das Spielfest 2015 zeigten sich am Samstag von ihrer besten Seite. Optimales Wetter, kein Regen, warm aber nicht zu heiß,  und eine ausgelassene Fröhlichkeit. Was will man mehr? Das Spielfest war sehr gut besucht; lange Schlangen an den Attraktionen gab es trotzdem nicht.



Zu günstigen -von der Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler gesponserten- Preisen konnten Riesenrutsche, Aquabälle, Bungeehüpfen und Hüpfburg genutzt werden. Angelika Schöttler war auch Schirmherrin des Spielfestes.

Viele Aktionen wurden auch kostenlos von den verschiedensten Trägern angeboten. Kindertatoos mit Tatoostiften, Windowcolorbilder, Kartoffeldruck, Crazy Golf, Leitergolf, Jackolo, Kinderschminken - DLRG Triathlon, Sommerhüte basteln, Fühl- und Tastspiel Sportvorführungen, Handballturnier für Kinder, Schauschwertkampf für Kinder / Armbrustschießen, Button, Tattoo-Bilder, Kick Contest – Fitnessparcours und viele andere Spiel- und Bastelangebote warten auf die kleinen Besucher.Hauptsponsor beim Spielfest war auch in diesem Jahr Möbel Kraft. Beliebt wie jedes Jahr war das Glücksrad.



MedienPoint-Chef und ehemaliger Radio-Musik-Chef Henning Hamann
Ebenso umlagert war der liebevoll hergrichtete Stand des MedienPoints Tempelhof, an dem es Bücher und Spiele zum kostenlosen Mitnehmen gab. Der Imkerverein Lichtenrade e.V. kam wieder mit einem kompletten Bienenvolk.

Der neue Spielfest-Sponsor, die Stromnetz Berlin GmbH, informierte mit einem Malstand über ihr Stromkastengestaltungs-Projekt.



Und am Stand des JugendKulturService konnten die beliebten Ferienpässe gekauft werden. Mit dabei waren in diesem Jahr u.a.: Kindertagespflege Kolibri, Suppenküche Lichtenrade e.V., KiJum Förderverein, JFH Bungalow, DLRG, Jugend Kultur Service gGmbH, Kinderladen Marienkäfer, Lothar Nest Sport-Schule, Mitspielen e.V., Adler Berlin Handball, Michael Grass, Hort der Rudolf-Hildebrand-Grundschule, TSV Marienfelde, MedienPoint Tempelhof, Teakwondo Jugend Berlin, Imkerverein Lichtenrade e.V., Kita Tiponi, Streetbunny Crew und die Suppenküche Lichtenrade e.V..

Schaukampf bei der Sportschule Lothar Nest aus Mariendorf. Lothar Nest war selbst dabei und zeigte den Kindern einige Griffe.

Der TSV Marienfelde mit seinen aktiven Teppich-Curlern

Die Bienen haben auch wieder mitgesummt...

Veranstaltungsleiter vom Jugendamt Philipp Mengel und der neue Jugendamtsleiter Rainer Schwarz

Michael Kruse vom Deutschen Kinderhilfswerk im Gespräch mit Jugendamtsleiter Rainer Schwarz


Am Stand vom Jugendamt war das Kinder- und Jugendparlamtent vertreten. Die besten Projekte konnten bepunktet werden und wurden prämiert.

Jugendstadtrat Schworck war von den Vorschlägen sehr angetan.


Jutta Kaddatz, stellv. Bezirksbürgermeisterin und Sportstadträtin stellte das Stadion im Volkspark Mariendorf zur Verfügung.

Der Rocktreff war mal wieder perfekt organisiert. Wir werden in Kürze einen Bericht von der vielen Hintergrundarbeiten veröffentlichen.

Schirmherrin Petra Dittmeyer, BVV-Vorsteherin, war wieder von der Musik sehr angetan.

Das letzte große Fest im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Viele Besucherinnen und Besucher sind gekommen und würden es sicher nicht verstehen, wenn auch dieses Event nicht mehr stattfinden würde. Aber neben den vielen Sponsoren (siehe unten) ist auch immer wieder eine Zuwendung des Jugendamtes notwendig. Ohne diese Mittel wäre das Fest sicher nicht überlebens fähig...trotz vieler engagierter Sponsoren und der vielen ehrenamtlichen Arbeit. ToM


Volksparkchef Wolfgang Spranger (hier mit Ehefrau) unterstützt schon seit Jahren den Rocktreff



Sehr gut: Für Kinder nur mit Hörschutz!


