30. Wein- und Winzerfest in Berlin-Lichtenrade

am Dorfteich, Alt-Lichtenrade, 8. – 10. September 2017

Es ist mehr als nur irgendeine kleine Tradition. So ein Fest über 30 Jahre auf die Beine zu stellen, kann man für Lichtenrade schon als eine Sensation bezeichnen. Die Aktionsgemeinschaft Bahnhofstraße, mit dem besonderen Engagement der damaligen Geschäftsführerin Beatrix Bockenkamp, hat für den Beginn dieser Tradition gesorgt. Die Bahnhofstraße in Lichtenrade sollte belebt werden und Beatrix Bockenkamp hatte gute Verbindungen zu Winzern. Viele Winzer kamen über viele Jahre, einige sind heute noch dabei. Dann kam die Aktionsgemeinschaft in eine Krise und damit stand fast das Wein- und Winzerfest auf der Kippe. Family & Friends e.V. haben sich mit der Aktionsgemeinschaft und anderen Lichtenrader Künstlern und Initiativen verknüpft und das Wein- und Winzerfest nicht sterben lassen. Zwar ist der Verein aus Westend, ursprünglich eine Spielplatzinitiative, hat aber dort viele Erfahrungen mit großen Festen gesammelt. Mittlerweile ist der Verein auch in Lichtenrade gut etabliert und unterstützt Kunst- und andere Aktionen. Der Verein "Family & Friends" ist auch die treibende Kraft, damit der Spielplatz im Volkspark Lichtenrade erneuert und verbessert werden kann.

Da die Begeisterung der Geschäftsleute in der Bahnhofstraße in Lichtenrade sich in Grenzen hielt, um es mal ganz freundlich auszudrücken, suchte man nach alternativen Möglichkeiten. So kam der Dorfteich Lichtenrade ins Spiel. Das Wein- und Winzerfest hat sich nun zu einem Fest mit einem ganz besonderen Flair entwickelt. Im Übergangsjahr gab es dann noch eine Konkurrenz Wein-Veranstaltung in der Bahnhofstraße. Durchgesetzt hat sich jedoch das Original-Wein- und Winzerfest, jetzt halt  am Dorfteich. Dafür geht es sogar über drei Tage. Es wird ohne Eintritt immer ein attraktives künstlerisches Beiprogramm angeboten. Ganz wichtig ist es, dass es keine Ramsch-Stände gibt. Qualität hat sich durchgesetzt. Es sind viele interessante kunsthandwerkliche Stände dazugekommen.

Ein Wein- und Winzerfest mit einer besonderen Qualität und Atmosphähre und mit vielen Winzern! Wir wünschen weiterhin viel Erfolg! Thomas Moser


Und nun konkret zum Wein- und Winzerfest 2017

Happy Birthday Blues

Ich liebe es, mit Wein zu kochen. Manchmal gebe ich ihn sogar ins Essen.

Ein runder Geburtstag steht an: Zum 30igsten Mal präsentieren vom 8. - 10. September 2017 rund 30 Winzer aus ganz Deutschland und Österreich ihre edlen Tropfen bei einem der schönsten und ältesten Wein- und Winzerfeste Berlins rund um den Lichtenrader Dorfteich. Menschen, die Wein machen, treffen auf diejenigen, für die sie das tun: persönlich, kompetent und vor allem gut gelaunt!

Nach Herzenslust kann gefachsimpelt werden. Oder der laue Abend bei einem Fläschchen Wein genossen werden, dazu ein passender Snack – von Flammkuchen bis zu Käsespezialitäten - bei Live-Musik und mit guten Freunden!

