Monsignore Wilhelm Lütkehaus

*08.07.1900 †14.02.1980

Nach dem Tode von Msgr. Grabe, wurde mit dem 21.10.1935 die Verantwortung an Kaplan Lütkehaus weitergegeben, der seit dem 01.10.1932 Kaplan war.
Am 31.3.1937 wird Salvator selbständige Kuratie und Kaplan Lütkehaus Kuratus. Salvator wurde am 1.10.1940 zur Pfarrei und Kuratus Lütkehaus zum Pfarrer ernannt.
Damit war Msgr. Lütkehaus der erste Pfarrer von Salvator. Seine Aufgaben als Pfarrer endeten 31.05.1972, nachdem Msgr. Lütkehaus um seine Entlastung gebeten hatte.

Erläuerterung (Quelle Wikipedia): Monsignore (auf Italienisch "Mein Herr") ist die Anrede für einen römisch-katholischen Priester, dem ein sog. Päpstlicher Ehrentitel verliehen wurde.

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Quelle: Chronik Pfarrgemeinde Salvator Lichtenrade (Link)
Mit freundlicher Genehmigung von Ursula Pilar (Vielen Dank!)

Der Platz vor der Salvator-Kirche wird am 22. Dezember 2001
"Pfarrer Lütkehaus" benannt.

Im Antrag der Bezirksverordnetenversammlung heißt es:
Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, den noch namenlosen Parkplatz am S-Bahnhof Lichtenrade (begrenzt im Westen durch die S-Bahn, im Norden durch die Bahnhofstraße, im Süden durch die kath. Salvator-Gemeinde und im Osten durch die Briesingstraße) nach Pfarrer Lütkehaus zu benennen.
Begründung:
Pfarrer Lütkehaus hat sich während seiner Tätigkeit in Lichtenrade vom 01.10.1932 bis zu seinem Tode 1980 engagiert und kompromisslos für die Menschen eingesetzt, die Schutz brauchten, sich in Not befanden und die am Rande der Gesellschaft lebten. Insbesondere für die herausragenden Leistungen des über Berlin hinaus bekannten Christophorus- Kinderkrankenhauses war er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Stiftung St. Elisabeth-Haus, die das Christophorus-Krankenhaus behieb, verantwortlich. Nach den leidvollen Erfahrungen mit der Nazi-Diktatur half er beim Aufbau demokratischer Strukturen und wurde bereits im August 1945 Mitglied der CDU. Für diese und andere Leistungen erhielt er 1967 aufVeranlassung des damaligen Tempelhofer Bürgermeisters Hoffmann das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 20 Jahre nach seinem Tod sollte Lütkehaus eine angemessene Würdigung - gerade an der Stätte seines Wirkens - erfahren.
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Fotos von Irma Heine:
oberes Bild: Lütkehaus links;
unteres Bild: Fünf Schwesterschülerinnen bestehen nach zweijähriger Ausbildung das Examen
(Irma Heine rechts neben Lütkehaus)

Bericht 1935-1950 von Bernhard Iffländer
Auzug:
Benzin gab es überhaupt nicht. Pfarrer Lütkehaus bekam als Direktor des Kinderkrankenhauses die Genehmigung, ein Auto mit Holzkohlenantrieb zu fahren. Holzkohlenantrieb?? Ja, da wurde in das Heck des Autos ein Metallbehälter eingebaut, der in Form und Größe etwa einem altertümlichen Warmwasserboiler entsprach. Er wurde vor der Fahrt mit Holzkohle gefüllt, die vor sich hin glühte und irgendein brennbares Gas erzeugte. Mit etwas Glück kam Lütkehaus auf 40 km/h, aber nie an der Steigung zwischen Potsdamer und Grimmstraße. Da musste er oben anhalten, hinten auf sein Auto klettern und mit einer Eisenstange in der Holzkohle herumrühren, damit die Brennstoff-Produktion wieder mitkam.
Das Kinderkrankenhaus wurde natürlich bevorzugt mit Kohle versorgt. Zu Weihnachten zweigte Pfarrer Lütkehaus davon regelmäßig ein bisschen Wärme für die Kirche ab, von der Christmesse um 6 Uhr bis zum Hochamt am späten Vormittag. So konnte der Kirchenchor seine Noten wenigstens ohne Handschuhe halten. Auch bekam die Orgel den nötigen Strom.
Der vollständige Bericht von Bernhard Iffländer ist auf dieser Website nachzulesen: Direktlink http://www.lichtenrade-berlin.de/1935_1950.html

Klaus Wowereit ...und das ist auch gut so.
Eine Buchbesprechung aus Lichtenrade-Sicht von Thomas Moser
Auszug:
So erinnert sich Wowi auch an das von Monsignore Lütkehaus aufgebrachte Geld für ein neues Fahrrad. Pfarrer Lütkehaus ist vielen Alt-Lichtenradern, zumindest den Katholiken, als sturer und warmherziger Westfale noch in guter Erinnerung. Er liebte als Kind diesen Pfarrer: „Er war wie Don Camillo“. Nach Pfarrer Lütkehaus ist heute auch der Platz vor der Salvator-Kirche benannt. Auch kann sich unser jetziger Regierender Bürgermeister noch an die „Konkurrenzveranstaltungen“ zum heimischen Partykeller im katholischen Gemeindehaus erinnern, „wo gleichfalls entfesselt geknutscht wurde“.
Die vollständige Buchbesprechung ist auf dieser Website nachzulesen: Direktlink

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