ALLE FOTOS: Thomas Moser

Die Sponsoren des 32. Rocktreffs 2015 in alphabetischer Reihenfolge:

Catering Company

DEGAS

EUREF AG

faces Veranstaltungstechnik

GeWoSüd

Humboldt Box

KKI GmbH

Licht & Tontechnik Popella

Optiker Hoppe

outline display

PKSD

Printprinz

PSD Bank

Radio Möller

Regina Körper

Reisebüro Ehlert

Riemer & Schultz Sanitär

SchreiBerlin Logistik

star fm

stilbrand Markenkommunikation

sunshinehouse Berlin

SWI Immobilien

Uwe Saager

Vattenfall

vitasyn Fritz Apothek


 

Lions luden zum Charity Event mit Sternekoch Wolfgang Müller ein!






Ein sehr gemütliches Fest...

Seit fünf Jahren wird das Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der ufafabrik e.V. vom Leo Club Berliner Bär mit vielen Aktionen unterstützt. Die Einsätze der Jugendorganisation des Lions Clubs in Einrichtungen unseres gemeinnützigen Vereins reichen von ehrenamtlichen Streichaktionen, Hausaufgabenbetreuungen und Spenden bis hin zur Unterstützung auf dem Berliner Karneval der Kulturen. 2014 geschah dies mit einer Beteiligung an einem Doppelstocktruck mit 150 Personen, 5 Bands und vielen Tänzern, Die Leos unterstützten dabei wieder tatkräftig. Die Mutter eines Leos, selbst Mitglied der Lions, wurde über dieses Gemeinschaftsprojekt auf uns aufmerksam.
Dem folgten erste Kennenlern-Treffen mit Mitgliedern des Lions Clubs Berlin - Großer Stern und Geschäftsführerin Renate Wilkening und Projektmanager Patrick Pesch vom Nachbarschaftszentrum ufafabrik (NUSZ). Beide Organisationen waren sich sofort darüber einig: Zusammen bewegen wir mehr! Die Umsetzung von gemeinsamen Projekten ist ein wesentliches Ziel dieser Kooperation.

Seit April 2015 tagen die Lions einmal monatlich im Familientreffpunkt des Nachbarschaftszentrums auf dem Gelände der ufafabrik in Tempelhof.
Die Lions Mitglieder Annette Ebert und Thomas E. Finnmann vom Lions Club Berlin-Großer Stern sind die Projektbeauftragen für das NUSZ. Neuer Präsident seit 01.07.2015 ist Dr. Tillmann Stock.

Die erste Möglichkeit einer Spende des Lions Clubs ließ nicht lange auf sich warten. Als es darum ging, die Gruppenreise der Mariendorfer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen in das Jugendzeltlager Behrensdorf/Ostsee in den Sommerferien zu unterstützen, sagten sie sofort zu und ermöglichen somit 30 jungen Menschen einen Ausflug in den Hansapark.

Im Familientreffpunkt des Nachbarschaftszentrums fand am 10. Juli 2015 ein sehr gemütliches After-Work-Grillen „Lions laden ein zum Charity Event mit Sternekoch und Metzger Wolfgang Müller“ statt. Wolfgang Müller grillte hausgemachte Würste. Desweiteren bereicherte der junge, aufstrebende Koch "Anton kocht" die Veranstaltung mit einer veganen Suppe. Fritz Blomeyer hat mit seinem Unternehmen „Blomeyer's Käse“ leckere Käseplatten bereitgehalten. Für Getränke  sorgten der Weinhändler Martin Michel mit seinem Weinhandel „Weinmichel“ und "Brew Baker Berlin" mit Bieren. Der Erlös wird für Projekte im Nachbarschaftszentrum ufafabrik gespendet!

 Am 10.10.2015 werden die Lions das 10 jährige Jubiläum der NUSZ Einrichtung "OGB Schulburg" mit einem weiteren Charity Highlight bereichern. Was das genau sein wird, wird noch nicht verraten.

Fotos Thomas Moser


 

Erste Fotoimpressionen vom Rocktreff-Auftakt 2015:


Schirmherrin ist wieder die BVV-Vorsitzende Petra Dittmeyer...mit viel Spass an der Musik!