Bühnenprogramm …

Apropos Live-Musik: Shake, swing, click your fingers, clap your hands, move your body and doo-wop-doo-da: Berlin hat seit geraumer Zeit eine neue Blueskapelle.
Taschenbluesorchester ohne Text
Promo-Foto
Ach was, sogar ein ganzes Bluesorchester. Ohne Bass und ohne Schlagzeug bringen Lorenz & das Taschenblues­orchester (Fr, ab 19 Uhr) authentisches Juke-Joint-Feeling auf jede Bühne. Zur Band gehören Peter Lorenz, Maler, Künstler und stimmgewaltiges Blues-Urgestein, "dessen Stimme den Anschein erweckt, als hätte er tags zuvor literweise Zuckerrohrschnaps getrunken", Gitarrist Richard Arame, der schon an der Seite von Isaac Hayes oder Martha Reeves auf der Bühne gestanden hat, "the man on the ivories" Marco Kläring am Piano, Regisseur und Gitarrist Jens Schmiedl und der Berliner Harper Matthias Stolpe.

Samstagabend in einem Club in Chicago: Im schummrigen Licht der Bühne tummeln sich zahlreiche Besucher, auf der Bühne beginnen die Musiker ihre Samstagabendshow. Nach dem ersten Song geht der Gitarrist ans Mikro und kündigt den Sänger der Band an und ein Abend mit bester Bluesmusik beginnt. Wem jetzt der Weg ins Mutterland des Blues zu weit ist, muss auf einen solchen Abend keineswegs verzichten, ein Abstecher zum Lichtenrader Dorfteich sorgt für den gleichen Unterhaltungswert. „Good Time Blues“ ist nämlich die beste Umschreibung für die Musik von Eb Davis & The Superband (Sa, ab 19 Uhr).
Eb Davis  the Superband
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Als Mitglied der Drifters kam der amerikanische Blues- und Soulsänger Ebylee Davis, der vorher mit Leuten wie Rufus Thomas, Wilson Pickett und Isaac Hayes gespielt hatte, nach Europa. Hier gründete er Mitte der Neunziger seine Superband, mit der er noch jeden Saal zum Kochen bringt. Folgerichtig wurde ihm im Juni 2008 der offizielle Titel „Blues-Ambassador to the State of Arkansas (USA)“ verliehen und der Deutsche Rock- und Pop-Musik-Verband wählte ihn im Herbst desselben Jahres einstimmig zum besten R&B-Sänger.

Der Sonntag beginnt traditionell mit einem ökumenischen Gottesdienst (So, ab 11 Uhr), gefolgt vom Lichtenrader Gospelchor (So, ab 12 Uhr).

Den Abschluss bilden More Town Soul (So, ab 17 Uhr). Wie der Name schon andeutet, hat sich die 10-köpfige Berliner Band mit teilweise Lichtenrader Wurzeln dem Soul aus den großen Zeiten der Wilson Picketts, Aretha Franklins und James Browns verschrieben. Mit tollen Soul-Stimmen und fetzigen Bläsersetzen sorgen sie für Party-Stimmung am Lichtenrader Dorfteich.

Walk-Acts …

Die Jazzpolizei (Sa und So, ganztägig), eine akustische Marching Band bewaffnet mit Megaphon und Trompete, Banjo und Sousaphon, gibt dem Hot Jazz genau das zurück, was ihm verbiesterte und "in Ehren ergraute" Studienräte und Zahnärzte gründlich ausgetrieben haben: den Spaß und die Lust am Spiel fürs (und mit dem) Publikum.

Und das reagiert prompt, im Handumdrehen haben die drei in überdrehten Polizei-Uniformen agierenden "Ordnungshüter" ein Lächeln auf die Gesichter gezaubert. Jazz war von Anfang an auch Tanzmusik, die mit viel Humor zelebriert wurde. Die Jazzpolizei belebt diese Tradition neu: Nie gehörte Interpretationen bekannter Titel wechseln sich mit Situations-Komik, Klamauk- und Slapstick-Einlagen ab. Und dabei sind einige ihrer Stücke so schnell, dass sie sie in der Stadt nur mit Blaulicht spielen dürfen!

und Kunsthandwerk

Ergänzt wird das Lichtenrader Weinfest durch eine große Kunsthandwerkermeile. Künstler und Kunsthandwerker stellen hier ihre Produkte aus, lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen und verkaufen ihre selbst gefertigten Kunst-Stücke an Ort und Stelle.

Genau das Richtige, um sich jahreszeitgemäß auszustatten. Und ob praktisch-schön, überraschend-edel oder überflüssig-genial - sie haben immer eines gemeinsam: Sie sind originell - und - original!

