Berlin-Tiergarten, 4. Februar 2012 Kinder und Schule, das kann für Lehrer und Eltern sehr anstrengend sein! Die meisten Lehrer und Eltern wissen vermutlich, was damit gemeint ist. Das GRIPS-Theater hat die Komödie „Frau Müller muss weg“ für Erwachsene auf die Bühne gebracht, die den Stress in der Zeit zum Übergang auf die Oberschule beleuchtet.

„Schafft es mein Kind aufs Gymnasium?“ Diese Frage beschäftigt besonders viele Eltern, die „nur das Beste“ für ihre wohlbehüteten pubertierenden kleinen „Monster“ wollen. Hier nun soll die wahre Übeltäterin, die Klassenlehrerin Frau Müller, die Klasse abgeben, damit ihre Kinder auf jeden Fall eine Gymnasialempfehlung erhalten. Fünf entschlossene Eltern sitzen auf Kinderstühlen zwischen Kastanienmännchen, Laubgirlanden und Kuschelecken, bereit, dem Feind ins Auge zu sehen.
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Foto: GRIPS-Theater
Dass das Problem nicht bei den Schülern zu suchen ist, davon ist jeder der anwesenden Eltern überzeugt. Die Klassenlehrerin Frau Müller sieht es naturgemäß anders. Frau Müller kann sich dann doch nicht mehr beherrschen. Die Mutter von Lukas, Marina, ist entsetzt, als es bei Frau Müller ausbricht: „Der ist nicht hochbegabt, sondern ein klarer Fall von ADS, da können sie auch die Fachlehrer fragen.“ Das lassen sich keine Eltern gerne sagen und schon gar nicht in dieser Art: „Eine Frau, die so abfällig über ihre Schüler spricht, ist untragbar.“ Und es kommt, wie es kommen musste: Der Konflikt eskaliert!

Die unterschiedlichsten Elterntypen treffen aufeinander und es zeigt sich bald, dass sie sich untereinander doch nicht so Grün sind, wenn es um ihre eigene „Brut“ geht. Aber auch „Ossi-“ und „Wessi-“ Biografien und Empfindlichkeiten treffen hautnah aufeinander. Bei den turbulenten Wortwechseln ist das Publikum begeistert. „Wundert mich überhaupt nicht, wenn dein Kind verkorkst ist“, sagt die resolute Elternsprecherin Jessica zu Marina, die erst vor Kurzem mit der Familie aus Köln zugezogenen ist.

Als man dahinterkommt, dass die Noten doch nicht so schlimm sind, wie erwartet, können sich liebende Eltern jedoch ganz flexibel zeigen. Pragmatismus oder das Festhalten an Prinzipien, das ist hier die Frage. Die Wortführerin Jessica hat die Situation schnell erkannt: „Aber wir sind doch auch manchmal sauer auf unsere Blagen.“ Theater wäre nicht Theater, wenn es nach dieser Wendung nicht noch eine wundersame Überraschung gäbe. Das Ganze wird dann noch von Eltern-Beziehungsproblemen der unterschiedlichsten Art garniert.

Das Premierenpublikum ist begeistert! Ein unterhaltsames Theaterstück und eine grandiose Besetzung. Alle Schauspieler verkörpern ihre Rolle perfekt! Ob Eltern oder Lehrer im Publikum, jeder fühlt sich an eigene grausame Elternabende erinnert. Die Schauspieler Katja Hiller, Alessa Kordeck, Nina Reithmeier, René Schubert, Regine Seidler und Roland Wolf haben eine glanzvolle spielerische Leistung abgeliefert. Das Grauen der eigenen Elternabende hat etwas an Dramatik verloren.

Die Komödie über einen Elternabend der Klasse 6b, von Lutz Hübner unter Mitarbeit von Sarah Nemitz, wurde schon in 14 deutschen Theatern inszeniert. „Bei Kindern hört der Spaß auf!“ meint der Autor Hübner. Nun hat sich das Berliner GRIPS-Theater an den komischen Stoff, mit deutlich erkennbarem Realitätsbezug, herangewagt. Der Überredungskunst des neuen GRIPS-Leiters Stefan Fischer-Fels ist es zu verdanken, dass der bekannte Filmregisseur, Sönke Wortmann, am beliebten Berliner Kinder- und Jugendtheater erstmals Regie führt. Wortmann ist selbst Vater von drei Kindern und weiß nur zu gut über die Eigendynamik von Elternabenden.

Elternabende als komisches Theater, das ist hier exzellent umgesetzt worden: Wenn es nur nicht so ernst wäre!

Thomas Moser –BerLi-Press

http://www.grips-theater.de


 

