Beppo Pohlmann ist einer der Gebrüder Blattschuss, auf dessen Kappe die „Kreuzberger Nächte“ gehen.

Dieses Lied ist ein Ohrwurm und Kneipengröhler, der an diesem Abend in einer besonderen akustischen Version für die Unterstützung vom „Nachbarschaftszentrum-Lichtenrade-Suppenküche“ sorgen sollte. Die Suppenküche hat immer noch die Sorge, dass sie Ende des Jahres ihre bisherige Einrichtung verlassen müssen und ohne Quartier dastehen.

Der Abend mit Beppo Pohlmann fand im Rahmen der beliebten Veranstaltung „Kultur am Mittwoch“ in einer etwas anderen Form statt, denn für einen Mix aus 30 Jahren Liedermacher-Dasein galt es dem Künstler mehr Platz einzuräumen.

Garniert wurde der Abend wieder von der köstlichen Bewirtung und den Leckereien, die mit Schülerinnen und Schülern des Georg-Büchner-Gymnasiums gezaubert wurden.


Die Gäste waren jedenfalls begeistert und amüsierten sich prächtig. Die Lachmuskeln hatten gute Chancen für einen Muskelkater. Beppo Pohlmann stellte sein Soloprogramm „Ich war mal schön“ in der sozialen Lichtenrader Einrichtung am Graben in der Finchleystraße 11 vor. Die besten und witzigsten Songs wurden präsentiert und Beppo Pohlmann erzählte auch manch interessante Geschichte.

So erfährt man, dass die Komikerband „Insterburg & Co“ ein Vorbild für ihn war. Der Song „Da kannste mal sehen, wie die Jahre vergehen“ ist dann auch ein Stück weit Rückschau auf eine lange Künstlerkarriere. In der Programmankündigung hieß es passend: „Beppo zeigt sich ohne Ramba-Zamba, ohne Playbacks, nur mit der akustischen Gitarre, als generationenübergreifender Unterhalter, der Spaß daran hat, anderen Spaß zu machen.“ Seine alten Lieder bekamen teilweise ein Up-Date.


Man spürt den Spaß und die Fröhlichkeit. Zwei Stunden kurzweilige Unterhaltung, wenn der „Rockstar vom Seniorenheim“ los rockt oder sein erstes berlinisches Loblied auf die Bayern singt.

Beppo Pohlmann war seit den 70er Jahren als Liedermacher in den West-Berliner Kneipen unterwegs. Bei vielen Fernsehauftritten und bei Veranstaltungen „zwischen Dorfdisco und Künstler für den Frieden“ tingelte Beppo durch die Lande. Nach Gründung der „Gebrüder Blattschuss“ mit Jürgen von der Lippe und Hans Werner Olm war die bekannte Kreuzberg-Berliner-Hymne natürlich der größte Erfolg. Beppo Pohlmann war am Anfang seiner künstlerischen Karriere eher unter der Bezeichnung „Blödelbarde“ unterwegs. Nach dem heutigen Sprachgebrauch stuft er sich selbst als „Song-Comedian“ und Comedy-Lieder-Macher ein. Pohlmann hat viel in Sachen Comedy gemacht und in diesem Rahmen war er in seiner Künstlerpause auch als „Gag-Autor“ bei RTL unterwegs. Seit 2003 zog es ihn jedoch wieder auf die Bühne und Mix-Shows mit anderen großen Künstlern und auch viele Solo-Auftritte folgten. Heute besucht der Künstler auch gerne kleinere Veranstaltungen, zum Beispiel Vereins- oder Laubenpiepertreffen und auch Geburtstage, und macht dort garantiert Stimmung. Er ist auch noch mit einem Kollegen als „Gebrüder Blattschuss“ unterwegs und muss dann garantiert immer die Kreuzberger Nächte singen.
beppo pohlmann NBZ Suppenkueche Lichtenrade 9
Hier in Lichtenrade kam Beppo Pohlmann und seine Kreuzberger Nächte sehr gut an!

... und der Kiezreporter bekam auch ein  Autogramm :-) ...
Thomas Moser (auch Fotos)

http://www.suppenkueche-lichtenrade.de

http://www.beppo-pohlmann.de

Ergänzende Informationen zur Suppenküche:

Dass die Suppenküche mehr kann, als nur Suppe, zeigt sie seit Anfang 2016 offensiv in ihrem neuen Namen. Mit der Bezeichnung „Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade e.V.“ wird deutlich, dass die Suppenküche nicht nur ein Angebot für Bedürftige ist, sondern sich ganz bewusst auch für die Nachbarschaft öffnet.

Die Arbeit vom Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade ist seit zwölf Jahren ein fester Bestandteil bei der Hilfe für Bedürftige in Lichtenrade. Der Andrang bei der Suppenküche ist ungebrochen und Woche für Woche werden durchschnittlich 120 Essen an jedem Sonntag ausgegeben. Gleichzeitig erfolgt eine Lebensmittelausgabe. Die Hilfe in der Not wird auch weiterhin in Lichtenrade dringend benötigt und wird ungebrochen von Bedürftigen angenommen. Die Arbeit in der Suppenküche erfolgt zu 100 % ehrenamtlich. Für die Arbeit sind Lebensmittelspenden die wichtigste Grundlage.

Wer dem Nachbarschaftszentrum Suppenküche helfen möchte, kann dies auf die unterschiedlichsten Arten tun. Ob als Fahrer für die Lebensmitteltransporte, als Küchenhilfe, als Mitorganisator, als Nachhilfelehrer, oder, oder… Die Möglichkeiten scheinen fast grenzenlos zu sein. Ein Anruf und ein persönliches Gespräch zeigen die Notwendigkeiten und Anforderungen auf. Natürlich sind auch immer Geldspenden gerne gesehen. Das Spendenkonto des Fördervereins ist schnell auf der Webseite zu finden.

Die Leiterin Alex Benkel-Abeling erzählt mit viel Engagement von der Arbeit, die sie in der Einrichtung mit vielen Unterstützern meistert. Es arbeiten auch Menschen ehrenamtlich in der Einrichtung, die selbst als Hilfebedürftige die Suppenküche kennengelernt haben. Es werden auch jugendliche Straftäter zur Ableistung von Sozialstunden in der Suppenküche eingesetzt. Schülerinnen und Schüler kommen im Rahmen eines Ethikprojektes des Georg-Büchner-Gymnasiums und lernen so eine ganz andere Seite des Lebens kennen. All diesen Helfern reicht das Nachbarschaftszentrum die Hand. So ist die Suppenküche eine Hilfe für Bedürftige, aber auch ein lebendiger sozialer Austausch für die ehrenamtlichen Helfer.