Das Winzerfest ist in jedem Falle eine Reise nach Berlin und bis nach Lichtenrade wert!

Programm

Fr. 16:00 Uhr

Eröffnung

Fr. 19:00 - 22:00 Uhr

Lorenz & das Taschenbluesorchester – Finest Rhythm’n’Bar Room Blues

Sa. 19:00 – 22:00 Uhr

EB Davis & the Superband – Goodtime Blues with a whole lotta Soul!

So. 11:00 – 12:00 Uhr

Ökumenischer Gottesdienst

So. 12:00 – 13:00 Uhr

Lichtenrader Gospelchor

So. 15:00 – 16:00 Uhr

Bigband der Musikschule Spandau

So. 17:00 - 20:00 Uhr

More Town Soul – Best of Soul

Sa. und So. – ganztägig

Die Jazzpolizei – Komik & Klamauk

 
Alle Fotos Thomas Moser, sofern nicht gesondert als Promo-Foto gekennzeichnet.

Auf einen Blick

Datum:           Freitag, 8. September 2017, 16.00 – 23.00 Uhr

                        Sonnabend, 9. September 2017, 12.00 – 23.00 Uhr
                        Sonntag, 10. September 2017, 10.00 – 20.00 Uhr


Ort:                 am Dorfteich, Alt-Lichtenrade, 12309 Berlin

Eintritt:          umsonst & draußen

ÖPNV:            S-Bhf Lichtenrade, Bus 175, 275, 176, M76, X76


 

Der Sommermonat August hat zwar nicht so viele Veranstaltungshöhepunkte, aber viele kleine Oasen verdienen es besucht zu werden:

Wie wäre es denn mal wieder, dass Tempelhofer Feld zu besuchen und vielleicht eine kleine Fahrradrunde zu drehen? Aber auch der Francke-Park mit dem Tiergehege hinter dem Rathaus Tempelhof und die Grünanlage „Marienhöhe“ sind sehr schön. Die ufafabrik und sein Café Ole sind natürlich kulturelle Highlights. Ganz in der Nähe ist auch der MedienPoint Tempelhof in der Werderstraße, wo es immer was zum Schmökern und Schauen gibt. Aber auch der Tempelhofer Hafen am Teltowkanal -mit dem Blick auf das Ullsteinhaus- ist immer wieder für einen Besuch geeignet. Im Marienpark, auf dem ehemaligen GASAG-Gelände, findet erstmals das Deutsch-Amerikanische Volksfest bis zum 13. August statt. Also doch ein Highligt ;-) … Auch auf diesem Gelände befindet sich die Amerikanische Brauerei „Stone Brewing World Bistro & Gardens“, die man gesehen haben sollte. Weiter geht es über den schönen Volkspark Mariendorf in den Süden des Bezirks.

Bei meinen Empfehlungen darf natürlich der Naturpark Marienfelde und die Naturschutzstation am Diedersdorfer Weg nicht fehlen. Lichtenrade und Marienfelde kann mit dem ehemaligen Grenzweg als Naherholungsstreifen immer wieder punkten. In Lichtenrade gibt es die kleinen Wäldchen, aber auch die Marienfelder Feldmark ist sehr schön.

Der Naturpark Schöneberger Südgelände und der Britzer Garten grenzen zumindest an Tempelhof und sind immer wieder einen Ausflug wert. Es gibt doch eine ganze Menge in Tempelhof!


 


WERDI08 2017


 

Wer schon einige Zeit nicht mehr auf dem "Mauerweg" im Umland -hier an der Grenze zu Lichtenrade- war, dürfte erstaunt sein. Es ist kaum ein Durchkommen. Ein Informationschild der "Berliner Forsten" macht die Spaziergänger schlauer: "Damit Sie auch weiterhin den Mauerweg nutzen können, wird 2017 für Sie der Mauerweg saniert." Einige Bäume müssen zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit gefällt werden und teilweise müssen die Wurzeln entfernt werden. Der Wegbelag wird erneuert. Es wird um Verständnis für Einschränkungen gebeten.
mauerweg Sanierung lichtenrade 2017 1
Schild informiert... hier der Bereich westlich von Lichtenrade.

