Kinder laden Michael Müller und Oliver Schworck ein

Wenn der Regierende Bürgermeister, der Tempelhof-Schöneberger Jugendstadtrat und die Bezirkspresse von Kindern angeschrieben werden, muss es sich um eine sehr wichtige Angelegenheit handeln. Und so war es auch! Die Kinder aus dem Kinderparlament des Jugendhilfeträgers Tannenhof Berlin-Brandenburg haben selbständig für Ende Juni 2018 ein Fußballturnier organisiert und auf dem Sportplatz der Nahariya-Grundschule in Lichtenrade durchgeführt. Auch an wen sie als Ehrengäste Einladungen schicken wollten wurde im Kinderparlament festgelegt.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller bedankte sich schriftlich bei den Kindern in einem Brief und entschuldigte sich wegen anderer wichtiger Termine.



Der Jugendstadtrat Oliver Schworck ließ es sich nicht nehmen und besuchte das Turnier, dankte für die Einladung und hielt eine kleine Ansprache.

Einleitend sagte Schworck: „Ich finde es großartig, dass ihr euch im Kinderparlament beteiligt und einbringt. Ich wünsche ein tolles, spannendes und faires Turnier!“ Die kommissarische Schulleiterin der Nahariya-Grundschule Dr. Petra Fleischmann ließ auch die Kinder grüßen. Ein Sportlehrer der Schule, der auch als Lehrer in Tagesgruppen im Tannenhof arbeitet, erzählte am Rande der Veranstaltung voller Freude über die Arbeit mit den Kindern, in die auch die Eltern mit einbezogen werden.
Brief Tannenhof Fussballturnier2018
Die Presse wurde handschriftlich vom 10-jährigen Lenox angeschrieben, der dem Reporter vom Jugendamt und von Lichtenrade persönlich vorgestellt wurde. Lenox konnte es kaum glauben, dass sein Brief eine Wirkung hatte und jetzt der Mann mit der Kamera erschien. So eine persönliche Einladung erhalten die Berichterstatter der Presse so gut wie nie. Darum haben sich viele, auch die nicht kommen konnten, für diese besondere Einladung ganz individuell bedankt.

Voller Eifer und Freude: Ein Fußballturnier der Kinder

Das Turnier wurde auf einem Kleinfeld durchgeführt und 5 Mannschaften kamen zusammen. Die Mädchen und Jungen aus den Tages- und Heimgruppen des Trägers Tannenhof Berlin-Brandenburg lauschten ganz aufmerksam den Ausführungen von Nils Feyerabend, der für den Tannenhof das Kinderparlament und die Aktionen begleitet.

Nils Feyerabend und Oliver Schworck
Nils Feyerabend ist als therapeutische Fachkraft in einer Wohngruppe vom Tannenhof tätig und ist zu einem Teil seiner Arbeitszeit für die Unterstützung der Kinder im Kinderparlament verantwortlich. Er strahlt die Freude bei seiner Arbeit mit Kindern erkennbar aus.

In dem Kinderparlament, das die demokratische Einbeziehung und Stärkung der Kinder- und Jugendlichen zum Ziel hat, wurden die Regeln des Turniers besprochen und festgelegt. Auch war von den Kindern entschieden, dass zu jeder Mannschaft eine erwachsende Person dazukommen kann und die sogar Tore schießen darf. Am Spielfeldrand konnte beobachtet werden, wie einzelne Spieler noch motivierende Hinweise bekamen und ihre Wichtigkeit betont wurde. Wunderbar zu beobachten, wie ernsthaft, engagiert und mit voller Freude die Kinder in das Turnier gingen. Viele Eltern und einige Großeltern kamen mit den Kindern und erfreuten sich an ihren Sprösslingen.



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Als glücklicher Gewinner ging das Team Portugal von der Wohngruppe „Haus am Hügel“ vom Platz. Die weiteren Mannschaften Königskaiser (Tagesgruppen Feuerwache), TALI-Kicker (Tagesgruppen Kinderhof), Galaktische Sieger (Wohngruppe Kinderhof) und Blitzspieler (Tagesgruppe Bauernhof) kamen aus Gruppen der vier Standorte des Jugendhilfebereichs vom Tannenhof Berlin-Brandenburg. Eine richtig großartige Aktion, die eine Menge Begeisterung bei den Kindern erzeugte. Es war auch ihr eigenes Turnier!

Das Kinderparlament vom Tannenhof

Die ganz bewusste und auch fest etablierte Beteiligung der Kinder begann beim Tannenhof im Rahmen einer „Demokratiewoche“ in den Herbstferien 2017. Dann nahm das Thema Partizipation richtig Fahrt auf. Es wurden in jeder Gruppe Kinderräte gewählt und Anfang des Jahres 2018 wurde ein Kinderparlament eingerichtet, in dem die Sprecherinnen und Sprecher der Gruppen vertreten sind.

In einer Mitteilung vom Tannenhof heißt es: „…wir betreiben insgesamt 7 Tages- und Wohngruppen für Kinder. Mit den Zielen der Demokratiestärkung und der Partizipation wurde aus allen Gruppen heraus …ein Kinderparlament gegründet, in welchem regelmäßig die Kinder zusammenkommen, sich eigenständig besprechen und nur moderiert durch Erwachsene, Themen ihres Tannenhof-Alltages diskutieren.“ Konkret ausgedrückt bedeutet die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen, dass sie Verantwortung übernehmen, Selbstständigkeit erlernen, eine Stärkung des Ichs, einen fairen Umgang lernen und viele andere positive Wirkungen dadurch erreicht werden. So gibt es im Kinderparlament bei den monatlichen Sitzungen regelmäßig wechselnd einen Moderator, Zeitnehmer und Protokollanten. Vielleicht wird es in der Zukunft noch eine Verbindung zu dem umtriebigen bezirklichen Kinder- und Jugendparlament von Tempelhof-Schöneberg geben. Aber die Vorortarbeit beim Tannenhof soll jetzt erst einmal richtig anlaufen.

Der Träger Tannenhof Berlin-Brandenburg ist auch wegen der Arbeit in der Suchthilfe in ihren unterschiedlichsten Formen bekannt. In entsprechenden stationären und ambulanten Therapien werden auch Klienten mit Kindern unterstützt. Eine Besonderheit ist, dass die Kinder bei den Eltern bleiben können und parallel gefördert und unterstützt werden.

Thomas Moser

https://www.tannenhof.de


 

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