Berlin-Lichtenrade 23.8.2017 Die Berliner Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) lud zum „Grünen Kino“ ein.
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Gezeigt wurde der Kinofilm „More than honey“. Und da es um Honig ging, gab es auch fachkundige Imker-Unterstützung bei der Diskussion nach dem Film. Es kamen circa 50 Besucherinnen und Besucher in das Gemeinschaftshaus Lichtenrade.

Und ja, es ist bald Bundestagswahl und Renate Künast bewirbt sich als Direktkandidatin für Tempelhof-Schöneberg und so ein bisschen auch als Ernährungs- und Verbraucherministerin. Da ist das Umwelt- und Ernährungsthema für die Grünen ein Aspekt, um auch in Lichtenrade präsent zu sein.

Renate Künast (lks) mit dem Imker Erwin Biller
Der Film erzählt in eindrucksvollen Bildern das Leben der Bienen und den Weg zum Honig. Dabei wird aufgezeigt, wie zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren scheinen.

Nach dem Film geht es Renate Künast besonders um das Thema Natur und Ernährung. Die 1955 geborene Politikerin, Juristin und Sozialarbeiterin war Bundesvorsitzende der Grünen, von 2001 bis 2005 Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und auch Vorsitzende der Bundestagsfraktion. Seit Januar 2014 ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz.

Imker informieren über die heimische Situation

Der Imker Erwin Biller vom Lehrbienenstand Marienfelde, die sich in der Naturschutzstation am Diedersdorfer Weg befindet, gab kurz einige Hinweise zu der Situation aus seiner Sicht.

Die Situation in Deutschland auch zum Bienensterben ist mit den amerikanischen Verhältnissen nicht zu vergleichen. Obwohl man in Deutschland die industrielle Honigproduktion wie in Amerika nicht kennt, heißt es „auf der Hut zu sein.“ Besonders problematisch sieht er die heimische Wildbiene, um die sich keiner kümmert.


Die deutsche Honigproduktion deckt nur circa 20 Prozent des Bedarfs ab. Für Erwin Biller war es wichtig darauf hinzuweisen, dass bei Straßenbäumen auf die Art geachtet werden muss. So sind jegliche Linden und Ahornbäume für die Bienen wichtig. Eine Japanische Kirsche, Baummagnolie und die Platane mögen schön aussehen, bringen aber für Insekten nichts.

Auch weitere Imker waren vertreten und mischten sich in die Diskussion mit ein.

Künast noch immer die Verbraucher- und Ernährungsministerin

In der Diskussion zeigte Künast, dass ihre Kenntnisse und Ideen als Bundesministerin immer parat sind. Neben den Umweltbelastungen durch Gifte und Pestizide wies sie auch darauf hin, dass das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig ist. Ihr grünes Ziel ist „Klasse statt Masse.“ Sie weiß auch, dass nicht alles schnell zu erreichen ist und erläutert relativ konkret, wie man in der Politik mit kleinen Schritten umsteuern muss.
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Künast hat als Ministerin das sechseckige Umweltsiegel eingeführt und plädiert für entsprechende Kennzeichnungen zum Beispiel für Fleisch. Sie sieht Möglichkeiten zwischen den beiden Säulen der EU-Finanzierung umzusteuern und bemängelt, dass dies in Deutschland nicht getan wird. In diesem Zusammenhang kritisiert sie massiv den amtierenden Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt von der CSU. Sie weiß, dass es nicht DIE Lösung gibt. Aber Schritte in die richtige Richtung sind wichtig.

Wichtig für Künast sind Informationen, Diskussionen, mehr Transparenz, Schulgärten und „wissen was drin ist“. Dies ist dann auch ihr Slogan für die Bundestagswahl.

Zum Film

Zum circa 90 minütigen Film heißt es u.a. in der Ankündigung: „Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam.

Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen… MORE THAN HONEY entführt uns in das faszinierende Universum der Biene. Regisseur Markus Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern.“

Thomas Moser


 

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