In einer lebhaften Art und Weise wird die Geschichte vom attraktiven Ercan, gespielt vom Schauspieler Kerem Can, erzählt. Ercan kommt aus Ankara und will in Berlin ein Architekturpraktikum absolvieren. Einquartiert wird er selbstverständlich im Kreise der Familie. Und es kommt wie es kommen musste. Der Onkel will den Neffen unbedingt mit der deutsch-türkischen Studentin Mine verkuppeln. Die zuerst aufgezwungene und geschmähte Liebe führt nach einigen Wirrungen mit einer Freundin von Mine und einer deutschen Arbeitskollegin von Ercan zu einem Happyend mit Anhang.
Die multikulturelle Geschichte aus dem deutschen Kiez ist trotz der Länge des Stückes kurzweilig. In die lustigen und teils Klischee behafteten Texte kann sich der Zuschauer gut einfinden. Das Premierenpublikum war verzaubert.
Das teilweise orientalisch besetzte Orchester, unter der musikalischen Leitung von Hans-Peter Kirchberg, überzeugte durch seine Brillanz und Präzision. Im Ensemble begeisterten an diesem Abend besonders die weiblichen Stimmen. Hervorzuheben ist die Mine, dargestellt von der Berlinerin Aline Vogt. Die Sängerin betörte mit Ihren stimmlichen Fähigkeiten. Das Duett mit Nina Reithmeier, die die Freundin Sinem spielt, war ein besonderer Leckerbissen. Den besonderen türkischen Flair brachte aber die türkische Sängerin Begüm Tüzemen mit viel Klasse ein. Für die gute schauspielerische Gesamtleistung des Ensembles bedankte sich das Publikum mit anhaltendem Applaus. Es inszenierte Søren Schuhmacher, Oberspielleiter an der Deutschen Oper Berlin, der wie sein Ausstatter Norbert Bellen und die Mehrzahl des internationalen Ensembles erstmals an der Neuköllner Oper arbeitet.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Ein wundervoller musikalischer und multikultureller Abend mit Hintergrund, unverkrampften Multikulti-Witz, schöner Musik und viel Freude!
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