Berlin-Schöneberg, 14. Januar 2012 Alle sind gekommen, zu dem „König von Deutschland"! Rio Reiser, eigentlich Ralph Christian Möbius, wäre vor einigen Tagen 62 Jahr alt geworden. Der Sänger und Haupttexter der Band „Ton-Steine-Scherben" war künstlerisches Multitalent, setze seine Karriere nach Auflösung der Band als Solokünstler fort und ist vor 15 Jahren verstorben.
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Seit einem Jahr hat der Künstler seine letzte Ruhestätte auf dem „Alten St.-Matthäus Kirchhof" gefunden.
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Gerhard Moses Heß hat im Rahmen der Reihe „Salon finovo" auf den Friedhof an der Großgörschenstraße am S-Bahnhof Yorckstraße eingeladen, um mit Wegbegleitern und Freunden an den Poeten Rio Reiser zu erinnern.
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Der Schirm des Veranstalters wies den Weg zur Führung. Zuerst ging es zum Grab.
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Gerhard Heß erzählte über Rio Reiser und gemeinsam wurde, mehr schlecht als recht, der Song „Übers Meer" angestimmt: „Sing ein Lied für den Ozean, sing ein Lied übers Meer...So viele Tage und so viele Stürme müssen vergehen, dann wir werden uns wiedersehen". Rio Reiser lebt auch noch heute! Seine bekannte Ballade „Junimond" wurde beim aktuellen Musikwettbewerb „The Voice of Germany" von Lisa Martine Weller interpretiert: „Es ist vorbei, bye bye Junimond...doch jetzt tut´s nicht mehr weh".
Rio Reiser hat mit „Keine Macht für Niemand" und „Macht kaputt, was euch kaputt macht" erheblich Einfluss auf die Linken Achtundsechziger gehabt. Nun liegt er auf dem historischen Friedhof, wo viele Persönlichkeiten, wie beispielsweise Rudolf Virchow und Jacob und Wilhelm Grimm, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Seit Jahren kann man hier interessante Grabsteine und fantasievolle Grabgestaltungen, besonders für homosexuelle Menschen, bewundern.
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Der Bruder von Rio, Gert Möbius, erzählt, dass die ursprüngliche Grabstätte auf einem Hof in Fresenhagen/Nordfriesland war. Mit einer Sondergenehmigung der damaligen Ministerpräsidentin Heide Simonis (Gert Möbius: „Wir hätten ihn auch so da begraben und hatten schon ein Grab ausgehoben") und diversen Auflagen konnte Rio in der Gegend vom Emil-Nolde-Museum seine Ruhe finden. Aus finanziellen Gründen musste der Hof verkauft werden und so ist auch Rio in seinen Heimatkiez Schöneberg umgezogen. In der St. Matthäus-Gemeinde wurde der Sänger getauft und seine Eltern waren hier fest verwurzelt. Gert Möbius erzählt davon, dass in Berlin ein neues Rio-Reiser-Museum und -Archiv aufgebaut werden soll. Er hofft, dass noch Ende des Jahres die Eröffnung des Museums gefeiert werden kann.
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Der urige Schauspieler Steffen „Shorty" Scheumann (früher Steffen Schult; Filmproduktionen u.a. Männerpension und Sonnenallee) las unveröffentlichte Texte von Rio Reiser. So erzählte er von seiner „guten Kinderstube" und machte sich Gedanken über Eifersucht bei Hunden und Menschen. „Shorty" las auch noch einen Textentwurf von Rio für die dänische Sängerin Gitte Haenning.
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Vom beliebten „TV-Noir"-Programm im Heimathafen Neukölln bereicherten Christoph „Tex" Drieschner und Daniel Roth musikalisch den kalten sonnigen Nachmittag. „Halt dich an deiner Liebe fest" und „Zauberland ist abgebrannt und brennt noch irgendwo" wurden hingebungsvoll mit Gitarre und kraftvollem Rio-Gesang dargeboten. Ein Ohrenschmaus, der für die Veranstaltung ein besonders runder Rahmen war.
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Im Salon Finovo im „Café Finovo" am Eingang vom Alten St. Matthäus-Kirchhof finden von Gerhard Moses Heß und dem Förderverein EFEU regelmäßig Führungen statt: „Literatur-Musik-Gespräche über Leben und Sterben und Menschen, die Geschichte(n) schreiben". Die nächste große Führung findet am 11. Februar (14 Uhr) statt. Da wird das neu restaurierte Mausoleum des europäischen Eisenbahnkönigs Strousberg besucht und im Anschluss gibt es im Café eine Lesung.
Thomas Moser -BerLi-Press (www.berli-press.de)
Förderverein EFEU: http://www.efeu-ev.de
Alter St. Matthäus-Kirchhof, Großgörschenstr. 26, 10829 Berlin: http://www.berlin.de/orte/sehenswuerdigkeiten/alter-st-matthaeus-kirchhof

Eine weihnachtliche Revue mit den Rixdorfer Perlen

Sie scheinen schon Kult zu sein: die drei Damen füllen den großen Saal des Heimathafens Neukölln bis auf den letzten Platz, sogar die Empore ist dicht besetzt mit Zuschauern. Als sich der Vorhang öffnet, präsentiert sich dem Publikum eine zugemüllte Bühne, auf der allerlei Gerümpel zu sehen ist, das im Laufe des Abends noch zum Einsatz kommen soll.
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Plakat: Heimathafen
Die Rixdorfer Perlen, das sind Britta Steffenhagen, Rundfunkjournalistin bei Radio Eins vom rbb, die Schauspielerin Inka Löwendorf und die Schauspielerin und Sängerin Johanna Morsch. Schon seit 2007 treten die drei unter diesem Namen mit Bühnenprogrammen im Heimathafen Neukölln auf, es rankt sich eine richtige Geschichte um das Trio aus dem Neuköllner Kiez, an die auch an diesem Abend in einem Video erinnert wird, das unter anderem vorgeführt wird.

Thema des Abends ist das nahende Weihnachtsfest und es werden auch weihnachtliche Lieder gesungen, wobei die Texte mitunter stark verändert sind. So heißt denn das Programm auch „Schuss mit Lametta“, die dicht an der Bühne sitzenden Zuschauer werden dann auch schon mal mit glitzerndem Konfetti – nicht mit Lametta – überschüttet. Am Flügel werden die Perlen von Felix Raffel, einem examinierten Pianisten und Filmkomponisten, begleitet. Der bekommt im Laufe des Abends auch noch Gelegenheit, in einem furiosen Klaviersolo seine Virtuosität präsentieren zu können.

Das Publikum darf natürlich auch mitspielen: beim „Weihnachtsraten“ muss z. B. einer durchlöcherten Müllschuppe, einem Stück bemaltem Linoleum oder einem „Herzschrittmacher“  ein Anwendungszweck zugeordnet werden. Die drei Gewinner werden schließlich auf die Bühne gebeten und für ihre phantasiereichen Antworten mit „wertvollen“ Geschenken belohnt.

Zwischendurch werden Lästereien losgelassen – mal Witze auf Stammtischniveau, mal Lästereien über die Generation „Apotheken Umschau“ – oder aber Scherze über Probleme beim Aufbau von IKEA–Möbeln.

