Lothar Loewe

Lothar Loewe (geboren 9. Februar 1929 in Berlin; verstorben 23. August 2010) war ein deutscher Journalist. Bekannt wurde er als ARD-Korrespondent in Washington, D.C., Moskau und Ost-Berlin. Seine Kindheit und Jugend verbrachte der gebürtige Berliner bis Januar 1945 im heute polnischen Landsberg an der Warthe. Er erlebte die Schlacht um Berlin als Hitlerjunge mit.
Loewes journalistische Laufbahn begann bei West-Berliner Zeitungen. Für das Berliner Blatt „Der Abend“ berichtete er 1953 vom Aufstand des 17. Juni in der Deutschen Demokratischen Republik und 1956 als einer der wenigen westlichen Reporter vom Ungarischen Volksaufstand. Später wechselte er zum Fernsehen. Als Korrespondent der ARD in Washington berichtete er Anfang der 1960er Jahre über historische Ereignisse wie die Kubakrise und die Ermordung John F. Kennedys, aber auch über die Reaktionen in den Vereinigten Staaten auf den Bau der Berliner Mauer.
Von 1967 bis 1970 war Loewe nach Gerd Ruge ARD-Korrespondent in Moskau. Ab Ende 1974 berichtete er als Fernsehkorrespondent der ARD aus Ost-Berlin. Durch seine Berichterstattung der Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz im August 1976 gelangte der Fall damals auch in die Öffentlichkeit der DDR. Am 22. Dezember 1976 entzog die DDR ihm die Akkreditierung, infolgedessen er das Gebiet der DDR binnen 48 Stunden zu verlassen hatte. Anlass war der folgende Kommentar Loewes in der Tagesschau vom 21. Dezember 1976: „Hier in der DDR weiß jedes Kind, dass die Grenztruppen den strikten Befehl haben, auf Menschen wie auf Hasen zu schießen.“ Die DDR-Regierung wertete diese Aussage als eine „grobe Einmischung in die inneren Angelegenheiten der DDR“.
Zwischen 1983 und 1986 war Loewe Intendant des SFB. Seine Amtszeit war allerdings wenig glücklich. Das Ende sollte durch einen Abwahlantrag herbeigeführt werden, was in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bis dahin einmalig war. Loewe kam diesem Verfahren durch eine Vertragsauflösung zuvor1992 betreute Lothar Loewe den ehemaligen Ost-Berliner Sender Deutschlandsender Kultur als Hörfunkbeauftragter der ARD. 1994 ging daraus das Deutschlandradio hervor. Zuletzt war Loewe als Kolumnist für die Bild-Zeitung tätig.
Aus Wikipedia (Stand 3.4.2011)
 

lichtenrade-berlin-lothar_loewe_buecherhexeFoto: Bücherhexe in Wikipedia
„Er war und blieb immer Reporter. Sobald die Aktualität rief, war er da", würdigte ihn RBB-Intendantin Dagmar Reim.

Lothar Loewe in Lichtenrade
In Lichtenrade wohnte Lothar Löwe in der Mozartstraße. Lothar Löwe besuchte den Jugendclub in der Lortzingstraße.

Persönliche Erinnerungen von Marianne Neumann:
Lothar Loewe stammt aus Lichtenrade und hat auch die Ulrich-von-Hutten-Schule besucht. Von 1948 bis 1952, bis wir nach Südende zogen, hatten wir beide eine kurze nette Freundschaft. Er wohnte bei seiner Mutter am Ende der Mozartstraße kurz vor der „Ostzonengrenze“ zu Mahlow.
Meistens besuchte er mich am Abend in unserer Wohnung. Wir bastelten, auf dem Fußboden liegend, Überschriften für seine Zeitungsartikel. Damals war er freier Journalist bei der Berliner Zeitung „Der Abend“.
Schon damals besaß er einen robusten Charme und manchmal ließen auch seine Umgangsformen zu wünschen übrig. Ich werde nie vergessen, wie meine Tante … eines Tages, als sie sich mit Lothar Loewe unterhielt, ihn rügte: „Bitte Herr Loewe, wenn sie sich mit mir unterhalten, nehmen sie bitte die Hände aus den Taschen.“ Sie entstammte noch aus einer Generation, in der man auf äußerliches Benehmen wert legte. Lothar und ich mussten heimlich grinsen, aber er hatte es sich zu Herzen genommen und die Hände steckten nie mehr in den Taschen, zumindest nicht, wenn er mit meiner Tante sprach.
Als wir dann nach Südende umzogen, verloren wir uns aus den Augen. Ich habe ihn nur noch in den Medien verfolgt und mich über seinen persönlichen Erfolg gefreut. Anschließend, viele Jahre später wurde ich noch einmal auf ihn aufmerksam.
Mein Vater, der früher in Lichtenrade seine Anzüge in dem Geschäft auf der Bahnhofstraße bei Herrn Alfred Kiebgis anfertigen ließ, hatte seinen Schneider gewechselt.
Der neue Schneider lebte in Tempelhof…Man unterhielt sich hautsächlich über die Berliner Lage, Ost und West und der Name Lothar Loewe tauchte auf, der gerade wieder einmal irgendetwas Spekulatives von sich gegeben hatte.
Plötzlich sagte unser Schneiderlein Koberzin, er ist ja auch mein Kunde, worauf ich spontan fragte, sind er seine Hosentaschen immer noch so ausgebeult. Herr Koberzin schaute mich erstaunt an und meinte, woher ich diese Weisheit hätte. Die Hosentaschen von Loewe müsste er immer wieder ausbessern. Meine Mutter, mein Vater und ich lachten laut und ich erklärte dem Schneider die alte Begebenheit.

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