In der Küche fühlte sich Hobby-Koch Volker Wallbaum am wohlsten. 41 Jahre lang leitete er Kindereinrichtungen, davon 38 Jahre in Tempelhof. 2009 ging er in den Ruhestand. 1986 kam Volker Wallbaum auf eine bis heute tragende geniale Idee.
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Jedes Jahr lud Wallbaum seinen Kollegen Ed Koch aus dem Jugendfreizeitheim Mariendorf und Klaus-Dieter Lehmann aus dem Haus Hessenring zu einem Grünkohlessen in den Lichtenrader Kinderclub Lortzingstraße ein, den er leitete. Beim Essen kam die Idee. Ich kann auch für ganz viele Leute kochen, sagte Wallbaum. Und so luden Wallbaum und Koch erstmals im Januar 1986 Freunde und Förderer von paperpress zu einem Grünkohlessen in das Jugendfreizeitheim Mariendorf ein. Die Gäste zahlten das Essen und die Getränke und legten eine Spende für paperpress obendrauf. Bis heute finanziert paperpress davon seine Portokosten für den Versand der Druckausgaben. Inzwischen haben 36 Grünkohlessen mit über 3.000 Teilnehmern stattgefunden.

Bis vor drei Jahren bereitete Volker Wallbaum das Grünkohlessen jedes Jahr vor, an dem jeweils knapp 100 Gäste teilnahmen. Nach der Zeit im Jugendfreizeitheim Mariendorf wechselte die Veranstaltung 2000 in das Tempelhofer Forum an der Gottlieb-Dunkel-Straße und zog vor drei Jahren erneut um, diesmal in die Räume der Geschäftsstelle des Kita-Eigenbetriebs Berlin Süd-West. Wallbaums Grünkohlrezept stammte von seiner Oma und gelangte über seine Mutter zu ihm. Ein Geheimnis machte er daraus nicht. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er sich dann 2016 nicht mehr um die Zubereitung selbst kümmern und übertrug seine Aufgabe an den Chef des Volksparks Lichtenrade, Wolfgang Spranger, der seitdem das jährliche Festmahl vorbereitet.

„Generationen von Kindern und Jugendlichen wurden von Volker Wallbaum in den letzten 40 Jahren betreut“, schrieb die Lichtenrader Internetzeitung am 1. September 2008. „Zuerst war er von 1968 bis 1972 im Kinderheim Haus Buckow tätig. Dann verschlug es ihn nach Lichtenrade. Hier ist Volker Wallbaum bekannt wie der sprichwörtliche ‚Bunte Hund‘. Aus den Kindern und Jugendlichen, für die er Freizeitangebote machte, wurden Erwachsene, die wiederum ihre Kinder zu Volker Wallbaum schickten.“
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Im Kinderclub Lortzingstraße bot Volker Wallbaum auf Veranstaltungen und Gesprächsrunden mit Prominenten an. Das Foto entstand bei der Diskussion mit der früheren brandenburgischen Sozialministerin Regine Hildebrandt.

Wallbaum zog privat von Steglitz in das brandenburgische Wusterwitz, wo er mit seiner Familie ein Haus bewohnte. Ursprünglich stammt Volker Wallbaum aus Norddeutschland. Vor einiger Zeit erkrankte er und plante, wieder mit seiner Frau Nadja nach Berlin zu ziehen. Zuvor musste er ins Städtische Klinikum Brandenburg an der Havel. Am 13. März besuchte ich ihn dort. Augenscheinlich war er auf dem Weg der Besserung. Er meckerte über das Essen, kein Wunder. Am 26. März sollte er zur Reha in ein anderes Krankenhaus verlegt werden. Aus unserer Verabredung, wenn er wieder in Berlin ist, sich auf ein Glas Wasser zu treffen und das zu tun, was wir so gern taten, über Politiker herzuziehen, wird nun nichts mehr. Im Alter von 74 Jahren ist er am 24. März verstorben.

Wir haben einen unserer besten Freunde verloren, dem wir viel verdanken. Wir sind sehr traurig und wer-den ihn, über das Grünkohlessen hinaus, in guter Erinnerung behalten.

Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Ed Koch und Mathias Kraft

für den Paper Press e.V.

Quelle paperpress newsletter vom 25.3.2018 /Fotos PaperPress

Auch meine aufrichtige Anteilnahme für die Familie von Volker Wallbaum, der mir soviele historische Informationen zum LorztingClub zur Verfügung stellte und begeistert erzählte: http://www.lichtenrade-berlin.de/historisch-lortzingclub

Machs gut, lieber Volker! Du wirst mir in guter Erinnerung bleiben. In Dankbarkeit Thomas Moser


 

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