Die Begrüßung mit den Moderatoren Christian Körper, Jugendamtskoordinator Philipp Mengel, Petra Dittmeyer, Moderator Andie Kraft

Start mit "Right Away"




Andie Kraft zeigt die große organisatorische Leistung hinter den Kulissen

Rocktreff-Wegweiser auf den Bürgersteigen...


"Arising"

Philipp Mengel hat alles im Griff!

"Arising" mit Philipp Mengel...Cool!

Fotos Thomas Moser


 

Interview Rainer Schwarz 5. Juni 2015

Vita Rainer Schwarz, Jugendamtsleiter Tempelhof-Schöneberg

1960 geboren, hat nach einem schnellen Abitur Lehramt (Physik und Mathematik) studiert und auf dem Gebiet der Psychologie diplomiert. Nach 5 jähriger Tätigkeit als Lehrer war er drei Jahre wissenschaftlich mit der pädagogischen Psychologie beschäftigt,  danach in einer Erziehungsberatungsstelle tätig und darauffolgend 5 Jahre in der Leitung eines Jugendamtes.

Nach dieser Zeit war Rainer Schwarz für verschiedene sozialwissenschaftliche Institutionen und Projekte in unterschiedlichen Feldern der Jugendhilfe (Flexibilisierung der Hilfen zur Erziehung, Strukturentwicklung des allgemeinen Sozialdienstes, Umgang mit gewaltbereiten Jugendgruppen und Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten) beratend bzw. im Projektmanagement tätig.

Für fünf Jahre gestaltete er den Aufbau der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) mit und war in den letzten Jahren Geschäftsführer einer Beratungsgesellschaft für gemeinnützige Unternehmen und Organisationen.

Neben dem pädagogischen Diplom ist Rainer Schwarz als Leitungsfachkraft für Ämter und Verbände (dv) ausgebildet, hat den Verwaltungslehrgang A II abgeschlossen, ist systemischer Supervisor und Organisationsentwickler sowie TÜV-zertifizierter Qualitätsmanagementauditor.

 

Rainer Schwarz ist seit dem 1. April 2015 der Leiter des Jugendamtes in Tempelhof-Schöneberg. KiTS führte mit Rainer Schwarz das erste Interview.

KiTS:      Sie haben eine beeindruckende berufliche Vita. Was hat sie dazu bewogen, sich für die Leitung eines Jugendamtes in Berlin zu bewerben … und, ist es nicht ein Kulturschock, der Wechsel vom Geschäftsführer einer Beratungsgesellschaft zum Jugendamt in Berlin?

Rainer Schwarz:               Zum ersten Teil, was mich bewogen hat: Es gibt einen immer noch bekannten ehemaligen SPD-Vorsitzenden (Redaktion: Franz Müntefering) der behauptet hat, dass dies das schönste Amt der Welt sei. So ein bißchen ist dies Teil meiner Motivation, mich für das Jugendamt zu bewerben. Ich hab schon mal in der Leitung eines Jugendamtes gearbeitet und wusste, zumindest ungefähr (es ist ja schon ein paar Jahre her), worauf ich mich einlasse. Und ich halte es tatsächlich für die spannendste Aufgabe, die man bei der öffentlichen Hand bekommen kann. Nach meiner Vorstellung ist es so, dass die Leitung eines Jugendamtes schon einen gewissen Handlungsspielraum lässt. In der Regel hat man mit den verschiedensten Fachgebieten zu tun. Das ist der Reiz der Angelegenheit.

Den Kulturschock, den Sie angesprochen haben: Es war klar, dass der passiert. Er war aber auch gewollt. Ich habe in den letzten 20 Jahren in den unterschiedlichsten Konstellationen beratend gearbeitet, sowohl für freie und auch öffentliche Träger. Manchmal in sehr engen, manchmal in sehr weiten Kontexten. Ich habe, um nicht die Verbindung zur Jugendhilfe zu verlieren, immer noch als Supervisor ausschließlich in Jugendhilfeeinrichtungen gearbeitet. Jetzt hatte ich das Gefühl, dass ich in einer Phase meines Lebens angekommen bin, in der es gut wäre nicht mehr „nur“ zu beraten. Beratung ist ja auch immer ein sehr kreativer Prozess, aber die eigentlichen Wirkungen dessen, was man dabei in der Organisation auslöst, sieht man nicht mehr, weil man dann nicht mehr vor Ort ist. Da verspreche ich mir in der Jugendamtsleitung eher, dass es eine längerfristige Verbindlichkeit zu den Dingen gibt, die man anschiebt.