Es wird auch noch „richtig“ weihnachtlich als das Publikum mit den Rixdorfer Perlen zusammen das Lied „Kling, Glöckchen...“ anstimmen darf – ja es wird sogar ein interaktives Spiel daraus, indem sich Frauen und Männer mit dem Singen von bestimmten Textpassagen abwechseln dürfen; da kommt im Saal eine fröhliche Stimmung auf.

Einen kitschigen – weihnachtlich, versöhnlichen – Abschluss findet der Abend, als Johanna Morsch das Ave Maria von Schubert sind. Durchaus gekonnt, wenn auch nicht ganz sauber intoniert. Nach zwei Zugaben werden die Rixdorfer Perlen mit ihrem glänzenden Pianisten vom Publikum entlassen.

Bleibt zum Schluss noch zu erwähnen, dass es um die Akustik im Heimathafen Neukölln nicht zum Besten bestellt ist. Die Akteure sollten dies bei ihrer Darbietung mehr beachten und langsamer und deutlicher sprechen.

Bernhard Husch für BerLi-Press (www.berli-press.de)


 

Die perfekte Simulation als Geschenk

Berlin-Mitte, 21.Mai 2011 Ein Traum wird wahr! Fliegen bis zum Abwinken! Der Check-in kann beginnen und ist für Dietmar Wettlaufer & Crew bereits am Äußeren des Gebäudes mit einer Laufschrift angekündigt.
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Der Co-Pilot öffnet den Empfangsbereich persönlich. Wir sind nicht, jedenfalls noch nicht, auf dem Flughafen Berlin-Tegel, sondern befinden uns kurz vor der Erfüllung eines kleinen Traumes. Flugsimulator heißt das Zauberwort.
Dietmar Wettlaufer ist ein ambitionierter Flugsimulator-Hobbyflieger am heimischen Computer. Zum letzten runden Geburtstag hat der „Ritter der Lüfte“ Gutscheine für den richtig großen „Flugsimulator Berlin“ geschenkt bekommen. Tochter Anna, ihr Freund Jens, die Freunde Jürgen, Thomas und Frauen haben es gemeinsam ausgeheckt. Das könnte Dietmar doch sicher gut gefallen, meinten sie übereinstimmend! Da konnten sie auch nicht wirklich etwas falsch machen, denn aus seiner Leidenschaft macht Dietmar kein Geheimnis. Zur Entspannung am Feierabend wird das Arbeitszimmer des Sozialpädagogen zum Cockpit!
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Heute ist die große Stunde: Die Boeing 737-700 soll für Dietmar „tatsächlich“ abheben. Ein richtiger Pilot aus Fleisch und Blut betreut die gesamte Crew, klärt die Vorkenntnisse ab und führt das Briefing durch. Die grundsätzliche Steuerung dieses Flugzeuges und die Systeme der Boeing werden erklärt. Heute ist dafür der sympathische Jung-Pilot Dean Masson zuständig, der in Kürze seinen Flugschein für die Verkehrsflieger macht. Die ersten Flugziele werden abgestimmt. Aus einer reichlichen Auswahl von weltweit über 24.000 Flughäfen ist das nicht immer ganz leicht. Aber Dietmar weiß genau was er will, er fliegt ja tagein und tagaus durch die virtuelle Welt seines Arbeitszimmers. Hier im Flugsimulatorbereich findet das Briefing der Piloten stilvoll am Kartentisch statt.
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Konzentriert lauscht Dietmar. Das ganze Kauderwelsch der Fliegersprache scheint für ihn kein Chinesisch zu sein. Tochter Anna und Freund Thomas hat Dietmar zur moralischen Unterstützung mitgebracht. Die Beiden können nur staunen, was da alles für Begriffe durch den Raum fliegen. Aber Pilot Masson erklärt auch Laien geduldig und gerne die fliegerischen Feinheiten.
Jetzt geht es in den abgedunkelten Raum, wo die echte Pilotenkanzel der Boeing, (ursprünglich ein B 707-355 C; Erstflug am 1.11.1967) in orangefarbener Lackierung, aufgestellt ist. Der Flieger wurde 1998 nach einer Bruchlandung außer Betreib genommen. Die Cockpitkanzel wurde gerettet und steht nun Piloten und Hobbyfliegern in der Nähe vom U-Bahnhof Amrumer Straße zur Verfügung.
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Dietmar ist heute der „Pilot Flight“; der Co-Pilot ist für das „Monitoring“ verantwortlich und der Herr über die vielen Schalter und Knöpfe. Und davon gibt es wirklich fast unendlich viele: Circuit Breaker, Navigation, FLT-Controll, Speed Ref, Anti-ICE, Runway Turn off, und so weiter. Der wichtigste Schalter ist jedoch der Attend-Kaffee-Ruf. Und schon kommt Stewardess Anna und bedient die durstige Crew (natürlich nur in Wirklichkeit, aber leider nicht heute). Der Co-Pilot erzählt etwas vom sogenannten „Schnapskompass“, erläutert die Bedeutung vom „Flight-Director“, der den Kurs anzeigt, und weiß zu berichten, dass ein Autopilot auch starten und landen kann. Aber die vornehmste Aufgabe des Piloten ist es, diese wichtige Mission selbst durchzuführen: „Der Mensch ist immer noch gefühlvoller!“

