Vereinzelt war es bei der S 2 schon zu merken, dass erste Rodungsarbeiten begannen und die S-Bahn nach Lichtenrade/Blankenfelde öfters an Wochenenden nur Schienenersatzverkehr anbot. Dies war und ist sicher nur ein kleiner Vorgeschmack auf die anstehenden Arbeiten der nächsten Jahre. Aber nicht zu übersehende Vorboten der Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Dresdner Bahn sind es schon. Nun hat ein Anwohner einen Verdacht, dass am Bahngelände sogenannte Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg liegen könnten.
Eine aktuelle Meldung zuerst:
Der Bahnübergang Wolziger Zeile ist ab 6. November 2017 auf unbestimmte Zeit gesperrt.
wolziger zeile lichtenrade sperrung Nov2017
Der S-Bahn Verkehr wird jedoch nicht unterbrochen. Unbestätigten Quellen zur Folge werden die Schranken erneuert. Die Baumaßnahme hat keinen direkten Zusammenhang mit den Bauvorbereitungen der Dresdner-Bahn sondern eher mit der Erneuerung der Signalanlagen in den letzten Monaten. (Quelle BI Dresdner Bahn).


Zur Vorgeschichte mit der Dresdner Bahn und die Klageabweisung

Das Bundesverwaltungsgericht hat am 29. Juni 2017 die Klagen im Zusammenhang mit dem Bauabschnitt Lichtenrade zurückgewiesen. Eine Urteilsbegründung war auch Anfang November 2017 noch nicht veröffentlicht. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat in erster und letzter Instanz entschieden, dass der Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamtes vom 13. November 2015 für den Abschnitt 2 des Vorhabens „Ausbau Knoten Berlin, Berlin Südkreuz - Blankenfelde“ Bestand hat. Mit dieser festgestellten Bestandskraft kann die Bahn auch ohne Veröffentlichung der Urteilsbegründung anfangen zu bauen. Dies gilt auch, wenn weitere rechtliche Wege zum Beispiel über das Bundesverfassungsgericht beschritten werden. Die Klage vor dem Bundesverfassungsgericht lässt die Bürgerinitiative Lichtenrade – Dresdner Bahn vorbereiten. Soweit zur Vorgeschichte.

Sorge eines Anwohner

Ende September 2017 erhielt die Redaktion der Lichtenrader Internetzeitung einen Hinweis von einem besorgten Bürger aus der Hilbertstraße. Er fand ein Flugblatt der Deutschen Bahn im Briefkasten, indem auf anstehende Baumfällarbeiten auch an den Wochenenden hingewiesen wurde.

Der Anwohner beklagt einerseits mangelndes rechtliches Gehör gegen diese Arbeiten und das er eine Eilbedürftigkeit für den Start bei einem so langen Verfahren nicht sehen kann. Im Zusammenhang mit den Ausnahmegenehmigungen beim Lärmschutz wurde der Anwohner für Anhörungen in eine sogenannte Beteiligtenliste aufgenommen.
bahn vorarbeiten 2017 1
Die wesentlichste Sorge ist jedoch, dass an der Bahnlinie zumindest ein „Kampfmittelverdachtspunkt“ ist und Ende des 2. Weltkrieges des Öfteren ein sogenannter Flagzug stand. Dieser soll auch mehrfach von den Alliierten im März 1945 bombardiert worden sein. Ende der 1950er Jahre sollen auch größere Sprengkörper an der Bahntrasse gefunden worden sein. Der Anwohner verweist besonders auf ein Luftbild der Royal Air Force vom 23. März 1945, auf dem Bombentrichter erkennbar sein sollen. Mit dieser Sorge wand sich der Einwohner an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Nach offiziellen Angaben keine Erkenntnisse

Konkret fragten die Redaktion dann bei Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz nach. Der Pressesprecher Matthias Tang erklärt zu unseren Fragen: „Es gibt keine konkreten Erkenntnisse über das Vorkommen von Kampfmitteln auf der Bahntrasse. Der landeseigene Kampfmittelbergungsdienst hat auf der Bahntrasse keine Untersuchungen durchgeführt oder Vorkehrungen getroffen, da es keine konkreten Erkenntnisse über das Vorkommen von Kampfmitteln gab. Inwieweit die Deutsche Bahn Untersuchungen / Vorkehrungen veranlasst hat, entzieht sich unserer Kenntnis.“

Von der Deutschen Bahn erhalten wir vom Regionalbereich Ost-Großprojekte folgende Antwort: „Für das betroffene Areal liegt uns ein Bescheid von der zuständigen Landesbehörde (Senatsverwaltung Umwelt, Verkehr und Klimaschutz) vor, der eine Kampfmittelfreiheit fürs gesamte Baufeld bestätigt. Der erteilte Bescheid basiert auf einer professionellen Auswertung von vorhandenen Informationen durch die Behörde (unter anderem auch von allen, vorhandenen Luftbildern). Alle notwendigen rechtlichen und verwaltungstechnischen Prozesse sowie die Einholung von Genehmigungen wurden von uns im Vorfeld der Baumaßnahme rechtzeitig veranlasst und dienen nun als Grundlage für das Vorhaben.“

Thomas Moser

 
Es sollen auch zurzeit Arbeiten rund um die Signalsicherungstechnik stattfinden, die nicht unmittelbar mit den künftigen Bauarbeiten zu tun haben.

Thomas Moser (auch Fotos)

Weitere Informationen rund um die Bahn auch unter http://www.dresdner-bahn.de/

und von der Deutschen Bahn https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/dresdner-bahn


 

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