René Minow: „Ich bin der älteste Tabak-Sack in Berlin“

Ich bin der älteste Tabaksack Berlins“ sagt der Lichtenraderhumorvoll und meint damit nicht sein persönliches Alter sondern das des Familienunternehmens „Minows Tabak-Depot“. 120 Jahre alt wird es in diesen Tagen und das ist wahrlich eine stolze Zahl für jedes Unternehmen, ganz besonders aber für einen Betrieb, der Tabakwaren verkauft, einem Wirtschaftszweig, dem seit Jahren der Wind eher ins Gesicht weht.
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1898 begann die Geschichte des Unternehmens als „Zigarren Wächter“ unweit des Anhalter Bahnhofs gegründet von Großvater Willy Wächter. Zwischenzeitlich gab es sogar drei Dependancen in der Stadt in einer Zeit, als das Rauchen der Zigarre durchaus noch zum Alltag gehörte. Auch René Minow erinnert sich noch, wie er allein in jungen Jahren für das Weihnachtsgeschäft seinerzeit am Bahnhof mehrere Paletten Zigarren umladen musste. Die Geschichte in Lichtenrade begann im Jahre 1932 in der Bahnhofstraße, allerdings gegenüber des heutigen Geschäftes an der Post. Als diese dann 1962 die Räume selbst nutzen wollte, zog man in die Bahnhofstraße 10 und 1988 dann in die heutigen Räume Bahnhofstraße 56.

René Minow und Sohn Jascha: Zigarren sind ihr Leben.

Großvater Willy starb 1951, seine Frau Johanna führte den Betrieb weiter, der damals übrigens Filialen in Mahlow und Marienfelde hatte. René Minow stieg 1971 nachdem er bei Otto Boenicke ausgelernt hat, ein und übernahm das Geschäft dann 1974.

Obwohl sich die Namensgebung am 01.08.1988 in Minows Tabak Depot geändert hat, blieb das damals gegründete Unternehmen weiterhin in familiärer Hand und wird so bleiben, denn mit Sohn Jascha wächst schon die nächste Generation heran und ist bereits im Geschäft fest verankert. René Minow ließ sich in all diesen Jahren auch von gesetzlichen Einschränkungen nicht bremsen in seinem Elan und investierte, wo andere aufgaben. 2011 baute er im Keller des kleinen Geschäfts eine Raucher-Lounge, ein kleiner Raum mit zwölf gemütlichen Plätzen. „Wir wollten einen Rückzugs-Raum bieten, in dem der Raucher in Ruhe allein oder mit Freunden seine Zigarre genießen kann“, sagt Minow. Der Raum steht allen Kunden offen und bietet so die Gelegenheit, mal eine neue Zigarre aus dem großen begehbaren Humidor des Geschäftes zu testen. Auch von der alltäglichen Hektik kann man sich hier zurückziehen. Im Gegensatz zum hektischeren Zigarettenraucher „liebt der Zigarrenraucher Momente der Ruhe“, sagt ein Kunde, und schwört: „Als Zigarrenraucher ist man gelassener“. Neben den Tabakwaren und den Utensilien hat sich in den letzten Jahren noch ein anderes Angebot stark vergrößert. Wir bieten alles, was man genießen kann“, sagt René Minow und das ist in seinen Augen nicht nur eine gute Zigarre, sondern auch dazu passende Getränke, einen rauchigen Whisky etwa oder einen guten Rum. Natürlich gern mit der Zigarre in der gut belüfteten Lounge zu genießen.  Maus

Heute bei Minow Jazz mit Lutz Fußangel und Verstärkung (links Jascha Minow). Mit Dampf geht es besser!

René Minow mit Kundschaft


Fotos Thomas Moser

Mit freundlicher Genehmigung vom Lichtenrader Magazin 04/2018:
Monow 120Jahre LichtenraderMagazin04 2018


 

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