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Viele kleine Lichter, Monitore, Hebel, Schalter, überall wo man hinschaut! Diese Menge von Originalarmaturen beeindrucken sehr und scheinen für den Nichtfachmann undurchdringlich zu sein. Das Flugzeug steht jetzt virtuell in Berlin-Tegel. Die Maschine steht auf der Startbahn und ist „Ready for Departure.“ Dietmar nimmt im engen Cockpit auf dem linken Sitz des Kapitäns Platz. Während der ganzen Zeit wird er vom Co-Piloten, der rechts danebensitzt, fachmännisch betreut und beraten. Um die Kanzel ist eine 6 Meter breite Leinwand mit einer 180 Grad-Ansicht aufgebaut. Es wird ein sehr hochauflösendes realistisches Bild an die Leinwand projiziert.
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Die Startbahn liegt vor uns. Die Flugzeuggeräusche werden realistisch nachempfunden. Der Kapitän hat das Steuerhorn fest in der Hand. Mit dem Schubhebel wird nach der Freigabe „Cleared for take-off“ auf Vollgas beschleunigt. Die Maschine rollt los, man spürt das Brummen der hochdrehenden Turbinen. Die Vibrationen durchziehen das Cockpit. Jetzt muss die Maschine beschleunigt und auf der Centerline gehalten werden. Die voller Konzentration der Piloten ist deutlich spürbar. Die Flughafengebäude von Tegel-Airport „Otto Lilienthal“ rasen nur so an einem vorbei.
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Es ist eine Geschwindigkeit von 140 Knoten erreicht. Dietmar zieht das Steuerhorn langsam zu sich ran, die Maschine hebt jetzt bei „V2“ ab. Mit einer Geschwindigkeit von rund 155 Knoten und 15 Grad Steigrate geht der Flug über den virtuellen Himmel von Berlin. Nach einer ausgiebigen Kurve über Berlin, der Fernsehturm ragt in den Himmel, werden schon wieder die ersten Landevorbereitungen getroffen. Der Pilot hat immer den künstlichen Horizont im Auge. Bei einer Kurve ist das Steuer immer etwas an den Körper ranzuziehen, um der Zentrifugalkraft entgegen zu steuern. Dietmar Wettlaufer berichtet später, dass das Steuern richtige körperliche Arbeit ist: „Da muss man schon ordentlich ziehen.“ Die Maschine wird, nur hydraulisch unterstützt, über Seilzüge gesteuert. Im Gegensatz zu modernen Maschinen merkt man noch ganz deutlich, welche Kräfte hier wirken. Es ertönt ein Piepton, die Höhe von 2000 Fuß ist unterschritten.
Jetzt beginnt der Landeanflug. Die Landebahn ist zugewiesen und wir sinken schnell. Der Höhenmesser rast gegen Null. Am Horizont tut sich schon der lange Streifen Beton und die vielen Positionslichter auf. Die Sicht ist erstklassig. Wenn man die Bilder auf der Leinwand konzentriert betrachtet, hat man die Illusion der Bewegung des Flugzeuges. Neben der Landebahn leuchten jetzt zwei weiße und zwei rote Lichter. Das bedeutet, das wir den perfekte Landewinkel haben und auf das Aufsetzten warten. Das Fahrwerk ist schon längst rausgefahren. Es rumpelt ein wenig. Dann haben wir wieder Boden unter den Füßen und TXL (Tegel), oder wie es im ICAO-Code heißt EDDT, erreicht. Der Höhenmesser, der sich an der Meereshöhe orientiert, bleibt bei 121 feet (39 m über NN) stehen. „Hurra, eine weiche Landung!“ Es ist alles gutgegangen.
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Dietmar hat zwei Stunden Zeit. Das lohnt sich schon richtig. Er will die besondere Herausforderung und hat sich so auf mehrere Starts und Landungen festgelegt; diese Platzrunden sind die wahren Herausforderungen für einen Piloten.
Die nächsten Flughäfen sind schnell gefunden: Traumziel Venedig mit seiner Lagune, beim Anflug ein unvergessliches Bild, und der Flughafen Cairns (YBCS), für den Australienliebhaber Wettlaufer ein Muss. In Cairns ist die besondere Herausforderung, dass man nur eine Richtung für Landungen hat, egal, aus welcher Richtung der Wind auch bläst. Beim Flughafen von Madeira war es faszinierend zu sehen, wie man erst auf die Berge zusteuern musste, bevor der Pilot eine scharfe Kurve fliegt und in Richtung Landebahn eindreht. Der Flughafen am Hang der Steilküste ist bei den Piloten für seine Scherwinde bekannt und gefürchtet. Hier darf auch nur der Kapitän landen. Die volle Aufmerksamkeit ist gefordert!
Das Urlaubsziel Palma de Mallorca wird kurzerhand für 20 Minuten umkreist und als krönender Abschluss ist Hongkong bei Nacht zu bewundern. Hongkong ist der beliebteste Flughafen im Flugsimulator. Überall Lichter. Die Skyline lädt zum Träumen ein. Dafür ist jetzt aber wirklich keine Zeit. Die Wolkenkratzer fliegen am Cockpit nur so vorbei, als Dietmar die letzten Vorbereitungen für die Landungen trifft. Pilot Dietmar ist in seinem Element. Der Co-Pilot gibt immer wieder kleine Hinweise und hat viel Grund den Piloten für sein stets umsichtiges Fliegen, den Super-Starts und den meist weichen Landungen zu loben. Auch die Landung in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong ist geglückt.
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Dietmar hat alle Starts und Landungen mit Bravour gelöst. Auch für den Co-Piloten Dean waren es zwei entspannte Stunden: „Mir hat es richtig Spaß gemacht!“ Man merkt schon, dass Dietmar jahrelang durch seine Britzer Häuschen fliegt und sehr geübt ist. Das „Kind im Manne“ konnte sich in dem Flugsimulator so richtig ausleben. Das Geschenk war genau das Richtige! Nach den zwei Stunden kann Dietmar nun langsam entspannen.
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Er erhält von Dean Masson verdient eine Urkunde für seine fliegerischen Leistungen. Herzlichen Glückwunsch!
Der Autor bittet alle fliegerischen Profis und den Piloten Dietmar schon jetzt um Verzeihung, wenn fliegerische Sprache nur laienhaft, vielleicht auch manchmal falsch, versucht wurde nachzuempfinden. Der Autor ist sich sicher, dass Dietmar noch lange von dieser Flugerfahrung im Flugsimulator zehren wird. Der Autor würde sich, zumindest im Notfall, in die Hände eines Piloten Dietmar begeben. Wenn das kein Lob ist!
Auf die nächsten 10 Fliegerjahre, mein Lieber, und „Always happy landings, lieber Dietmar!“
In Erinnerung an einen wunderschönen Geburtstag und an eine herrliche Gutscheineinlösung!