KiTS:      Haben Sie die ersten Wochen im Jugendamt mehr überrascht oder erschreckt? (R. Schwarz schmunzelt) Oder anders gefragt, wie dick sind die Bretter, die zu bohren sind?

Rainer Schwarz: Ja..., ich wusste ungefähr, mit wie vielen Menschen ich es zu tun haben werde. Ich bin in den ersten Tagen durchs Haus gegangen und obwohl eher wenige Menschen hier waren, weil es kurz vor Ostern war, war ich trotzdem erstmal überrascht, dass es fast das ganze Rathaus Friedenau und die ganzen vielen Außenbereiche sind. Insofern war es schon zum Anfang ein Aufmerken und auch ein fast sinnliches Begreifen, dass es doch eine größere Organisation ist, auf die ich mich eingelassen habe. Das wiegt schwerer als nur eine Zahl, die ich natürlich bei meiner Bewerbung gewusst habe.

Die Bretter sind dick, das ist wahr. Die Bretter sind sehr dick. Das zeigt sich schnell. Die Probleme poppen schnell auf. Was ich angenehm finde, es ist nicht das eingetreten wovor man mich gewarnt hatte: „Da kommen in den ersten zwei Monaten alle und alle wollen etwas und jeder will sein Scherflein beim `Neuen` ins Trockene bringen“. Das ist nicht passiert. Es ist eher tatsächlich so, dass ich einen sehr großen Teamgeist bei Problemlösungen wahrnehme. Aber die Probleme sind eher dick. Wir sind eines der Ämter, die mit einer sehr großen Vielfalt von sozialen Problemen zu tun haben, die alle nicht so gut finanziert sind. Da ist sowohl im organisatorischen Bereich als auch im Bereich dessen, was man in dem ´Unternehmen´ finanziert, viel zu tun.

KiTS:      Leiter des Jugendamtes im Spannungsfeld zwischen Fachlichkeit, Verwaltung und Politik? Sie sind zwar noch keine hundert Tage im Amt, aber welche Potentiale haben Sie schon identifizieren können?

Rainer Schwarz: Ich finde ein spannendes Potential, dass sich der Bezirk vor mehr als einem Jahrzehnt auf den Weg zu einer sehr umfänglichen Sozialraumorientierung gemacht hat. Ich halte das nach wie vor für einen fachlich sehr wichtigen Prozess. Im Laufe der Zeit gab es bundesweit durchaus auch ein paar Verirrungen, die dann wieder aufgelöst wurden. Da kann man durchaus auch von den Fehlern, die Andere gemacht haben, lernen. Das ist ein Potential, das würde ich gerne vorantreiben. Ich werde also darauf achten, dass gerade die regionalen Strukturen, so wie sie jetzt sinnvollerweise entstanden sind, gestärkt und in die Lage versetzt werden für die Region zu agieren.

KiTS:      Ist von Sozialraumorientierung nach ihrem Eindruck viel übrig geblieben?

Rainer Schwarz:               Es muss viel in die Strukturen investiert werden. Es gibt sozialräumlich organisierte Arbeitsweisen und Handlungsstrukturen in wesentlichen Bereichen des Amtes. Was noch so ein wenig Defizit hat und wo ich denke, woran wir arbeiten werden ist, dass diese Strukturen, Arbeitsgruppen und regionale Dienste die Möglichkeit haben müssen, tatsächlich in der Region gestaltend tätig zu werden.

Im Augenblick erledigen sie im Wesentlichen das, was zu tun ist, die Hilfe zur Erziehung, die Eingliederungshilfe, das Organisieren von Jugendarbeit und  Jugendsozialarbeit auf regionaler Ebene ... Sie kommen aber nicht dazu, weil sie so viel zu tun haben, den Sozialraum zu gestalten. Ich glaube aber fest an die Gestaltungsmacht von „Schwarmintelligenz“, soll heißen wir brauchen alle Herzen, Hirne und kreativen Ideen unserer Mitarbeitenden, um die Probleme regional zu lösen. Diese Gestaltungsaufgabe kann nicht an einzelnen Personen oder Funktionen hängen bleiben.

