Bei Verheirateten nennt man es die „Hölzerne Hochzeit“, wenn das Fünfjährige gefeiert wird. Alles andere als Hölzern kommt jedoch der MedienPoint Tempelhof daher. Am 30. Oktober 2015 wurde in der Werderstraße 13 richtig gefeiert und der Laden vom Trägerverein „Kulturring Berlin“ hatte auch allen Grund dazu.


Die Schirmherrin der Veranstaltung, die BVV-Vorsteherin Petra Dittmeyer, ließ es sich nicht nehmen persönlich dabei zu sein. Sie ist dem MedienPoint und dem Frontmann Henning Hamann freundschaftlich verbunden und hat schon öfter mit persönlichem Engagement und privater finanzieller Unterstützung Ausstellungen und Aktionen gesponsert und bereichert. Weitere bezirkliche Politikprominenz fördert den MedienPoint. Die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler musste sich zwar für das Jubiläum entschuldigen, ist hier aber öfters Gast, bringt selbst Bücher und Spiele vorbei und nimmt immer wieder gerne an Kinderaktionen teil. Auch die stellvertretende Bürgermeisterin und Stadträtin Jutta Kaddatz und Stadtrat Oliver Schworck unterstützen mit Kräften den MedienPoint Tempelhof und sind gerne gesehene Gäste.

Das Jubiläum bezieht sich auf den jetzigen Standort. Den MedienPoint Tempelhof gibt es schon seit 7 Jahren.

MedienPoint – Was ist denn das?

Was ist in diesem eher kleinen und gemütlichen Ladengeschäft überhaupt los, das in unmittelbarer Nähe von der ufaFabrik liegt? Gute Frage und auch gar nicht so einfach zu beantworten.

Der MedienPoint ist Medienumschlagsplatz, Bibliothek, Kaffeetreffpunkt, Kiez-Oase, Galerie der tausend Ausstellungen, Sozialladen, Antiquariat und generationsübergreifende Institution. All das trifft irgendwie zu. Aber angestaubt und in die Jahre gekommen ist der MedienPoint keinesfalls! Der beliebte Kieztreffpunkt ist zwar als Ruhepunkt für Erwachsene und Kinder ausgezeichnet geeignet, aber andererseits auch umtriebig, engagiert und ein wenig ruhelos. Immer wieder werden neue interessante Ausstellungen zu den unterschiedlichsten aktuellen Jubiläen initiiert. Ob Beatles oder Rolling Stones, James Last und Udo Jürgens, Harry Potter oder Tennis in Wimbledon, Tom Jones oder Elvis Presley, Nutella oder Langnese, die Tonband-Kassette oder 70 Jahre Frieden …. Hier werden viele Jubiläen und Besonderheiten im Schaufenster und in den Räumlichkeiten des MedienPoints fantasievoll und interessant aufbereitet und präsentiert. Fast 90 Aktivitäten fanden in diesen Jahren statt. Schon manche Sammler haben hier ihre Schätze eine Zeitlang zur Verfügung gestellt.

Jetzt feiert sich der MedienPoint mal selbst!

Bei all den Aktivitäten sei es den Machern gegönnt, dass sie sich nach 5 Jahren auch mal selbst feiern.

Der Pressedienst Paperpress schrieb erst kürzlich treffend vom „Farbtupfer in der eher tristen Werderstraße.“ Und besonders bunt wird es hier immer bei den Kinderaktionen, die dann Nikolausi, Osterhasi oder Nutella-Jubiläum heißen.