Als Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade e.V. wendet sich der Verein seit 2016 neuen Aufgaben und Herausforderungen zu. Ein großes Augenmerk liegt auf der Jugendarbeit, erwähnt seien hier zum Beispiel die Koch-AG in Zusammenarbeit mit dem Georg-Büchner-Gymnasium und auch Selbstverteidigungskurse und Tanzkurse für Kinder.


 

Besonderer Hinweis von YELLOW im letzten Lichtenrader Magazin:

- Noch bis 18. Juni: Ein Frühstück bezahlen, zweites Frühstück kostenlos (Siehe Bericht)

- Jetzt auch Eis bei Yellow

- Mehr aus der Tortenwerkstatt

Yellow Fruehstueck062017


 

Dresdner Bahn: Schülerinnen und Schüler fahren zum Bundesverwaltungsgericht

Für den 14. und 15. Juni 2017 hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Verhandlung gegen den Planfeststellungsbeschluss der Dresdner Bahn im Lichtenrader Abschnitt angesetzt.

Die große Frage beim Bundesverwaltungsgericht wird sein, ob die Deutschen Bahn ausreichend die Rechte der Bürgerinnen und Bürger im Rahmen vom Lärmschutz berücksichtigt hat, zumal die Lärmmodellrechnung für Schienenwege, die sogenannte „Schall 03“, nur Mittelwerte abbildet, die nicht den wirklichen Werten entsprechen. Man will „realistische Werte für die Menschen“ durchsetzen. Nach 18 Jahren hatte das Eisenbahn-Bundesamt die ebenerdige Führung mit Beschluss vom 13. November 2015 genehmigt. Damit war der von vielen Lichtenradern gewünschte Tunnel für die Bahn erst einmal in weite Ferne gerückt. Eine Klage ist notwendig geworden, zumal auch eine vorherige politische Lösung nicht erreicht wurde.
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Am 12. Juni lud die „Bürgerinitiative Lichtenrade – Dresdner Bahn“ zu einer Informationsveranstaltung in das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium ein. Die Aula war mit circa 120 interessierten Lichtenradern sehr gut besetzt. Seit Jahren beschäftigt sich die Schule intensiv immer wieder mit der Frage der Dresdner Bahn und mit den Auswirkungen für die Lichtenrader. So werden bei der Gerichtsverhandlung 40 Schülerinnen und Schüler der UvH dabei sein. Daher begrüßte auch der Lehrer Michael Dannenberg für die Schulleitung die anwesenden Gäste und Schüler. Am zweiten Verhandlungstag werden auch Schülerinnen und Schüler vom Georg-Büchner-Gymnasium mit den Bussen der Bürgerinitiative nach Leipzig fahren.

Am Informationsabend waren u.a. Dr. Jan-Marco Luczak, MdB (CDU), Hildegard Bentele, MdA (CDU), Melanie Kühnemann, MdA (SPD), Philipp Bertram MdA (Die Linke) und aus der BVV Hagen Kliem (CDU) anwesend.

Für den erkrankten Vorsitzenden der BI, Manfred Beck, begrüßte vom Vorstand Gerd Jenke die Vereinsmitglieder und Gäste. Er kündigte an, dass es am 26. Juni um 19 Uhr im Gemeinschaftshaus Lichtenrade eine Informationsveranstaltung über das Ergebnis des Gerichtsverfahrens geben wird. Vor Gericht soll eine kurze Präsentation der BI aus Lichtenrade-Sicht erfolgen, die beim Informationsabend von Michael Küpper vorgestellt wurde. In diesem Zusammenhang werden besonders die Schwierigkeiten der Zerteilung des Ortsteils und die Probleme bei den geplanten Querungen bzw. der Schließung der Wolziger Zeile aufgezeigt.

Der Oldenburger Rechtsanwalt und ehemalige Richter Dr. Armin Frühauf vertritt seit Anfang 2016 juristisch die Bürgerinitiative in dieser Frage. Er erläuterte die fachlichen und rechtlichen Zusammenhänge, wobei er in einer Art Schulstunde den Schülern auch einige allgemeine Aspekte zum Privat- und zum Öffentlichen Recht aufzeigte. Erst einmal wurde dargestellt, dass man in diesem Prozess nur gegen den vorliegenden Beschluss klagen kann und nicht dafür, dass die Bahn –wie es die Forderung der BI ist- in einen Tunnel kommt. Dies ist rechtlich nicht möglich. Ein großer Erfolg wäre die Aufhebung des Bauantrages, aber auch schon eine Vertagung der Verhandlung könnte als kleiner Fortschritt angesehen werden. Dies wäre dann vermutlich für die Politik die letzte Möglichkeit, um Finanzierungsentscheidungen für andere Lösungen zu treffen. Übrigens klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht 3 Anwohner. Um eine größere Chance vor Gericht zu bekommen, hat man die „Bundesvereinigung gegen Schienenlärm“ gewinnen können, dass sie im Sinne der Bürgerinitiative klagt. Die notwendigen finanziellen Mittel hatte die Bürgerinitiative zurückgelegt. Die Beteiligung der Bundesvereinigung hat den entscheidenden Vorteil, dass nicht nur die Einzelaspekte der klagenden Anwohner berücksichtigt werden müssen. Besonders die allgemeine Lärm- und Erschütterungsschutzfragen sind jetzt ebenfalls rechtlich zu würdigen.

In der Klageschrift steht die Grundgesetzverletzung nach Artikel 2, neben vielen anderen Aspekten, im Vordergrund. Dort heißt es u. a.: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ In diesem Zusammenhang wird auch auf die Stärkung des Umweltaspektes bei Planfeststellungsverfahren durch den Europäischen Gerichtshof Bezug genommen. Ein wichtiger Aspekt wird die lange Dauer von 18 Jahren für das Planfeststellungsverfahren sein und ob dies gegen europäisches Recht verstößt. Die Kläger kommen mit drei Sachverständigen, besonders für den Bereich Akustik, zur Verhandlung. Es war äußerst schwierig überhaupt Sachverständige zu bekommen, da sie meisten direkt oder indirekt bei der Vergabe von Aufträgen von der Bahn „abhängig“ sind.

Das Land Berlin war laut Rechtsanwalt Dr. Frühauf nur in einem Anhörungsverfahren vertreten. Er sieht es als eher schwierig an, dass ansonsten das Land Berlin nicht Verfahrensbeteiligter mit einem entsprechend größeren Gewicht im Sinne der betroffenen Bürgerinnen und Bürger ist. Letztendlich beurteilen die fünf Richter, ob im Planfeststellungsverfahren rechtswidrige Aspekte enthalten sind. Und nur darüber werden sie eine Entscheidung treffen.

