26. April 2017 Zur Unterstützung des „Nachbarschaftszentrums Suppenküche Lichtenrade e.V.“  kam jetzt der renommierte Schauspieler Michael Mendl nach Lichtenrade. „Kultur am Mittwoch“ wird seit einem Jahr in der Einrichtung von der „Hauspoetin“ Lisa Kaah mit ständig wechselndem Programm präsentiert. Das Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade sieht seinen aktuellen Standort und die gesamte Arbeit der letzten Jahre als gefährdet an. Der jetzige Nutzungsvertrag läuft Ende des Jahres aus.
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Michael Mendl und Lisa Kaah vor der Lesung...
Nun hat der bekannte deutsche Charakterdarsteller Michael Mendl, der seit Jahrzehnten erfolgreich in Kino, Fernsehen und Theater arbeitet, erneut den Weg nach Lichtenrade gefunden. Der Bungalow am Graben in der Finchleystraße war bis zum letzte Platz gefüllt. Das begeisterte Publikum setzte sich je zur Hälfte aus Stammgästen und aus „Neulingen“ zusammen.


Michael Mendl erzählte, dass er die Leiterin der Suppenküche, Alex Benkel-Abeling, bei der Verleihung der Ehrung zum „Berliner Helden“ vor einigen Jahren angesprochen hat. Er war von der Arbeit der Suppenküche sehr angetan. Danach war er an einem Sonntag direkt Vorort und hat tatkräftig die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unterstützt. Er kaufte ein und kochte für die Bedürftigen Chili con Carne. Als er davon hörte, dass die Existenz der Suppenküche gefährdet ist, war ein erneuter Besuch für ihn eine Selbstverständlichkeit.

Im Gepäck hatte Michael Mendl eine ganz besondere Geschichte, die er dem Publikum förmlich zelebrierte. Die Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert „Schischyphusch oder Der Kellner meines Onkels“ ist eine groteske Geschichte mit einem ungewöhnlich heiteren und humorvollen Text.


Wer aber den Text einfach nur so liest, wird vielleicht gar nicht so lachen, wie die Lichtenrader Zuhörer es konnten. Michael Mendl hat die Geschichte rund um einen Sprachfehler akzentuiert und lebendig zum Leben erweckt. Das Publikum war angetan und amüsierte sich vortrefflich.

In einem anschließenden Gespräch mit der begeisterten Gastgeberin Lisa Kaah erklärt der Schauspieler trocken zu seiner Kunst: „Das ist halt mein Beruf.“ Damit hat Mendl sicher recht, aber man sah und hörte, dass er ein ganz Großer seines Berufsstandes ist. Sie plauschten über ihre Vorlieben in der Dichtung. Lisa Kaah, die zum Ende auch noch einige ihrer eigenen Werke präsentierte, ist eher die gereimte Versform wichtig. Michael Mendl liebt von seiner Jugendzeit an Lyrik, die weniger in gereimte Verse verpackt ist. Diese Gedichte beeinflussen für ihn noch heute das Denken und Fühlen. Sein Hauptanliegen an diesem Abend ist jedoch, dass noch Werbung für die Unterzeichnung der Online-Petition gemacht wird. Den Link findet man auf der Website vom Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade.

Im zweiten eher kurzen Teil des Abends hat Lisa Kaah eine kleine Auswahl ihrer Werke präsentiert, die das Publikum aus einem kleinen Behältnis zog. Die Poetin, die Dichtung als Hobby betreibt, hat das Publikum mitreißen können. Mit viel Körpersprache und Leidenschaft las und spielte sie die witzigen und gefühlvollen Texte. Man darf sich schon auf den nächsten Abend mit ihr am 17. Mai freuen, wenn es „Zauberklänge und Leidenschaft“ heißt.

Das leckere Buffet an diesem Kulturabend darf keinesfalls vergessen werden und ist bei „Kultur am Mittwoch“ immer ein besonderer Höhepunkt. Die Koch-AG des Georg-Büchner-Gymnasiums hat zusammen mit Michael Mendl die verschiedensten Köstlichkeiten auf die Teller gezaubert.

Der letzte Aufruf bei diesem sehr gelungenen Abend galt nochmal der Online-Petition, die noch Unterstützung braucht. Es finden intensive Gespräche zu der Raumfrage mit der evangelischen Kirche (Grundstückseigentümer) und dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg bzw. dem Jugendamt zum Erhalt der Suppenküche statt.

Unstrittig scheint zu sein, dass die Suppenküche eine wichtige Einrichtung ist und zu Lichtenrade gehört.

Thomas Moser

Nur noch bis 15. Juni 2017:

Der Weg zur Online-Petition über http://www.suppenkueche-lichtenrade.de

 

Ergänzende Informationen zur Suppenküche:

Dass die Suppenküche mehr kann, als nur Suppe, zeigt sie seit Anfang 2016 offensiv in ihrem neuen Namen. Mit der Bezeichnung „Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade e.V.“ wird deutlich, dass die Suppenküche nicht nur ein Angebot für Bedürftige ist, sondern sich ganz bewusst auch für die Nachbarschaft öffnet.

Die Arbeit vom Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade ist seit zwölf Jahren ein fester Bestandteil bei der Hilfe für Bedürftige in Lichtenrade. Der Andrang bei der Suppenküche ist ungebrochen und Woche für Woche werden durchschnittlich 120 Essen an jedem Sonntag ausgegeben. Gleichzeitig erfolgt eine Lebensmittelausgabe. Die Hilfe in der Not wird auch weiterhin in Lichtenrade dringend benötigt und wird ungebrochen von Bedürftigen angenommen. Die Arbeit in der Suppenküche erfolgt zu 100 % ehrenamtlich. Für die Arbeit sind Lebensmittelspenden die wichtigste Grundlage.

Wer dem Nachbarschaftszentrum Suppenküche helfen möchte, kann dies auf die unterschiedlichsten Arten tun. Ob als Fahrer für die Lebensmitteltransporte, als Küchenhilfe, als Mitorganisator, als Nachhilfelehrer, oder, oder… Die Möglichkeiten scheinen fast grenzenlos zu sein. Ein Anruf und ein persönliches Gespräch zeigen die Notwendigkeiten und Anforderungen auf. Natürlich sind auch immer Geldspenden gerne gesehen. Das Spendenkonto des Fördervereins ist schnell auf der Webseite zu finden.

Die Leiterin Alex Benkel-Abeling erzählt mit viel Engagement von der Arbeit, die sie in der Einrichtung mit vielen Unterstützern meistert. Es arbeiten auch Menschen ehrenamtlich in der Einrichtung, die selbst als Hilfebedürftige die Suppenküche kennengelernt haben. Es werden auch jugendliche Straftäter zur Ableistung von Sozialstunden in der Suppenküche eingesetzt. Schülerinnen und Schüler kommen im Rahmen eines Ethikprojektes des Georg-Büchner-Gymnasiums und lernen so eine ganz andere Seite des Lebens kennen. All diesen Helfern reicht das Nachbarschaftszentrum die Hand. So ist die Suppenküche eine Hilfe für Bedürftige, aber auch ein lebendiger sozialer Austausch für die ehrenamtlichen Helfer.

Als Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade e.V. wendet sich der Verein seit 2016 neuen Aufgaben und Herausforderungen zu. Ein großes Augenmerk liegt auf der Jugendarbeit, erwähnt seien hier zum Beispiel die Koch-AG in Zusammenarbeit mit dem Georg-Büchner-Gymnasium und auch Selbstverteidigungskurse und Tanzkurse für Kinder.


 

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