So weit das Auge blicken kann: Alles ist aufgerissen...

Und einige Meter weiter: Ein traumhafter Blick in den Abendhimmel!

Fotos: Thomas Moser


 

Hausleiteitern Cindy Gill konnte sich nun über eine neue Spende freuen

(Berlin – 20. Juli 2017): Zu seinem 85. Geburtstag feierte Lothar Weißgerber mit seiner Familie und Freunden in kleinem Kreis. An Stelle von Geschenken wünschte er sich, zum wiederholten Mal, Spenden für das Ronald McDonald Haus in der Seestraße 28. Das Haus in Wedding wird seit vielen Jahren vom Weißgerber Lesezirkel unterstützt und Hausleiteitern Cindy Gill konnte sich nun über eine neue Spende in Höhe von 375,-€ freuen, die sie in den Räumen des Weißgerber Lesezirkel in Neukölln-Britz entgegennahm.

„Im Haus gibt es leider immer etwas, was repariert oder neu angeschafft werden muss, oder wir benötigen Gläser und Geschirr für unsere Gemeinschaftsküche. Vielen Dank für die Spende! Wer interessiert ist, kann gerne bei uns vorbeikommen und sich hier über die Unterbringung der Familien, deren schwer kranke Kinder im benachbarten Herzzentrum behandelt werden, informieren. Dabei bekommt jeder gleich einen ganz anderen Eindruck und kann sich besser vorstellen, wie die Hilfe im Ronald McDonald Haus aussieht und wie man vielleicht selber mithelfen kann“, so Cindy Gill. 
weissgerber Sepnden Senior 2017
Foto v.lks.: Ute Weißgerber-Knop, Helga Weißgerber, Cindy Gill und Lothar Weißgerber (Foto Heidrun Huß)

Die Familie Weißgerber, früher war der Weißgerber Lesezirkel in Lichtenrade ansässig, unterstützt immer wieder auch Lichtenrader Kinder- und Jugendeinrichtungen.


 

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler gratulierte höchstpersönlich dem Geschäftsführer Thorsten Reiche zum 40igsten Jubiläum der Britze Elektronik und Gerätebau GmbH in der Blohmstraße in Lichtenrade.
Britze kann auf vier bewegte Jahrzehnte zurückblicken. In dieser Zeit hat sich die Elektronikindustrie einem tiefgreifenden Wandel unterzogen und das Unternehmen kann stolz darauf sein, mit dieser Entwicklung Schritt gehalten zu haben Angefangen als kleines Ingenieurbüro hat das Unternehmen sein Portfolio stetig erweitern können und bietet heute Systemlösungen von der Entwicklung bis zum After-Sales-Service aus einer Hand. Thorsten Reiche machte in seiner Rede deutlich, dass der Erfolg des Unternehmens vor allem auch auf dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Kundentreue beruht, die immer an das Unternehmen geglaubt haben.
321 Britze Elektronik feiert seinen 40igsten
Von li. na. re.: CEO Thorsten Reiche Britze Elektronik / Unternehmensnetzwerk Großbeerenstraße, BzBm’in Angelika Schöttler und CEO Thomas Dreusicke / India Dreusicke Unternehmensnetzwerk Motzener Straße © Wirtschaftsförderung

„Einen guten Ruf zu erlangen und zu wahren ist eine anspruchsvolle Aufgabe.Das bedeutet harte Arbeit und kühles Rechnen, denn der Konkurrenzdruck wächst, zumal auf einem Markt, der immer internationaler beziehungsweise globaler wird. Eines der Hauptanliegen des Landes Berlin und des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg ist es, seinen Beitrag für ein gutes Miteinander zwischen Wirtschaft und Politik, für eine gemeinsame, erfolgreiche Zukunft zu leisten. Seit Jahren schaffen wir zusammen die Voraussetzungen, den Industriestandort zu stärken. Mit unseren Unternehmensnetzwerken haben wir gemeinsam die Basis der modernen Industriepolitik Berlins gelegt. Auch Britze Elektronik ist ein aktives Mitglied und hat einen entscheidenden Anteil an der Erfolgsbilanz der bezirklichen „Netzwerkpolitik“. Dieses Engagement verstehe ich auch als deutliches Bekenntnis zum Standort Tempelhof-Schöneberg! Wir sind gerne Partner der Wirtschaft mit all unseren Möglichkeiten. Ich glaube, dass unsere Region über ganz hervorragende Standortbedingungen verfügt und äußerst zukunftsfähig ist. Unsere guten Chancen gilt es auch weiterhin gemeinsam zu nutzen“, so Angelika Schöttler in ihrer Rede.
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Foto: Moser


