20. März 2010

Das Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum der ufaFabrik „NUSZ“ und die Bürgerinitiative „Rettet die Marienfelder Feldmark“ haben heute zum Tag der offenen Tür in den neuen „Interkulturellen Generationengarten Lichtenrade“ in der Blohmstraße 71-73 /Ecke Egestorffstraße am Rande des Lichtenrader Wäldchens eingeladen.
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Das 5.000 quadratmetergroße Gelände hat das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg schon im Sommer letzten Jahres den beiden Initiativen zur Verfügung gestellt. Am 17.7.2009 war die offizielle Grundstücksübergabe. Der Vertrag ist über 10 Jahre, mit einer Option für weitere 10 Jahre, geschlossen worden. Mitterweile ist das gesamte Grundstück mit einem Zaun begrenzt, der später noch mit einer Brombeerhecke belebt werden soll. Hinter dem Grundstück des Generationengartens sind weitere 15.000 qm für Ausgleichsflächen von Kleingärtnern geplant. Einige Pflanzen, Geräte, Steine und Sand konnten schon für den Generationengarten organisiert werden. Nun soll es richtig losgehen. Einige ehemalige Laubenpieper haben Pflanzen und Gerätschaften gespendet.
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Auch zum Tag der offenen Tür wurden Gartengeräte einer Bürgerin als Spende übergeben. Am Tag der offenen Tür haben sich einige Interessierte gemeldet, die eine Fläche von 5 mal 5 Meter für sich erobern wollen. Dieses Fleckchen Erde können dann die Generationengärtner bewirtschaften. Gartengeräte werden dafür zur Verfügung gestellt. Für die Wassernutzung werden monatlich 5 € je „Pächter“ fällig. Eine preiswerte Angelegenheit! In diesem Interkulturellen Generationengarten geht es aber auch um das Gemeinschaftserlebnis. Die Menschen sollen sich generationsübergreifend helfen und auch mit Menschen aus anderen Kulturen Kontakt finden. Die Idee wird im Flyer so zusammengefasst: „Hier werden Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Gärtnern direkt weiter gegeben. Familien mit Migrationshintergrund sowie engagierte Gartenliebhaber aus Lichtenrade und Marienfelde werden dort gemeinsam eine ökologisch orientierte Natur-Oase schaffen. So soll ein weiterer Teil des Lokalen Aktions-Plans Agenda 21 umgesetzt werden.“
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Hinrich Scheffen erläutert die weiteren Planungen (rechts an der Tafel die Gartenplanung)

Heidi Simbritzki und Hinrich Scheffen erläutern die Idee und die konkreten Planungen mit dem Interkulturellen Generationengarten Lichtenrade. Das Gelände soll zu zwei Dritteln zur Erholung genutzt werden. Es soll ein Festplatz mit Grill und Lehmofen entstehen. Als Erstes soll ein Wasseranschluss gemeinsam gebaut werden. Zurzeit helfen die Wasserwerke mit einem Hydrantenanschluss aus.
„Man fängt hier gemeinsam mit Nix an! Dann soll der Garten gemeinschaftlich wachsen“ erläutert die Organisatorin Heidi Simbritzki die Idee des Gartens. Weiter ist ein Gemeinschaftshaus geplant, dass für viele Aktivitäten Platz für 50 bis 100 Menschen bieten sollen. Engagiert erzählt Werner Wiartalla aus dem Ökologiebüro der ufaFabrik über das superökologische und natürliche Energiesparkonzept eines „Strohballen-Hauses“ zum Anfassen. Zu diesem Thema will die ufaFabrik auch zu einem internationalen Symposium von Experten einladen. Die ufaFabrik hat ja selbst auch viel Erfahrung mit der ökologischen Bauweise. „Wir suchen natürlich noch Sponsoren, die uns mit Baumaterial unterstützen können“ erläutert Wiartalla. Es ist eine Zusammenarbeit mit dem Oberstufenzentrum für Bautechnik geplant. Auszubildende können so lernen, wie man auch ohne Steine ein effizientes Haus bauen kann. Erste Architektenüberlegungen für das Gemeinschaftshaus sind schon vorhanden. Für das Haus ist auch eine Lehrküche geplant. Vorstellbar sind multikulturelle Themenabende und –wochen mit gemeinschaftlichen Aktivitäten.
Weiterhin ist eine gemeinschaftliche „Kräuterspirale“ Bestandteil des Gartenkonzeptes. Hier können sich Menschen gegenseitig unterstützen und Rat von einer Lebensmittelchemikerin einholen.

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Als Besucher wurden am Tag der offenen Tür Juppy aus der ufaFabrik, die Geschäftsführerin vom NUSZ Renate Wilkening, der rbb-Moderator Daniel Gäsche und als Gast vom Volkspark Lichtenrade Wolfgang Spranger gesichtet.

Das Ganze wird wohl noch eine Zeit dauern. Die schlammige Wiese schreckt vielleicht auch noch etwas ab. Wenn der Frühling und Sommer aber eifrig von den ersten Eroberern des Interkulturellen Generationengartens genutzt wird, wird in absehbarer Zeit vielleicht die Idee einer blühenden Landschaft zu erahnen sein. Dafür ist aber die Tatkraft der Lichtenrader und Marienfelder Bürgerinnen und Bürger notwendig. Der Interkulturellen Generationengarten Lichtenrade ist eine wundervolle Idee, die Lichtenrade ein wenig Bunter werden lassen wird. Wir wünschen viel Erfolg und eine blühende Landschaft!

Kiez-Korrespondent Thomas Moser (Foto und Bericht)

BerLi-Press (www.berli-press.de) für die Internetzeitung von www.lichtenrade-berlin.de

Ergänzende Hinweise

Die Idee der Interkulturellen Gärten:

Der Interkulturellen Generationengarten Lichtenrade ist in Berlin inzwischen der 19. seiner Art. Nach dem Vorbild der New Yorker Community Gardens machen Interkulturelle Gärten in Berlin städtische Brachen und freie Flächen für die Bewohner der Stadt gemeinschaftlich nutzbar. Menschen, die in der Stadt leben, erhalten so das Grün und die Natur ein Stück weit zurück. Insbesondere Kinder haben hier die Möglichkeit den Kreislauf der Natur von der Saat bis zur Ernte zu erfahren und mitzugestalten.


 

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