Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses und Lichtenrader Hagen Kliem und die CDU-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg hatte bereits im Dezember 2017 einen Antrag gestellt, dass die U-Bahnlinie 6 langfristig auch bis Lichtenrade verlängert wird. Hagen Kliem war sich darüber klar, dass dies in nächster Zeit auch nicht umsetzbar sein wird: „Aber solche Zukunftsthemen müssen ja irgendwann mal eingebracht werden.“ Kliem ist sich sicher, wenn zu den Zeiten des Baus der U 6 bis Alt-Mariendorf schon die John-Locke-Siedlung in voller Blüte und auch die Siedlung rund um die Lichtenrader Nahariyastraße dagewesen wäre, die Stadtvater damals schon über eine Verlängerung intensiver nachgedacht hätten.

In dem CDU-Antrag hieß es: „Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei den zuständigen Stellen für eine Verlängerung der U6 über Alt-Mariendorf bis zur Stadtgrenze nach Lichtenrade im Verlauf der B96 einzusetzen.“

Mittlerweile wurde der Antrag in der BVV mehrheitlich nach Diskussion abgelehnt.
UBahn Lichtenrade
Foto/"Collage" Thomas Moser
In der Begründung des BVV-Antrages hieß es: „Die Verbindung des öffentlichen Nahverkehrs der ständig wachsenden Außenbezirke mit dem innerstädtischen Bereich ist weiter zu entwickeln. Die Verknüpfung Berlins mit dem Umland ist im Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion eine Hauptaufgabe auch unseres Bezirks. Die Strecke ist in weiten Teilen durch den vorhandenen Mittelstreifen vorgegeben. Damit lassen sich Bauzeit und -kosten reduzieren. Entstehende Einkaufszentren und Wohnquartiere, das neue Bad am Ankogelweg und die mit über 21 Millionen Euro geförderte Entwicklung der Bahnhofstraße in Lichtenrade sind nur die augenscheinlichsten Gründe für die Notwendigkeit, hier eine Vision auch für die Neuorganisation des öffentlichen Personennahverkehrs zu entwickeln. Die B96 ist schon ab der südlichen Stadtgrenze vom PKW-Verkehr zu entlasten. Eine P&R-Möglichkeit an der Stadtgrenze und direkte Verbindungen für den zunehmenden Pendlerverkehr in den Innenstadtbereich würde Teil einer solchen Entlastung sein. Für den Erhalt der Lebensqualität und die Attraktivität der an der B96 in Mariendorf und Lichtenrade vorhandenen und entstehenden Wohnquartiere wäre die Verlängerung der U6 eine zeitgemäße Alternative zum bestehenden Busverkehr.“

Die Lichtenrader hätten es schon damals gerne gehabt

In Wikipedia kann man interessante Hintergrundinformationen zur Historie bei den U-Bahnplanungen der U 6 nachlesen (siehe hinten). Mit dem Bau der U-Bahn nach Alt-Mariendorf und mit der Eröffnung der letzten Teilstrecke am 28. Februar 1966 war die Linie komplett. Schon zu dieser Zeit wurde in der Lichtenrader Bevölkerung intensiv und laut über eine Verlängerung nachgedacht. Zu dieser Zeit kursierten auch Aufkleber, die damals ein recht modernes Öffentlichkeitsmedium waren.

Thomas Moser

Persönliche und kommentierende Hinweise, Einschätzungen und Visionen von Thomas Moser

Ja, hier wurde mal wieder ein alter Traum von alten (vielleicht auch jüngeren) Lichtenradern aufgegriffen. Echt nicht schlecht, aber ein Traum. Aber wie ich denke, ist dies in absehbarer Zeit der nächsten Jahrzehnten (vermutlich der nächsten 100 Jahre) völlig unrealistisch. Da hat Berlin andere Prioritäten… und das scheint auch gut so zu sein ????

