Die Nachmittagssonne brennt noch mit voller Intensität, als der Lichtenrader Schriftsteller Raimund Bayer mit seinem Fahrrad vor dem Café & Restaurant Rosengarten in Mahlow-Waldblick eintrifft.
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Gleich vor den südlichen Toren von Berlin, nur wenige Schritte vom Ortsteil Lichtenrade entfernt, sind wir zum Interview verabredet. Dieser Ort ist nicht ganz zufällig gewählt, denn er ist in der Polit-Krimi-Trilogie immer wieder ein örtlicher Bezugspunkt für den Hauptprotagonisten. Der dritte Teil von „Grenzüberschreitung“, ein spannender Krimi mit erschreckenden Umweltaspekten, ist im Sommer 2018 erschienen.

Drei ganz unterschiedliche Schwerpunktthemen bilden den Rahmen der Polit-Krimi-Trilogie von Raimund Bayer. Sein erstes Werk „Grenzüberschreitung - Die Rückkehr“ beschäftigt sich mit der Zeit um 1989 rund die Wiedervereinigung und einen Treuhand-Milliardenskandal. Der zweite Teil „Grenzüberschreitung - Das Projekt Noah“ beleuchtet die Zeit um 2015 und wie die Flüchtlingssituation Deutschland verändert hat. Der dritte Teil „Grenzüberschreitung - Der Abschied“ ist mit dem Hauptthema Klimawandel für Bayer die logische Fortsetzung. Das Buch hat einen ausgeprägten fiktionalen Teil mit Blick in die Zukunft und auf künstliche Intelligenz, wie vielleicht Teile der Menschheit überleben können: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Mensch alleine und die Weltgemeinschaft dieses globale Problem lösen kann.“ Das Gleichnis der Arche Noah war Vorbild für den Hobbyschriftsteller.

Schreiben ist Passion: Ich bin kaum noch zu bremsen!

Der agile und umtriebige pensionierte Lehrer und ehemalige Abgeordneter ist nunmehr Schriftsteller mit Haut und Seele. Raimund Bayer (68) lebt mit seinen Büchern, wenn er Ideen sammelt und die Geschichten schreibt. Seine Frau spricht dann von Besessenheit. Seit seinem Ruhestand im Jahr 2013 kann Bayer seine Passion so richtig ausleben, obwohl andere mit fünf Enkelkindern voll und ganz ausgelastet wären. Durch das Schreiben bekommt Raimund Bayer von der realen Welt manchmal gar nichts mit.

„Wenn man so eine Idee hat, dann kann man nicht aufhören. Man ist auch ein Stück getrieben. Immer wenn ich Ruhe habe fällt mir ganz viel ein. Ob beim Radfahren oder nachts im Bett.“ Dann macht er sich immer Notizen. Etwas verschmitzt sagt Bayer zu einem anderen Ort für seine Ideen: „Das darf man an sich gar nicht sagen: Wenn ich in der Kirche sitze…“ Raimund Bayer lebt mit seinen Büchern und geht darin voll und ganz auf!

Der Lichtenrader Pensionär schreibt schon viele Jahrzehnte für sein Leben gern: „Für mich ist es das schönste Hobby, das ich mir vorstellen kann.“ Schreiben ist seit seinem Ruhestand jedoch seine Passion geworden: „Ich bin kaum noch zu bremsen.“

Die Grundidee und der grobe Rahmen brauchen erst einmal Zeit. Mit Hilfe des Autorenprogramms „Papyrus“ können Strukturen gut entwickelt werden. Nach und nach kommen viele Details dazu und es verdichtet sich. Die Personen fangen an zu leben. Er schreibt schon mal ganze Nächte durch und vergisst die Zeit: „Wenn ich schreibe, ist es wie ein eigenes Leben.“ Wenn das Buch fertig ist, wird es noch mehrfach durchgearbeitet und in das richtige Format gebracht. Sein letztes Werk hat er erstmals professionell lektorieren lassen. Das Titelbild hat Bayer selbst gestaltet. Mit seinem neuesten Buch nimmt er am Wettbewerb für Autoren „kindle storyteller 2018“ teil.

