DB-Information zur Dresdner Bahn mit Schwerpunkt Marienfelde

24.9.2019 Die DB informierte bereits kürzlich in einer Bürgerversammlung in Lichtenrade. Nun war Marienfelde dran. Im großen Auditorium von GE Energy Power Conversion GmbH* in der Culemeyerstraße 1 informierten In der gut besuchten Abendveranstaltung Bahnvertreter besonders über die in nächster Zeit bevorstehenden Bauarbeiten mit dem Schwerpunkt Marienfelde.

Projektleiter Holger Ludewig und Benjamin Döring wurden durch den verantwortlichen Bauingenieur Christoph Anhalt unterstützt. Nach einer Präsentation bemühte man sich alle Fragen zu beantworten beziehungsweise sagte man eine Beantwortung im Nachgang zu.
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Die aktuellen und nächsten Sperrungen und der SEV

Gestartet wurde anhand einer Präsentation mit der Projektübersicht und betont dabei, dass die Dresdner Bahn einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Angebotsqualität im Nah- und Fernverkehr leistet. Streckenlängen von 10,7 Kilometer in Berlin und 5,5 Kilometer in Brandenburg sind betroffen.

Geplant ist eine Geschwindigkeit für Fernzüge in Berlin von 160 km/h und in Brandenburg von 200 km/h.

Das Projekt ist in 4 Abschnitten gegliedert: Marienfelde, Lichtenrade, Blankenfelde /Mahlow und im Norden Schöneberg. Damit soll eine Reisezeitverkürzung zwischen den Berliner Hauptbahnhof und Dresden von circa 10 Minuten auf circa 92 Minuten einhergehen und der noch nicht eröffnete BER-Flughafen hat dann eine direkte Verbindung, ohne die Umleitung über die Anhalter Bahn. In allen Bereichen hat man mittlerweile Planfeststellungbeschlüsse.

In allen Berliner Bereichen kann man bauvorbereitende Tätigkeiten besonders dann sehen, wenn man mit der S-Bahn fährt. Zurzeit ist die S-Bahn der Linie S 2 jedoch wegen einer Totalsperrung zwischen Blankenfelde und Priesterweg bis zum 3.10.2019 (7 Uhr) geschlossen. Ein Schienenersatzverkehr verbindet die Stationen. Erstmals hat man auch auf Anregung von Bürgern eine SEV-Expressbuslinie von Blankenfelde über Lichtenrade/Goltzstraße (nicht S-Bahnhof Lichtenrade) über Alt-Mariendorf zum S-Bahnhof Priesterweg eingerichtet. Vom 20.12.2019 (22 Uhr) bis zum 23.12.2019 (4 Uhr) wird es erneut eine Sperrung zwischen Lichtenrade und Marienfelde geben.

Was steht konkret an?

Die S-Bahngleise werden grundsätzlich nach Westen verschwenkt, damit die Gleise für die Fernbahn östlich davon errichtet werden können. Bei der eingleisigen Lösung für die S-Bahn von Lichtenrade bis Blankenfelde wird es bleiben; eine Änderung ist nicht Bestandteil der Planfeststellung.

Im Bereich der Attilastraße finden schon umfangreiche Leitungsverlegearbeiten Dritter statt, davon zeugt schon eine Kabelhilfsbrücke direkt am Bahnhof. Ein Weichen- und Gleiseinbau steht zurzeit an.


Im Bereich Großbeerenstraße, direkt nördlich vom Bahnhof Marienfelde, haben bereits Kabelumverlegungen stattgefunden. Nach der Schaffung der Baufreiheit muss die bestehende, noch nicht so alte Brücke abgerissen und im Neubau verbreitert werden. Im Bereich südlich vom Bahnhof Mariendfelde sind Kabeltiefbauarbeiten abgeschlossen und Eidechsenhabitate fertiggestellt worden. Auch hier steht aktuell ein Weicheneinbau an, ein Abstellgleis wird bis 06/2020 fertiggestellt und Lärmschutzwände werden errichtet.

S-Bahnhof Marienfelde bleibt erstmal nicht behindertengereicht

Der Bahnhof Marienfelde bleibt im Wesentlichen bestehen. Dies betrifft für dieses Projekt auch die völlig unzureichenden Fußgängerzugänge, die keine Fahrstühle und ähnliches aufweisen. Für zurzeit angedachte und bestellte Arbeiten, die wenn nach dem Bauprojekt umgesetzt werden könnten, ist eine andere Bahntochter für Station & Service in Zusammenarbeit mit dem Land Berlin zuständig.

Bauarbeiten Säntisstraße lauter als geplant und mehr Transparenz erwünscht

Im Bereich Säntisstraße, der Bahnübergang der bereits seit Monaten geschlossen ist und wo die nicht barrierefreie Behelfsbrücke für Fußgänger nach wie vor für viel Ärger sorgt, sind die Arbeiten der Wasserwerke abgeschlossen. Aktuell finden sehr laute Tätigkeiten für den weiteren Ausbau statt.
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Auch wird im Bereich Säntisstraße bemängelt, dass aufgestellte Hinweisschilder nicht genügend eindeutig und klar besonders für ausländische LKW-Fahrer sind und es damit zu schwierigen Verkehrssituation in der Sackgasse kommt.