Wenn das Gericht eine Art Verschnaufpause, also zumindest eine Vertagung, beschließen sollte, wäre dies die letzte Möglichkeit der Einflussnahme für die Politik. Nur so könnte noch gezeigt werden, ob man wirklich politisch eine andere Lösung will oder ob die Angst einer periodisierenden Entscheidung für andere Bauprojekte die Überhand gewinnen wird. Zumindest eine Chance zu zeigen, dass Worte auch in Taten umgesetzt werden.

Die Lichtenraderinnen und Lichtenrader warten jedenfalls gespannt auf das Urteil vom Bundesverwaltungsgericht.

Thomas Moser (auch Fotos)

Ergänzender Hinweis nach der Gerichtsverhandlung in Leipzig von der BI:

Das Gericht hat die Beweisaufnahme abgeschlossen und wird sein Urteil in 14 Tagen in Leipzig verkünden: Donnerstag, 29. Juni 2017 um 11 Uhr. Die Urteilsbegründung wird dann schriftlich nachgereicht.

Dass der Berliner Senat nicht als Kläger in dem Verfahren aufgetreten ist, hat leider dazu geführt, dass städtebauliche Belange nicht in dem Verfahren berücksichtigt werden konnten. Wir erwarten jetzt das Urteil und werden uns danach in einer Informationsveranstaltung an die Lichtenrader wenden.

Die Informationsveranstaltung findet am Mo. 3. Juli 2017 19:00 Uhr im Gemeinschaftshaus Lichtenrade statt.


 

Das Gebiet rund um die Bahnhofstraße wird vom 16. Juni bis 14. Juli 2017 in eine große Galerie verwandelt.
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Etwa 60 Künstler_innen und 40 Händler_innen sowie weitere Akteur_innen werden am diesjährigen Kunstfenster teilnehmen. Künstler_innen zeigen einen Auszug ihrer Werke, die während des Einkaufsbummels zu besichtigen und zu erwerben sind: in einem der Geschäfte, Banken oder anderen Einrichtungen. Zu sehen gibt es eine breite Vielfalt an Kunst und künstlerischen Stilen, angefangen von Malerei über Grafik bis Fotografie. Die Freude der künstlerischen Schaffenskraft soll Kund_innen und Besucher_innen der Bahnhofstraße gleichermaßen beflügeln, zu vielen spannenden Gesprächen führen und Anstöße geben.

Verschiedene Akteur_innen der Bahnhofstraße – Händler_innen, Künstler_innen, Initiativen und weitere – organisieren das diesjährige 10. Lichtenrader Kunstfenster. Unterstützt wird die Aktion vom Geschäftsstraßenmanagement des Förderprogramms „Aktives Zentrum“.

Das Kunstfenster wird am 16. Juni mit einer Vernissage in der Berliner Sparkasse um 18 Uhr in der Goltzstr. 38 und einem anschließenden Spaziergang entlang der Schaufenster-Galerie eröffnet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
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Weitere Informationen finden Sie ab voraussichtlich Mitte Juni unter http://www.lichtenrader-kunstfenster.de

Für diese relativ späte Information möchten wir uns entschuldigen; wir hoffen, das uns künftig Mitteilungen zur Veröffentlichung rechtzeitig erreichen...


 

Ein Kinderfest, offizielle Spenden-Übergaben und Anti-Gewalt-Schmetterlinge erstmals in Berlin


Der Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. in der Lichtenrader Mozartstraße, besonders durch seine Suchthilfeeinrichtungen mit Kinderbegleitung bekannt, feierte mit Eltern und Kindern am 9. Juni 2017 ein Fest.

Zum Sommerfest waren die Kinder, die im Kinderhaus in der Mozartstraße wohnen und auch die Kinder von Wohngruppen von den anderen vier Standorten in Lichtenrade und Marienfelde eingeladen. Der Sommer zeigte an diesem Freitag dann auch seine ganze Strahlkraft.

Der Zauberer begeisterte Groß und Klein

Auch Babett Schott wurde vom Zauberer verzaubert.
Es wurden viele Spiel- und Spaßangebote für die Kleinen angeboten. Besonders begeisterte der Zauberer mit seinen Künsten und seiner kurzweiligen Unterhaltung. Die bekannt leckere Verpflegung durch das Küchenteam aus dem Haupthaus durfte natürlich nicht fehlen.
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So war für einen perfekten kulinarischen Rahmen gesorgt. Hot-Dogs und Eis waren die Renner des Tages.

Spendenübergaben für das Kinderhaus

Im Rahmen des Kinderfestes bedankte sich die Leiterin der Einrichtung, Heike Tzschoppe, bei einigen Kinderhaus-Spendern.

So kam von Weber Industrietechnik Berlin der stellvertretende Geschäftsführer Frank Braun. Das Unternehmen mit Sitz in Marienfelde hatte dem Tannenhof-Kinderhaus schon Ende letzten Jahres Outdoor-Spielgeräte und Kinderfahrräder gespendet, die im Rahmen des Kinderfestes jetzt endlich auch offiziell an die Kinder übergeben werden konnten. Frank Braun freut sich, wenn sie Spenden für kieznahe Einrichtungen ermöglichen können: „Dann sieht man, wie sinnvoll das Geld genutzt wird.“ Die Kids nahmen jedenfalls gleich begeistert die Fahrräder in Empfang und testeten sie ausgiebig.


Frank Braun von Weber Industrietechnik und Heike Tzschoppe

Zum wiederholten Male unterstützt auch die „Eric Gustav Adler Stiftung“ das Kinderhaus. So kann die jährliche Eltern-Kind-Sommerreise angeboten werden. Vom Vorstand kam Peter Adler etwas später. Er schaute sich intensiv das Gelände und die geförderte Einrichtung an.

Kobolde helfen bei Sucht- und Gewaltprävention für kleine Kinder

Und dann hatten die Kistenkobolde aus dem Papilio-Projekt ihren Auftritt: Denn auch wenn es dieses Sucht- und Gewalt-Präventionsprojekt für kleine Kinder in vielen Bundesländern schon seit über 12 Jahren gibt, in Berlin geht es mit dem Datum 9. Juni 2017 das erste Mal an den Start.

Cassandra Täschner, Karina Rynski, Heike Tzschoppe und Babett Schott bei der Urkundenübergabe

Vom Tannenhof-Kinderhaus haben sich Karina Rynski und Cassandra Täschner über einen langen Zeitraum zu Papilio-Erzieherinnen ausbilden lassen und erhielten im Rahmen des Sommerfestes ihre Ernennungsurkunden überreicht. Die "Besondere Vertreterin" von Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V., Diplom Pädagogin und Familientherapeutin Babett Schott, dankte den Erzieherinnen und überreichte die Urkunden.

