Nachdem sich die langjährige CDU-Kommunalpolitikerin Jutta Kaddatz, zuletzt Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Soziales in Tempelhof-Schöneberg, mit 67 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat, wird dieses Amt jetzt der 40-jährige Matthias Steuckardt übernehmen.
Matthias Steuckardt 700
Der Noch-Fraktionsvorsitzende setzte sich gestern Abend auf einem Kreisparteitag mit 62 zu 29 Stimmen gegen den Fraktionsgeschäftsführer Christian Zander durch. Steuckardt muss jetzt noch von der Bezirksverordnetenversammlung gewählt werden. Neuer Fraktionsvorsitzender soll Daniel Dittmar werden.
Der Zusammenschnitt des Ressorts, das Steuckardt jetzt verwalten und gestalten wird, mutet skurril an. Nach der Wahl 2016 bildete sich eine Rot-Grüne Zählgemeinschaft in Tempelhof-Schöneberg, die die als „attraktiv“ geltenden Bereiche unter sich aufteilte. Das Interesse an Bildung, wozu nicht der Schulbereich gehört, sondern u.a. die Volkshochschule, sowie Kultur und Soziales, hielt sich bei SPD und Grünen offenbar in Grenzen. So musste Jutta Kaddatz die Abteilung Schule und Sport, wofür sie in der vorangegangenen Legislaturperiode verantwortlich war, an die SPD abtreten. Die SPD hat sich ein Superressort geschaffen, in dem Stadtrat Oliver Schworck für Jugend, Schule, Sport, Gesundheit und Umwelt zuständig ist. Man kann nur hoffen, dass durch die geplante Neustrukturierung eines einheitlichen Ämterzuschnitts in allen zwölf Bezirken derartige Auswüchse künftig unterbleiben.
Was nun den Neuen betrifft, so lassen wir ihn selbst zu Wort kommen, nicht ohne ihm für sein neues Amt zu gratulieren und ihm viel Erfolg zu wünschen.
„Geboren wurde ich am 27. August 1979 in Bad Langensalza, einer Kleinstadt in Thüringen, damals DDR. Wohlbehütet wuchs ich in einem landwirtschaftlich geprägten 250-Seelen-Dorf im Thüringer Becken auf. Als einzigem Kind einer Handwerkerfamilie wurden mir Werte, Fähigkeiten und Prinzipien vermittelt, die mich prägten und noch heute mein Handeln leiten. Dafür bin ich meinen Eltern und Großeltern überaus dankbar.
Die Ereignisse und Veränderungen rund um die politische Wende 89/90 verfolgte ich als Zehnjähriger intensiv – meine Leidenschaft für Politik ebenso wie meine Begeisterung für die CDU war geweckt. Nach dem Realschulabschluss wechselte ich auf ein Gymnasium mit volks- und betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt und angeschlossenem Internat.
Das Jahr 2000 war durch Veränderungen geprägt, ich zog nach Berlin, begann ein Studium der Rechtswissenschaften an der Freien Universität und wurde aus Überzeugung Vegetarier. Durch einen Kommilitonen fand ich im Jahr 2002 zur CDU Berlin und 2005, nach meinem Outing, auch zur LSU, dem Arbeitskreis der Lesben und Schwulen in der Union. Fortan arbeitete ich mit wachsender Begeisterung daran, Politik aktiv zu gestalten.
Als Vorsitzender des Regionalverbandes Ost der LSU und später als Vorsitzender der LSU Berlin leitete ich einen jungen, aufstrebenden Verband, verantwortete zahlreiche, öffentlichkeitswirksame Events, gestaltete einen Prozess der Professionalisierung, insbesondere der Kommunikation, und war viel in Berlin-Brandenburg, ebenso wie in ganz Mitteldeutschland, unterwegs und gut vernetzt.
Die damalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder, bot mir 2009 die Organisation ihres Bundestagsbüros an. Seit 2011 darf ich meine Erfahrungen und meine Leidenschaft für Politik nicht nur im Beruf sondern darüber hinaus auch in der Kommunalpolitik einbringen. Als seinerzeit neues Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Tempelhof-Schöneberg wurde ich zum Ausschussvorsitzenden gewählt. Bis zum Ende der Wahlperiode im Jahr 2016 leitete ich den Ausschuss für Frauen- Queer- und Inklusionspolitik, wodurch mir die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen vertraut und zum Herzensanliegen wurden.
Im Jahr 2012 wählte mich die CDU-Fraktion Tempelhof-Schöneberg zu ihrem Sprecher für Bildung, Kultur und Bibliotheken – eine Aufgabe, die mir viel Freude bereitet und wodurch ich kurzzeitig sogar berlinweite Aufmerksamkeit erlangte. Grund hierfür war mein leider gescheiterter Vorstoß zur Benennung eines kleinen Weges nach dem beliebten Schauspieler Günter Pfitzmann. 2013 wurde Dr. Jan-Marco Luczak zum zweiten Mal in TempelhofSchöneberg direkt gewählt, seither leite ich sein Bundestagsbüro.“ Quelle: steuckardt.de (auszugsweise)
Nun wird sich Jan-Marco Luczak einen neuen Büroleiter suchen müssen. Und für Steuckardt bedeutet es, ein Wechsel vom Bundestag ins Rathaus Tempelhof. Das Leben ist kein Ponyhof… Ed Koch
Quelle paperpress newsletter (574-12) vom 15. Februar 2020

Vom Bundestagsabgeordneten Dr. Jan-Marco Luczak heißt es: "Auf dem Kreisparteitag der CDU Tempelhof-Schöneberg haben wir den Nachfolger von Jutta Kaddatz als Stadtrat nominiert. Wir hatten mit Matthias Steuckhardt und Christian Zander zwei hervorragende Kandidaten. Es war ein fairer und von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägter Wettbewerb, den am Matthias für sich entschieden hat. Dazu gratuliere ich sehr herzlich - wir bekommen mit ihm einen Stadtrat, der sich mit aller Leidenschaft und Tatkraft für unseren Bezirk engagieren wird. Viel Glück und Erfolg in Deinem neuen Amt, ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, die wie in den letzten Jahren schon eng, vertrauensvoll und freundschaftlich sein wird!"

Foto Thomas Moser

Herzlichen Glückwunsch auch von mir - und viel Erfolg und Kraft wünscht Thomas Moser


 

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