Ich bin froh, dass das Internet nicht reparieren kann!

Der Fahrradladen Lichtenrade in der Lichtenrader Prinzessinnenstraße 28 erfreut sich großer Beliebtheit, denn hier wird noch richtig repariert. Alexander Trillof (39) betreibt als sein eigener Chef seit 10 Jahren den Fahrradladen mit Reparaturmöglichkeit.


Sein Geschäft kann man gut erkennen, denn außen steht der Fuhrpark der zu reparierenden Räder. Im Geschäft sind die neuen Fahrräder aufgereiht. Von Kinderfahrrädern, über Mountainbikes bis E-Bikes gibt es eine gute Auswahl für die Lichtenrader Zweirad-Interessierten.

Reparaturen sind ein wichtiges Standbein

Ein großes Standbein für das Geschäft sind die Reparaturen: „Bei uns werden nicht nur Teile getauscht, sondern wir reparieren im Sinne der Kunden. Eine gute Beratung ist uns besonders wichtig.“ Alexander Triloff weiter: „Ich bin froh, dass das Internet nicht reparieren kann!“ Früher hat der Verkauf von Rädern die Werkstatt subventioniert und heute ist es andersrum.

Für den jungen Geschäftsmann ist der Fahrradladen im Wesentlichen ein Saisongeschäft. In dieser Zeit hat er einen ständig Beschäftigten und eine Aushilfe.


Alex,
Robert Fischer und Marcel Tondorf
Im jungen Team reparieren alle die Zweiräder, andererseits beraten und verkaufen sie auch.



Im hinteren Teil des Geschäftes befindet sich die Werkstatt. Hier wird alles repariert, was zu reparieren geht. Für die Tätigkeiten, vom Radwechsel bis zur Reparatur der Gangschaltung, kann sich der Kunde auf feste Preise verlassen.

Beim Neukauf eines Fahrrades ist nicht nur der Preis ausschlaggebend, erläutert Alexander zum Kauf: „Ein gutes Fahrrad erkennt man an den einzelnen Komponenten. Man muss schauen, wie und wo man fährt. Für 700 bis 1.000 Euro bekommt man ein gutes Fahrrad.“ Es können auch Fahrräder zusammengestellt werden, wobei dies nach Aussage von Alexander Trillof sehr selten geworden ist: „Viele Leute wollen sich nicht mehr damit auseinandersetzen.“ Die Freaks sind weniger in Lichtenrade zu finden: „Wir haben mehr die Alltagsradler, die auch an Wochenenden mal Ausflüge machen.“ So werden meistens für den Alltag gebrauchstüchtige solide Fahrräder um 500 bis 600 Euro verkauft: „Meistens wollen die Leute damit ihren Alltag bewältigen und das Rad auch mal an der S-Bahn stehen lassen.“

Vom BMX-Meister zum Fahrradladen: Trillof war sein eigener Meister

Alexander Trillof, den alle nur Alex nennen, hat Kaufmann im Einzelhandel, speziell für Fahrräder, gelernt: „Als ich die Ausbildung gemacht hatte, gab es noch keine Fahrradmechaniker.“ Das richtige Schrauben hat Alexander in der Ausbildung von seinem Meister im Fahrradgeschäft gelernt.

Alexander Trillof hat von der IHK die Genehmigung zur Ausbildung von Kaufleuten oder auch Fahrradmonteuren: „…weil ich schon so lange im Beruf bin.“ Einige Auszubildende durchliefen bei ihm schon die duale Ausbildung.

Für praktische Fahrradreparaturen ist er schon seit Kindheitstagen sein eigener Meister. Er war BMX-Race-Meister in Berlin-Brandenburg und musste immer sehen, dass sein Räder auch fuhren. Da das Hobby kostenaufwendig war und seine Eltern es sich nicht leisten konnten, war er auf sein eigenes handwerkliches Können angewiesen: „Dadurch bin ich auch zum Beruf gekommen. In der Ausbildung konnte ich dann die praktischen Sachen noch perfektionieren.“

Nach der Ausbildung arbeitete er im Westend-Krankenhaus im Zivildienst. Danach begann er seine Fahrradgeschäft-Tätigkeit in Britz und leitete dieses Geschäft: „Das war so eine Umbruchzeit und Fahrrad war nicht so richtig angesehen.“ Dann ging der Fahrradboom wieder so langsam los und sein Chef eröffnete in Lichtenrade, nur einige Meter vom jetzigen Geschäft, einen neuen Laden. Hier schmiss Alexander Triloff den Laden und fragte nach kurzer Zeit, ob er ihm das Geschäft abkaufen könnte. Man einigte sich auf einen Betrag und so wurde Alex vor 10 Jahren sein eigener Chef. Mittlerweile ist das Geschäft eine Ecke weiter gezogen, aber in der Prinzessinnenstraße geblieben. Alexander wohnt in der Nähe seines Geschäftes, pflegt aber als Hobby lieber einige mehr PS auf vier Rädern.

Als Alex kürzlich angesprochen wurde, dass eine Schöneberger Schule dringend Räder benötigte, hat er kurzentschlossen vier gebrauchte Fahrräder fit gemacht und diese gespendet. Ein Motto von Alexander Trillof: Nicht lange reden, einfach machen!

Thomas Moser


 

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