Damit ist das Kinderhaus vom Tannenhof Berlin-Brandenburg offiziell „Papilio-zertifiziert“ und kann diese besondere Präventionsarbeit nun erstmalig in Berlin umsetzen. Die Figuren begleiten die Kinder über Wochen und zeigen so auch spielerisch Wege zur Konfliktlösung.

Grobibold, Heulibold, Bibberbold und Freudibold… so heißen die „Kistenkobolde“ und heimlichen Stars, welche die berühmte Augsburger Puppenkiste als Figuren für das Präventionsprojekt „Papilio“ entwickelt hat. Seit 2005 bietet „Papilio“ (lateinisch für Schmetterling) Sucht- und Gewaltprävention für Kinder im Kita-Alter an und schult bundesweit Erzieherinnen und Erzieher.

Schöne Räume und ein großes Gelände mit Spielplatz

Direkt an der Lichtenrader Mozartstraße liegt das große Grundstück vom TANNENHOF Berlin-Brandenburg. Die roten Klinkersteine vom Kinderhaus leuchten fast bei Sonnenschein, auch wenn hohe Bäume das Grundstück an vielen Stellen überschatten. Die Räume sind hell und freundlich ausgestattet. Hier im Haus und auf dem grünen Grundstück werden Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren betreut.

In der stationären Reha-Einrichtung werden drogenabhängige Frauen und Männer ab 18 Jahre therapiert. Sie haben den körperlichen Entzug hinter sich und nehmen an einer in der Regel sechsmonatigen Entwöhnungsbehandlung teil. Diese Maßnahme wird vom Renten- bzw. Krankenversicherungsträger finanziert.

Für die Betreuung der Kinder werden 16 teilstationäre Plätze im Rahmen von Jugendhilfeleistungen zur Verfügung gestellt. Es gibt die „Sonnenkäfer“ – Gruppe, die für die ganz kleinen Kinder zur Verfügung steht. Die „Stadtpiraten“ sind dann die etwas älteren Kinder ab 3 Jahren.

In Deutschland wachsen zwischen 16 bis 22% der Kinder in suchtbelasteten Familien auf, wie aktuelle Zahlen aus der Suchtlandschaft belegen. In Berlin-Lichtenrade wurde 1983 eine Hilfeeinrichtung eröffnet, welche speziell Kinder betreut, deren Eltern sich für eine Drogentherapie entschieden haben. Damit wurde eine Vorreiterrolle eingenommen. Bereits im Sommer 1979 begannen engagierte Fachkräfte in Berlin-Lichtenrade die Arbeit mit drogenabhängigen Menschen und dem Aufbau einer suchttherapeutischen Einrichtung. Dafür konnten die dortigen Gebäude und ein parkähnliches Areal in der Mozartstraße genutzt werden, welches schon immer sozialen Zwecken gewidmet war und seit 1901 unter dem Namen „Tannenhof“ bekannt ist. Dieser Name wurde für die Einrichtung übernommen und diente später auch dem Trägerverein als Anregung. So heißt die Einrichtung noch heute „Tannenhof Zentrum I“ und der Gesamtverein inzwischen offiziell „TANNENHOF Berlin-Brandenburg e.V.“!

In jener Anfangszeit der Suchttherapie war die parallele Mitbetreuung von Kindern oder gar die direkte Mitaufnahme von Kindern aus suchtbelasteten Familien überhaupt nicht üblich, obwohl die Beziehung zum eigenen Nachwuchs für Suchtkranke häufig ein zentraler Punkt im Leben der Eltern und damit wichtigste Motivation in der Therapie war und ist.

Aufbauend auf dieser Erkenntnis wurde erstmalig 1982 eine süchtige Mutter mit ihrem Kind im Tannenhof aufgenommen. Da der Bedarf an Kinderbetreuung während der stationären Therapiephase bereits damals sehr groß war, erfolgte 1983 die Anerkennung der Kindergruppe im Tannenhof! Damit wurden völlig neue Wege beschritten und in die Suchttherapie der Eltern wurden erstmalig auch die Begleit- und Folgebelastungen für die Kinder mit einbezogen.

Die Kinder motivieren oft ihre suchtkranken Eltern!

Die Eltern wohnen mit ihren Kindern in speziell ausgestatten Räumen im Haupthaus. Die Verantwortlichen der Einrichtung sind sehr stolz darauf, dass deutlich mehr Eltern die Therapie regulär beenden und die Abbrüche signifikant zurückgegangen sind. Die Beziehung zu den eigenen Kindern ist für suchtkranke Eltern häufig eine wichtige Motivation für die Therapie. Der Erfolg beruht laut dem Geschäftsführer im Wesentlichen darauf, dass man im Tannenhof die therapeutischen Notwendigkeiten und die menschlichen Aspekte verbindet. So wird parallel zur Sucht-Rehabilitationsbehandlung der Eltern gemeinsam mit den Kindern und Eltern ein pädagogisch-therapeutisches Konzept umgesetzt.

Was verbirgt sich hinter dem fachlichen Ansatz?

Die Familientherapeutin Heike Tzschoppe ist die Leiterin vom Kinderhaus. Mit dem sogenannten Zentrum I arbeiten die Fachkräfte ganz eng in Teams zusammen.

Die verantwortlichen systemischen Familientherapeuten beschreiben ihren lösungsorientierten Ansatz so: „Wir wenden uns den Familien respektvoll mit großer Neugier zu, unterbreiten Ihnen verlässliche Beziehungsangebote, hinterfragen vorangegangene Lösungsversuche, indem wir das bestehende System mit Fragen irritieren, aus dem Gleichgewicht bringen und somit einen Raum schaffen neue Lösungen zu erproben. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kinder auf eine entwicklungsfördernde Familienatmosphäre im Vordergrund.“

Text und Fotos: Thomas Moser

Informationen zum Kinderhaus

http://www.tannenhof.de/kinderhilfe/das-kinderhaus/


 

Wir veröffentlichen an dieser Stelle in der Lichtenrader Internetzeitung ohne weitere Kommentare 2 Presseerklärungen:

Eine von der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg vom 1.6.2017 und

eine gemeinsame Pressemitteilung von MdB Renate Künast, Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für Tempelhof-Schöneberg sowie dem Kreisvorstand und der BVV-Fraktion der Tempelhof-Schöneberger Grünen zum Antrag CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus (Drucksache 18/0320) vom 04.05.2017

und dann den Antrag der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus vom 4.5.2017.

