Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat am 8.6.2018 im feierlichen Rahmen neun Verdienstmedaillen und zwei Förderpreise für herausragendes bürgerschaftliches Engagement in unserem Bezirk verliehen.

Eine Verdienstmedaille ging auch nach Lichtenrade an Pfarrer a.D. Reinhard Kraft! Hier der Link zum "Geburtstagsartikel": https://www.lichtenrade-berlin.de/news/aktuelle-news-internetzeitung/1112-lichtenrader-institution-wurde-80-reinhart-kraft

Weitere Ausführungen zu den Hintergründen bei allen Geehrten siehe unten!

Foto privat

Im Beisein von 100 Gästen wurden Ehrenamtliche mit den höchsten Auszeichnungen des Bezirks für ihr langjähriges Engagement gewürdigt.

„Es ist mir eine große Freude, engagierte Bürger_innen für ihre Verdienste in den unterschiedlichsten Engagementfeldern auszeichnen zu dürfen und ihnen für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit zu danken. Die Engagierten bereichern mit ihrem Ehrenamt den Kiez, zeigen Solidarität und sind sichtbares Zeichen des Miteinanders in der Gesellschaft.“ betonte Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler anlässlich der Verleihung.

Träger der Verdienstmedaille 2018
Verdienstmedaille2018

Reinhart Kraft aus Lichtenrade

Herr Pfarrer i.R. Reinhart Kraft begann nicht erst mit seiner Pensionierung 2001 mit der Ausübung seiner verschiedenen Ehrenämter, sondern hatte nun noch mehr Zeit, sich mit viel Energie unterschiedlichen Projekten zu widmen. Seine unterschiedlichen Projekte sind angefüllt von Leidenschaft und Einsatzfreude, eine Herzensangelegenheit für ihn, wie z.B. die Gründung der Ökumenischen Umweltgruppe Lichtenrade. Zu seinen Aktivitäten gehören z.B. die Organisation von Informationsveranstaltungen zur Entwicklung des „Zentrums Lichtenrade“, aber auch das Frühstück auf der Bahnhofstraße, Führungen durch die alte Mälzerei und vieles mehr. Reinhart Kraft ist das menschliche Gesicht von Lichtenrade und sein Engagement ist außerordentlich. Die Laudatio hielt der Stellvertretende Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann.

Barbara Adameit

Frau Adameit engagiert sich seit über 20 Jahren in der Mittwochsgruppe des Nachbarschaftsheims Schöneberg und organisiert regelmäßig Gruppenangebote für ältere Menschen. Gemeinsames Essen, Kaffee trinken, Spielen sorgen für eine Abwechslung vom Alltag, Menschen mit Demenz und Menschen mit Behinderung erfahren hier liebevolle Zuwendung. Soziale Kontakte können gepflegt werden, Frau Adameit und ihr Engagement in der Mittwochsgruppe leisten einen wichtigen Beitrag gegen die Isolation und Vereinsamung älterer Menschen.

Eva Liebchen

Frau Liebchen ist seit über 10 Jahren für das Projekt „ Wundertüte“ des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt Südwest e.V. ehrenamtlich tätig. Ziel des Projektes ist die Unterstützung benachteiligter Friedenauer Schulkinder bei der Beschaffung von Lernmaterialien und Sportsachen, Finanzierung von Ausflügen, Lernhilfen, Förderunterricht, Schwimmunterricht und vieles mehr.

Immer mehr Menschen geraten in unverschuldete Not und betroffen davon sind auch immer mehr Kinder, dies war der Anlass, das Projekt „Wundertüte“ 2008 ins Leben zu rufen. Mit dem Projekt soll die Chancengleichheit benachteiligter Kinder unbürokratisch und  praktisch gefördert werden. Frau Liebchen besucht regelmäßig die Friedenauer Schulen, spricht aktuelle Bedarfe und konkrete Unterstützungswünsche ab. Das Engagement von Frau Liebchen ist außerordentlich, das Wohl der Kinder und der Wunsch möglichst vielen von ihnen einen optimalen Start in die schulische Ausbildung zu verschaffen, ist die Quelle des langjährigen, regelmäßigen Engagements von Frau Liebchen.

Peter Marquard

Herr Marquard ist seit Beginn der 70er Jahre aktives Mitglied in der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und hat in seinem langjährigen Ehrenamt für die DLRG Schöneberg unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Begonnen hat das Engagement als technischer Leiter, später Bezirksleiter und Ausbilder für Rettungsschwimmer, noch heute ist Herr Marquard an jedem Freitag in der Schwimmhalle Schöneberg und bildet junge Rettungsschwimmer aus. Schwimmen hält jung und fit, ist sein Motto und deshalb ist er trotz seines hohen Alters (Jahrgang 1935) ein Vorbild an Einsatzbereitschaft, Motivation und Verlässlichkeit

Rainer G. Jahn

Herr Jahn ist Gründungsmitglied des Unternehmensnetzwerk Motzener Str. e.V. und war von 2005-2018 als Vorstand und stellvertretender Vorsitzender aktiv. Zweck des Unternehmensnetzwerkes ist die Belebung und Stärkung des Gewerbe – und Industriegebiets Motzener Straße. Der Verein vernetzt die Gewerbetreibenden und ermöglicht eine gemeinsame Interessenvertretung und fördert gemeinsame Beziehungen. Besonders hervorzuheben ist die Errichtung einer Kindertagesstätte im Netzwerkgebiet, die Initiierung des Projektes „Schule kann mehr“, die Kooperation mit der Naturschutzstation im Freizeitpark Diedersdorfer Weg sowie die Mitwirkung im Umweltprojekt „Null Emission Motzener Strasse“ von Herrn Jahn. Sein jahrelanges Engagement ist vorbildlich, nachhaltig und innovativ.

