UPDATE: Die Entwurfspläne wurden alle ausgetauscht (in der momentanen Fassung) - direkt von der Website AZ-Lichtenrade (Link siehe ganz unten)!

Bahnhofstraßen-Umbau in Lichtenrade fand großes Interesse

Der Umbau der Lichtenrader Bahnhofstraße wird so langsam greifbar und das Interesse der Lichtenraderinnen und Lichtenrader scheint größer zu werden. Jetzt wird es langsam konkret. Das Aktive Zentrum Lichtenrade lud die Bürgerinnen und Bürger am 12. August 2019 zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Umbau der Bahnhofsstraße – Aktueller Stand der Planungen“ ein und viele Interessenten und Betroffene kamen. Der Saal im Ulrich-von-Hutten-Gymnasium platzte aus allen Nähten. Rund 350 Besucher saugten die Informationen auf, fragten nach und sahen sich aufmerksam die Pläne zu den Bauabschnitten an. Ein so großes Interesse ist auch für Lichtenrade etwas Besonderes, zumal die Bürgerinnen und Bürger über Jahre bereits bei den verschiedensten Planungsschritten beteiligt worden sind. Seit 2016 wurde an den verschiedensten Konzepten in Werkstätten, Foren, Versammlungen u.ä. gearbeitet, ohne dass man bisher spürbare Veränderungen in der Bahnhofstraße sehen konnte. Dies soll sich nun ändern!
az bahnhofstr versammlung uvh 12082019 18

Filmische Einstimmung und Begrüßungen

Zuerst wurde zur Einstimmung ein sehr gut gemachter Film über die Situation in der Einkaufsstraße und den Weg in eine bessere Zukunft gezeigt, den man im Internet sich ansehen kann: https://www.youtube.com/watch?v=5-NZvUyLo8U .Das Fazit ist im Wesentlichen, dass der Charme der Straße verloren gegangen ist und in der Zukunft die Situation spürbar optimiert werden wird.

Eröffnet wurde die von Sabine Slapa (Prozesssteuerung/die raumplaner) moderiete Veranstaltung vom Stellvertretenden Bezirksbürgermeister und Stadtentwicklungsstadtrat Jörn Oltmann und von der Stadträtin Christiane Heiß (beide Bündnis 90/Die Grünen), die zuständig ist für Bürgerdienste, Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt. „Ein Stück Lichtenrade nachhaltig zukunftsfähig machen“, darum ging es besonders den beiden Vertretern des Bezirksamtes.



Jörn Oltmann und Christiane Heiß

Moderation Sabine Slapa




Sie bemühten sich die Fragen zu beantworten...
Eingeladen wurden etliche unmittelbar und mittelbar Beteiligte und Partner von weiteren Projekten, die Lichtenrade verändern werden. Die Bahnvertreter erläuterten die Schnittpunkte mit den Bauarbeiten rund um die Dresdner Bahn. Auch Arbeiten rund um die Alte Mälzerei werden Lichtenrade ein neues Profil geben, obwohl hier viele Lichtenrader optimistisch in die Zukunft schauen. Es waren UTB-Vertreter vom beteiligten Umbau rund um die Mälzerei Gäste des Abends. Zwei Vertreter des Gebietsgremiums, ein gewähltes Gremium engagierter Bürgerinnen und Bürger sowie von verschiedenen Interessengruppen, erläuterten ihre Ansätze. Aus dem Abgeordnetenhaus kam als Besucherin Melanie Kühnemann-Grunow (MdA), Abgeordnete der SPD aus Lichtenrade: „Ich freue mich über die Chance, den öffentlichen Raum so zu gestalten, dass unsere beliebte Einkaufsstraße mehr Aufenthaltsqualität und vor allem Fußgänger und Radfahrer mehr Sicherheit bekommen. Für die John-Locke-Siedlung freut mich, dass der Graben ebenfalls neu gestaltet und neue Parkbänke bekommen soll. Die geplante Bücher-Telefonzelle soll ebenfalls genau hier ihren Platz finden. Ich werde den Prozess weiter begleiten und hoffe, dass die Pläne nun auch bald umgesetzt werden…“ Hagen Kliem von der CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung schrieb nach der Versammlung: „Hitzige Stimmung bei der Informationsveranstaltung zum Umbau der Bahnhofstraße! Verkehrsführung während der Bauarbeiten- Straßenmöblierung- Wegfall von zwei Drittel der Parkplätze und im Schlusswort der Moderatorin: Da muss Lichtenrade jetzt durch!“

Wie wird die Bahnhofstraße ihr Gesicht verändern?

Erst einmal gehört zur Wahrheit, dass natürlich die Bahnhofstraße als öffentlicher Raum nicht vergrößert werden kann, sondern nur der Raum anders aufgeteilt wird. Darüber wurde viel diskutiert und eine Mehrheitsvariante, die ein Kompromiss darstellt, hat sich durchgesetzt. Nun werden die Bauplanungsunterlagen zusammengestellt, bevor sie zur Prüfung ans Bezirksamt gehen.