 

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„Wenn es mit der Dresdner Bahn schon nicht klappt, dann muss es mit der Mälzerei doch was werden!“ Ein Besucher der gut besuchten Informationsveranstaltung zu den Entwicklungen in und um die ehemalige Mälzerei brachte die Stimmung der Anwesenden offensichtlich gut auf den Punkt. Informiert wurde kurz vor den Ferien am 18. Juli 2017 im Ulrich-von-Hutten-Gymnasium.

Um es vorweg zu nehmen, die sonst eher skeptischen und kritischen Lichtenrader scheinen von den Planungen grundsätzlich angetan zu sein, wenn man es am Applaus nach den Beiträgen messen kann.

Nachdem der Bezirksstadtrat und stellvertretende Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann die Besucherinnen und Besucher begrüßt hat, gab Sabine Slapa von „die raumplaner“ kurz einen Rückblick auf den Bearbeitungsprozess.

Das Planungsbüro ist für den Gesamtprozess und für das Geschäftsstraßen-Management im Rahmen des „Aktiven Zentrums Lichtenrade Bahnhofstraße“ zuständig.

Sabine Slapa informierte, dass die Alte Mälzerei schon zu Beginn des Prozesses als „Schlüsselimmobilie“ vom Aktiven Zentrum eingeordnet wurde. So fand dann die Ausschreibung eines Nutzungskonzeptes und im Oktober 2016 ein gut besuchter öffentlicher Workshop statt. Viele zwischenzeitliche Nutzungen, wie „Berlin leuchtet“, große Konzerte, Filmabende und Adventssingen, zeigten, dass die Mälzerei als Identifikationspunkt in Lichtenrade gerne angenommen wird.

Ein Nutzungskonzept für die Mälzerei

Für das Nutzungskonzept der Mälzerei bekam „urbos“ und „Kubeneck Architekten“ den Auftrag. Im eher allgemein gehaltenen Konzept wurden die bisherigen Prozesse zusammengefasst, kritische Punkte benannt und allgemeine Ideen entwickelt.



Als Schwierigkeiten für die Umnutzung wurden zum Beispiel identifiziert: Denkmalschutz, Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz und Arbeitsstättenregeln.



Auch die Ergebnisse des Workshops sind in das Konzept eingeflossen. Dabei ging es im Wesentlichen darum, dass für Lichtenrade authentisch ein lebendiger Ort und Treffpunkt für Kultur und Bildung entwickelt wird.

Aus den Punkten wurden dann eher allgemein gehaltene Empfehlungen entwickelt. Es ging zum Beispiel um Ideen zur Gastronomie mit Biergarten, zum Einzelhandel, Bürobedarf, Angebote für Kinder und Jugendliche, gemischte Kulturangebote. Natürlich wäre bei einer alten Mälzerei auch ein „Bierbezug“ wünschenswert. Es geht insgesamt um eine Nutzfläche von circa 4500 bis 6000 Quadratmeter. Wichtig ist bei all den Wünschen, dass es sich nur um ergänzende Angebote handeln kann und der Einkaufsmeile Bahnhofstraße damit nicht die Kunden weggenommen werden sollen.

Der Eigentümer stellt seine Ideen vor

Richtig spannend wurde es dann, als der neue Eigentümer Thomas Bestgen seine Ideen vorstellte, wobei er auch eigene Fachplaner und Gutachter einbezogen hat.


