Kurort Lichtenrade

1924 veröffentlichte die "Lichtenrader Zeitung" folgenden Artikel:

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...aber...

Die heiße Quelle in Lichtenrade ist heiße Luft

Berlin-Lichtenrade 17.7.2010 / 29.3.1924

Wie die Lichtenrader Internetzeitung und die Berliner Woche kürzlich berichteten, wurde 1924 in Lichtenrade von einem Kurort geträumt. Bei den Recherchen für die Kiez-Website www.lichtenrade-berlin.de ist Thomas Moser auf einen Zeitungsartikel von 1924 gestoßen, der von einer heißen Quelle an der Mälzerei berichtete. Dieser Artikel war in der 100jährigen Chronik des VfL Lichtenrade im Jahre 1994 abgedruckt.

Der Zeitungsausschnitt enthielt jedoch keine Angabe mit Datum!

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Foto: Thomas Moser - Orginalausgabe der Lichtenrader Zeitung von 1924 - mit freundlicher Genehmigung der Museen Tempelhof-Schöneberg

Bei der weitergehenden Recherche nach der Ur-Quelle, hat der Chronist Thomas Moser nun die Originalausgabe der „Berlin-Lichtenrader Zeitung und Anzeiger“ im Archiv des Heimatmuseums Tempelhof-Schöneberg gefunden. Der Artikel ist tatsächlich vorhanden und ist in der Nr. 26 der Zeitung vom 29.3.1924 abgedruckt. Ein erstmal unverdächtiges Datum. Da die Lichtenrader Zeitung zu der Zeit aber nur 2 mal wöchentlich erschien, hat Thomas Moser, wie auch schon die Berliner Woche, eine ganz starke Vermutung. Dieses Datum liegt nun mal vor dem 1. April und dürfte ein vorgezogener Aprilscherz der damaligen Zeitungsmacher gewesen sein. In dieser und in der historischen Folgeausgabe vom 2.4.1924 ist zwar kein direkter Hinweis auf einen Aprilscherz zu finden, aber auch im gesamten Jahrgang 1924 wurde die heiße Quelle nicht nochmal erwähnt. Das ist sehr ungewöhnlich, wenn eine solch interessante Entdeckung tatsächlich gemacht worden wäre.

Moser zu der Zeitungsente: „Auch damals scheint es schon Spaßvögel gegeben zu haben, die 86 Jahre später noch für Aufmerksamkeit sorgen.“

Es ist also wahrscheinlicher, dass rund um die ehemalige Lichtenrader Mälzerei ein neues Einkaufszentrum entsteht, als das „Pilgerschlangen in Lichtenrade für Aufschwung sorgen“ (Reporter Hans-Dieter Keitel im Kommentar „Ich meine“ der Berliner Woche vom 9. Juni 2010). Es bleibt dabei: „Bier statt Wasser!“

Der Bericht in der Berliner Woche: LINK

Der Bericht in der Internetzeitung: LINK

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