Das Bundesverwaltungsgericht wird am 14./15. Juni über den Abschnitt der Dresdner Bahn entscheiden, der durch Lichtenrade führt. Zu den anderen Bauabschnitten hat die DB erst kürzlich Stellung genommen: http://www.lichtenrade-berlin.de/news/aktuelle-news-internetzeitung/714-schon-vor-dem-urteil-dresdner-bahn-nimmt-tempo-auf.

Die Leserinnen und Leser können sich ein eigenes Bild machen.

Presseerklärung der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg 1. Juni 2017

SPD-Fraktion verurteilt Basta-Politik des Bundesverkehrsministeriums: Eisenbahn-Bundesamt genehmigt Dresdener Bahn ohne Tunnel Lichtenrade

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat einen weiteren Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau der Dresdner Bahn auf den 16 Kilometern zwischen Berlin-Südkreuz und Blankenfelde erlassen. Die Behörde genehmigte jetzt die Planungen im Abschnitt zwischen Prellerweg und Schichauweg und in ebenerdiger Führung durch Lichtenrade - ohne den vom Bezirk geforderten Tunnel.

Damit liegen nun alle Baugenehmigungen für die Streckenabschnitte im Berliner Stadtgebiet vor. Abzuwarten bleibt nun das Ergebnis der Verhandlung über die Klage der BI Dresdener Bahn vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 14./15. Juni. Die SPD-Fraktion verurteilt dieses Vorgehen des EBA und sieht darin einen Affront gegen die engagierten Bürger.

Christoph Götz, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD Tempelhof-Schöneberg: „Wir unterstützen die Forderung der Bürgerinitiative nach wie vor und hoffen auf ein korrigierendes Urteil. Der Ortsteil darf durch die Trasse nicht zerschnitten werden. Das Vorgehen des Eisenbahn-Bundesamtes und des Bundesverkehrsministeriums als Aufsichtsbehörde ist skandalös. Das ist Basta-Politik, die nicht in unsere Zeit passt. Warum wird nicht wenigstens das Ergebnis der Verhandlungen am 14./15. Juni vor dem Bundesverwaltungsgericht abgewartet? Wir erwarten nun, dass bis dahin zumindest keine Aufträge vergeben werden“.

Götz weiter: “Wie kann es außerdem angehen, dass das CSU-geführte Bundesverkehrsministerium als Aufsichtsbehörde das EBA die ebenerdige Variante vorantreiben lässt, zugleich aber der Lichtenrader CDU-Bundestagsabgeordnete Luczak für die Schwesterpartei vor Ort öffentlichkeitswirksam den Tunnel proklamiert? Entweder mangelt es Luczak an Einfluss im Bund oder er treibt ein doppeltes Spiel!“

Gemeinsame Pressemitteilung von MdB Renate Künast, Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für Tempelhof-Schöneberg sowie dem Kreisvorstand und der BVV-Fraktion der Tempelhof-Schöneberger Grünen zum Antrag CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus (Drucksache 18/0320) vom 04.05.2017


Beim Kampf um den Tunnel für die Dresdner Bahn ruft die CDU nur: „Haltet den Dieb!“ 

Auf den ersten Blick scheint es begrüßenswert, dass sich die Berliner CDU hinter den Wunsch der Einwohner von Lichtenrade stellt, dass die geplante Dresdner Bahn durch einen Tunnel führen muss, die Trasse nicht den historisch gewachsenen Ortsteil in zwei Teile trennen darf. Doch zu dem jetzt von der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus gestellten Antrag, der Senat solle sich eindeutig für die Tunnellösung einsetzen, meinte die bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete Renate Künast : „Wie die CDU hier versucht, dem rot-rot-grünen Senat die wesentliche Verantwortung für die künftige Entwicklung zuzuschanzen, erinnert schon an den Trick des flüchtenden Diebes, der zur Tarnung ständig ‚Haltet den Dieb, ruft‘.“

Richtig sei: In Lichtenrade selbst zeigen alle Parteien Einigkeit beim Kampf für die Tunnellösung, unterstützen die Bürgerinitiative beim Sammeln von Unterschriften, bei ihrer Klage gegen das Planfeststellungsverfahren der Bahn. Renate Künast: „Auch mein CDU-Kollege Jan-Mario Luczak, immerhin noch der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete aus Tempelhof-Schöneberg, gibt vor, die Lichtenrader tatkräftig unterstützt zu haben, verweist dabei gerne darauf, dass er deswegen ja sogar dem Bundesverkehrsministerium geschrieben habe. Doch auf eine positive Antwort wartet er noch immer. Von einem kritischen Nachhaken seinerseits war im Bundestag nichts zu merken. Das liegt wohl daran, dass die politische Verantwortung für das Handeln der Bahn nach wie vor beim Bundesverkehrsministerium mit CSU-Mann Alexander Dobrindt an der Spitze liegt und der ignoriert die Interessen der Lichtenrader beharrlich. Herr Luczak baut mit seinen Briefen ohne Antwort nur potemkinsche Dörfer auf.“

Die Tempelhof-Schöneberger Grünen jedenfalls werden die Lichtenrader auch über die im Juni anstehende Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes hinaus bei ihrem Kampf um die Tunnellösung unterstützen, die grüne BVV-Fraktion sich dafür weiterhin im Kommunalparlament stark machen. Die Grünen stehen dabei auch gerne an der Seite der Tempelhof-Schöneberger CDU. Wirklich glaubwürdig wird deren Engagement gegen die Bahnpläne aber erst dann, wenn sie dabei die Verantwortung der CDU/CSU-Bundespolitik benennt. Veröffentlicht am 11. Mai 2017 um 15:06 Uhr.


Antrag der Fraktion der CDU vom 4.5.2017

Teilung Lichtenrades verhindern – Senat muss sich dringend für die Tunnellösung für die Dresdner Bahn einsetzen!

Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen:

Der Senat wird aufgefordert, sich gegenüber der Deutschen Bahn AG und dem Bundesverkehrsministerium klar und unmissverständlich für eine Tunnellösung für die Dresdner Bahn in Lichtenrade einzusetzen.

Erforderlich ist ein öffentliches Bekenntnis mit der verbindlichen Zusage, dass Berlin sich an den Mehrkosten der Tunnellösung finanziell beteiligt und trotz der Verzögerungen, die sich aus der teilweise erforderlichen Neuplanung ergeben, den Tunnel will.