KiTS:      Ein Jugendamt muss fachlich sehr breit aufgestellt sein (Jugendförderung, Kita und Tagesbetreuung, Familienberatung, Hilfe zur Erziehung und Familienunterstützende Hilfen). Haben Sie mit der Fülle der zu klärenden Fragen gerechnet?

Rainer Schwarz:               Ja, damit habe ich gerechnet. Das ist auch das, was mir eher liegt. Das hat tatsächlich mit meinem beruflichen Werdegang zu tun. Ich habe in sehr unterschiedlichen Bereichen gearbeitet: Zum Beispiel mich auch in Gesundheitsstrukturen bewegt und war dort umfänglich beratend tätig. In meiner letzten Aufgabe als Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft für Organisationsentwicklung in der Sozialen Arbeit habe ich Senioreneinrichtungen, als auch große Kliniken der Allgemeinversorgung und der psychiatrischen Versorgung (Psychiatrie, Neurologie und Psychosomatik) bei der Erlangung von Qualitätsmanagement-Zertifikaten unterstützt. Insofern bin ich es gewöhnt, mit sehr vielen verschiedenen Aufgabenstellungen und Fragen umzugehen.

KiTS:      Und das brauchen Sie …?

Rainer Schwarz:               Das brauche ich auch ein bisschen. Und das Jugendamt hat den Vorteil, dass es immer noch einen Zusammenhang gibt. Zwischen einem Seniorenzentrum, einem Kinderheim und einer Klinik für Inneres gibt es nicht ganz so viele Verbindungen, außer dass man beim Qualitätsmanagement ein gemeinsames Betrachtungsraster hat. Im Jugendamt gibt es auch noch eine gute fachliche Klammer. Alle wollen hier, dass in diesem Bezirk Kinder und Jugendliche wohlbehalten, geschützt und möglichst mit all ihren Talenten und Fähigkeiten aufwachsen können. Das eint alle!

KiTS:      Die Kosten- und Leistungsrechnung und der Haushalt drückt auch das Jugendamt. Können Sie noch ruhig schlafen?

Rainer Schwarz:               Sie werden verblüfft sein. Ich schlafe jetzt wieder ruhig (R. Schwarz lacht). Vorher brachte der Job als Nebeneffekt manchmal mit sich, dass ich am Morgen auf meinem Handy-Kalender geschaut habe, in welcher Stadt ich denn gerade bin. Das hat mich physisch eher etwas unruhig gemacht und da habe ich manchmal sehr unruhig geschlafen. Jetzt komme ich nach Hause, gehe sehr viel früher schlafen wie sonst, schlafe wie ein Stein, wache morgens auf und gehe wieder ins Jugendamt. Es ist viel, aber offensichtlich bereut meine Physis diesen Schritt nicht, sondern sagt mir: Tue es, geh schlafen und tue es wieder.

KiTS:      An welchen Stellen können Sie ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen in Tempelhof-Schöneberg einbringen?

Rainer Schwarz:               Ich denke gerade in dem Bereich, wie man Organisationen dazu befähigt, dass sie das, was sie eigentlich wollen auch umsetzten ... Wir haben das, was wir eigentlich wollen und wir haben das, was wir jeden Tag erledigen ... und da gibt es eine gewisse Lücke dazwischen. Ich glaube, das was ich ganz gut kann, ist Organisationen zu helfen, diese Lücke zu schließen und immer wieder Wege und Freiräume zu finden, aus eigener Kraft Lösungen zu finden.

Das ist das, was ich einbringen kann. Ich habe schon im Bewerbungsgespräch gesagt, was ich nicht einbringen kann, ich bin kein ´Münder´ (redaktionelle Erläuterung: Prof. Dr. Johannes Münder, Kommentator von Gesetzestexten u. a.), kein Superprofi im Jugendhilferecht oder sozusagen der Super-Sozialarbeiter, der jetzt jedem erzählen kann, wie er sein Job macht. Darin sehe aber auch nicht meine Aufgabe an der Spitze einer solchen Organisation. Dafür haben wir gute Fachleute.