Thomas Moser (auch Fotos)–BerLi-Press- www.berli-press.de

Flugsimulator Berlin

Henning Wulff / Maximilian Zellner GbR

Luxemburger Straße 20B

13353 Berlin

Telefon: 030 / 450 28 406

http://www.flugsimulator-berlin.de


 

Berlin-Mitte, 14. Oktober 2011 „Klassisch verführt“ nimmt das unkonventionelle Damenquartett „Salut Salon“ die Besucher im Berliner Admiralspalast mit auf eine akustische Reise durch die Weltmeere. Im Programm wird die Frage gestellt: „Ein Haifisch im Aquarium?“ Musikalisch ist das gar nicht so schwierig, meinen die vier Musikerinnen. „Man nimmt die stumme Unterwasserwelt, die Camille Saint-Saens einst für seinen Karneval der Tiere komponierte, und lässt in diese Stille den Tango-Furor eines Astor Piazzolla einbrechen.“ Schon schwimmt der argentinische Haifisch „Escualo“ im französischen „Aquarium“, um dann im neuen Programm des Hamburger Quartetts Salut Salon immer wieder und überraschend als musikalisches Motiv aufzutauchen.
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Die klassischen Stücke, die Kinder- oder auch Volkslieder hat Salut Salon in ihrem Stil gekonnt eigenwillig und faszinierend arrangiert. Irländische, griechische oder russische Volksweisen: Das Quartett stellt sich allen Herausforderungen. Die aufmerksam lauschenden Zuhörer können Wellen, Sturm und Windstille nachempfinden. Der kleine Helfer Oskar spielt Klavier und Cello und unterstützt beim „Forellenquintett“ von Schubert die vier ganz unterschiedlichen Frauen. Jede Musikerin für sich geht beeindruckend mit dem Instrument um. Die Hamburger Pflanzen Angelika Bachmann und Iris Siegfried bespielen ihre Geigen nach allen Regeln der Kunst. Die Cellistin Sonja Lena Schmid und Anne-Monika von Twardowski am Klavier (und anderen Instrumenten) bringen ihre Musik besonders beeindruckend zur Geltung. Sie klopfen auf ihren Instrumenten, streichen nicht nur die Saiten, spielen vierhändig ein Instrument, wenn es sein muss auch mal in den unmöglichsten Körperhaltungen.
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"Salut Salon" achthändig beim Frauenmärz 2009
Und wunderbare Stimmen hat die geballte Frauenpower aufzuweisen! Das Spiel der Instrumente wird durch Mimik und Gestik unterstrichen; die unbändige Spielfreude wird bei jedem Ton sichtbar. Das „Ballett der Kücklein in ihren Eierschalen,“ die Hexe Baba-Jaga oder der Haifischsong nach der Melodie eines russischen Kinderliedes, alles passt auf eine eigenwillige Art zusammen. Die musikalische Reise geht mit „Schwanensee“ ins „Reich der Mitte“. „Die Moldau“ und die „Schöne blaue Donau“, der „Rumänische Tanz“ von Bartók und „Der türkische Marsch“ von Mozart wird mit indischen und chinesischen Weisen lustvoll gemischt. Ein chinesischer Popsong, „Vier Jahreszeiten“ und „Die Moritat von Meckie Messer“ werden interpretiert und Iris Siegfried singt von der Lust und vom Leid der zweiten Geige. Die Töne der vier Ausnahmemusikerinnen erzählen dreidimensionale Geschichten. Die Spielfreude der Musikerinnen zeigt sich darin, dass sie ihre Instrumente witzig in einen Dialog treten lassen. Anmutig und wild, ob „Bruder Jakob“ oder Frank Sinatra, einen französischen Chanson in plattdeutsch, die vier Frauen scheuen sich vor keiner musikalischen „Schandtat.“
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Angelika Bachmann und Iris Siegfried beim Frauenmärz 2009
„Salut Salon“ ist musikalisch international viel unterwegs, sie unterstützen engagiert internationale Kinderprojekte und faszinieren bei all ihren Auftritten. Es heißt im Untertitel zwar „Klassisch verführt“, aber es ist viel mehr. Die Verführung aller Sinne ist an einem Abend mit „Salut Salon“ garantiert. Auch das Berliner Publikum war aus dem Häuschen!

Thomas Moser –BerLi-Press (www.berli-press.de)


 

Berlin, 19. Oktober 2011 Hingehaucht oder gerockt? Die Sängerin ANNETT LOUISAN ist nicht in eine musikalische Schublade unterzukriegen! Mit dem neuen Programm „In meiner Mitte“ hat sich die Chansonsängerin auf den Weg zu diesem „merkwürdigen Ort“ gemacht. Aufgewachsen ist sie in einem kleinen Ort an der Elbe im jetzigen Sachsen-Anhalt. „Dieser Ort hat meine Kindheit und damit mein ganzes Leben tief geprägt“, betont die junge Frau, die heute zu den erfolgreichsten und prägendsten Sängerinnen im deutschsprachigen Raum gehört. Die Premiere ihres neuen Programms feiert ANNETT LOUISAN vor ihren begeisterten Fans im ausverkauften Berliner Tempodrom.

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Mit dem titelgebenden Opener der neuen CD betritt die Künstlerin mutig und kraftvoll die Bühne und meistert souverän alle musikalischen Klippen (die es gar nicht zu geben scheint!). Der Eine und Andere mag ANNETT LOUISAN besonders gut verstehen, wenn sie -begleitet vom Akkordeon- von ihrer „Pärchenallergie“ singt. Musikalisch lustvoll leuchtet sie die „Allein und beisammen“-Facetten im Leben aus. Die Songs der neuen Platte haben abwechslungsreiche Sounds zu bieten: Ein bisschen Rock, viel Folk, aber immer für jeden Text ganz individuelle Klänge!

