Bürgerinitiative Lichtenrade - Dresdner Bahn

lichtenrade_berlin_Unterfuehrung_DredBahn_Durchsicht_7_500
Das wäre der Super-Gau für viele Lichtenrader (Dank an die BI Dresdner Bahn zur Veröffentlichung der Grafik)

Bericht aus der Lichtenrader Internetzeitung vom 24. August 2011

Bürgerinitiative „Dresdner Bahn“ kämpft weiter!

Die Lichtenrader Bürgerinitiative „Dresdner Bahn“ kämpft auch nach 13 Jahren weiter für die sogenannte „Tunnellösung!“

In der BI befürchtet man, dass viele Lichtenrader erst dann richtig begreifen was ihnen bei einer ebenerdigen Bahnlösung blüht, wenn „die Bagger vor der Tür stehen.“
lichtenrade_berlin_demo_dresdner_bahn_2013_5
Foto von der Demonstration im Jahr 2013
Die Bürgerinitiative erklärt: „Wir wollen, dass es in Lichtenrade nicht dazu kommt. Wir haben in den vergangenen 13 Jahren immerhin erreicht, dass mit dem Bau nicht begonnen wurde! Obwohl wir das gar nicht wollten! Unser Ziel ist es, eine leistungsfähige Bahnlinie einschließlich der Flughafenanbindung zu menschenwürdigen Bedingungen zu gestalten.“ Die Bürgerinitiative hat nach einer Werbekampagne jetzt mittlerweile 373 Mitglieder, wird stolz auf der Mitgliederversammlung verkündet. Das heute nur rund 90 Mitglieder in das Lichtenrader Gemeinschaftshaus gefunden haben, liegt sicher auch daran, dass im Augenblick vom Bahnvorhaben nichts zu hören ist. Über 16.000 Lichtenrader haben die Forderungen der BI mit ihrer Unterschrift unterstützt.

Der 2. Vorsitzende Manfred Beck betont immer wieder, dass sie keine „Verhinderer“ sind: „Wir wollen für die Anwohner eine verträgliche Bauweise!“ Der Vorsitzende Boto Mertins unterstreicht, dass es besonders um das Wohl der Kinder, Enkelkinder und der zukünftigen Generationen geht.

Die BI rechnet damit, dass wenn die Züge erst rollen, täglich bis zu 900 Bahnen durch Lichtenrade fahren werden. Diese Züge werden auch die ganze Nacht fahren, weil nach den jetzigen Planungen der Schönefelder Flughafen BER zumindest bis 24 Uhr und ab 5 Uhr offen sein soll. Da für die An- und Abreise aber mindestens noch ein bis zwei Stunden einzuplanen sind, kann von einem durchgängigen Zugverkehr ausgegangen werden. Es ist unklar, ob wie geplant auch lautere Güterzüge durch den Ortsteil rollen werden.

Nach den Auskünften, die die BI erhalten hat, wird es 2011 zu keinem Planfeststellungsverfahren mehr kommen. Sie haben Signale erhalten, dass auch nicht vor 2017 gebaut werden soll. Da die Planungen dann aber schon 20 Jahre alt sind ist die Forderung, dass nach den aktuellen Erkenntnissen neu geplant werden muss. Die Befürchtung ist, dass ansonsten auch technische Neuerungen und Fortschritte nicht in die Planungen mit einbezogen werden.

An der Mitgliederversammlung haben einige Kandidaten zur Abgeordnetenhauswahl 2011 teilgenommen. Andrea Kühnemann (SPD) bedankt sich für das Engagement und das lange Aushalten des Vorstandes. Nicolas Zimmer (CDU) berichtet kurz über Gespräche mit dem Ministerium und das die Bahn versprochene Verabredungen immer noch nicht eingelöst hat. Auch der Kandidat aus Lichtenrade-Nord Roman Simon (CDU) war anwesend.

