Am 12. Dezember 2018 ist ein ganz besonderer Grund, sich an die wohl prominenteste Lichtenraderin Hermione von Preuschen zu erinnern und ihr zu gedenken. Am 12. Dezember jährt sich der 100. Todestag der Malerin, Lyrikerin und Weltreisenden (7. August 1854, Darmstadt – 12. Dezember 1918, Lichtenrade).

Die Künstlerin, Tochter einer Adelsfamilie aus Darmstadt, die zu ihrer Zeit viele Konventionen sprengte, wurde bekannt als Lyrikerin, aber vor allem als Malerin.
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Die Künstlerin kaufte 1908 in der Lichtenrader Prinzessinnenstraße eine Villa und eröffnete 1911 auf dem angrenzenden erworbenen Grundstück die Gemäldehalle "Tempio Hermione".
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Im Gästebuch, das im Heimatmuseum in Mariendorf aufbewahrt wird, haben sich zum Beispiel Robert Koch und die gesamte Berliner „höhere“ Gesellschaft eingetragen. Einige kamen aus New York, Tokio, Caracas und Afrika. Dem großen Eröffnungsfest folgten beispielsweise: ein „Rosenfest“ und ein „Griechisches Mondfest“. Im dörflichen Lichtenrade war sie zu der Zeit sicherlich ein „sehr bunter Vogel“. Ihr Dekolleté sorgte in Berlin für Gesprächsstoff. Ihre Villa wurde 1996 abgerissen. Seit 2009 trägt der ehemalige Hohenzollernplatz in Lichtenrade ihren Namen (Link zum Bericht der feierlichen Platzbenennung:https://www.lichtenrade-berlin.de/news/archiv-2016/25-blog/blog2016/622-hermione-von-preuschen-platz-in-berlin-lichtenrade).

Hermione unternahm viele Reisen nach Nordafrika, Indien und Kambodscha. Einen Skandal löste sie mit ihrem monumentalen Bild „Mors Imperator“ aus, das ein Gerippe in einem roten Gewand umfasst von einem Hermelin zeigte.

Sie hatte es1887 nach Berlin zur Ausstellung in die Königlichen Akademie der Künste geschickt. Die akademische Jury verweigerte jedoch die Präsentation des Bildes wegen Majestätsbeleidigung mit der Begründung, man könne es dem greisen 90-jährigen Kaiser Wilhelm I. nicht antun. Das Werk wurde als Anspielung auf Kaiser Wilhelm I. interpretiert. Die damalige Kronprinzessin Viktoria, Frau des späteren Kaisers Friedrich III. und Mutter von Wilhelm II., brach deshalb den einst freundschaftlichen Kontakt ab. Selbst der Kaiser schaltete sich ein und ließ verlautbaren, dass er keine Bedenken gegen das Bild habe. Dennoch lehnte die Akademie die Ausstellung ab. Erbost über die Entscheidung der Jury mietete Hermione prompt ein Lokal und stellte das umstrittene Bild auf eigene Faust aus.
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Hermione in der amerikanischen Presse
Der Lichtenrader Geschichtenerzähler Gerhard Moses Heß hat in Andenken an Hermione von Preuschen 2018 einen regelmäßigen „Salon Hermione“ gegründet und monatliche Kulturveranstaltungen durchgeführt. Ein schöner Beitrag, dass ihr Wirken in einem künstlerischen Rahmen eingebettet nicht in Vergessenheit gerät.

Weitere Information sind in der Lichtenrader Website nachzulesen: https://www.lichtenrade-berlin.de/persoenlichkeiten/kuenstler/persoenlichkeiten-hermione-von-preuschen . Für 2018 ist ein Buch über Hermione von Preuschen geplant.
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Buchankündigung zum Juli 2019
Wünschenswert wäre es, wenn noch auf dem ehemaligen Grundstück von Hermione von Preuschen eine „Berliner Gedenktafel“ eingerichtet werden könnte, damit ihr Wirken unvergessen bleibt.

Thomas Moser

Link zu weiteren Fotos und Postkarten (Thomas Moser): https://www.lichtenrade-berlin.de/webfotoalbum/Hermione_von_Preuschen/index.html


 

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