Begründung:

Seit über 18 Jahren kämpfen die Menschen in Lichtenrade dafür, dass ihr Ortsteil nicht durch die geplante ebenerdige Trassenführung der sog. Dresdner Bahn in zwei Teile gespalten wird.

Die Bürgerinitiative Dresdner Bahn e.V. setzt sich an der Seite der Lichtenraderinnen und Lichtenrader stattdessen mit Nachdruck dafür ein, dass die Dresdner Bahn im Tunnel geführt wird. Denn für die über 50 000 Menschen in Lichtenrade würde eine ebenerdige Trassenführung bedeuten:

  • meterhohe Schallschutzwände spalten den Ortsteil in zwei Teile,
  • Lärm und Erschütterungen beeinträchtigen die Lebensqualität nachhaltig,
  • die Bahnhofstraße als Lebensader Lichtenrades wird zur Durchgangsstraße und erleidet einen Verkehrskollaps – der dortige Einzelhandel wird existentiell gefährdet,
  • die bisherige Ringbuslinie muss eingestellt werden – viele ältere Menschen sind in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt.

Bei der ebenerdigen Trassenführung müsste für die Bahnhofstraße eine Unterführung gebaut werden. Die Unterführung wird eine erhebliche Steigung des Straßenverlaufes erforderlich machen, was die Querung für Radfahrer und ältere Bürger erschwert. Zudem besteht die Gefahr, dass bei starken Regenfällen die Unterführung durch Regenwasser blockiert wird. Da weitere, bisher bestehende Querungsmöglichkeiten geschlossen werden sollen, wird sich das Verkehrsaufkommen in der (Unterführung) der Bahnhofstrasse und den zuführenden Nebenstraßen insgesamt erhöhen.

Aufgrund der jahrelangen Bauzeit wäre die Bahnhofstraße über Jahre nicht befahrbar, der Verkehr müsste auf die umliegenden Anliegerstraßen verteilt werden. Für die Anwohner stellt dies eine massive Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität dar, die wirtschaftliche Existenz der Einzelhändler und Gastronomen in der Bahnhofstraße wäre akut gefährdet.

Vor dem Hintergrund dieser gravierenden Nachteile einer ebenerdigen Trassenführung der Dresdner Bahn durch Lichtenrade war bereits im rot

-schwarzen Koalitionsvertrag auf Drängen der CDU festgeschrieben, dass das Land Berlin sich für eine Tunnellösung einsetzt und auch bereit ist, sich an den Mehrkosten zu beteiligen:

„Das Land Berlin setzt sich beim Bund für eine Tunnelführung der Dresdner Bahn im Bereich Lichtenrade ein, unter Berücksichtigung des entsprechenden Landesanteils.“

Angesichts des im Juni bevorstehenden Urteils des Bundesverwaltungsgerichts bzgl. der Klage von Anwohnern gegen das Planfeststellungsverfahren ist es dringend erforderlich, dass sich der rot-rot-grüne Senat mit entsprechenden Verpflichtungserklärungen gegenüber den Vertragspartnern eindeutig auf die Seite der betroffenen 50 000 Menschen Lichtenrades stellt.

Berlin, den 04. Mai 2017

Graf

Friederici

Bentele

und die übrigen Mitglieder der Fraktion der CDU


 

Presseerklärung der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg

Die rot-grüne Zählgemeinschaft setzt sich für Erhalt der Lichtenrader Suppenküche ein. Mit dem Beschluss des Antrags „Erhalt der Suppenküche Lichtenrade“ haben die Fraktionen von SPD und Grünen ein wichtiges Zeichen für die Rettung der Lichtenrader Suppenküche gesetzt. Diese leistet seit vielen Jahren enorm wichtige soziale Arbeit für den Ortsteil.

Der Antrag stellt einen lösungsorientierten und konstruktiven Vorschlag zur Sicherung des Angebotes dar. Entweder an einem alternativen Standort oder durch einen geänderten Nutzungsvertrag kann die Suppenküche gerettet werden. Voraussetzung für den Erhalt im derzeit genutzten Bungalow ist die bauliche Instandsetzung der Immobilie. Neben den baulichen Prüfungen läuft parallel bereits die ergebnisoffene Suche nach alternativen Standorten.

Foto Thomas Moser

Dazu erklären Kevin Kühnert und Marius Feldkamp, jugendpolitische Sprecher der Fraktionen von SPD und Grünen in der BVV Tempelhof-Schöneberg:

„Wir setzen uns für ein Ende der bisherigen vertraglichen Hilfskonstruktion ein. Die dauerhafte Sicherung der Suppenküche mit ihren angedockten Aktivitäten wird durch die Zweckbindung des Vertrags mit der Kirche eingeschränkt. Für eine Umwandlung in eine ‚reguläre‘ Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe wären aus guten Gründen hohe Standards zu erfüllen und die Förderung eines neuen Nachbarschaftszentrums mit einem Schwerpunkt auf Angebote für Kinder und Jugendliche wäre ohne ordentliche Ausschreibung nicht machbar. Die Zwischennutzung der knapp gewordenen Freiräume in Berlin durch Ehrenamtliche ist uns ein wichtiges Anliegen. Leider lassen sich Zwischennutzungen nicht immer so leicht an Ort und Stelle verstetigen. Ehrenamtliches Engagement braucht aber längerfristige Perspektiven, um alle Akteure motivieren zu können. Die jetzige Behelfslösung bietet diese Perspektive für die Suppenküche nicht und es braucht eine neue Grundlage für den dauerhaften Erhalt des Angebots der Suppenküche.“


 

Geschäftsfrau mit Liebe zum Beruf und zur Kundschaft

Lederwaren in Lichtenrade, das ist schon etwas ganz Besonderes! Und das ein ortsansässiges Geschäft 30-jähriges Familienjubiläum feiert, ist ein nicht zu unterschätzender Schatz für den Kiez. Die wohl attraktivsten und buntesten Schaufenster in der Lichtenrade Bahnhofstraße sind die von „Lederwaren Tiedtke“. Die vier Schaufenster präsentieren das große Warenangebot und laden zum Schaufensterbummel ein. Und nun wird richtig gefeiert und die Kundschaft ist dazu herzlich eingeladen.

„Lederwaren Tiedtke“ will gemeinsam mit den Kunden feiern und Katja Tiedtke hat sich einiges einfallen lassen. Neben kleinen Aktionen und einem Gläschen Sekt wird es am 1. Juli 2017 auch einen 30 %-igen Geburtstagsrabatt auf das gesamte Sortiment geben.
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Angelika (lks) und Katja Tiedtke
Die Geschäftsfrau Katja Tiedtke, die in Lichtenrade groß geworden und zur Schule gegangen ist, hier ihr Abitur gemacht hat und im Kiez wohnt, erzählt gemeinsam mit ihrer Mutter Angelika Tiedtke, wie alles anfing.

