Seit 2002 gibt es von der Lichtenrader Bruno-H.-Bürgel-Grundschule die Schulpartnerschaft mit einer Grundschule in Peking. Es handelt sich um eine gelebte Partnerschaft, da ein vielfältiger Austausch der Kulturen stattfindet. Am Anfang wurde die Idee noch belächelt, aber nach 12 Jahren hat sich diese Partnerschaft mit der Wan Quan Xiao Xue, einer Grundschule im Bezirk Hai Dian im Nordosten der chinesischen Hauptstadt, als zuverlässig erwiesen. Die 7356 km Entfernung scheinen kein Hindernis zu sein.

Foto BHB-Schule - Beim Besuch in Potsdam-Schloss Sanssouci
Bei der zehnten Begegnung sind 17 Schülerinnen und Schüler mit 3 Lehrkräften aus China angereist. Das Alter der Schüler ist von 9 bis 12 Jahren. Sie übernachteten im SSVL-Sportlerheim am Kirchhainer Damm. Ein umfangreiches Programm wartete auf die Gäste. Alles war bis zum Letzten gut durchorganisiert. Neben den gemeinsamen Unterrichtsstunden und einem Tag in einer deutschen Familie gab es ein umfangreiches Touristenprogramm in Berlin und Potsdam. Übersetzer halfen bei den persönlichen Kontakten. Schulleiter Jens Otte hat zusammen mit Lehrern und Eltern alles organisiert: „Wir sind stolz auf die intensiven Kontakte mit den chinesischen Kollegen und Schülern.“

Der Kontakt mit Peking entstand durch Vermittlung der Senatskanzlei, da Peking und Berlin seit nunmehr 20 Jahren Partnerstädte sind.

Die Partnerschaft begann mit Schülerinnen und Schüler einer 4. Klasse. Die Grundschule in Peking ist, wie in Berlin, auch auf 6 Jahre angelegt. Man schrieb sich Briefe mit den gleichaltrigen Schülern in der Ferne. Anfangs war dies sehr kompliziert, da diese Briefe von der jeweiligen Muttersprache ins Englische und dann in die Muttersprache übersetzt werden mussten. Die Briefe gab es am Anfang in drei Sprachen. Mittlerweile wird der Kontakt nur noch in englischer Sprache durchgeführt. In den Briefen lernen die Kinder sich kennen, erfahren etwas über die Hobbys und das Lieblingsessen, über die Schule und die Familien im entfernten China bzw. Deutschland.

Kinder der Bruno-H.-Bürgel-Schule lernen ab der 3. Klasse China und die chinesisches Leben und Kultur kennen. In einer Arbeitsgemeinschaft, die von einer Chinesisch-Lehrerin geführt wird, und in einem Wahlkurs wird die fremde Sprache gelernt, Schriftzeichen werden „gemalt“ (Kalligraphie) und es wird gezeichnet, chinesisch gekocht und über die Kultur geredet. Jedes Jahr nehmen circa 40 Schülerinnen und Schüler der 3. bis 6. Klassen diese Angebote wahr.

Besonderer Höhepunkt der Partnerschaft sind die gegenseitigen Besuche, die im jährlichen Rhythmus stattfinden. Dieses Jahr besucht nun eine Gruppe aus Peking die Lichtenrader Grundschule.

Neben den Kontakten von Brieffreundschaften gibt es E-Mail-Kontakte und auch private Besuche. Die Vor- und Nachbereitungen der Besuche, China-Abende und weitere Aktivitäten sorgen für das einmalige Gemeinschaftserlebnis an der Lichtenrader Schule.

Die Partnerschaft mit Peking ist eine der aktivsten Städtepartnerschaften des Landes Berlin. Bereits am 5. Mai 1988 wurde zwischen dem Magistrat von Berlin und der Stadtregierung Peking eine Vereinbarung über eine freundschaftliche Zusammenarbeit geschlossen. Im April 1994 wurde die Beziehung zwischen den beiden Hauptstädten durch eine gemeinsame Erklärung und ein Memorandum über Austauschprogramme bekräftigt. So feiert man 2014 mit verschiedenen Veranstaltungen die Städtepartnerschaft.

Besonders stolz sind Berlin und Peking auf ihre gemeinsame Nachwuchsarbeit: Es gibt inzwischen 18 Schulpartnerschaften zwischen den beiden Hauptstädten. Allein diese Schulpartnerschaften haben dazu geführt, dass an inzwischen zehn Berliner Schulen Chinesisch als Wahlpflichtfach (dritte Fremdsprache), an einer sogar als zweite Fremdsprache mit beachtlichen Zuwachszahlen unterrichtet wird.

Thomas Moser


 

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