Bahnhofstraße und Bahn werden gleichzeitig gebaut– Umfahrungen werden über Jahre notwendig sein!

Es gibt für die Bahnhofstraße drei Bauphasen. Abschnittsweise wird die Straße, beginnend im Osten (Kirchhainer-, Lichtenrader Damm, Goltzstraße), ab dem 3. Quartal 2020 umgebaut und umgestaltet. Dies ist eine leichte Verzögerung zur ursprünglichen Planung von einem Quartal. Nach den Planungen sollen dies Arbeiten bis Dezember 2022 abgeschlossen sein.

Für die Bahn erläuterte u.a. Projektleiter Holger Ludewig die Pläne.
Die Bahn wird ebenfalls im dritten Quartal die Sperrung an der Bahn durchführen. Dann ist dort eine niveaufreie Querung nur noch für Fußgänger und Radfahrer während der Bauarbeiten möglich. Im ersten Schritt wird das bisherige S-Bahn-Stumpfgleis verlängert. Hier sind für die Bauarbeiten 3 Jahre eingeplant.
1000bauphase 1 verkehrsfuehrung
Plan-ENTWURF, der auch die großen Umfahrungen gut zeigt.

Im Planfeststellungsbeschluss für die Dresdner Bahn heißt es zu den sogenannten größeren Umfahrungen im Zusammenhang mit dem Bau der Dresdner Bahn: „Die Zufahrt zu den westseitigen Baustellen für die neuen Kreuzungsbauwerke wird hauptsächlich vom Schichauweg aus über die Wünsdorfer Straße und die Hilbertstraße erfolgen. Auch über die Goltzstraße und den noch offenen Bahnübergang ist eine Zufahrt möglich. Zwischen Wolziger Zeile und Mahlower Grenzgraben ist die Errichtung einer Baustraße auf der Westseite des Betriebsgleises vorgesehen. Weiterhin ist geplant, einen Teil der Materialtransporte für die Errichtung der neuen S-Bahngleise von Norden her über die Schiene abzuwickeln.“ Weiter heißt es in diesem Beschluss; „Da der größte Teil des Pfarrer-Lütkehaus-Platzes als Baustelleneinrichtungsfläche benötigt wird, ist im Bereich der Kreuzung Stein-/Briesing-/Bahnhofstraße die Errichtung einer provisorischen Buswendeschleife geplant.“ Zur Frage der Wendeschleife ergeben sich für den stets aufmerksamen Lichtenrader Helmuth Schröter Fragen: "Wann und wie wird die Bus- Wendeschleife (PFB vom 13.11.2015, Seite 282) als Ersatz für den Wendebereich vor dem Pfarrer-Lütkehaus-Platz errichtet? Die Kreuzung wurde schon im Sommer 2019 im Zuge von diversen Leitungsarbeiten vorbereitet. Verursacher ist zwar die DB AG, die Anordnung erfolgt 2020 seitens der Verkehrslenkung (VLB). Der Wendeinnenradius muss min. 25 m betragen; dafür wurde auch die große Blumenrabatte (Briesingstraße) vollständig entfernt. Auf meine Frage, ob und wie an die Wendeschleife gedacht wurde, antwortete man, ja, mehr kam nicht. Gelenkbusse werden mit Sicherheit dort nicht wenden können. Die Baustelleneinrichtung (BE) am Pfarrer-Lütkehaus-Platz ist nur von Osten zu erreichen.Südlich davon werden alle die Gleise kreuzenden Fußgänger geleitet. Der gesamte Bereich muss sicher geregelt werden. Das können nur erfahrene Fachleute mittels geeigneter Studien."

Die Umfahrungen im Zusammenhang mit den drei Bauabschnitten für den Neubau der Bahnhofstraße wurden gesondert dargestellt.

Konkret zur Bahnhofstraße

Die wesentlichen Elemente bei der Umgestaltung der Bahnhofstraße wurden auf der Lichtenrader Facebook-Seite (https://www.facebook.com/groups/lichtenrade/) gut zusammengefasst und werden hier leicht überarbeitet dargestellt:

  • Die Fahrbahn wird unverändert bei einer Breite von 10 m bleiben, um so die bestehenden Bäume zu schützen und erhalten zu können.
  • Die Fahrbahn erhält einen beidseitigen Schutzstreifen für Radfahrer mit einer Breite von jeweils 1,80 m. Damit entspricht dieser zwar nicht den eigentlichen Vorschriften von 2,00 m, jedoch war diese Abweichung ein notwendiger Kompromiss, um die Fahrbahnbreite unverändert zu lassen und gleichzeitig den Baumbestand zu erhalten. Es ist nach bisherigem Stand geplant, diesen Schutzstreifen in grüner Farbe auszugestalten.
  • Für den Fahrzeugverkehr (Individualverkehr, ÖPNV und Lieferverkehr) bleibt somit eine Restbreite von 6,40 m, sodass in jede Fahrtrichtung eine Breite von 3,20 m zur Verfügung steht.
  • Der Gehweg wird auf der kompletten Bahnhofstraße inklusive dem Teilstück der Goltzstraße bis zum Lichtenrader Damm weitestgehend einheitlich, ebenerdig und durchgängig hell und auf eine Breite von 2,00 m bis 2,50 m angepasst.
  • Für den ruhenden Verkehr werden die bisherigen Parkbuchten entfernt und auf Längsparkplätze umgebaut. Dadurch reduzieren sich die Parkmöglichkeiten drastisch auf circa 50 Stellplätze. Bisher davon ausgenommen und noch vollkommen offen ist die Anzahl von Parkmöglichkeiten mit Behindertenausweis sowie für Elektromobilität.
  • Das Verkehrskonzept sieht eine Umsetzung innerhalb von 3 Bauphasen vor, von denen der Beginn der ersten Bauphase für Juli 2020 datiert ist.
  • Während der einzelnen Bauphasen sind Teilabschnitte der Bahnhofstraße aufgrund von Bausperrungen als Einbahnstraße vorgesehen. Der Umgehungsverkehr soll dann über Kirchhainer Damm, Horstwalder Straße, Barnetstraße und Wünsdorfer Straße abgewickelt werden.
  • Wichtig zu erwähnen ist, dass der Baubeginn der Phase 1 zwar zeitgleich mit den Baumaßnahmen der Deutschen Bahn (Ausbau Dresdner Bahn) beginnt, jedoch beide unabhängig voneinander sind. So ist das Verkehrskonzept Lichtenrade nur bis zur Kreuzung Bahnhofstraße / Steinstraße / Briesingstraße ausgearbeitet, da der restliche Teil in Richtung Bahnübergang den Baumaßnahmen der Deutschen Bahn unterliegt.

Die Arbeiten und Veränderungen an den drei Bauabschnitten von Ost nach West (ENTWÜRFE):
1000lageplan einmuendung goltzstrasse lichtenrader damm
1000lageplan um mellener strasse
1000lageplan zescher strasse rehagener strasse
1000lageplan steinstrasse riedinger strasse 1
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Die ortsnahen Umfahrungen während der drei Bauabschnitte, ebenfalls von Ost nach West (Ausschnittte aus den ENTWÜRFEN):
1000bauphase 1 verkehrsfuehrung Ausschnitt
1000bauphase 2 verkehrsfuehreung Auschnitt
1000bauphase 3 verkehrsfuehrung Auschnitt

Es wird verschiedene Aufenthaltsflächen geben, so sollen Bereiche am Lichtenrader Graben einbezogen werden. Hier soll auch die jetzt verändert geplante Bücher-Telefonzelle aufgestellt werden. Viele Fahrradständer, drei Trinkbrunnen und eine Auto-Elektrotankstelle sind eingeplant worden.

Die Bordsteine an den Kreuzungen werden bis auf 3 cm abgesenkt. Die Busse bekommen angepasste Bordsteine für einen besseren Einstieg. Diese Aspekte sind mit Vertretern der Gruppen besprochen worden, die besonders auf diese Hürden schauen.

Die Bücherzelle soll im 4 Quartal zumindest temporär im Bereich vor Netto/Am Graben aufgestellt werden. Temporäre sogenannte Straßenmöbel sind bereits unter Federführung des Gebietsgremiums hergestellt worden. Sie sollen zuerst Ecke Steinstraße am 20. August 2019 vor dem Weingeschäft aufgestellt werden.

Die Busführungen für die Arbeiten rund um die Dresdner Bahn sind Angelegenheit der BVG. Inwiefern dann besonders der Busbetrieb westlich der Bahntrasse aufrechterhalten wird, muss abgewartet werden.


Eine Informationsveranstaltung, die durchaus für Aufklärung sorgte, aber wohl naturgemäß nicht alle Einwände berücksichtigen konnte und nicht alle Fragen beantwortet hat. Für die Bürgerinnen und Bürger jedoch eine wichtige Sache. Dies zeigte sich deutlich an den umlagerten Planungsunterlagen im Vorraum der Schulaula.

Thomas Moser (auch Fotos)

Weitere Ausführungen sind auf der Homepage des Aktiven Zentrums Lichtenrade nachzulesen: www.az-lichtenrade.de.

Besonders sei auf das Baustellenmanagement: https://az-lichtenrade.de/projekte/baustellenmanagementkonzept/ und für den Lieferverkehr auf eine Machbarkeitsstudie hingewiesen: https://az-lichtenrade.de/projekte/machbarkeitsstudie-lieferverkehr/

Weitere Infos z.B. in der Lichtenrader Internetzeitung und dort ist auch an vielen anderen Stellen die Entwicklung begleitet worden: https://www.lichtenrade-berlin.de/news/aktuelle-news-internetzeitung/1488-az-bahnhofstrasse-lichtenrade-newsletter-juli-2019

Umbauplan-Entwürfe zum Herunterladen / Die Entwurfspläne auf dieser Seite wurden mit den ausgetauscht; Quelle: https://az-lichtenrade.de/projekte/umbau-der-bahnhofstrasse/


 

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