„Der Abschied“ von der Trilogie

Wenn man mit Bayer über Familie, Hobbys und das Leben spricht, hat der Autor eine äußerst positive Ausstrahlung. Wenn Raimund Bayer über sein aktuelles Thema rund um den Klimawandel und die Bevölkerungsentwicklung spricht spürt man, dass er äußerst sorgenvoll und skeptisch in die Zukunft blickt. In der Politik, in der Bayer selbst aktiv tätig war, sieht er zurzeit keine Ansätze und den Willen wirklich umzusteuern. Und da nimmt er seine Partei, die SPD, auch kein bisschen aus. Die Politik müsste schon längst gehandelt haben, aber könnte immer noch handeln. Bayer ärgert sich beispielsweise über die Macht der Autoindustrie und über die zahnlose Politik: Politik müsste stark sein. Es müssten in dieser wichtigen Frage rigorose Einschnitte vorgenommen werden und beispielsweise auch über das Geld massiv gesteuert werden. Man dürfe sich mit Arbeitsplätzen nicht erpressbar machen und keine Klientelpolitik betreiben: „Man muss doch erst mal die Lebensgrundlagen erhalten!“ Für Raimund Bayer ist die Umwelt das Hauptthema und auch eine soziale Frage, die in der Politik und bei allen Parteien im Mittelpunkt stehen müsste.
Cover Der Abschied
Jedes Buch ist für sich spannend und hat einen eigenen Spannungsrahmen, der Lust auf mehr macht. Raimund Bayer ist jedoch davon überzeugt, dass die Trilogie erst die volle Kraft entfaltet, wenn man alle drei Teile gelesen hat. Bestimmte Namen, Personenkonstellationen, Phasen und Ereignisse werden nach den Ausführungen des Autors erst richtig deutlich, wenn man die ersten beiden Bücher gelesen hat. Am Ende dieses Berichtes wird ein kleiner Inhaltsüberblick veröffentlicht.

Schreiben und kein Ende: Ideen sind schon vorhanden

Nach einer kleinen schöpferischen Sommerpause will Raimund Bayer weiterschreiben. Das steht fest! Er hat noch viele Pläne. Wenn er darüber ins Erzählen kommt blüht er richtig auf. Sein Erstlingswerk über das Leben im Ruhestand „Mit 65 fängt ein neues Leben an – Gesund und aktiv in den Ruhestand“ will er nach vielen Leserrückmeldungen überarbeiten und ergänzen. Der Titel steht so gut wie fest: „Was sucht die Laus auf meiner Leber?“

Seine zweite Idee stammt daher, dass er seinen Kindern, als sie noch klein waren, täglich abends an ihren Betten viele erfundene Geschichten erzählte: „Erst dann wollten sie einschlafen. Im Mittelpunkt stand immer Claudia, ein kleines Mädchen im Alter unserer Kinder. Claudia erlebte jeden Tag etwas Neues, lachte, weinte und musste in ihrer kleinen Welt zurechtkommen. Sie kam zurecht und mit ihr auch meine Kinder, die sich darüber freuten, dass ihre Claudia so ein tolles Mädchen wurde.“ Seine Kinder würden gerne, dass er die Geschichten aufschreibt. Dann könnten sie wiederrum ihren Kindern diese Geschichten vorlesen. Bayer meint, er kann sich an viele Geschichten gar nicht mehr erinnert. Aber mit Hilfe seiner Kinder kann aus diesem Projekt sicher doch was werden.

Sein drittes Projekt ist ein Liebesroman, wofür jedoch noch die zündende Idee fehlt. Als Raimund Bayer dies erzählte merkte man, wie es in seinem Kopf schon wieder arbeitet: „Auf jeden Fall kann ich nicht aufhören!“

Ein bewegtes Leben: Vom Bauernhof in die Traumstadt

Nach 8 Jahren Volksschule hat er eine Ausbildung als Jungwerker bei der Deutschen Bundesbahn absolviert und dann das Abitur mit Abendgymnasium und Internat auf dem 2. Bildungsweg gemacht. Der in einem Dorf mit vielen Geschwistern aufgewachsene Rheinland-Pfälzer Raimund Bayer hat Geschichte und Deutsch an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Landau/Pfalz studiert: „Ich habe das Geld für mein Studium überwiegend durch Kloputzen verdient.“