Thomas Bestgen und seine Familie hat die historische Immobilie erworben. Der Eigentümer betont, dass er diese Immobilie dauerhaft sichern und mit Leben füllen will. Einen „Verwertungsdruck“ hat er jedoch nicht. Für Bestgen ist die Einbindung von Akteuren aus dem Bezirk und der Nachbarschaft wichtig. Thomas Bestgen will das Gebiet für eine urbane bezirkliche Nutzung erschließen.

Auf der Website http://alte-maelzerei-lichtenrade.tumblr.com/ heißt es zur weiteren Planung: „Die Alte Mälzerei soll sich zum kulturellen und kulinarischen Stadtplatz entwickeln. Denkbar sind eine eigene Brauerei mit Biergarten und Keller, daneben kleine lukullische Marktstände und im Obergeschoss Studios für Start-ups und Künstler.

Die UTB wird das Objekt mit Fingerspitzengefühl und Geduld entwickeln. Wir sind offen für Anregungen, Ideen und Gespräche mit allen Interessierten, die das schöne Gebäude auch schon vorab für kulturelle Events nutzen möchten – Konzert oder Catwalk, Ausstellungen oder Weihnachtsmarkt.“

Der Mälzerei wird Leben eingehaucht

90 Prozent des ehemaligen Industriegebäudes sollen unberührt bleiben. So rechnet Bestgen nur mit einer circa einjährigen Umbauzeit in der Mälzerei, wobei sich die Planungen und Genehmigungen dafür hinziehen werden. Bei dem ganzen geplanten Gebiet geht er davon aus, dass die Arbeiten zeitgleich mit den Bahnarbeiten beendet sein müssten. Der Fußboden der Mälzerei wird durchgehend einen Aufbau erhalten, damit auch der Schallschutz berücksichtigt werden kann. Wichtig wird der Einbau von leistungsfähigen Fahrstühlen sein, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Kurzfristige Zwischennutzungen der Mälzerei sind aus Brandschutzaspekten zurzeit nicht möglich. Das Bestreben ist jedoch, dass die Immobilie so ertüchtigt wird, dass -auch wenn noch nicht alle endgültigen Planungen abgeschlossen sind- die Räumlichkeiten erneut für lebendige Zwischennutzungen zur Verfügung stehen.

Ein multifunktionaler Raum mit Bühne soll ein wichtiger Bestandteil der ehemaligen Mälzerei werden. Konkret kann sich der Eigentümer auch ein Pop-Up-Kino, kleine Messen und Konzerte vorstellen: „Es soll ein Ort für Lichtenrade ohne Zaun werden!“ Auch ein Adventssingen sollte nach Meinung von Thomas Bestgen wieder möglich werden.

Die multifunktionalen Nutzungen stehen im Mittelpunkt der Überlegungen. So könnte eine Bücherei mit einem Café als angenehmer Aufenthaltsort entwickelt werden. Vorstellbar sind auch verschiedenste sportliche Angebote, wobei bei den Räumlichkeiten die eher geringe Höhe von unter 3 Metern zu berücksichtigen ist.

Für Büroflächen hat der Investor schon konkrete Kontakte. Darüber hinaus stellt er sich temporäre Arbeitsplätze für ein sogenanntes Co-Working vor. Auch die bezirkliche Jugendkunstschule und das Kindermuseum könnten Platz in der Mälzerei finden. Die verschiedensten Kontakte zur Bezirkspolitik bestehen. Für den unteren Bereich der Mälzerei werden Markthallenkonzepte geprüft. Wichtig ist noch, dass an einigen Stellen Licht in die Mälzerei geholt wird. Dafür finden bereits Gespräche mit dem Denkmalschutz statt.

Thomas Bestgen äußerte sich auf Nachfrage, dass der Ankauf und die Arbeiten bei der Alte Mälzerei mit rund 10 Millionen Euro langfristig (auf mindestens 30 Jahre) durchfinanziert sind.