Bei den MedienPoints vom Kulturring Berlin können täglich drei Medien (also hauptsächlich Bücher, aber auch CDs und Spiele) einfach so mitgenommen werden. Ja, die MedienPoints sind zwar soziale Einrichtungen mit dem Schwerpunkt für Menschen mit geringem Einkommen, aber sie stehen jederzeit der gesamten Bevölkerung im Kiez offen. Hier wird nicht auf das Einkommen oder auf die Herkunft geschaut, hier sollen Bücher und Spiele halt ein Stück länger leben können und Freude schenken. Für diesen Medien-Kreislauf ist es wichtig, dass Bücher, die sonst im Keller verstauben würden oder weggeschmissen werden, in den MedienPoint gebracht werden. Hier werden sie in die Regale einsortiert, damit die Interessenten nicht im Wust des Angebotes die Orientierung verlieren. Für diese ganz alltäglichen Arbeiten im MedienPoint werden vom Jobcenter sogenannte MAEs, bekannter als „1-Euro-Jober“, und Menschen über den Bundesfreiwilligendienst beschäftigt. Den Rahmen bietet der Kulturring Berlin. In Tempelhof ist der ehrenamtliche Turbo-Motor für all die Aktivitäten der ehemalige Radiomann Henning Hamann. Im MedienPoint in Tempelhof sind die vielfältigsten liebevoll gestalteten Ausstellungen das I-Tüpfelchen in der Tempelhofer Kulturlandschaft.

Der MedienPoint beteiligte sich auch sehr erfolgreich bei den Spielfesten des Jugendamtes Tempelhof-Schöneberg. Seit 2011 erscheinen monatlich kostenlos „Werdi Newsletter“ mit vielen Informationen und interessanten Geschichten und Tipps.

Jetzt aber erstmal zum Jubiläum

Zur Jubiläumsfeier waren viele langjährige Freunde und Unterstützer gekommen.


Kulturring-Geschäftsführer Ingo Knechtel begrüßte die Gäste, die Schirmherrin Petra Dittmeyer und besonders den „Ideen-Frachter“ Henning Hamann. Geschäftsführer Knechtel brachte eine Geburtstagstorte mit und zeigte seinen Stolz über diese besondere Kultureinrichtung. Die größte freudige Botschaft war, dass das Jobcenter auch im nächsten Jahr die Maßnahme weiter fördert. Die Förderung ist keine Selbstverständlichkeit und jedes Jahr wieder eine kleine Zitterpartie. Bei diesem geförderten Projekt sind die Jobcenter-Mittel gut angelegt. Über 40.000 Besucherinnern und Besucher, nur in Tempelhof, haben über 170.000 Medien ausgeliehen beziehungsweise mitgenommen. Eine Rekordzahl für ein kleines Ladengeschäft mit begrenzten Kapazitäten.

Die Schirmherrin Petra Dittmeyer betonte die sinnvolle Tätigkeit für die hier Beschäftigten und freut sich besonders über dieses kostenlose Angebot für die Menschen, die sich sonst nicht einfach mal neue Bücher kaufen können. Sie dankt dem Kulturring Berlin für das Engagement, immer wieder die bürokratischen Hürden bei der Beantragung im Jobcenter zu meistern und würdigt besonders das „Netzwerk Hamann.“ Sie greift das Bild von den drei Freunden von der Tankstelle auf, die vor Jahrzehnten im Film sangen: „Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste was es gibt auf der Welt.“ Damit spielte sie darauf an, dass der MedienPoint mehr als nur „Geschäft“ ist, sondern von vielen freundschaftlichen Verbindungen lebt. Mit ihrem Geschenk wollte sie einfach nur danke und „merci“ sagen.

Kiezgrößen versammeln sich im MedienPoint

Mit einigen launigen Ausführungen erzählte Ed Koch (PaperPress-Herausgeber) von seinen ganz persönlichen Bindungen zu Henning Hamann.


So haben sich beide im Jugendclub Bungalow am Mariendorfer Damm kennengelernt. Koch war Einrichtungsleiter vom Jugendclub und Hamann legte als Diskjockey „Smokie I“ Platten bei so manchen Feten auf. Henning Hamann machte dann als Radiomann beim Sender „Hundert,6“, beim RIAS und der „Ostseewelle Rostock“ als Moderator Karriere. Henning Hamann und Ed Koch wurden nach langen Jahren vom Lokalreporter der Berliner Woche, Horst-Dieter Keitel (besser als „HDK“ bekannt), wieder zusammen gebracht.