Ich fand ja auch immer die Idee charmant, wenn von Alt-Mariendorf bzw. von der Trabrennbahn Mariendorf (bis dahin gibt es schon die U-Bahn-Gleise für die Kehranlage) eine Straßenbahn im Mittelstreifen neu aufgelegt wird. Billiger und schneller zu bauen. Und der Mittelstreifen ist ja jetzt nur eine Hundemeile.

Die Straßenbahnlinie 99 fuhr bis zum 1. Oktober 1961 auf dem Mittelstreifen Mariendorfer- /Lichtenrader Damm über die Bahnhofstraße bis zum Bahnhof Lichtenrade an der katholischen Salvator-Kirche. Die Straßenbahn durch die Bahnhofstraße würde beim heutigen Verkehrsaufkommen sicher zu Problemen führen. So könnten in der Bahnhofstraße neue autonom fahrende Busse eingesetzt werden, um die Verbindung von der Lichtenrader Spinne (Lichtenrader Damm/Alt-Lichtenrade/Kirchhainer Damm) bis zum S-Bahnhof Lichtenrade gewährleisten.

Wie gesagt, ein Traum. Wie man es auch dreht und wendet.

Ausführungen aus Wikipedia

Ähnlich der Verlängerung nach Tegel war es schon seit dem Bau der Linie C geplant, diese Linie bis nach Alt-Mariendorf zu verlängern. Auch die Nationalsozialisten planten, diese Linie bis zur Trabrennbahn Mariendorf zu bauen. Als die lang ersehnte Verlängerung erbaut wurde, diskutierte man oft über die Kosten: Es wurde z. B. vorgeschlagen, die Strecke neben dem Tempelhofer beziehungsweise Mariendorfer Damm als Einschnittbahn zu bauen. Die BVG wehrte sich dagegen mit der Begründung, dass man ja das Rathaus Tempelhof und die wichtige Einkaufstraße anbinden wolle und dies nur mit einer unterirdischen Strecke möglich wäre.

Der erste Rammschlag für die 3,5 Kilometer lange Strecke fand am 6. März 1961 statt. Eröffnet wurde sie bis zum Bahnhof Alt-Mariendorf am 28. Februar 1966. Die Strecke folgt vom S- und U-Bahnhof Berlin-Tempelhof geradlinig Richtung Süden dem Tempelhofer Damm und trifft dann auf den Teltowkanal. Ähnlich wie beim Bau der heutigen Linie U7 in Richtung Rudow war auch hier dieses Gewässer das größte Problem auf der Strecke. Um es zu überwinden, wurde eine für Berlin seltene Konstruktion gewählt: Die U-Bahn führt innerhalb der Stubenrauchbrücke über den Teltowkanal. Diese Brücke besteht aus zwei verschiedenen, nebeneinander liegenden Bauwerken für die hinüberführende Straße. Ein Teil der östlichen Brückenhälfte wurde so konstruiert, dass darin der U-Bahnhof Ullsteinstraße untergebracht werden konnte. Da aber für die Schiffe die Durchfahrtshöhe von 4,6 Meter eingehalten werden musste, erbaute man für die Straße Rampen. Die Straßenebene liegt durch diese Konstruktion 1,2 Meter über dem ursprünglichen Niveau. Aktuell verhindert die Durchfahrtshöhe der Brücke den weiteren Ausbau des Teltowkanals.

Südlich des Teltowkanals folgt die U-Bahn dem Mariendorfer Damm bis zum Endbahnhof Alt-Mariendorf, der an den Kreuzungen Alt-Mariendorf bzw. Reißeck- Friedenstraße errichtet wurde. Von diesem Ausgangspunkt führen mehrere Buslinien in die lockerer besiedelte Umgebung. Mit diesem Ausbau war die heutige Linie U6 vollendet. Weitere Ausbauten sind nicht geplant. Die immer wieder diskutierte Verlängerung der U6 bis nach Lichtenrade oder sogar Mahlow ist im Dezember 2017 durch zwei Anträge in der BVV Tempelhof-Schöneberg wieder an die Öffentlichkeit gelangt.


 

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