Von der Bretterbude zum attraktiven Fachgeschäft

Angefangen hat es sogar vor über 60 Jahren in der Bahnhofstraße direkt neben dem Graben. Das Lederwarengeschäft, das damals noch ein kleiner Verkaufsladen aus Holz war, wurde von Josef Kulla gegründet.


Und dann zog das Lederwarengeschäft um...:
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Als die heute noch bestehende Ladenzeile im Jahr 1957 in der Bahnhofstraße gebaut wurde, zog das Geschäft von Kulla in den Neubau, in unmittelbarer Nachbarschaft, wo jetzt „Lederwaren Tiedtke“ zu finden ist. Am 1. Juli 1987 trat Angelika Tiedtke vor 30 Jahren die Nachfolge an. In das jetzige Geschäft mit den größeren Geschäftsräumen, nur eine Tür weiter, zog man im März 2003 um. Am 1. Februar 2009 ging Angelika Tiedtke in den Ruhestand und übergab das Geschäft an ihre Tochter Katja Tiedtke. Gemeinsam mit ihrer Tochter, die schon seit Jahren das Geschäft führt, schauen sie nun stolz auf 30 Jahre „Lederwaren Tiedtke“ zurück.

„Lederwaren Tiedtke“ hat für die Kundschaft ein Vollsortiment mit Damenhandtaschen, Kleinlederwaren, Herrentaschen für Beruf bis Freizeit, Rücksäcke und sportive Taschen, Reisegepäck, Einkaufstrolleys und Regenschirme. Hier erhält man eine ganz individuelle und fachkundige Beratung!

Vor 30 Jahren: Angelika Tiedkte übernahm das Lederwarenfachgeschäft und vergrößerte sich

Angelika Tiedtke ist gelernte Lederwaren-Einzelhandelskauffrau. Sie wohnte schon als junge Frau in Lichtenrade, ging am Lederwarengeschäft in der Bahnhofstraße vorbei und sah, dass eine Verkäuferin gesucht wurde und bekam den Job. Als sie ihre Tochter Katja bekam, hörte sie auf zu arbeiten. Sie sagte damals zum Vorbesitzer Josef Kulla: „Irgendwann komme ich wieder und dann mache ich weiter.“ Und genau so war es dann auch.

Ein silberner Teller zur Geschäftseröffnung am 1. Juli 1987
Auch wenn es etwas gedauert hat, kam Angelika Tiedtke 1987 mit 45 Jahren, als die zwei Kinder groß waren, wieder zurück zu Kulla und übernahm das Geschäft. Lachend erzählt Angelika Tiedtke: „Er hat wirklich solange auf mich gewartet.“
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Dieses Foto entstand im Juni 1988
Nach der Wende hat sie dann noch zwei weitere bekannte Geschäfte von „Handschuh-Porkert“ übernommen. Ein Geschäft südlich von Karstadt in Tempelhof und das vornehmere größere Geschäft in der Kantstraße. Und besonderes in der Kantstraße kamen auch gerne Prominente und Schauspieler einkaufen. In der Zeit fühlte sich Angelika Tiedtke besonders glücklich und im positiven Sinne gefordert.

Besonders wichtig ist für Angelika Tiedtke, dass ihre langjährigen vertrauten Verkäuferinnen Helma Hein und Heidi Garbe erwähnt werden. Diese Erwähnung ist ihr insofern wichtig, weil sie sich um die anderen Geschäfte und um die Einkäufe kümmern musste und zuverlässige Angestellte brauchte. Tochter Katja schwärmt auch von ihrer festen Angestellte Anja Kieffer, die sie heute tatkräftig unterstützt: „Wir sind ein gutes Team!“

Katja Tiedtke lernt Handschuhe lieben und übernimmt das Geschäft

Die jetzige Chefin Katja Tiedtke hat das Gefühl für Lederwaren bei Porkert direkt gelernt.

Stets freundlich: Katja Tiedtke liebt ihre Kundschaft.
Daraufhin angesprochen, ob das auch der Berufswunsch war, erklärt Katja Tiedtke ganz klar: „Nein, überhaupt nicht. Als Kind wollte ich immer Archäologie und Ägyptologie studieren.“ Sie ist gelernte Biologielaborantin und war dann zwischenzeitlich selbständig mit einem Schreib- und Spielwarengeschäft. Sie hatte das zweite Geschäft von Frau Weigel in der Lichtenrader Nahariyastraße übernommen. Als die Mutter dann Handschuh Porkert übernahm, ist die Tochter dort ins Geschäft mit eingestiegen. Sie hat dann vom vorherigen Inhaber Klaus Porkert einen Crashkurs für Handschuhe bekommen. Damals wurden bei Porkert auch selbst Handschuhe gefertigt. Die junge Katja sog alles wie ein wissbegieriger Schwamm auf, was Vorbesitzer Porkert ihr beibrachte. Porkert fragte sie zwei Tage später ab und Katja Tiedtke hatte noch alles parat. Seit der Zeit ist sie die „Handschuhtante“. Heute kann sie neuen Vertretern selbst fachkundige Hinweise rund um Handschuhe geben.

„Damals hat man auch noch Handschuhe getragen. Auch die Herren. Und dann musste es der gute Peccary sein und nichts anderes: gefüttert, ungefüttert, mit Seidenfutter, je nachdem ob für den Übergang oder fürs Autofahren…“ Natürlich kann sie Original und Nachahmer sofort unterscheiden. Diese guten Handschuhe kann man 20 Jahre und länger tragen. Für einen Sciencefiction-Film haben Filmschaffende sogar ganz besonders ausgefallene Handschuhe bei Tiedtkes für damals 15.000 DM gekauft. So etwas weiß Angelika Tiedtke noch sehr genau.

Dann hatte sich die Mode jedoch gewandelt, es wurden nicht mehr die guten Handschuhe getragen. Das Geschäft rentierte sich nicht mehr und wurde aufgegeben. Witzelnd erzählen beiden Frauen, dass in der Kantstraße dann ein Dominastudio einzog. Die Damen des Etablissements haben teilweise die Ware übernommen: „Besonders beliebt waren die langen Lederhandschuhe.“

Im Februar 2009 übernahm Tochter Katja das Geschäft in Lichtenrade. Katja Tiedtke sieht sofort bei den Kunden, welche Handschuhgröße die Kunden brauchen. Ob lange oder kurze Finger, kräftig oder zierliche Hände, die richtige Größe ist schon auf dem ersten Blick garantiert: „Man muss die Kunden erst runterholen von der Hektik: Nehmen sie sich Zeit, das Leder muss warm werden. Es ist eine andere Art der Beratung.“ Auch für den Reporter wurden probeweise sofort die perfekten Handschuhe aus dem großen Sortiment gefischt.