Das Hochhaus soll ertüchtigt werden

Um das ganze Gebiet im Umfeld entwickeln zu können, hat der Investor auch das ehemalige Haus Buhr und das Hochhaus, das als „Wohnscheibe“ bezeichnet wird, erworben. Für die Entwicklung dieses Gebietes bringt Thomas Bestgen die Kompetenzen seines Unternehmens „UTB-Projetkmanagement GmbH“ ein. Geplant ist die sozialverträgliche Ertüchtigung des Hochhauses, wo sicherlich alle Leitungen erneuert werden müssen. Der vor Jahren geplante Abriss des Hochhauses ist vom Tisch. Die Wünsche der Lichtenrader gehen bei der „Wohnscheibe“ besonders in Richtung Verschönerung der Außenfassade.

Eine Kontaktaufnahme mit den Mietern hat noch nicht stattgefunden. Dies kann erst nach der formellen Übergabe der Immobilie im September erfolgen. Dann plant der neue Eigentümer schnell mit den Mietern in Kontakt zu treten.

„Haus Buhr“ und zusätzliche Wohnungen

Das ehemalige Landhaus beziehungsweise „Haus Buhr“ ist in einem sehr schlechten Zustand und es regnet rein. Der Anbau dürfte jedenfalls nicht zu retten sein. Das Fachwerkhaus soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Die Planungen für das Landhaus sind erst am Beginn.

Die Bäume neben dem Haus Buhr bleiben stehen. Das Gebiet wird jedoch geöffnet und einen Zugang zum hinteren Areal ermöglichen. Insgesamt wird es auf dem Areal vor und neben der Mälzerei drei Plätze zur Begegnung geben.

Weiter sind auf dem Grundstück circa 120 bis 200 Wohnungen geplant. Die UTB will dabei ihre Kompetenzen für den genossenschaftlichen Wohnungsbau einbringen. 60 Prozent der Wohnungen sollen genossenschaftliche Wohnungen werden, wobei ebenfalls für gemeinschaftliches Wohnen Raum geschaffen werden soll. Ein Drittel der Wohnungen sind für den sozialen Wohnungsbau mit Mieten unter 6,50 Euro geplant. Zwei Tiefgeragen sind ebenfalls in Planung.

Mit den Planungen will Thomas Bestgen und die UTB auch dem Bedarf einer wachsenden Stadt entsprechen. Das heute noch auf dem Grundstück befindliche Einfamilienhaus wird in Kürze frei sein. Mit dem Einkaufsmarkt steht man auch in Verhandlung.

Wichtig für den Investor ist der Zugang von der Bahnhofstraße. Leider wird es einen Zugang zur S-Bahn absehbar nicht geben. Thomas Bestgen betont, dass die Arbeiten der Bahn die Entwicklung des Gebietes jedoch nicht betreffen werden.

Die Äußerungen und Nachfragen machten deutlich, dass die anwesenden Lichtenraderinnen und Lichtenrader die vorgestellten Planungen positiv aufgenommen haben und diesen Teil der Lichtenrader Entwicklung äußerst optimistisch sehen. Stadtrat Jörn Oltmann betont abschließend, dass das Bezirksamt alles Denkbare tun wird, damit das Projekt zum Erfolg geführt wird.

Thomas Moser (auch Fotos)

Zur Geschichte der Mälzerei: http://www.lichtenrade-berlin.de/historisch-maelzerei


 

Bericht im Lichtenrader Magazin 07/2017 von Volker Mönch, Vorsitzender des Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade e.V.

Die Bahnhofstraße ist im Umbruch. Das „Aktive Zentrum“ (AZ) wird unsere Kiez-Geschäftsstraße in den nächsten Jahren Stück für Stück attraktiver machen und (hoffentlich) zu mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger sowie Radfahrer führen, ohne den motorisierten Verkehr außen vor zu lassen. Kleine Ansätze sind schon zu sehen: Hier und da erneuerte Ladenmarkisen, endlich wieder eine Weihnachtsbeleuchtung, Veranstaltungen für die Lichtenrader und ihre Gäste. Die für alle spürbaren Maßnahmen wie ein neues Verkehrskonzept und die Gestaltung des öffentlichen Raums sind mitten im Prozess. Andere Maßnahmen, wie etwa ein Lichtkonzept oder Gestaltungsvorschläge für die Häuserfassaden sind noch in der Planung, aber wohl auf einem guten Weg. Das gilt auch für die Zukunft der Alten Mälzerei samt der umliegenden Flächen, die als historisches Herz der Einkaufsstraße ein enormes Potenzial hat.