KiTS:      Das Jugendamt hat unter dem Stichwort „Jugendamt 2014“ verschiedene Änderungen in der Organisation eingeleitet. Wie ist Ihr Eindruck? Wird das Jugendamt damit zukunftsfähig sein?

Rainer Schwarz:               Dies war durchaus für mich auch ein Bewerbungsgrund. Jeder weiß, dass in Berlin in mehreren Bezirken Jugendamtsleitungen ausgeschrieben wurden. Man hätte sich auch durchaus um einen anderen Bezirk bemühen können. Bei der Überlegung, sich für Tempelhof-Schöneberg zu entscheiden, spielte das eine wichtige Rolle. Das Modell und die Idee, die dahintersteckt, eine Matrixorganisation aufzubauen ... auf der einen Seite regional zu agieren und auf der anderen Seite fachlich unterstützende Strukturen zur Verfügung zu stellen und nebenher eine möglichst flache Hierarchie in der Organisation einzubauen ... das sind Dinge, die meinem Organisationsansatz entsprechen. Hierin finde ich einen guten Ansatzpunkt. Mir war allerdings nicht klar, dass das Jugendamt 2014 noch so frisch ist. Als ich anfing mich einzulesen, war das schon ganz überzeugend. Ich hatte das Gefühl, das ist schon alles etabliert. Aber der Prozess des Umsetzens kam erst ins Laufen. Das habe ich erst verstanden, als ich hier war. Ich finde es aber einen wichtigen Prozess. Wenn es uns jetzt noch gelingt, die Schnittstellen kreativer zu füllen, ein gutes Kommunikationskonzept hinzubekommen, den Mitarbeitern die Chancen daraus klar zu machen, dass sie einen Dienst- und Fachvorgesetzten haben und es zusätzlich noch fachlich verantwortliche Personen gibt, die auch mit ihnen sprechen und ihnen auch Hinweise und Anregungen geben ... wenn wir das alles gut organisiert bekommen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei in genügender Weise mitnehmen, dann sind wir zukunftsfähig aufgestellt. Das glaube ich tatsächlich! Ich kann mir keine andere Organisationsform als diese regionalisierte Form eines Jugendamtes vorstellen, um wirklich dicht an den Problemen dran zu bleiben. Ich glaube, das sind wir.

KiTS:      Wo werden notgedrungen oder aus tiefer fachlicher Überzeugung die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen?

Rainer Schwarz:               Das habe ich vorhin schon so ein bißchen umrissen. Es geht darum, das, was an Kompetenz vorhanden ist, zusammengeführt wird und auf gemeinsame Ziele und Visionen zu schauen. Mein unmittelbares Arbeitsfeld sind dabei die Leitungsfachkräfte des Jugendamtes. Dies muss trotz aller Widrigkeiten erfolgen. Wir diskutieren ja gerade einen defizitären Haushalt, was in der Regel immer Kreativität lahmlegt. Es ist wichtig auf Ideen zu kommen, wie die wichtigen Dinge so erledigt werden können, dass sie nicht gleich den Bezirk in eine finanzielle Krise führen.

KiTS:      Das ist Ihr erstes öffentliches Interview als Jugendamtsleiter in Tempelhof-Schöneberg. Warum erst jetzt? Die Fachöffentlichkeit ist doch begierig mehr zu erfahren.

Rainer Schwarz:               Okay (R. Schwarz schmunzelt), dass freut mich, dass die Fachöffentlichkeit so begierig ist. Aber es ist und war viel zu tun, auch am Anfang. Ich brauchte viel Zeit das Amt zu verstehen, die Prioritäten im Amt zu verstehen. Ich nehme Ansagen, die ich mache, schon ernst. Ich habe ja zum Anfang gesagt, ich höre erstmal eine Zeitlang gut zu. Sie haben vorhin auf die 100-Tage angespielt. Ich habe gesagt, in den ersten hundert Tagen werde ich sicher schon ein paar Ideen äußern, aber noch nicht die Dinge alle festklopfen. Dann gab es aber doch ein paar Dinge, die schneller festgeklopft werden mussten. Das hängt mit der Umzugsplanung und ähnlichen Geschichten zusammen. Dann wurde mir auch bescheinigt, dass ich einen Start mit besonderen Steinchen hatte. Das fing mit der Haushaltssperre an, dann ging es weiter mit der Erstanlaufstelle der unbegleitet minderjährigen Flüchtlinge, die nach Lichtenrade kam, und jetzt die doch etwas schwierigen Diskussionen um den Doppelhaushalt 2016/2017.

