Bei uns können Sie was erleben – seien Sie dabei!! ... so lautete es in der Einladung der Bürgerinitiative "Rettet die Marienfelder Feldmark", die bereits seit 33 Jahren für den Erhalt der inszwischen letzten Feldmark im Süden von Berlin kämpft.

Unter diesem Motto hatte die BI für den 13. Mai 2018 Bürger und Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik eingeladen. Die "Feierstunde" fand mit musikalischer Unterstützung durch Mitglieder des Bläserchores „Lazarus“ bei strahlender Sonne am südlichen Ende des Wäldchens am Königsgraben statt. Für Kuchen und Getränke hatte die BI gesorgt.

Die Informationstafel wurde feierlich im Beisein von Vertretern von Initiativen, von Bürgerinnen und Bürgern und Politikern enthüllt. Direkt daneben befinden sich der Gedenkstein und die Gedenktafel an die Gründerin der BI Ingetraud Müller. Es gibt noch viele weitere Informationstafeln in der Feldmark, die vom Bezirksamt in Zusammenarbeit mit der Naturwacht Berlin aufgestellt wurden. Dort kann man viele Informationen nachlesen. Nun sind auch die Aktivitäten der BI auf einer Tafel nachzulesen. Diese Tafel wurde mit tatkräftiger Unterstützung des NaturRangers aufgestellt. Dank der wichtigen finanziellen Unterstützung der Stiftung Ursula Merz konnte das Vorhaben auch realisiert werden.

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Foto von der Enthüllung mit Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (2.v.re.) und BI-Vertreterinnen Sieglinde Dürr, Regina Pribyl und Angelika Hille (v.lks.n.re.) (Foto: Oliver Schworck)

Aus der Bezirkspolitik waren Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und Stadtrat Oliver Schworck (jeweils SPD), der auch für die Umwelt zuständig ist, vertreten. Von der Bundesebene kam der Lichtenrader Abgeordnete Dr. Jan-Marco Luczak - MdB (CDU). In allen Redebeiträgen wurde deutlich, wie groß der Druck auf die letzte wertvolle Naturfläche im Süden des Bezirks geworden ist. Daher soll die Fläche schnellstmöglich unter Natur- und Landschaftschutz gestellt werden. Nach Aussage der Bezirksvertreter sie dies "inszwischen auf gutem Wege."

Auch Bauer Mette, der viele Felder im Umland bestellt, war gekommen. Er stellt am Rand der Felder Ackerstreifen zur Verfügung, damit Insekten und Bienen Nahrung finden können. So sollen auch die Felder geschützt werden, da es immer wieder Hundebesitzer gibt, die für ihre Vierbeiner keinen Halt kennen. Ackerrandstreifen sind Saumbiotope mit hoher ökologischer Bedeutung für den Biotopverbund, als Lebensraum und Nahrungshabitat für Insekten, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger. Sie erhöhen die Strukturvielfalt auf oftmals monotonen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die einst weit verbreiteten und artenreichen Pflanzensippen der Ackerrandstreifen sind inzwischen durch verstärkten Dünger- und Herbizideinsatz und die intensive Bewirtschaftung der Äcker hochgradig gefährdet.

Die enthüllte Informationstafel.

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Direkt daneben ist der Gedenkstein und die Gedenktafel der Gründerin der BI Ingetraud Müller.

Von der BI sprach Regina Pribyl (lks) mit Bezirksbürgermeisterin Schöttler und NaturRanger Björn Lindner von der Naturwacht Berlin.

Björn Lindner bat auch um Spenden für die Arbeit der BI.


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Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler

Umweltstadtrat OIiver Schmidt
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NaturRanger Björn Lindner führte interessierte Besucherinnen und Besucher durch die Feldmark und erläuterte die Naturwunder.



Ein Ziel der BI ist es auch, den Wünschen der Industrie und der Bahn entgegen zu treten. Diese würden gerne eine direkte Anbindung vom Schichauweg durch die Feldmark zur B 101 verwirklichen, was eine Zerschneidung der Feldmark zu Folge hätte. Diesem Anliegen widersprach bereits Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler.

Auch Luczak (Foto oben) unterstreicht in einem Gespräch, dass die Feldmark einen wichtigen Wert hat. Ansonsten wäre zu befürchten, dass noch mehr Verkehr durch Lichtenrade fließen könnte bzw. angezogen wird.

Die Bürgerinitiative wirbt um ihr langjähriges Anliegen: "Die Marienfelder Feldmark als letzte Feldmark im Süden von Berlin ist ein einzigartiges Areal mit schützenswerter Flora und Fauna sowie Landwirtschaft und muss in seiner jetzigen Form als Naherholungsgebiet erhalten bleiben und darf nicht dem Wohn- oder Gewerbebau preisgegeben werden. Unsere Bemühungen in über 30 Jahren gemeinsamer Arbeit haben wir auf einer Infotafel einmal zusammengestellt." 1989 konnte der Bau einer Großklärschlammverbrennungsanlage und 2008 ein Autoumschlagsplatz in Lichtenrade verhindert werden. 1990 war die BI mit umfangreichen Aufforstungsaktionen am ehemaligen Grenzstreifen befasst. 1996 initiierte die Bürgerinitiative die „Lokale Agenda 21“ in Tempelhof und errichteten 2008 Insektenhotels und einen Waldlehrpfad im Lichtenrader Wäldchen. Der Interkulturelle Generationengarten „Blohm-Garten“ in Lichtenrade wurde unter Beteiligung der BI im Jahr 2009 eingeweiht. Ein konkretes immer noch aktuelles Ziel ist die Umwidmung der Marienfelder Feldmark in ein Landschaftsschutzgebiet. Die BVV hatte dem Vorschlag bereits 2014 zugestimmt. Die BI trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Tennisclub TV Weiß-Gelb im Franziusweg 114-128.


Die Marienfelder Feldmark ist der letzte Rest der im Bezirk früher weit verbreiteten Landwirtschaftsflächen. Die Felder werden seit vielen Generationen bewirtschaftet und haben daher eine besondere kulturhistorische Bedeutung. Die Feldmark umfasst gegenwärtig ca. 59 ha Fläche. Davon werden über 60% landwirtschaftlich genutzt. Für die Anwohner ist es ein wichtiges Naherholungsgebiet.

Die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark ist Mitglied im BUND und NABU. Kontakt kann man über Mail aufnehmen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ausführliche Infos https://www.naturwachtberlin.de/

Fotos Thomas Moser (sofern nicht gesondert gekennzeichnet)


 

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