„Ich wollte einfach persönlicher werden und fragte mich: Wer ist eigentlich Annett Louisan?“ erzählt ANNETT. Auf der Suche nach einer Antwort zog sie für eine Zeit allein nach New York. „In der Mutter aller Städte konnte ich alles sein und niemand. Gerade das half mir einen ehrlicheren Blick auf mich selbst zu bekommen. Ich habe dort wieder angefangen mehr Gitarre zu spielen und habe mir sehr viele Konzerte angeschaut.“ Dann ging es zurück nach Deutschland, wo sie beispielsweise in Augsburg Brecht gesungen hat. „Mir ging es einfach darum, etwas völlig anderes zu machen, um mich zu orientieren.“ Im Frühjahr 2010 kehrte sie nach Berlin zurück und begann mit der Arbeit an ihrem fünften Album.

Ein Großteil der Songs entstammt der Kooperation von ANNETT LOUISAN mit dem neuen musikalischen Partner Danny Dziuk. ANNETT LOUISAN schrieb bei ihren Liedern selbst mit. Hinzu gekommen sind weitere Songwriter wie zum Beispiel Annette Humpe und Ulla Meinecke.

Im Cover heißt es: „In den Songs tauchen immer wieder aquarellartig hingetupfte Märchenmotive auf, kraftvoll archaische Bilder vom Leben am Meer und am Fluss, aber auch mit mal feiner, mal beißender Ironie beziehungsreich formulierte witzige Geschichten vom komplizierten Leben eines oder mehrerer Metropolenbewohner auf der Suche nach dem großen Glück, der großen Liebe, dem Sinn des Lebens im Großen und Ganzen.“ Besser kann man es kaum ausdrücken, was das Erfolgsrezept der ANNETT LOUISAN, besonders bei den Texten, ausmacht.

„Auf der Jagd nach Mr. Big“ besingt die Künstlerin auf der neuen CD ein besonderes fieses Männerexemplar. „Vorsicht zerbrechlich“ zeigt die zarte Seite der kleinen Powerfrau. Als vollkommen neues Lied, das nicht mehr den Weg auf die neue CD geschafft hat, präsentiert ANNETT LOUISAN „Padam“ und kann damit den Saal zum Mitsingen bringen. Das Konzert lässt den neuen Wind der frischen CD spüren!

ANNETT LOUISAN, die gerne mit ihrem Publikum Kontakt aufnimmt, ist sich keinesfalls zu Schade für ältere Songs. Die Band beeindruckt mit einer exzellenten Qualität an allen Instrumenten. Das wird bei den Soli besonders deutlich. Bekannte Songs haben einen neuen Sound erhalten und erscheinen so als ganz neue musikalische Kunstwerke. Mit „Torsten Schmidt“ rockt die Sängerin so richtig die Bühne und kaum einem hält es da auf den Sitzen. Der Telefonsong „Wähl die 1“ oder auch der „Prosecco-Song“ und „Ich will doch nur spielen“ gehören zu den besonders bekannten Songs, die das Publikum immer wieder gerne hört.

Bei den Liedern „Moon-Rriver“ von Audrey Hepburn oder auch den Song von Charles Aznavour, in der deutschen Fassung „Spiel Zigeuner“, mit einer wunderbaren Cello-Begleitung, kann die Chansonnette trumpfen. Ihre Lieder und ihre persönliche Art können die Seele der Zuhörer berühren und dabei auch lustig sein. Tough und melancholisch, eine riesige Bandbreite, die sich bei ANNETT LOUISAN immer weiter zu entwickeln scheint.

Beim Zugabeteil gab es dann kein halten mehr und in den Gängen wurde getanzt. Der „Teilzeithippie“ von ihrer letzten CD sorgte für ein euphorisches Ende der Show.

Besonders darf man sich auf ein Konzert am 27. April des nächsten Jahres im TIPI am Kanzleramt freuen. Hier wird sie mit ihrem Akustik-Trio aufspielen. Wie faszinierend ihre Musik in einer einfachen handgestrickten Variante sich anhört, kann man bei Veröffentlichungen in YouTube erahnen. Hier kann das künstlerische Talent von ANNETT LOUISAN ungeschminkt und atemberaubend bei Auftritten im TV NOIR (Heimathafen Neukölln) bewundert werden.

Einen Gast hatte ANNETT LOUISAN dann doch noch zum Beginn der Show mitgebracht. Aus der besagten "Musik-Talkshow" TV NOIR präsentierte sich „TEX“ Drieschner auch einfach nur gut!

ANNETT LOUISAN lädt zum Träumen und zum Schmunzeln ein: reine Erholung für die Seele!

Thomas Moser- BerLi-Press (www.berli-press.de)

http://www.annettlouisan.de


 

Berlin-Waldbühne, 21. August 2011 Zum Waldbühnenkonzert hat das „West-Eastern Divan Orchestra“ und der Dirigent Daniel Barenboim nach Berlin eingeladen und viele Tausend Klassikbegeisterte folgten diesem Ruf.
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Daniel Barenboim mit dem West-Eastern Divan Orchestra Foto:Monika Rittershaus
Nicht nur, dass die Bundeskanzlerin Angela Merkel Schirmherrin für dieses besondere Konzert der jungen Musiker aus Israel, Palästina und anderen arabischen Ländern war, es waren hochrangige Politiker dabei, als Daniel Barenboim bei zwei Symphonien von Ludwig van Beethoven (1770-1827) den Taktstock erhob. Bundespräsident Christian Wulff und Frau, Bundesaußenminister Guido Westerwelle und der Berliner Kulturstaatssekretär André Schmitz waren Gäste dieses besonderen Konzertes. Die Waldbühne, die bis auf einige Randplätze ausverkauft war, bot bei sommerlichem Wetter eine beeindruckende Kulisse für Klassikmusik der besonderen Güte.

