Eine weihnachtliche Revue mit den Rixdorfer Perlen

Sie scheinen schon Kult zu sein: die drei Damen füllen den großen Saal des Heimathafens Neukölln bis auf den letzten Platz, sogar die Empore ist dicht besetzt mit Zuschauern. Als sich der Vorhang öffnet, präsentiert sich dem Publikum eine zugemüllte Bühne, auf der allerlei Gerümpel zu sehen ist, das im Laufe des Abends noch zum Einsatz kommen soll.
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Plakat: Heimathafen
Die Rixdorfer Perlen, das sind Britta Steffenhagen, Rundfunkjournalistin bei Radio Eins vom rbb, die Schauspielerin Inka Löwendorf und die Schauspielerin und Sängerin Johanna Morsch. Schon seit 2007 treten die drei unter diesem Namen mit Bühnenprogrammen im Heimathafen Neukölln auf, es rankt sich eine richtige Geschichte um das Trio aus dem Neuköllner Kiez, an die auch an diesem Abend in einem Video erinnert wird, das unter anderem vorgeführt wird.

Thema des Abends ist das nahende Weihnachtsfest und es werden auch weihnachtliche Lieder gesungen, wobei die Texte mitunter stark verändert sind. So heißt denn das Programm auch „Schuss mit Lametta“, die dicht an der Bühne sitzenden Zuschauer werden dann auch schon mal mit glitzerndem Konfetti – nicht mit Lametta – überschüttet. Am Flügel werden die Perlen von Felix Raffel, einem examinierten Pianisten und Filmkomponisten, begleitet. Der bekommt im Laufe des Abends auch noch Gelegenheit, in einem furiosen Klaviersolo seine Virtuosität präsentieren zu können.

Das Publikum darf natürlich auch mitspielen: beim „Weihnachtsraten“ muss z. B. einer durchlöcherten Müllschuppe, einem Stück bemaltem Linoleum oder einem „Herzschrittmacher“  ein Anwendungszweck zugeordnet werden. Die drei Gewinner werden schließlich auf die Bühne gebeten und für ihre phantasiereichen Antworten mit „wertvollen“ Geschenken belohnt.

Zwischendurch werden Lästereien losgelassen – mal Witze auf Stammtischniveau, mal Lästereien über die Generation „Apotheken Umschau“ – oder aber Scherze über Probleme beim Aufbau von IKEA–Möbeln.

Es wird auch noch „richtig“ weihnachtlich als das Publikum mit den Rixdorfer Perlen zusammen das Lied „Kling, Glöckchen...“ anstimmen darf – ja es wird sogar ein interaktives Spiel daraus, indem sich Frauen und Männer mit dem Singen von bestimmten Textpassagen abwechseln dürfen; da kommt im Saal eine fröhliche Stimmung auf.

Einen kitschigen – weihnachtlich, versöhnlichen – Abschluss findet der Abend, als Johanna Morsch das Ave Maria von Schubert sind. Durchaus gekonnt, wenn auch nicht ganz sauber intoniert. Nach zwei Zugaben werden die Rixdorfer Perlen mit ihrem glänzenden Pianisten vom Publikum entlassen.

Bleibt zum Schluss noch zu erwähnen, dass es um die Akustik im Heimathafen Neukölln nicht zum Besten bestellt ist. Die Akteure sollten dies bei ihrer Darbietung mehr beachten und langsamer und deutlicher sprechen.

Bernhard Husch für BerLi-Press (www.berli-press.de)


 

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