Dreißig Jahre ist es jetzt her. Genauer gesagt startete am 26. März 1985 eine neunköpfige Berliner Gruppe eine Erkundungsreise in die USA. Diese Reise wurde von der Tempelhofer Jugendorganisation „Paper Press“, noch heute ein umtriebiger jugend- und kommunalpolitischer Pressedienst, veranstaltet. Viele Amerikareisen folgten. Auch 2015 wird es in den Osterferien wieder eine Jugendreise nach Amerika geben, die aber schon seit Monaten ausgebucht ist. Heute werden die Reisen von CPYE organisiert. Am 26. August 1988 erfolgte die Vereinsgründung durch Bernd Puhlmann und Ed Koch. CPYE schaut mittlerweile auf 25 Jahre seit der Gründung des Vereins zurück. CPYE ist die Abkürzung der englischen Übersetzung des Vereinsnamens „Komitee zur Förderung von Jugendaustauschprojekten e. V.“.

2007 NBC: Besuch der Gruppe im NBC-Studio Denver. Hintere Reihe stehend 3. v. rechts Bernd Puhlmann (Vorstandssprecher), vordere Reihe 1. V. rechts Chris Landmann (damaliges Vorstandsmitglied)-Foto CPYE

2006 Denver:  stehend 2. v. links Regina Körper (langjährige Projektleiterin), 3. v. links Andie Kraft (Vorstandsmitglied), 4. V. links Nancy Brooks (langjährige damalige Organisatorin), 5. v. links Ed Koch, 6. v. links Zach Brooks (Begründer der Jugendbegegnungen mit Denver) Foto:CPYE
Die Tempelhofer Presse berichtete über die erste Reise ins „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, die dorthin führte, wo der Westen früher am wildesten war, in die Nähe von Dodge City. Zwei waren schon einmal in den USA. Aber wie kam es dann konkret zu der ersten Reise? Mathias Nitsche war damals ehrenamtlicher Helfer im Jugendfreizeitheim Mariendorf. Er wollte ein Jahr in den USA verbringen und so verschlug es ihn nach Kansas, in ein kleines Nest „in der Mitte im Nirgendwo“. Er kam bei der Bürgermeisterin des Ortes, Peggy Blackman, unter. So nahm alles seinen Lauf. Sie half Gastfamilien zu finden und schuf so die Grundlage, dass die Berliner Gruppe Mathias besuchen konnte. Zuerst ging es nach New York City. Ed Koch, der damalige Einrichtungsleiter vom JFH Mariendorf, erinnert sich noch sehr gut daran. Ihn hat der Amerika-Virus gepackt und er war mittlerweile selbst circa 25 Mal dort: „Eigentlich sollte es ja nur ein Besuch bei Mathias über Ostern werden. Daraus sind bis heute 46 Jugendbegegnungsprojekte mit 556 Teilnehmer/innen geworden.“

Nach Kansas zuckelte die Gruppe über 20 Stunden durch die USA. Dann ging es nach Marion, wo die Bürgermeisterin lebte und arbeitete. Koch erinnert sich: „Lauter nette Leute in dem kleinen Ort, vom Sheriff bis zum Pfarrer, und die Bürgermeisterin sowieso.“ In den folgenden Jahren wurden die Reisen, dank des Dollarkurses, auch für die Jugendreisen komfortabler.

1990, dem ersten Jahr nach der Wende, und 1991 nach der Wiedervereinigung, erlebten die Reisen einen ungeahnten Zulauf, denn sie bislang in den Ostbezirken Berlins lebenden Jugendlichen wollten nun auch ins „gelobte Land“ USA. Zwischen 1987 und 1999 wurden 39 USA-Studien- und Bildungsreisen für Erwachsene angeboten. New York, Washington D.C., Chicago, Atlanta, Houston, Las Vegas, Los Angeles, San Francisco und Hawaii waren die Ziele.

2012 Denver:  1. v. rechts Ed Koch (Ehrenvorsitzender und ehem. Vorsitzender), 2. v. rechts Andie Kraft (Vorstandsmitglied), 4. v. rechts Mathias Kraft (Projektleiter). Hintere Reihe 1. v. links Christian Körper (Projektleiter), 2. v. links Chris Landmann (ehem. Vorstandsmitglied), 3. v. links Reiner Hanke (Vorstandsmitglied). Vordere Reihe 1. Und 2. v. links Darryl und Marjorie Hudspeth (die amerikanischen Organisatoren) und in der Mitte Michael Hancock (Bürgermeister von Denver). Neben der Jugendbegegnungsreise hatte CPYE aus Anlass des 20jährigen Jubiläums der Begegnungen mit Denver eine Delegationsfahrt gemacht und einen Termin beim Bürgermeister bekommen (Foto:CPYE)
Ed Koch erzählt, dass er über die Erlebnisse in Amerika ganze Bücher schreiben könnte. Geplant hat er diese Art der Veröffentlichung nicht. Auf den Vereinsinternetseiten www.cpye.de und www.paperpress.org kann man jedoch auch so vieles nachlesen.

Der Verein, der auch den bezirklichen Rocktreff organisiert, schaut besorgt in die Zukunft. Das Bundesjugendministerium setzt inzwischen andere Schwerpunkte, als Jugendbegegnungsreise in die USA zu fördern. Die deutsch-amerikanische Freundschaft ist nach Aussage von Koch in dieser Stadt nicht mehr viel Wert. Der CPYE e.V. ist inzwischen der einzige freie Träger, der Jugendbegegnungsreise außerhalb von Schulfahrten anbietet. Die Befürchtung des Vereins: „Es kann also sein, dass nach 30 Jahren die Reisen nicht mehr stattfinden können, denn frei finanziert, ohne irgendeine Förderung, wären die Kosten für den Einzelnen vermutlich zu hoch. Der Verein will jedoch trotzdem versuchen, weiterhin die Reisen anzubieten. Etwas trotzig schreibt Ed Koch: „Und wenn wir die allerletzen dieser Stadt sind, die die deutsch-amerikanische Freundschaftsflagge hoch halten.“

Hat ein Herz für CPYE...Marijke Höppner (Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses) schenkt Reiner Hanke zum 25. Jubiläum des Vereins im August 2013 ein Herz.

Die CPYE-Aktivisten Bernd Puhlmann, Andie Kraft und Reiner Hanke...

Alles über den Jugendaustausch: www.cpye.de

...und hier noch einmal der Bericht zu 25 Jahre CPYE: LINK

Thomas Moser

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