Die erfolgreiche Sonderausstellung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde „Mit der S-Bahn in den Westen“ endete Ende März 2010 mit einer gelungenen Finissage, die von besonderen Theaterszenen gerahmt war, die sich auf Zeitzeugenberichten, Zeitungsartikel, Polizeiprotokollen, Dienstanweisungen und anderen historischen Dokumenten stützten.
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Die Sonderausstellung begeisterte mit einer Führung auch am letzten Tag die Besucher. Die Ausstellungskonzeption der Kuratorinnen Claudia Rücker und Andrea Szatmary, sowie die ansprechende Gestaltung durch Jürgen Freter, überzeugte die Gäste der Ausstellung. Einige Besucher des letzten Tages der Sonderausstellung hatten eigene Erinnerungen an das Notaufnahmelager Marienfelde und auch an das besondere Gefühl der S-Bahn in der der geteilten Stadt Berlin erlebt.
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Die Theaterszenen wurden extra für die Vernissage und Finisage nur aus authentischen Material zusammengetragen. Die Schauspielerinnen Saskia Kästner, Lale Weisshaar und der Schauspieler Frank Roder setzten Stimmungen und das Gefühl der Zeit wundervoll um.
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Sie erzählten von spektakulären Fluchtgeschichten und Erinnerungen von S-Bahnmitarbeitern.
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Besonders anschaulich erzählt die Schauspielerin Saskia Kästner über die Flucht von Harry Deterling, der mit seiner dampflokbetriebenen S-Bahn am 5. Dezember 1961 die fast einzige Schienenverbindung (auf der Hamburger Interzonenstrecken von Albrechtshof nach West-Berlin/Spandau) durchbrach und so 25 Menschen zur Flucht verhalf. Die Szenen sind unter der Regie von Georg Piller entstanden.
„Die Mauer hat Risse. Durch einen der Risse geht die S-Bahn!“ war das Leitmotiv der Ausstellung. Das unbeschreibbar flaue Gefühl an der Grenze zwischen Ost und West wurde mit der Ausstellung und den gelungenen Theaterszenen mit allen Sinnen ein Stück anschaulicher gemacht. In der Ausstellung wird von über 50.000 bis 80.000 „Grenzgänger“ vor dem Mauerbau am 13. August 1961 berichtet. Auch spätere Boykottbewegungen der von der Reichsbahn betriebenen S-Bahn im Westteil der Stadt wurden aufgezeigt: „Keinen Pfennig für Ulbrichts S-Bahn!“. Aber auch das Glücksgefühl zur Maueröffnung war Bestandteil der Präsentation.
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Auch wenn die Sonderausstellung jetzt unwiederbringlich geschlossen wurde, lohnt sich immer ein Weg in die ständige Ausstellung der Erinnerungsstätte des Notaufnahmelagers Marienfelde.

Thomas Moser (auch alle Fotos) –BerLi-Press (www.berli-press.de) für www.lichtenrade-berlin.de

Info zur Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

Marienfelder Allee 66/80, 12277 Berlin

Öffnungszeiten: Ständige Ausstellung: Di bis So 10.00 - 18.00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

http://www.notaufnahmelager-berlin.de

Mit ihrer ständigen Ausstellung lädt die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde Sie ein, die Geschichte der deutschen Teilung und der deutsch-deutschen Fluchtbewegung von 1949 bis 1990 zu entdecken.

Die Ausstellung ist im ehemaligen Haupthaus des Notaufnahmelagers eingerichtet, wo sich früher Warteräume für die Flüchtlinge und Übersiedler sowie Büros der aufnehmenden Dienststellen befanden. Auf rund 450 Quadratmetern und mit über 900 Exponaten – ergänzt durch zahlreiche Zeitzeugenberichte – erzählt sie anschaulich von Fluchtmotiven, Fluchtwegen sowie von Chancen und Problemen beim Neubeginn in der Bundesrepublik. Daneben ist die Geschichte des Aufnahmelagers von den Anfängen bis heute dargestellt: vom Ablauf des Aufnahmeverfahrens über den Alltag der Bewohner bis hin zur Observierung durch die DDR-Staatssicherheit. Eine original eingerichtete Flüchtlingswohnung rundet das umfassende und zugleich detaillierte Bild der Flucht im geteilten Deutschland ab. (Info aus der Website)


 

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