Was war der Grund für einen absolut vollen Saal, keinen einzigen Sitz- oder Stehplatz mehr, für die vielen Menschen, die an einem gewöhnlichen Freitagabend am 18. Dezember ins Lichtenrader Gemeinschaftshaus strömten?

Warum wischte sich mancher kleine Tränen der Rührung aus den Augenwinkel, warum schien der ein und andere plötzlich eine Gänsehaut zu bekommen?

Es war das Weihnachtskonzert des Lichtenrader Gospelchores!

Foto: Lichtenrader Gospelchor
Erwartet wurde vom diesem mittlerweile bekannten Chor der Lichtenrader evangelischen Kirchengemeinde wieder ein Auftritt in gewohnter Qualität, voller Esprit und mitreißender Musik. Aber was dem Publikum dann geboten wurde übertraf alle Hoffnungen. Es war kein übliches Konzert eines Kirchenchores, es war eine Show!

Schon früh soll es unzählige Anfragen nach Platzreservierungen gegeben haben. Die Tische konnten leider nicht als Tanzfläche missbraucht werden, obwohl ein Teil des Publikums dazu durchaus Lust gehabt hätte. Während der ganzen langen Abendveranstaltung dominierte der fröhliche Rhythmus des Swings, der die Konzertbesucher mitriss und begeisterte.

Veranstalter des Abends war Lutz Fußangel (Foto Moser vom Kelly-Konzert; Fußangel re.), Leiter der Jazzakademie der Leo Kestenberg Musikschule und Gründer der Institution „Jazz für Alle“, der schon länger musikalisch die Chorauftritte mit seinem Saxophon bereichert.

Den größten Teil der fast 4-stündigen Veranstaltung bestritt der Lichtenrader Gospelchors. Mit dem Weihnachtskonzert wollte sich der Chor, laut den Anfangsworten der Chorleiterin Juliane Lahner, ausdrücklich bei seiner Gemeinde, bei allen anderen Unterstützern, Helfern und allen Besuchern der zahlreichen Chorauftritte des vergangenen Jahres bedanken.

Ja, es ist der hoch engagierten Chorleiterin Juliane Lahner (wohlgemerkt ehrenamtlich-Foto hier beim Kelly-Konzert Foto Moser), ihrem großen musikalischen Talent, sowie ihren Führungsqualitäten zuzuschreiben, dass an diesem Abend 67 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne standen. Sie hat den Lichtenrader Gospelchor in kurzer Zeit zu einem der größten Chöre Brandenburgs heranwachsen lassen, der nicht nur durch Masse, sondern auch durch Klasse überzeugt. Der Beweis ist, dass der Chor im Januar 2015 auserwählt wurde, im Tempodrom in einer Veranstaltung zum Gedenken an Freddie Mercury aufzutreten. Als eine ganz besondere Auszeichnung hatte der Chor das Angebot der bekannten Musikerin Kathy Kelly empfunden, mit ihr ein gemeinsames Konzert zu veranstalten. Es fand im Oktober 2015 in der katholischen Salvator Kirche in Lichtenrade statt und war in höchsten Tönen gelobt worden.


Fotos Moser vom Kelly-Konzert
Das Weihnachtskonzert gegliederte sich in zwei Teile. Im ersten sollte ein Jahresrückblick gegeben werden, im zweiten waren stimmungsvolle Gospel Christmas Songs zu hören.

Der Chor, festlich gekleidet in schwarz, glitzernd, mit dem obligatorischen goldenen Schal, präsentierte u.a. seine Lieder aus den Höhepunkten des Jahres. Dazu gehörte auch der Auftritt beim ökumenischen Weltgebetstag. Der „Behamian Song“ des Chores, im Stil karibischer Klänge, wurde beim Weihnachtskonzert von einer bezaubernden Kinder Percussion Gruppe, unter der Leitung von Alexander Doll, begleitet. Mit zwei weiteren Stücken zeigten sie ihre große Musikalität und begeisterten das Publikum.

Der weihnachtliche Teil war eine einzige Überraschung. Vielen Zuhörern erschienen die Weihnachtslieder zunächst bekannt, dann aber plötzlich nahmen sie eine unerwartete Wendung und gingen von dem melancholisch Getragenen zum Swing über.

Beispielsweise so auch beim berühmtes Weihnachtslied „Stille Nacht“, das zunächst in bekannter Art von einem Generationen-Trio, Großmutter, Mutter und Tochter, dann in einer ganz anderen Fassung vom Chor und schließlich als ergreifendes Solo von Juliane Lahner gesungen wurde.

Worin bestand nun der Showcharakter des Konzertes? Es waren die unterschiedlichen Lieder und Gospels, das Wechselspiel von Chorgesang und großartigen Solos. Hierbei verdient einmal Alexander Kaiser mit seiner ausgezeichneter Stimme und seinem Soul- und Jazzfeeling besondere Erwähnung. Es war der Gastauftritt von Micheal Lahner mit dem berühmten Stück „Peace in the valley“, nachdem viele Konzertbesucher wünschten, es möge nie enden. Es war die Einlage zweier jungen Chorsängerinnen mit einem wunderschönen Duett und Gitarrenbegleitung. Es waren die musikalischen Solos des Saxophons, der Band, die Moderation der Chorleiterin, die besondere fachmännische Beleuchtung, die professionell aufgestellte und betreute Technik, das Strahlen des Chores, seine spürbare Freude am Singen, seinen natürlichen rhythmischen Bewegungen u.v.m., die die Besonderheit des Weihnachtskonzertes ausmachten.

Was aber wäre jedoch ein guter Chor ohne seine spritzige, bezaubernden Chorleiterin, ohne seine Musiker, dem begnadeten Pianisten Rico, dessen Können am Flügel viel mehr als am Keyboard zu bemerken war, dem virtuosen Saxophonisten Lutz, dem perfekten Drummer Alex und Roger an der weißen Bassgitarre? Wie wäre ein Konzert möglich ohne die unermesslichen organisatorischen Leistungen von Michel?

Aber auch noch so ein gutes Konzert wäre gar kein Erfolg ohne sein herrliches Publikum!

Man kann gespannt sein, was der Lichtenrader Gospelchor 2016 bieten wird.

G. Seidel-Schäffer


 

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