Spannende Partien beim Internationalen Schachturnier in Lichtenrade ... etwas verspäteter Bericht...

Ende Oktober war es wieder soweit: Der SC Schwarz-Weiß Lichtenrade richtete zum 13. Mal das internationale Schachturnier „Lichtenrader Herbst“ im Gemeinschaftshaus Lichtenrade aus und der Zuspruch war riesig.




Vor einem Jahr war noch nicht klar, ob dieses Turnier stattfinden kann. Umso mehr waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfreut, dass dieses mittlerweile traditionelle Turnier mit großem ehrenamtlichen Engagement stattfinden konnte.

Der Saal im Gemeinschaftshaus Lichtenrade war bis zum letzten Platz gefüllt. Aber trotzdem hätte man eine Stecknadel fallen gehört. Eine fast meditative Stille. Viele Reihen mit Schachbrettern waren im Saal verteilt. Konzentrierte Spieler waren auch auf der Bühne in den Partien versunken.

Ein extra Bereich mit drei Brettern war auf der Bühne für besondere Partien der Großmeister abgeteilt. Im Vorraum konnten interessierte Besucherinnen und Besucher sich beim Schach probieren. Die weibliche Komponente ist bei dieser anerkannten Sportart deutlich unterrepräsentiert, obwohl die Turnierleitung extra ein Preisgeld für die Gewinnerinnen ausgelobt hat. Für die Leitung des Turniers gab es jedoch einen Hoffnungsschimmer: „Besondere Erwähnung darf die japanische Schiedsrichterin Yumiko Hierbert erfahren, die uns in diesem Jahr unterstützte und für einen kulturellen Erfahrungsaustausch im Organisationsteam sorgte. Erwähnenswert ist auch, dass insbesondere junge Schachspielerinnen ihre Begeisterung für das Turnierschach entdecken. Seit dem Film um Magnus Carlsen ist dieser Trend spürbar.“




Beeindruckende Zahlen und eine Entscheidung in der letzten Runde

Im Turnierbericht werden beeindruckende Zahlen präsentiert: „Am 28.10.2017 begann der 13. Lichtenrader Herbst, an dem insgesamt 183 Spielerinnen und Spieler teilnahmen. Das Turnier endete nach neun Runden am 5.11.2017. Es konnte ein Gesamtpreisfonds in Höhe von 6150 € mit knapp 50 Einzelpreisen ausgeschüttet werden. Das Teilnehmerfeld setzte sich diesmal aus 24 Nationalitäten im Alter zwischen 8 und 87 Jahren zusammen. Ersteres ist Turnierrekord… Unter den TeilnehmerInnen befanden sich diesmal 16 Titelträger (fünf GM, drei IM, sieben FM und ein CM), was einen Normenerwerb möglich machte.“

Am 5. November war dann erst die Entscheidung perfekt. Lässig und doch hoch konzentriert spielte der Sieger des Turniers, Dmitry Kryakvin aus Russland, die vorletzte Runde gegen den deutschen Nick Müller vom Greifswalder SV.

Die Entscheidung fiel dann erst in der letzten und 9. Runde. Gegen René Stern, der Zweiter im Turnier wurde, setzte sich Dmitry Kryakyin dann als Turniersieger durch.

Im Turnierbericht wird die Situation um den Sieg wie folgt beschrieben: „Besonders interessant war in der siebten Runde das Aufeinandertreffen zwischen den beiden Berliner Spielern GM Stern und dem jungen FM Barath. SF Barath vom SC Zugzwang hatte dem erfahrenen GM zuletzt bereits zwei Remis abknüpfen können. Doch offenbar hatte GM Stern etwas gegen Baraths Königsinder vorbereitet. Nach der siebten Runde führte nun eine Dreiergruppe das Feld mit jeweils sechs Punkten an, ehe sich der Berliner Spitzenspieler GM Rene Stern (SK König Tegel) vor der neunten Runde mit sieben Punkten absetzen konnte. In der neunten Runde remisierte er jedoch schnell gegen GM Kasparov, dessen Buch über den „Hedgehog“ kürzlich erschien. Das Kurzremis am ersten Brett nutzten die Großmeister A. Danin und D. Kryakvin aus, um mit ihren Siegen in der Schlussrunde ebenfalls auf 7,5 Zähler zu gelangen. Somit schloss GM Kryakvin nicht nur zu Rene Stern auf, sondern zog aufgrund der besseren Feinwertung sogar an ihm vorbei.“
Lichtenrader Herbst 2017 Tabelle nach 9 Runde

Schach Lichtenrader Herbst 2017 Moser 23

Für 2017 konnte der Verein erstmals auch einen prominenten Unterstützer gewinnen: Schirmherr des Turniers ist der Lichtenrader Bundestagsabgeordnete Dr. Jan-Marco Luczak. Er spielt selbst Schach und unterstützt das ehrenamtliche Engagement des Vereins. „Das Turnier hat eine lange Tradition und ist international anerkannt, darauf können wir in Lichtenrade stolz sein“, sagte Luczak.

Bei diesem strategischen Brettspiel bewegen zwei Spieler abwechselnd Spielsteine auf einem Schachbrett. Auf 64 Felder treten weiße gegen schwarze Spielfiguren an. Bauern, Türme, Läufer, Springer, die Dame und der König ziehen in die geistige Schlacht um den Sieg. Da wird dann schon mal ein Bauernopfer gebracht, um sich letztendlich einen Vorteil zu verschaffen oder den Gegner zu täuschen. „Schachmatt“ heißt es am Ende des Spiels.

Erfreulicher Verlauf und ein Turnier 2018

In einer Zusammenfassung wird das erfreuliche Gesamtergebnis der Veranstaltung beschrieben: „Aus Turnierleitersicht erfreulich ist, dass es keinen einzigen Streitfall gab, was insgesamt auch die sehr positive und freundschaftliche Atmosphäre des Opens wiedergibt. Nach den Partien wurde gemeinsam außerhalb des Turniersaales analysiert, wobei sich die Titelträger nicht zu schade waren, sich mit ihren Gegnern gemeinsam gemütlich an einen Tisch zu setzen und – oftmals bei einem Getränk oder einer kleinen Mahlzeit – die Partie ausführlich in entspannter Atmosphäre zu analysieren, wobei auch die Kiebitze voll auf ihre Kosten kamen.“

Die endgültige Entscheidung für das Turnier im nächsten Jahr kann erst im Dezember 2017 getroffen werden. Die Schachfans sollten sich jedoch den 27.10. bis 4.11.2018 für die 14. Auflage des internationalen Turniers in Lichtenrade freihalten.

Der SW Schwarz-Weiß Lichtenrade e.V. trifft sich regelmäßig zweimal in der Woche im Gemeinschaftshaus Lichtenrade und freut sich über neue Gesichter.
Thomas Moser (auch alle Fotos)

http://www.sw-lichtenrade.de

Weitere Fotoimpressionen:








http://www.sw-lichtenrade.de/LiraH/

 Alle Fotos Thomas Moser


 

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