Stellungnahme vom Gebietsgremium zu den Erklärungen rund um die Aufstellung einer BücherboXX auf Probe

Am 5. Juni 2019 wurden unter der Überschrift „BücherboXX gestoppt! Ärger und Betroffenheit bei Initiatoren“ öffentliche Erklärungen der Initiatoren in der Lichtenrader Internetzeitung veröffentlicht (https://www.lichtenrade-berlin.de/news/aktuelle-news-internetzeitung/1442-buecherboxx-gestoppt-aerger-und-betroffenheit-bei-initiatoren). Dies sorgte für Unverständnis und Ärger bei Mitgliedern des Gebietsgremiums.

Wenige Tage zuvor wurde vom Lichtenrader Magazin und von der Lichtenrader Internetzeitung von dem Probe-Projekt berichtet. Eine BücherboXX sollte für einige Monate probeweise an verschiedenen Standorten in Lichtenrade aufgestellt werden ( Lichtenrader Internetzeitung: https://www.lichtenrade-berlin.de/news/aktuelle-news-internetzeitung/1439-eine-strassenbibliothek-fuer-lichtenrade-buecherboxx-eroeffnung-am-5-juni-2019 ) ToM

Nun ist der Redaktion eine Stellungnahme im Namen des Gebietsgremiums (AZ Lichtenrader Bahnhofstraße) übermittelt worden, die uns am 15. Juni 2019 erreichte. Diese Erklärung wird hiermit veröffentlicht:

Zu den bereits veröffentlichten Darstellungen auf Lichtenrade-Berlin.de nimmt das Gebietsgremium wie folgt Stellung:

Die Idee einer Bücherzelle für die Bahnhofstraße wurde bereits im Jahr 2017 im GG im Beisein von Frau Scholz und Herrn Piltz entwickelt. Sie sollte auch z.B. gemeinsam mit der Lichtenrader Bücherstube und weiteren Gewerbetreibenden realisiert werden. Verschiedene Optionen („englische“ Telefonzelle / Telekomzelle) wurden erörtert und Fördermittel des AZ vorgemerkt; auch bei den Planungen zum Umbau der Bahnhofstraße wurde die Aufstellung berücksichtigt. Ein Genehmigungsantrag zur Aufstellung wurde vorbereitet.

Seit Beginn des Jahres 2019 wurde der Tagesordnungspunkt Bücherzelle regelmäßig bei den alle zwei Wochen stattfindenden Sitzungen aufgerufen. Leider waren Frau Scholz  und Herr Piltz mehrfach nicht anwesend. Durch Hr. Spranger (Volkspark Lichtenrade) wurde aber wiederholt darauf verwiesen, dass Frau Scholz eine Option zur beschleunigten Aufstellung verfolge, ohne dass dazu Details von ihr benannt wurden. Das GG beschloss trotzdem stets eigene Aktivitäten zugunsten dieser Lösung zurückzustellen.

Zuletzt wurde über das Lichtenrader Magazin eine Woche vor der Sitzung am 28. Mai bekannt, dass der Verein Family & Friends gemeinsam mit dem Volkspark Lichtenrade und der AG Bahnhofstraße in der Zwischenzeit eine Bücherzelle für die Bahnhofstraße organisiert und als Projekt von Family & Friends beworben hatte. Es gab also offensichtlich einen Vorlauf des Projekts, über den Mitglieder des Gremiums ihre Kolleg*nnen hätten informieren müssen.

Das Gebietsgremium musste sich deshalb in der Sitzung am 28. Mai mit der entstandenen Situation auseinandersetzen. Frau Scholz und Hr. Piltz rechtfertigen ihr Engagement außerhalb des GG damit, dass „ihre“ Bücherzelle nur ein temporäres Projekt sei und das Projekt des GG nicht grundsätzlich beeinträchtige. Zudem habe sich die Gelegenheit, eine solche „Testzelle“ in Lichtenrade aufzustellen, sehr kurzfristig ergeben, sodass man schnell hätte handeln müssen.

Ob eine Genehmigung für die Aufstellung zum 05.06.19 vorliegt, konnte nicht eindeutig geantwortet werden. Aktuell besteht der Eindruck, dass das Bezirksamt eine solche Genehmigung nicht erteilt hatte.

Verschiedene Mitglieder des Gremiums appellierten deshalb an Frau Scholz, eine plausible Erklärung abzugeben, in Zukunft kooperativ mit dem GG sowie mit dem Geschäftsstraßenmanagement des Aktiven Zentrums zusammenzuarbeiten. Die Sitzung endete mit der Bitte an Family & Friends, das Bücherzellen-Projekt als gemeinsames Projekt mit dem GG fortzuführen oder es einzustellen.

Noch am Ende der Sitzung bestand der Eindruck, dass Stephan Piltz und Claudia Scholz weiterhin mit dem Gebietsgremium zusammen arbeiten wollten. Entsprechend erfolgte auch am 8. Jun 2019 die Erklärung von Familiy & Friends, das Projekt abzusagen. Unverständlich war nach diesem Schritt, dass Herr Piltz dann am 1.Juni per eMail die Mitarbeit von Family & Friends im Gebietsgremium niedergelegt hat.

Abschließend kann also festgehalten werden, dass das GG nicht die Initiative anderer Lichtenrader Bürger aufs Schärfste missbilligt hat, sondern ein solidarisches Miteinander aller gewählten Vertreter erreichen wollte. Ferner können die Mitglieder nicht feststellen, dass sich die Interessenlage einzelner Akteure unterschiedlich entwickelt hat – im Gegenteil hat sich die Zusammenarbeit gegenüber der ersten Wahlperiode zu einem kreativen und konstruktiven Miteinander verändert. Tatsächlich sind die Prozesse zur Umsetzung gemeinsam entwickelter Projekte aber auch aufgrund öffentlicher Regelungen für die Vergabe finanzieller Mittel mühsam. Sie sollten aber trotzdem nicht gering geachtet werden.

Es ist bedauerlich, dass sich Lichtenrader Bürger, die ihre eigene Mitarbeit im Gebietsgremium quittiert haben, öffentlich in verletzender Weise über das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitbürger*nnen äußern. Als üble Nachrede ist es einzuordnen, einzelnen Mitgliedern andere als altruistische Absichten bei ihrem ehrenamtlichen Engagement zu unterstellen.

Einen Eindruck der aktuellen Arbeit des Gebietsgremium  kann sich jeder anhand des für den Tag der Städtebauförderung 2019 produzierten Videos verschaffen:GG Städtebautag 2019

Ergänzung der Redaktion:

Die BücherboXX wurde von vielen Seiten in den Sozialen Medien (Facebook) begrüßt. Es erreichte uns auch ein Hinweis eines ehemaligen Mitglieds des Gebietsgremiums, dass aktuell in Spandau eine solche BücherboXX aufgestellt wurde. Ein weitere kritische Zuschrift eines ehemaligen Mitglieds hat die Redaktion ebenfalls zum Thema Gebietsgremiums erreicht.

Es gibt aber auch skeptische Stimmen, die sich grundsätzlich um die Errichtung einer BücherboXX drehen. So wäre die Kulturstadträtin aus Tempelhof-Schöneberg, Jutta Kaddatz, im Vorfeld gerne angesprochen worden. Neben Befürchtungen über Sachbeschädigugen besteht auch die Sorge, dass BücherboXXen zur unbefugten Verbreitung politischer Schriften genutzt werden könnten. ToM

Das wäre sie gewesen, die Lichtenrader BücherboXX:

Foto Thomas Moser


 

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