Ed Koch unterstützt nun Henning Hamann an allen Ecken und Kanten, zumal die finanzielle Ausstattung für diese Menge und Qualität der Ausstellungen bei Weitem nicht ausreicht. In seinem Jubiläumsartikel schreibt Ed Koch von PaperPress: „Auch wenn der Begriff abgedroschen klingen mag, der MedienPoint ist eine Erfolgsgeschichte, die im Wesentlichen auf Henning Hamann basiert, dessen Gesundheit seit langem angeschlagen ist, den 64-jährigen aber nicht daran hindert, ein Tempo an Aktivitäten vorzulegen, in dessen Windkanal so manch Jüngerer straucheln würde. So bleibt nur eines zum Jubiläum zu wünschen übrig: Gesundheit, Schaffenskraft und Freude am Leben!“ Da kann ich mich nur anschließen!

Dank an die vielen Unterstützer

Henning Hamann bedankt sich bei all den vielen Unterstützern aus der Politik und freut sich sehr über die persönliche Anwesenheit von Petra Dittmeyer. Ein besonderer Dank geht an die gesamte bezirkliche Presse, die den MedienPoint Tempelhof sehr gerne und wohlwollend begleitet. So wird nicht nur Gutes getan, sondern die Öffentlichkeit erfährt auch davon.

Aber auch bei den anderen Unterstützern bedankt sich Hamann. Da gibt es beispielsweise die Kiezgrößen Lothar Nest (Foto) von der Sportschule Nest und den Lichtenrader Volksparkchef Wolfgang Spranger, der immer da ist, wenn konkrete Hilfe benötigt wird. Auch Juppy von der ufaFabrik ist dem MedienPoint sehr verbunden.


Besonderer Dank geht an Carsten Sikora und Thomas Jaeschke von den Nachbarn „Walter Confiserie.“ So bringt Geschäftsführer Thomas Jaeschke als besonderen Jubiläumsgruß extra angefertigte Jubiläums-Schokoladen-Taler“ mit einer „5“ vorbei.

Ein besonderer Dank und ein dicker Blumenstrauß gehen an Dr. Ulrike Stutzky, die als Kuratorin der MedienPoint-Ausstellungen tatkräftig Henning Hamann unterstützt.

Das derzeitige MedienPoint-Team: Alicia Zamorska, Olaf Gründel, Annett Vogt, Dorit Kelsch, Marion Kureshi, Henning Hamann, Christine Junghannß, Ingo Stoik, Christiane Müller, Anne Frühauf und Fotograf Thomas Freimuth (hinter der Kamera).

Nicht zuletzt ist es Henning Hamann aber wichtig, sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des MedienPoints zu bedanken. Insgesamt 78 Menschen arbeiteten und arbeiten beim MedienPoint in Tempelhof. Sie haben immer wieder nur halbjährliche Förderzusagen vom Jobcenter, was es sicher für Henning Hamann nicht immer leichtmacht. Etwa acht Mitarbeiter sind hier jeweils zeitgleich beschäftigt.

Zum heutigen Jubiläum wurde von den Mitarbeitern im Straßenbereich vor dem Laden und im gesamten MedienPoint liebevoll eine bunte Geburtstagsparty-Atmosphäre gezaubert und viele leckere Kuchen gebacken. Ein MedienPoint-Geschenk an die Besucher waren ausgesuchte Fotos von den vielen Aktionen, die in einer kleinen Zusammenstellung den gemütlichen Teil des Abends einleiteten.

Ich wünsche dem MedienPoint und besonders Dir, lieber Henning, alles Gute, viel Gesundheit, Freude und Schaffenskraft.

Thomas Moser (auch Fotos-bis auf MP-Gruppenfoto)



Dem MedienPoint, Ingo Knechtel und Henning Hamann geht noch längst nicht die Luft aus. HDK schaut genau zu...

James Last-Fan und Ausstellungsunterstützer Günter Krüger mit Ehefrau Karin

Ein besonderes Geschenk aus alten 100,6-Tagen von Petra Dittmeyer




Taler von Thomas Jaesche

Blumen für die engagierte Dr. Ulrike Stutzky


Ed Koch...mit seinem trockenen Humor...


Lothar Duclos hat ein Geschenk mitgebracht. Er hat hier schon viel fotografiert.

Karl-Heinz Kronauer vom Tempelhofer Journal; im Hintergrund Horst Lindstedt, der für tolles Licht bei vielen Ausstellungen sorgt.




 

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