Vor über 40 Jahren hat es ihn dann nach Berlin gezogen. Eine Stadt, die Bayer schon immer fasziniert hat: „Sozusagen vom Bauernhof in meine Traumstadt.“ In Berlin hat er als Lehrer in einer Neuköllner Gesamtschule angefangen, eine Schulrichtung, die er als Sozialdemokrat als ein Idealmodell betrachtete. Dann holte er seine Familie nach. Nach drei Jahren wurde Bayer der damals jüngste Rektor an einer Berliner Gesamtschule und hat Neukölln 28 Jahre seine Treue gehalten. Nebenbei war er immer politisch aktiv, erst als Bezirksverordneter und später im Abgeordnetenhaus. Danach arbeitete er als Schulrat, bevor er Personalratsvorsitzender in der Senatsbildungsverwaltung wurde. Vor 20 Jahren studierte er „Darstellendes Spiel“, was seinem Faible für Schauspiel, Literatur, Drehbücher und Regie kreative Nahrung gab.

Raimund Bayer geht ganz im Schreiben auf und hat seine Erfüllung gefunden. Man kann gespannt sein, was noch alles von Raimund Bayer als Schriftsteller zu lesen sein wird.

Vom letzten Interview im Garten der Familie Bayer - Archivbild aus 2016
Thomas Moser (auch alle Fotos)

Worum geht es im dritten Teil „Grenzüberschreitung-der Abschied“?

Thomas Köster ist die Person, die als Protagonist in den drei Politthriller das Geschehen bestimmt und gleichzeitig Getriebener des Geschehens ist. Mit ihm erleben wir die Geschehnisse in der Zeit, mit ihm leiden wir erwarten von ihm eine Lösung, auch wenn diese Lösung die Geschehnisse dieser Zeit nicht aufheben kann.

Berlin, die Karibik (Dom. Rep.), Israel und Amerika sind die Orte, in denen Geschichte gemacht wird und Geschichte erlitten wird. Die Folgen des Klimawandels werden zuerst am deutlichsten von den verheerenden Stürmen in der Karibik abgebildet, denen die Menschen nichts entgegensetzen können als die Flucht. Dass sich am Ende ein zig-millionenfacher Zug von Südostasien nach Europa wälzt ist der erschreckende Höhepunkt eines irren Raubbaus an der Natur.

Höchstens fünf Prozent der Menschheit wird in eigens ausgewählten Schutzgebieten den Klimawandel und seine Folgen überleben, ausgewählt vom skrupellosen Firmenkonsortium Beta-Goo – und mit dem Segen der Regierungen. Denn die sind unfähig, selbst Antworten zu finden und haben den fünf weltgrößten Unternehmen deshalb die volle Kontrolle übergeben. Beta-Goo soll die Menschheit retten, hat aber in Wahrheit ganz andere Pläne. Währenddessen bedrohen Stürme, Überschwemmungen und Dürren in immer mehr Regionen das Leben der Menschen. Katastrophen in allen Teilen der Welt werden zur Normalität. Millionen Menschen sterben, Abermillionen verlieren ihre Heimat. Lediglich eine kleine Gruppe von Spezialisten durchschaut das perfide Spiel. Mit hoch entwickelter künstlicher Intelligenz greifen sie in den Kampf um die Zukunft des Planeten ein.

Persönliche Website des Autors: https://raimundbayer.jimdo.com/%C3%BCber-mich/

Die Bezugsquelle für die Druck- sowie E-Book-Ausgaben über die Autorenseite oder direkt bei Amazon: https://www.amazon.de/Raimund-Bayer/e/B01HFGXSAU/ref=ntt_dp_epwbk_0

Der erste Bericht über den Autors in der Lichtenrader Internetzeitung: http://weblog.lichtenrade-berlin.de/archive/2016/11/01/raimund-bayer-und-ein-spannender-polit-thriller.htm


 

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