Berichtet wird von einem Gespräch Bündnis 90/Die Grünen. Teilgenommen haben der Europaabgeordnete Michael Cramer, die Berliner Abgeordnete Claudia Hämmerling und der Fraktionsvorsitzende in der BVV Jörn Oltmann und der Abgeordnetenhauskandidat Heinz Jirout. Für die Schließung der bisherigen Unterbrechung des Mauerweges durch eine Bahnunterführung sind 2 Millionen Euro durch die EU ab dem Jahr 2014 bewilligt worden. Der BI war es wichtig darauf hinzuweisen, dass sich diese Maßnahme nicht mit der von der BI angedachten Tunnellösung widersprechen darf.

Die BI und andere Organisationen fordern, dass der sogenannte „Schienenbonus“, der 5 Dezibel ausmacht, bei künftigen Lärmbetrachtungen wegfällt. Im Koalitionsvertrag 2009 war dies bereits vorgesehen. Bei dem Bonus geht es darum, dass der Lärm der Eisenbahn bisher nicht so bewertet wurde, wie zum Beispiel Fluglärm: „Dies muss geändert werden!“ Eine Mittlung der Lärmbelastung in der Nacht ist für die BI unerträglich. Manfred Beck betont, dass die Spitzenwerte die für die Gesundheit gefährlichen Aspekte sind.

Über einen Brief des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) freute sich der Vorstand der BI besonders: „Ich habe großen Respekt vor Ihrer jahrelangen konstruktiven, von Sachkunde und Zielstrebigkeit geprägten Arbeit.“ Weiter heißt es in dem Brief: „Auch der Berliner Senat hält das Anliegen Ihrer Bürgerinitiative, die Dresdner Bahn in Lichtenrade in Tieflage zu konstruieren, weiterhin für den am besten geeigneten Weg, weil Erschütterungen und Lärmbelastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner vermieden werden und das Stadtbild gewahrt bleibt.“ Damit wird auf die hohen Schallschutzwände angespielt, die Lichtenrade ansonsten trennen würden. Ein Beispiel für 6-Meter hohe Schallschutzwände sind schon jetzt an der B 96 zu betrachten. Weiterhin betont Wowereit, dass er das finanzielle Angebot, sich am unterirdischen Bau zu beteiligen, weiter ausdrücklich aufrecht erhält. Damit ist gemeint, dass Berlin, das ansonsten für die Unterquerungen der Bahn ein Drittel der Kosten tragen müsste, diese „ersparten“ Aufwendungen dann für die Tunnellösung einsetzen würde. „Abschließend möchte ich Ihnen herzlich für Ihren kontinuierlichen und unverdrossen engagierten Einsatz danken und hoffe mit Ihnen auf eine gute Lösung für die Dresdner Bahn“ schreibt der Alt-Lichtenrader „Wowi.“

Die Bürgerinitiative „Lichtenrade - Dresdner Bahn e.V.“ macht auch auf die Gefahren beim Straßenverkehr aufmerksam. Die Lichtenrader Bahnhofstraße wird noch mehr belastet werden und viele tausend Fahrzeuge mehr werden sich dort durchquälen. Auch werden keine Straßenfeste mehr in der Einkaufsstraße stattfinden können. Durch die geplante Schließung des Bahnüberganges in der Wolziger Zeile werden aber auch die anderen Anlieger erheblich mehr belastet werden. Eine weitere Problematik sieht man darin, dass die bislang geplante Unterquerung am S-Bahnhof Lichtenrade ein Gefälle von 8,7% haben wird. Dies wird zwangläufig zu Problemen bei starkem Regen und auch bei Glatteis führen.

Die bisherigen Vorsitzenden der BI, Boto Mertins und Manfred Beck, wurden im Amt bestätigt. Als weitere stellvertretende Vorsitzende sind Alt-Bürgermeister Wolfgang Krueger und Rainer Welz gewählt worden.

Es waren sich die Mitglieder darüber einig, dass die BI weiter für eine Tunnellösung kämpft und notfalls alle gerichtlichen Instanzen bemühen wird.

http://www.dresdner-bahn.de

Vorsitzender der BI: Manfred Beck; stell. Vorsitzende Wolfgang Krueger, Rainer Welz

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.