Vor der Pause stimmte das Orchester die eher kürzere 8. Sinfonie F-Dur op. 93 an, die durch eine besondere Heiterkeit und Freude gekennzeichnet ist. Das „West-Eastern Divan Orchestra“ (WEDO) ist seit 12 Jahren eine feste Größe in der Musikwelt. Daniel Barenboim rief 1999, gemeinsam mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said, dieses Orchester ins Leben, das den Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen des Nahen Ostens durch die Erfahrungen gemeinsamen Musizierens und des Zusammenlebens ermöglichen soll. Diese praktizierte Völkerverständigung wird einmal jährlich in einem großen Workshop in Sevilla gepflegt. „Wir proben hart, hören Vorträge und diskutieren miteinander. Anschließend gehen wir auf Konzertreise“ erläutert der Generalmusikdirektor der Staatsoper in Berlin Daniel Barenboim die praktische Umsetzung. 2011 führte die Reise des „WEDO“ von Europa nach Asien und hat nun in der Waldbühne eines ihrer Höhepunkte.

Die meisten Besucher sind in lockerer Kleidung in die Waldbühne gekommen, der eine oder andere hat sich ein Gläschen Sekt mitgebracht. Kleine Fliegen tanzen im Takt der Musik, Flugzeuge malen Kondensstreifen in den malerischen Himmel und die idyllische Waldatmosphäre lädt zum Träumen ein.

Die bekannte 9. Sinfonie d-moll op. 125 wird angestimmt. Man hätte selbst Stecknadel fallen hören können, so aufmerksam lauschten die Besucher der Musik. Den Technikern ist es gelungen, dass die filigrane Musik, auch in seinen leisesten Schattierungen, wundervoll beim Publikum erspürbar wurde. Eine besondere Leistung für eine Open-Air-Veranstaltung, bei der die Feinheiten die besondere Qualität ausmacht. Das beeindruckende Orchester wurde beim „Schlusschor“ über Friedrich Schillers „Ode an die Freude“ von dem erstklassigen Chor der Staatsoper Unter den Linden unterstützt. Die Weltklassesolisten Anna Samuil (Sopran), Waltraud Meier (Mezzosopran), Peter Seiffert (Tenor) und René Pape (Bass) stimmten in diese musikalische Lebensfreude ein. Hervorragende künstlerische Leistungen sind bei der Besetzung selbstverständlich; Erwartungen wurden zu keiner Zeit enttäuscht. Die Künstler verzichten auf ihre Gagen, damit auch in Zukunft junge Stipendiaten aus dem Mittleren Osten unterstützt werden können. Die „Ode an die Freunde“ erfüllte auch die begeisterten Zuhörer.

Erst leise, dann einnehmend kraftvoll fesselt die Musik die Besucher: „Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt, alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.“ Das Publikum beklatsche die Künstler euphorisch.

Wer noch nicht genug von dieser bezaubernden Musik hat, kann sich auf eine umfangreiche CD-Box mit allen Beethoven-Symphonien freuen, die das Orchester in der nächsten Woche in Köln einspielt. Ein wenig warten ist aber dann trotzdem notwendig, weil die Aufnahme bei Decca Classics erst 2012 veröffentlicht wird.

Ein Fest der Sinne mit Beethoven! Klassik der Königsklasse in der Waldbühne!

Thomas Moser -BerLi-Press (www.berli-press.de)

http://www.west-eastern-divan.org/d/

„West-Eastern Divan Orchestra“ benennt sich nach Johann Wolfgang von Goethes Sammlung von Gedichten „West-östlicher Divan“, einem zentralen werk für die Entwicklung des Begriffs der Weltkultur


 

Eine Liebeserklärung an die Stadt!

Wenn sich ein Berliner in die weite Welt aufmacht, ist es mal etwas ganz Besonderes, wenn er in die sächsische Metropole Leipzig kommt. Der Verfasser kannte die Stadt nur von Vorwendezeiten und hatte den Braunkohlegeruch und die zerfallenen Fassaden im Kopf. Davon ist in Leipzig kaum noch etwas vorhanden. Nur noch die vielen quietschenden Straßenbahnen sind Leipzig geblieben.
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Nach etwas über einer Stunde Zugfahrt hat man den größten Kopfbahnhof Europas schon erreicht. Der Bahnhof ist sicherlich für die Stadt mit über 500.000 Einwohner etwas überdimensioniert, aber er ist allemal ein Schmuckstück. Besonders nach der Sanierung und dem Bau der Einkaufspromenaden ist der Hauptbahnhof ein schönes Eingangstor von Leipzig geworden. Leipzig zeigt sich im Kern als eine übersichtliche Stadt mit vielen Fußgängerzonen, vielfältigen Geschäften, einer Unzahl von historischen und modernen Passagen und ehemaligen Messehäusern, ein buntes und reichhaltiges kulinarisches Angebot und einfach nur als angenehm saubere Stadt. Ein Stadtspaziergang macht viel Spaß, wenn man dann die Hunderte von rasenden Radfahrern in dieser Studentenstadt überlebt.

Für die Kultur der Einwohner und Gäste ist gut gesorgt, zumal hier Johann Sebastian Bach als Thomaskantor wirkte und auch der Komponist Felix Mendelsson Bartholdy in der Messestadt wohnte. Das Gewandhaus und die Oper sind die zwei großen Musentempel am neu gestalteten Augustusplatz. Das über 250 Jahre bestehende Leipziger Gewandhausorchester ist weltweit bekannt. In der Leipziger Oper konnten dann die japanischen Trommler YAMATO in einer faszinierenden Show erlebt werden. Hierüber gibt es einen ausführlichen Bericht (LINK: http://weblog.berli-press.de/archive/2011/07/14/yamato--japanische-trommelvirtuosen-lassen-sachsen-erklingen.htm).

