Es ist der 1. September 2017 und neben der IFA startete in Berlin noch ein weiteres großes alljährige Event: die Pyronale. Das zweitägige Feuerwerk-World-Championat fand dieses Jahr zum 12. Mal statt. Es hat in den letzten 11 Jahren bereits über 600.000 Menschen begeistern können. Es haben bislang 53 verschiedene Teams aus 36 Ländern teilgenommen. Wenn man so beeindruckende Zahlen liest, sind die Erwartungen natürlich riesig. Vorweg gesagt sei so viel, dass die Hoffnungen auch in diesem Jahr nicht enttäuscht wurden.

Drei Jurys entscheiden den Wettbewerb

Die Pyronale ist in erster Linie ein Wettbewerb. Es vergleichen sich jährlich 6 Teams aus unterschiedlichen Ländern und müssen dabei sowohl eine Fachjury, eine Kreativjury und auch das Publikum überzeugen. Die Fachjury achtet dabei vor allem darauf, wie die fachliche Ausführung ist, also ob die Wertigkeit und die Synchronität der Feuerwerkskörper mit der Musik stimmt. Des Weiteren achten sie darauf, dass verbotene Feuerwerkskörper wie Blitzknalleffekte nicht eingesetzt werden. Die Kreativjury urteilt wie auch das Publikum eher subjektiv nach Gefallen. Die Zuschauer stimmen am Ende eines jedes abends für den Favoriten per Telefon ab. Pro Tag gibt es einen Publikumssieger, die Wertung geht dann zu 30 Prozent in die Gesamtwertung ein. Am Tag Zwei wird Bronze, Silber und Gold vergeben. Diese Titel sind bei den Feuerwerkern Weltweit geachtet.

Feuerwerkserlebnis und die Zaungäste

Bereits die Anreise zu diesem Event ist für die Zuschauer ein Erlebnis für sich. In der Bahn zum Olympiastadion kann man gut ausmachen, wer sich das Spektakel ansehen will. Dabei kann man den Unterschied zwischen Karteninhabern und anderen Schaulustigen sehen, die sich das Feuerwerk als Zaungäste vom Vorplatz des Olympiastadions ansehen wollen. Denn diese haben Stühle, Picknickkörbe und Stative mit, welche auf dem Maifeld nicht erlaubt sind. Wer vor dem Eingang sitzt, verpasst dabei aber einen Großteil des Bodenfeuerwerks und bekommt auch weniger von der Musik mit. Meine Empfehlung ist, sich die Pyronale einmal von drinnen anzusehen und dann zu urteilen, ob der Eintrittspreis sich doch lohnt.
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Auf dem Maifeld kann man sich die Show entweder sitzend auf Decken oder im Stehen anschauen. Am Ende stehen jedoch die meisten Zuschauer, weil das stehende Publikum die freie Sicht einschränkt. Hinter dem Maifeld gibt es jedoch auch Sitzplätze auf Tribünen und eine VIP Tribüne. Hier werden natürlich höhere Eintrittspreise verlangt. Durch die erhöhten Sitzplätze gibt es eine bessere Sicht.

Zwei Tage mit jeder Menge Feuerwerk

Am ersten Tag traten Smart Pyrotechnics Ltd aus England, Pandora Pyrotechnie aus Frankreich und North Star Fireworks AS aus Norwegen zum Feuerwerkswettbewerb an. Am zweiten Tag traten das kroatische Team Mirnovec Pyrotehnika, aus Kanada Firemaster Productions und das Team Martarello Group aus Italien an.

Pro Team erlebt das Publikum 15 Minuten Feuerwerk, welches sich aus zwei Pflichtteilen und einer Kür zusammensetzt. Der erste Pflichtteil ist eine Minute Feuerwerk ohne Musik mit Farbvorgabe, dieses Jahr Weiß/Silber. Im zweiten Teil gibt es 4 Minuten Feuerwerk zu einem neu komponierten instrumentalen Pop-Song von Steve Last mit dem Namen „Pyro Passion“. Die Kür sind 10 Minuten Feuerwerk zu dem Motto „Pyronale Classics“. Dafür gab es eine Auswahl von 73 klassischen Stücken (z.B. von Wagner, Strauß, Vivaldi, Mozart, Beethoven), aus dem sich die Teams dann selbst die 10 Minuten zusammensetzen konnten. Persönlich finde ich es sehr schade, dass es wie auch letztes Jahr die Begrenzung auf klassische Musik gibt. Dieses Vorgehen lässt zwar einen besseren Vergleich der Teams zu, doch es fehlen die großen Emotionen der Pop-Rock-Gesangsstücke aus den ersten 10 Jahren der Pyronale. Diese Songs haben oft verzaubert. Besonders in Erinnerung geblieben sind Songs von ABBA, Queen, Michael Jackson und Metallica.

Die Rahmenbedingungen waren perfekt

Dieses Jahr hat es das Wetter wieder mit der Pyronale gut gemeint, denn außer ein paar Wolken war es fast perfekt; nicht zu warm oder zu kalt und kein Regen. Nur der Wind stand zumindest am ersten Tag ungünstig und drückte den Rauch etwas in Richtung Publikum. Doch die Sicht auf das Feuerwerk war super und das Gesamterlebnis genial. Alle Teams haben ihre Zeit super genutzt und es gab keinerlei Ausfälle. Wirkliche Neuheiten gab es dieses Jahr nicht zu sehen, aber die Mischung aus Bodenfeuerwerk, mittelhohen und hohen Bomben sowie auch wieder Kometenbomben und Gold-/Silberregen war wie jedes Jahr gelungen.


Besonders beeindruckend war die Show der Norweger. Diese sorgte mit großer Klasse für Synchronität und Abwechslung und erntete viele „Ohs" und „Ahs“. Dafür gab es dann den Publikumssieg am ersten Tag und sogar den Gesamtsieg, also die Goldtrophäe. Italiens Team brachte das Publikum am zweiten Tag mit einer atemberaubenden Show von Anfang bis Ende in Verzückung, holte so den Publikumspreis des zweiten Tages und die Silbertrophäe, also den zweiten Platz. Bronze ging an das französische Team, welches auch am ersten Tag zu sehen war. Doch auch die Auftritte der drei anderen Teams hatten es in sich und machten den diesjährigen Besuch wieder unvergesslich.

Am Ende eines jeden abends gab es ein Abschlussfeuerwerk, welches wie jedes Jahr von der Firma Flash Art aus Deutschland geplant und ausgeführt wird. Sie sorgten damit für einen perfekten Abschluss des Abends.

Als Fazit kann man nur sagen, es war wieder genial. Was einem bei der Pyronale geboten wird ist erstklassig. Man kann dieses Spektakel jedem Feuerwerksliebhaber nur ans Herz legen. ich freu mich auf jeden Fall schon jetzt auf die Pyronale im nächsten Jahr. Diese findet am 31. August und am 1. September 2018 statt. Der Vorverkauf ist bereits gestartet.

Kai Oliver Moser (Text und Fotos)

http://www.pyronale.de


 

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