Pedro Soler spielte im Haus Cato Bontjes van Beek

Berlin-Lichtenrade, 28. Mai 2011 Flamenco-Töne der besonderen Güte, von einem internationalen Gitarrenvirtuosen präsentiert, konnten Zuhörer in Lichtenrade hören. Das Haus Cato Bontjes van Beek, tagsüber ein ganz normaler Schulhort, wird in unregelmäßigen Abständen zu einer gefragten Kulturadresse in Lichtenrade. Heute hat sich Pedro Soler (Banyuls sur mer, Frankreich) angekündigt. Die Künstler Barbara Thalheim und Jean Pacalet, auch Freunde und beliebte Gäste dieser außergewöhnlichen Bühne, haben es Pedro Soler ans Herz gelegt, mal in Lichtenrade haltzumachen. Nun ist es soweit!

Die Frühlingssonne bringt eine ganz besondere Stimmung in den lichtdurchfluteten Raum. Der Mehrzwecksaal ist vollständig mit kulturbegeisterten Menschen gefüllt, die sich auf den musikalischen Leckerbissen freuen. Die offenen Flügeltüren erlauben es, dass weitere Zuhörer vom Garten her dem Konzert lauschen können. Die Vögel zwitschern und das Publikum, viele kennen sich von den Lichtenrader Konzerten, plauschen angeregt bis zur letzten Minute. Anne Achtenhagen begrüßt den Gitarrenkünstler und freut sich, dass er in das „verschlafene“ Lichtenrade gefunden hat.
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Pedro Soler, geboren 1938, beginnt sein Konzert mit Fandango. Pedros Musik ist nicht der typische Flamenco mit den Kastagnetten und temperamentvollem Tanz. Pedro reist mit den Zuhörern durch die Jahrhunderte des Flamencos und vereint indische Ursprünge und andalusische Elemente. Der Flamenco-Meister wurde als junger Mann von dem Flamencosänger Jacinto Almadén entdeckt, der seine Feinfühligkeit zu schätzen wusste und ihn als seinen persönlichen Gitarristen ausbildete. Vieles lernte Pedro jedoch durch jahrelanges Zuschauen und aufmerksames Hören. Pedro Soler hat Jacinto Almadén bis zu dessen Tode durch die ganze Welt begleitet. Pedro arbeitet mit spanischen, griechischen, baskischen, indischen und französischen Künstlern auf der ganzen Welt zusammen. Fast verträumt wirken manche Stücke, zärtlich und voller Bewunderung, etwa für Carmen Joselito, die Tänzerin, mit der er über lange Jahre zusammenarbeitete.
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Der Künstler der 6 Saiten spielt Lieder von Freude, Leid, Trauer und Wut. Manchmal spielt Pedro temperamentvoll, manchmal auch ganz leise. Immer scheint er jedoch mit seinem Instrument und den Geschichten zu verschmelzen. Pedro Soler führt Zwiegespräche mit seiner klassischen Gitarre, dessen jahrelange Gebrauchsspuren deutlich zu sehen sind; er führt weiche Schläge aus, zupft gefühlvoll und geht dann in einen harten Rhythmus über. Die Finger der rechten Hand schlagen dabei leicht auf den Korpus des Instrumentes, um an der einen und anderen Stelle dann doch Kastagnetten und Tanz zu interpretieren.
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Pedro und seine Musik werden zu einer Einheit. Literaturnobelpreisträger Miguel Angel Asturias sagte: „Pedro Solers Finger sind die fünf Sinne der Gitarre. In seinen Händen vermag die Gitarre zu sehen, hören, singen, fühlen und sprechen.“ Der Künstler ist offen für viele Stilrichtungen und wird besonders für seine Präzision und Reinheit geschätzt. Pedro sagt über seinen Stil: „Ich mag keinen hektischen Flamenco, der lediglich dazu dienen soll, die Technik der Tänzer zu unterstreichen. Flamenco ist eine Welt des Ausdrucks, eine außergewöhnliche Musik, irgendwo zwischen Orient und Okzident angesiedelt…Ein bisschen wie der Blues, ist er der Ausdruck der menschlichen Seele." Diese Einstellung vermittelt Pedro Soler mit jedem angeschlagenen Ton auf seiner Gitarre.
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Am Ende der Konzertes, von einem Wiegenlied eingeleitet, treffen sich Künstler und Gäste zu Rotwein, Käse und anderen Leckereien. Der Eintritt war, wie immer, frei. Die Veranstalter freuen sich jedoch über Spenden für den Schulhort der Stadtindianer. Die Gastgeber Anne Achtenhagen und Johannes Schmock haben im Haus Cato Bontjes van Beek einen außergewöhnlichen Ort der gehobenen Kultur in Lichtenrade geschaffen. Klein, aber ganz, ganz fein!

Thomas Moser (auch Fotos) –BerLi-Press (www.berli-press.de) für www.lichtenrade-berlin.de


 

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