Für die Baustelle des bisherigen Übergangs Säntisstraße wurde aktuell berichtet, dass der Boden erheblich härter als erwartet ist und andere Geräte und Techniken genutzt werden mussten. Diese Arbeiten sorgte auch bei der Fragerunde für Nachfragen, zumal man mit der Informationspolitik der DB nicht zufrieden war.

Für die verschiedensten Probleme wurden immer wieder von Anwohnern mobile Schallschutzwände für die Bauarbeiten angesprochen. Diese wurden nicht grundsätzlich abgelehnt, jedoch werden sie als nicht optimal angesehen und kämen wenn eher für ein begrenzten Baubereich und nicht für Streckenarbeiten in Frage.

In Lärmschutzfragen wurde an das geschaltete Lärmtelefon verwiesen. Darüber wäre auch ggf. bei Lärmüberschreitungen zu klären, ob ein Hotelaufenthalt bezahlt wird.

Buckower Chaussee dauert noch und Anregungen von Unternehmern

Bis Ende 2021 wird es keine volle Sperrung des Bahnübergangs an der Buckower Chaussee geben. Danach finden die Bauarbeiten für eine Autobrücke über die Bahn statt, für die das Land Berlin und nicht die Bahn zuständig ist.

Der angedachte Regionalbahnhalt an der Buckower Chaussee wurde auch vom Vorsitzenden vom UnternehmensNetzwerk Motzener Straße, Ulrich Misgeld, angesprochen. Dieser Halt ist noch nicht bestellt und die Umsetzung ist noch völlig unklar. Platz genug für einen nachträglichen Bau ist jedoch vorhanden. Ein Problem ist jedoch laut Bahnvertretern, dass mit jedem Halt die Zugtaktungen schwieriger werden. Misgeld sprach auch die Probleme rund um die Barrierefreiheit des Bahnhofs an und das beispielsweise keine geschützten Fahrradabstellanlagen geplant sind. Die DB-Vertreter erklärten eindeutig, dass jetzt von der Bahn nur das wiederhergestellt wird, was vorher vorhanden war. Sprich, wenn es 10 Fahrradbügel gab, werden 10 umgesetzt oder wieder errichtet. Für den Unternehmensvertreter Misgeld wäre dies alles wichtig, damit klimaneutrale Überlegungen berücksichtigt werden und auch Industrie, Beschäftigte und Anwohner Erleichterungen spüren.

Eine barrierefreie Querung für Fußgänger und Radfahrer (ggf. mit temporären Fahrstühlen) wird es auch dann geben, wenn der Übergang im Rahmen der Bauarbeiten gänzlich geschlossen wird. Diese Zusage wurde an diesem Abend in Marienfelde gegeben. Der endgültige Zustand des Bahnhofs und der Zugänge sind zurzeit noch nicht abschließend geklärt. Der Haltepunkt wird verschoben.

Schichauweg, S-Bahnhof Lichtenrade und Wolziger Zeile

Der S-Bahnhof Schichauweg bleibt erhalten. Für die Fernbahn wird eine Brücke östlich davon errichtet. Die S-Bahnhöfe Lichtenrade und Blankenfelde werden neugebaut und zumindest Lichtenrade wird verschoben.

In Lichtenrade werden als nächste Schritte die Gas- und Wasserleitungen sowie die Strom- und Telekomkabel bis 01/2020 verlegt.

Auch finden sogenannte Kabeltiefbauleistungen bis 06/2020 statt. Die Bauarbeiten am Bahnhof Lichtenrade werden zurzeit ausgeschrieben. Die Schließung der Bahnhofstraße für Kraftfahrzeuge findet voraussichtlich im 2. Quartal 2020 statt. Das heutige Kopfgleis wird vorab „vorgestreckt“, damit eine Baufreiheit hergestellt wird. Einige denkmalgeschützte Elemente will man erhalten, wobei es hier offensichtlich nur zum Beispiel um einen Schriftzug u.ä. handelt. Unter der geplanten Unterführung wird ein großes Regenwasserauffangbecken und ein Pumpwerk gebaut, das von den Wasserbetrieben betrieben wird.

An der Wolziger Zeile wird bereits schon an der Bahnunterführung für Fußgänger und Radfahrer gebaut. Die Verkehrsfreigabe für diesen Tunnelbau wird jedoch erst nach Fertigstellung der Eisenbahnunterführung am S-Bahnhof Lichtenrade / Bahnhofstraße erfolgen. Die Wolziger Zeile dient während der Bauarbeiten als eine Umleitungsstrecke.

Es geht voran

Eines kann man der Bahn nicht vorwerfen, dass die Arbeiten rund um die Dresdner Bahn verschleppt werden. Alles scheint im Plan zu sein, ob man es nun schön findet oder nicht. Die Bauarbeiten für das gesamte Projekt sind bis Dezember 2025 geplant.

Die Anwesenden sind jedoch zufrieden, dass diese Informationsveranstaltung stattfand und auch ihre Anliegen zumindest gehört wurden.

Thomas Moser (Fotos Thomas Moser; Pläne DB Netz AG)

https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/dresdner-bahn

*GE Power Conversion (vormals Converteam) mit Sitz in Massy bei Paris ist eine französische Tochter des General Electric Konzerns für elektrische Antriebs und Automatisierungslösungen.


 

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