Von der Touristikinformation wird täglich ein Stadtrundgang mit Stadtrundfahrt angeboten. Wenn jedoch nur wenige Interessenten zusammenkommen, wie selbst erlebt, findet einfach die Stadtrundfahrt nicht statt. Das ist sicherlich für die Stadt Leipzig nicht das richtige Zeichen… Dafür gab die Stadtführerin einen wunderbaren Eindruck in die Geschichte von Leipzig und sah dabei nicht auf die Uhr. Die Stadtführerin ist eine wahre Vorzeige-Leipzigerin! Stadtrundfahrten gibt es dann aber noch jede Menge, wenn man sich gegenüber vom Hauptbahnhof in die Nähe von den etwas älteren Doppeldeckerbussen begibt: Londoner rote Busse und ehemalige Berliner Busse, wo das Dach bei Sonnenschein geöffnet werden kann. An diesem Punkt kommt auch kein Tourist ungeschoren vorbei, da die „Fänger“ der Reisebusunternehmen offensiv hinter ihren potenziellen Kunden herrennen.

Da der Verfasser nicht zu der Vergnügungsgeneration gehört, überlässt er das Leipziger Freizeitparkvergnügen anderen Touristen in BELANTIS. Das Angebot ist dort riesig, der Preis ist akzeptabel und der Park ist nur 10 Kilometer von Stadtzentrum entfernt. Wer es mag, findet hier sicherlich viel Spaß!

Der Leipziger Zoo

So richtet der Autor eher sein Augenmerk auf den bekannten ehrwürdigen Leipziger Zoo. Hier wird die bekannte TV-Serie „Tierärztin Dr. Mertens“ und die beliebte Tiersendung „Elefant, Tiger & Co“ aufgezeichnet. Daher kennt der eingefleischte Zoofilm-Betrachter Lama Horst mit seinem Kumpel Alpaka Harry, sowie das liebliche schielende Opossum Heidi, das mittlerweile so eine Art Maskottchen für Leipzig geworden ist.
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Der Zoo-Besuch ist gerade in den Sommerferien bei den Leipzigern und den Besuchern der Stadt sehr beliebt. So tummeln sich schon am frühen Morgen die Massen am Eingang. Der Zoo ist gerademal 3 Straßenbahnstationen vom Hauptbahnhof entfernt und somit gut zu erreichen. Gleich in der Nähe vom Eingangsbereich ist das neue „Gondwanaland.“ Hierfür macht der Zoo überall in Leipzig, aber auch flächendeckend in Berlin, Werbung. Dieses tropische Paradies zeigt sich als eine riesige freitragende Stahlkonstruktion. Hier sollen mal rund 40 Tierarten aus Asien, Afrika und Südamerika zu Hause sein. Diese Regenwald-Tropenhalle ist wunderbar gestaltet und kann zu Fuß oder per Boot erkundet werden.
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Das „Gondwanaland“ hat erst zum 1. Juli seine Türen eröffnet. So sind auch noch leider einige Probleme zu meistern. So konnte ich bei meinem Besuch die Boote nicht nutzen und die größte Enttäuschung war dann, dass kaum Tiere in der wunderbaren Halle zu sichten waren. Einige Tiere haben sich sicherlich versteckt (was ja auch bei den Massen verständlich ist), an anderen „Gehegen“ warb man um Verständnis, dass aus Eingewöhnungsgründen noch keine Tiere da sind. Dies mag verständlich sein und im Sinne des Tierschutzes lobenswert, aber wenn ein Zoobesucher Tiere sehen will und kaum welche sieht, ist es schon einwenig ärgerlich. Vielleicht wurde die Halle aus verständlichen wirtschaftlichen Gründen etwas zu früh geöffnet? Der Autor geht aber davon aus, dass dieses Anfangsproblem, was von etlichen Besuchern bemängelt wurde, bald behoben ist. Die Gondwanaland-Halle mit den tropischen Pflanzen ist einmalig und wird im Hintergrund mit einem modernen ausgeklügelten Heiz- und Bewässerungssystem betrieben. Bevor man in die große Halle tritt, ist noch ein Weg durch einen Nachtierbereich zu nehmen. Hier sieht man theoretisch auch das Opossum Heidi…wenn man es sieht. Im Nachtierbereich, wo ja der Tag zur Nacht gemacht wird, wäre eine Optimierung im Sinne einer besseren Sichtbarkeit der Tiere wünschenswert.
Ansonsten ist im Leipziger Zoo die Menschenaffenanlage „Pongoland“ einmalig gelungen. Hier wird Tierschutz, Landschaft und Besucherinteresse in einer wunderbaren Art vereint.
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Bei einer Afrika-Safari kann man Giraffen, Zebras und Säbelantilopen ganz nah erleben. Eine besonders schöne Anlage, die man auch gut von einem Restaurant bewundern kann. So ist der Leipziger Zoo auch vorbildlich mit einer Vielzahl von kulinarischen Möglichkeiten ausgestattet. Ein Besuch im Leipziger Zoo lohnt sich auch für jeden Berliner! Der Zoo wurde 1878 gegründet, beherbergt 850 Arten und Unterarten auf einem 27 ha großen Areal und wird noch in den nächsten Jahren im Rahmen eines Masterplanes nach und nach weiter modernisiert. Der Leipziger Zoo kann für den Berliner Zoo und für den Tierpark ein Vorbild sein! „Herr Blaszkiewitz, fahren Sie doch einfach mal nach Leipzig!“

Mit der Straßenbahn gelangt man dann wieder schnell in die City. Hotels und Pensionen findet man in allen Preisklassen. Daher lohnt sich, neben einem Tagesauflug von Berlin, durchaus mal eine Reise mit Übernachtung!

Viel Spaß in Leipzig!

Thomas Moser –BerLi-Press (www.berli-press.de)


 

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