Mag und kennt genau ihre Lichtenrader Kundschaft

Die Erfüllung der Wünsche und zufriedene Kunden liegen Katja Tiedtke am Herzen. Sie kennt genau die Wünsche ihrer Lichtenrader Kundschaft, auch wenn ihr manchmal neue Vertreter was anderes einreden wollen. Das ist auch wichtig, weil sie ihre Ware nicht auf Kommission kauft, sondern direkt bezahlt und dann verkauft. Katja Tiedtke weiß genau, was das Lichtenrader Publikum braucht und mag, ob es die Handtasche für den Alltag oder der Rucksack für den Spaziergang im Feld ist.

Ein besonderer Renner ist der „Lichtenrade-Koffer“ aus der Hauptstadtkoffer-Serie, der das Bahnhofsgebäude mit dem Lichtenrade-Schriftzug zeigt: „Der wird immer wieder gerne als Geschenk gekauft.“ Ausverkauft gibt es bei diesem Hartschalenkoffer nicht, weil der Ersatz ganz schnell wieder im Laden steht. Dies gilt auch für die andere Ware. Auch wenn der Lagerplatz im Geschäft sehr begrenzt ist, kann sie Ware, sollte sie mal ausnahmsweise nicht da sein, schnell bestellen. Übrigens gibt es den Lichtenrade-Koffer in zwei Größen, sowie einen sogenannten Umhänger und einen Rucksack. Das Motiv kann auch jederzeit ausgewechselt werden, was für die Lichtenrade-Fans natürlich gar nicht denkbar ist.
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Heute sind Handtaschen und Reisegepäck die großen Standbeine. Es ist immer eine gute Mischung wichtig. Neben eher normalen und praktischen Dingen braucht sie andererseits auch das Besondere, was die Kundschaft vielleicht mal irgendwo anderes gesehen hat. Katja Tiedtke sucht speziell für die Damen modische Taschen aus Spanien oder Italien. Sie bevorzugt deutsche und europäische Produktionen, die ein Lager in Deutschland haben, damit sie schnell an neue Ware kommt. Sie kauft auch bei einem Berliner Designer, die in kleinen Manufakturen ihre Schätze anfertigen lassen. Auf den Messen sieht Katja Tiedtke zum Beispiel Muster und kann dann sagen, in welchen Muster sie die Ware haben möchte. Entsprechend wird dann produziert. Die Autofahrerhandschuhe aus dem weichen Peccary-Leder werden von einem Dresdner Handschuhmacher gefertigt. Das Sortiment ist wirklich reichhaltig: vom schicken Lederhandschuh, der vornehmen oder alltagsbrauchbare Tasche bis hin zum schicken Einkaufswagen.

Katja Tiedtke geht in ihrem Element auf, wenn Kundschaft kommt. Sehr freundlich und bodenständig berät sie die Kundschaft: „Lederwaren sind nicht wie Brötchen verkaufen. Man muss genau wissen, was im Laden ist. Wenn die Kundschaft fragt, muss man die Details aller Produkte gut kennen.“ Man spürt bei der Beratung, dass die Geschäftsinhaberin Menschen mag. Angelika Tiedtke findet ihre Tochter sehr gut organisiert: „Meine Tochter macht das super!“ Wenn Katja Tiedtke gefragt wird, was sie beruflich macht, sagt sie: „Ich mache Frauen glücklich! Aber ich mache auch viele Herren glücklich.“

Einen interessanten Nebeneffekt hat Katja Tiedtke bei sich festgestellt. Seitdem sie auf Messen einkaufen geht, geht sie sonst nicht mehr shoppen: „Mein Jagdinstinkt ist befriedigt!“

Tiedtke ist ein Teil vom Lichtenrader Netzwerk

Katja Tiedtke bringt sich mit viel Engagement für Lichtenrade ein. Sie arbeitet im Gebietsgremium des Aktiven Zentrums Lichtenrade-Bahnhofstraße für die Händler mit, ist in der Händlerinitiative Bahnhofsstraße und im Vorstand vom Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade aktiv.

Katja Tiedtke bei der Eröffnung zum 9. Lichtenrader Kunstfenster am 30.9.2016
Beim Lichtenrader Kunstfenster hat sie ganz aktiv mitgemacht, im eigenen Geschäft Künstler präsentiert und zum Beispiel auch Kontakte für andere Geschäftsleute geknüpft.

Sie wünscht sich für die Bahnhofstraße, dass es für alle eine schönere Aufenthaltsqualität gibt und eine etwas größere Rücksichtnahme. Aus tiefster Überzeugung formuliert sie es so: „Es wäre mal schön, wenn die Leute mal drei Schritte weiter denken. Ein Beispiel ist, dass man nicht an der schmalsten Stelle in der zweiten Spur mal eben so parken sollte.“ Sie wünscht sich bei der Alten Mälzerei, dass es ein Kulturzentrum für Jung und Alt wird.

Sie stellt fest, dass sich in den letzten Jahren schon einiges getan hat: „Es wird viel miteinander gesprochen und die Vernetzung ist deutlich besser geworden.“
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Frau Tiedtke macht immer bei den Aktionen der Bahnhofstraße mit (hier zum "Kein April-Scherz" am 31.3.2017)
Aber Katja Tiedtke kennt auch ein Leben außerhalb der Arbeit und sogar außerhalb von Lichtenrade. Besonders glücklich ist sie, wenn sie mit ihrem zugelaufenen Kater regelmäßig übers Wochenende zum Freund nach Salzgitter fährt.

30 % Rabatt zur Jubiläumsfeier

Am 1. Juli 2017, einen Samstag, will Katja Tiedtke ganz groß feiern und ihre Kundschaft soll mitfeiern. Als größter Clou wird ein 30 %-iger Rabatt auf das gesamte Sortiment gewährt. Natürlich werden dann auch die edlen Handschuhe angeboten. Es wird auch ein Gläschen Sekt gereicht. Und wer die umtriebige Frau Tiedtke kennt weiß, dass sicher auch noch die eine und andere Überraschung zu erwarten seien wird.

Wir freuen uns mit „Lederwaren Tiedtke“ und sagen: Herzlichen Glückwunsch Angelika und Katja Tiedtke!

Thomas Moser

http://www.lederwaren-tiedtke.de

Fotos: Historische Fotos privat; andere Fotos Thomas Moser

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