Miguel-Pascal Schaar

Herr Schaar ist seit 10 Jahren vielfältig in der Zwölf-Apostel Kirche und im Schöneberger Norden ehrenamtlich aktiv. Er bereichert das kulturelle Leben im Kiez durch die Organisation unterschiedlichster Veranstaltungsreihen, Konzerte und musikalischer Vespern. Er initiierte und organisierte überparteiliche Diskussionsforen, um das Interesse an Politik zu wecken und zur aktiven Teilnahme an Demokratie zu motivieren. Auf Schöneberger Friedhöfen hat er Gedenkveranstaltungen für Trauernde, aber auch Fürbittandachten nach Terroranschlägen angeboten. Herr Schaar gründete das Ökumenische Rogate-Kloster Sankt Michael und engagiert sich gegen Homo – und Transphobie. Er gibt Veranstaltungen über Intersexualität, aber auch Seelsorgeangebote für Betroffene und deren Angehörige, dies seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit dem LSVD und der Beratungsstelle Maneo.

Erwin Diener

Seit 2009 kümmert sich Herr Diener sehr engagiert um seinen Kiez in der Großsiedlung Waldsassener Straße in Marienfelde. Das Engagement von Herrn Diener ist äußerst vielfältig, er hat immer Ideen, neue Nachbarschaftsprojekte zu entwickeln und umzusetzen. Der Beginn seines Engagements lag in der Organisation eines Mieterfestes, dass nun in diesem Jahr zum 10. Mal stattfindet. Weitere Aktivitäten von Herrn Diener sind die Pflege eines Blumenbeetes, eine Frühjahrsputzaktion, eine Hundehalterinitiative, Kieztrödelmärkte, ein Kuchenwettbewerb, Weihnachtsmarkt, Nachbarschaftstag und vieles mehr. Seit 2016 ist Herr Diener gewählter Mieterbeirat seiner Wohnanlage und vertritt engagiert die Interessen der Anwohner_innen. Das facettenreiche Engagement von Herrn Diener trägt zur Steigerung der Lebensqualität und Wohnumfeldzufriedenheit bei und ist Symbol für ein nachbarschaftliches Miteinander.

Förderpreise

Die Jury hat sich aufgrund zweier hervorragender Projekte für die Vergabe von 2 Förderpreisen, dotiert jeweils mit 500 Euro, für 2018 entschieden.

Mittwochsinitiative
Mittwochsinitiative
Die Mittwochsinitiative eV erfüllt in jeder Hinsicht die Richtlinien zur Vergabe des Förderpreises, hierbei soll eine außerordentliche, herausragende und nachhaltige Leistung im Ehrenamt für die Allgemeinheit im Bezirk gewürdigt werden. Die Mittwochsinitiative bietet seit mehr als 20 Jahren in den Räumen der evangelischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde ein niedrigschwelliges Angebot für Konsument_innen illegaler Drogen und für die im Bereich der Kurfürstenstraße arbeitenden Prostituierten an. Die Arbeit der Ehrenamtlichen der Mittwochsinitiative ist seit vielen Jahren vorbildlich für die Versorgung von suchtkranken Menschen und Prostituierten im Bezirk und leistet damit gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für das Wohl der Gemeinschaft. Die Ehrenamtlichen weisen ein hohes Maß an Toleranz und Einfühlungsvermögen auf, auch schwierige Situationen werden von ihnen in Kauf genommen und gemeistert. Angesichts der zunehmenden Problematik des Drogenkonsums und der Prostitution im öffentlichen Raum ist die Arbeit der Mittwochsinitiative auch für die Nachbarschaft im Kurfürstenkiez und den Bezirk insgesamt von unschätzbarem Wert und wird mit der Vergabe des Förderpreises gewürdigt.

Ausgabestellen in Tempelhof-Schöneberg von Laib und Seele
LAIB UND SEELE
In den 5 Laib und Seele Ausgabestellen im Bezirk können bedürftige Menschen aus der Nachbarschaft einmal in der Woche Lebensmittel erhalten. Insgesamt bedienen die 5 Ausgabestellen über 600 Haushalte, die aus alleinstehenden Personen bis zu 14-köpfigen Familien bestehen. Ehrenamtliche sammeln bei den Kooperationspartnern Lebensmittelspenden ein, in Tempelhof-Schöneberg beteiligen sich bereits 154 Supermärkte an der Aktion und es konnten auf diesem Weg 2017 insgesamt 403,9 Tonnen Lebensmittel gerettet werden. Die Ehrenamtlichen bereiten am jeweiligen Ausgabetag die Räumlichkeiten in den Kirchen vor, Tische werden aufgestellt, die Lebensmittel sortiert und für die Ausgabe an rund 100 Haushalten pro Ausgabetag vorbereitet. Neben der Lebensmittelausgabe gehört auch eine Kleiderkammer, ein Büchertisch oder ein Mini-Flohmarkt zum Angebot. Die Besucher_innen können aber auch ein kostenloses vielfältiges Beratungsangebot nutzen, wie z.B. Rechtsberatung, Pflege – und Lebensberatung oder Stromsparberatung. Alle Ausgabestellen werden ausschließlich ehrenamtlich betrieben, zur Zeit sind rund 190 Ehrenamtliche in den Laib und Seele – Ausgabestellen des Bezirks aktiv. Die Arbeit der ehrenamtlichen Teams hat eine besondere Bedeutung für den Kiez, es ist ein deutliches Zeichen der Solidarität und der Mitmenschlichkeit und verdient höchste Anerkennung mit der Vergabe des Förderpreises.

Fotos BA T-S


 

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