Rollt die Dresdner Bahn alles platt?

Andererseits schwebt über allem die Ungewissheit, was die Dresdner Bahn während der jahrelangen Bauzeit durch Lärm, Umleitungen, Staus und den Wegfall von Attraktivität anrichten und wie die Bahnhofstraße danach mit oder ohne Tunnel hinterlassen und funktionieren wird. Man muss kein Prophet sein, um selbst bei viel Optimismus harte Zeiten für den Handel in der Bahnhofstraße vorauszusagen.

Das AZ bietet viele Chancen

In jedem Fall bietet das „AZ“ für den Handel schon jetzt große Chancen: Über den AZ-Gebietsfond können bestimmte kleinteilige Investitionen und Aktionen, die die Attraktivität der Geschäftsstraße stärken, die Barrierefreiheit verbessern, aber auch Marketingaktionen und öffentliche Veranstaltungen, mit bis zu 50% der Kosten bezuschusst werden. Die Teilnahme an den gemeinschaftlich organisierten Händleraktionen („Aprilscherz“, „Maikäferrallye“, „Kunstfenster“ etc.) schafft kostengünstig Aufmerksamkeit bei den Lichtenradern und bringt vielleicht auch neue Kunden in den Laden. Die aktive Mitarbeit in den Gremien des AZ, z. B. in der Gewerbetreibenden-Runde, ermöglicht die Mitsprache und gemeinschaftliches Engagement. Und die vom AZ unabhängige Präsenz auf der Kiezseite „bahnhofstrasse.de“ bietet zusätzlich Darstellungs- und Kontaktmöglichkeiten für kleines Geld. All das wird aber nur rudimentär genutzt.

Seit dem für die Bahnhofstraße in 2014/15 gewonnenen Landeswettbewerb „MittendrIn“ versucht eine Handvoll Händler mit viel ehrenamtlichem Engagement und Zeit aufwand ihre Kollegen und die in der Bahnhofstraße ansässigen Dienstleister zum Mitmachen zu bewegen. Das „AZ“ hat die Voraussetzungen für alle verbessert und macht vor allem organisatorisch und finanziell vieles möglich. Wer nun aber annehmen würde, dass der Handel diese Angebote und Chancen eifrig nutzt, irrt: Von den rund 100 Händlern und wohl ebenso vielen Dienstleistern kommen gerade einmal 10 bis 20 zu den Einladungen oder beteiligen sich an Veranstaltungen. Dabei gab und gibt es interessante und oft kostenlose Angebote, sein Unternehmen besser am Markt zu platzieren: Workshops zur Schaufenstergestaltung und facebook-Nutzung, Kundengewinnungs- und bindungsaktionen etc.

Händler lassen Chancen ungenutzt

Dass diese Möglichkeiten weitestgehend ungenutzt bleiben, wundert. „Handel“ kommt ja von „handeln“. In vielen Gesprächen mit dem Handel habe ich nicht den Eindruck gewonnen, dass eine mehrheitliche Zufriedenheit mit dem Geschäftsverlauf herrscht. Im Gegenteil: Sehr viele Händler sind unzufrieden und beklagen sich über Kundenmangel, die „unfaire“ Konkurrenz von Onlineshops und Einkaufszentren und das nichts „passiert“. Natürlich nicht alle. Ja, einige haben den Handlungsbedarf erkannt. Sie haben Ihre Läden modernisiert, die Schaufenster ansprechend dekoriert und die Initiative zur Rückeroberung der Lichtenrader Kundschaft in die Hand genommen. Insgesamt ist da aber noch sehr viel Luft nach oben! Wer mehr für seinen Geschäftserfolg tun möchte, kann sich gerne informieren und Kontakt mit uns oder/und dem AZ aufnehmen: www.un-lichtenrade.de oder www.az-lichtenrade.de

Das nächste gemeinsame Treffen der Gewerbetreibenden findet übrigens am 9.8.2017 um 19:00 Uhr im AZ-Büro in der Prinzessinnenstraße 31 statt.


 

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