Es ist gerade sehr viel zu tun. Die Tour durch die Jugendfreizeiteinrichtungen musste ich daher in den Sommer verlegen.

KiTS:      Welchen Stellenwert messen Sie der Öffentlichkeitsarbeit des Jugendamtes zu?

Rainer Schwarz:               Einen sehr Großen ... ich habe aber auch schon gemerkt wie schwierig es ist, weil wir immer daran gemessen werden, dass wir Geld möglichst für die Aufgaben ausgeben, für die wir nachlesbar gesetzlich verpflichtet sind. Und da ist Öffentlichkeitsarbeit nicht gerade an oberster Stelle. Dies führt dazu, dass wir dafür noch nicht einmal einen ordentlichen Haushaltstitel haben. Ich halte es aber wirklich für wichtig, dass auf das, was das Jugendamt macht, auch aufmerksam gemacht wird. Ich finde aber auch, da ist schon unheimlich viel passiert. Wir haben einen guten öffentlichen Auftritt, der was mit Imagepflege des Jugendamtes zu tun hat. Es ist im freien Bereich viel passiert. Den Kiezatlas finde ich eine sehr gelungene Einrichtung, die deutlich zeigt, wie die Dinge hier organisiert sind. Und wenn es uns gelingt, diesen weiterhin aktuell zu halten und auch das Vorhaben uns gelingt, für alle Einrichtungen an einer Stelle einen Veranstaltungskalender zu führen, dann haben wir schon wichtige Sachen erreicht. Wir sollten mehr darüber reden, was wir tun. Denn wir sind keine "Kinder-Klau-Behörde", wie es gern in den Negativ-Nachrichten rüber kommt, sondern wir wollen, dass Kinder und Jugendliche unter möglichst optimalen Bedingungen aufwachsen. Dafür tun wir viel! Aber das wird öffentlich kaum wahrgenommen. Da freue ich mich, wenn zum Beispiel in der Öffentlichkeit auch mal gelobt wird, weil aus unserem Jugendamt sehr schnell Elterngeld gezahlt und Kita-Gutscheine erteilt werden. Gerade weil ich auch weiß, unter welchem großen Druck die Kolleginnen und Kollegen in diesen Bereichen stehen und arbeiten.

KiTS:      Wie sind Ihre fachlichen Visionen für das Jugendamt?

Rainer Schwarz:               Das müsste klargeworden sein: Stärkung und Leben des sozialräumlichen Ansatzes. Hierfür praktischen Wege finden: Das, was als Matrixorganisation vorgeprägt ist, in eine gute und für alle Beteiligten effektive, also mit guten Wirkungen versehene Arbeitsweise umzuwandeln. Es läuft hierbei noch nicht alles rund. Das hat damit zu tun, dass es viele personelle Umbesetzungen gegeben hat. Neue Personen müssen sich in ihre verantwortungsvollen Arbeitsfelder einarbeiten und hierin zurechtfinden. Ich finde, wir sind insgesamt sehr gut aufgestellt und ich glaube, dass alle hier ein großes Interesse haben, in absehbarer Zeit voranzukommen. Ich finde jedoch, wir haben ein paar Dinge zu erledigen, die in den nächsten Jahren auf uns zukommen. Wir sind eine wachsende Stadt, wir haben erfreulicherweise steigende Kinderzahlen zu verzeichnen, wir bemühen uns die personelle Ausstattung der regionalen Sozialdienste zu verbessern und neuen Mitarbeitenden den Einstieg in dieses Arbeitsfeld zu erleichtern. Wenn wir mehr Jugendliche bekommen, kommen auch mehr und neue Aufgaben auf uns zu. Wenn immer behauptet wird, dass diese Stadt jung und sexy ist, dann passiert das nicht nur aus sich heraus. Da muss man schon etwas dafür tun. Und klar, da möchte ich schon ganz gerne dabei sein!

KiTS:  Wir danken für das Interview und wünschen alles Gute!

Das Interview führte Thomas Moser (5. Juni 2015)

Fotos: Dirk Hupka

Das Interview ist in der Jugendamts-Sommerausgabe 2015 von KiTS erschienen...vom Jugendamt Tempelhof-Schöneberg

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