Seit 2008 gibt es den MedienPoint Tempelhof, zuerst in der Kunigundenstraße und seit 2010 in der Werderstraße.


Nun wurde am 12. März 2018 aber erstmal ausgiebig gefeiert, obwohl auch ein tränendes Auge dabei war.

Herz und Seele vom MedienPoint Tempelhof ist seit zehn Jahren Henning Hamann, einst erfolgreicher Rundfunkmoderator. Er managte als Ehrenamtler 10 Jahre die ganz besondere Zweigstelle vom MedienPoint mit circa zehn im wechselnden Mitarbeitern. Für Hennig Hamann war es nie genug, Medien, wie Bücher und CDs und auch Stofftiere, einzusammeln und weiterzugeben. Sein Anspruch war, mit dem MedienPoint ein kleines Kulturzentrum zu schaffen. Dafür wurde Hamann 2016 mit der Verdienstmedaille des Bezirks Tempelhof-Schöneberg ausgezeichnet. Jetzt muss er jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und bedauert es nicht zuletzt selbst am meisten.

Viel Kraft und Energie, ein Abschied und doch geht es irgendwie weiter

Auch wenn Henning Hamann viele Freunde und Unterstützer hatte, die engagierte ehrenamtliche Arbeit rund um den MedienPoint hat viel Kraft gekostet. Er musste immer nachhaken, betteln, flehen, organisatorische und personelle Probleme lösen. Auch wenn Henning Hamann nach Außen als ein Mann mit breiter Schulter daherkommt, der in seinem Leben auch schon jede Menge erlebt und bewegt hat, so hat der gesundheitliche Kampf unsagbar viel Kraft gekostet. Der MedienPoint Tempelhof bleibt weiter bestehen, obwohl diese Menge von qualitativ hochwertigen Aktivitäten nicht mehr stattfinden werden. So realistisch muss man es einfach sagen. Henning Hamann schaute in seiner Ansprache auf die lange Zeit zurück und schwärmte vom vielfältigen Angebot: „Die Kombi machte den Erfolg aus!“

Nun gilt es die volle Kraft auf die Gesundheit zu richten. Natürlich wird Henning Hamann was fehlen, denn der MedienPoint in Tempelhof war ein Kind von ihm. Seinen ganz eigenen Stempel hat Hamann hinterlassen. Wir wollen ihn ein bisschen Mut mit einem Schlager von Udo Jürgens machen, den er als Musikmodertor auch persönlich kannte: „Mit 66 Jahren da fängt das Leben an… mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss!“ Bei seiner kleinen Abschiedsrede nutze Henning Hamann auch -wie konnte es anders sein- ein bekanntes deutsches Lied von Peter Alexander: „Sag beim Abschied leise Servus.“ Servus sagte Hennig Hamann und konnte an dieser Stelle eine Träne dann doch nicht unterdrücken… viele Gäste jedoch auch nicht.

Aber beim ganzen Abschiedsschmerz genoss besonders Henning Hamann die vielen Gäste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Freunde und Unterstützer. Und Henning Hamann war ein Menschenfänger im Positiven, der die Menschen einfach zum Mitmachen brachte. Da konnte man sich nicht entziehen und später wollte man sich auch gar nicht entziehen. So war immer praktische Hilfe bei den Ausstellungen gefragt, besonders wenn es um das Sammeln von Ausstellungsgegenständen ging, da nahm Henning Hamann Redakteurinnen und Redakteure in sein WERDI-Magazin, bei Sonderaktionen wurde dann auch schon mal ein Nikolaus oder Osterhase gesucht und ohne die ständige Suche nach Sponsoren wäre es nicht gegangen.

So war der Verschleiß an Drucker und Druckerpatronen riesig, denn alle Riesenplakate wurden selbst ausgedruckt, die einzelnen DinA 4 Blätter sind immer zu einem großen Bild mit jeder Menge Tesafilm zusammengefügt worden.

Jetzt aber erstmal zum Jubiläum - Kiezgrößen versammeln sich im MedienPoint

Eine besondere Freude war der Besuch des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Michael Müller.

Henning Hamann, die Crew vom MedienPoint Tempelhof und die Verantwortlichen des Trägervereins „Kulturring in Berlin e.V.“, Geschäftsführer Ingo Knechtel und Reno Döring wurden im Rahmen einer Kieztour besucht, die den Regierenden und Abgeordneten des Wahlkreises Tempelhof in das Servicebüro Tempelhof von STADT UND LAND und diesmal auch in den MedienPoint in die Werderstraße geführt hat.



Geschäftsführer Knechtel vom Kulturring

Reno Döring vom Kulturring mit dem Büroleiter vom Bürgerbüro von Michael Müller, Philipp Mengel
Auch Michael Müller hat durch regelmäßige Buchspenden und Sammelaktionen in seinem Wahlkreisbüro den MedienPoint umfangreich unterstützt.

Oliver Schworck und Michael Müller
700MedienPoint Tempelhof 10Jahre 1
Auch zum Jubiläum brachte Michael Müller wieder eine Kiste Bücher mit. Ganz besonders freute sich Henning Hamann über die gut erhaltenen Bücher und natürlich darüber, dass viele Krimis dabei waren, die im MedienPoint nach wie vor der Renner sind.

Das zehnjährige Bestehen wurde mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vielen Freunden und Unterstützern vom MedienPoint bis in den späten Abend gefeiert. Mit dabei waren die regelmäßigen Förderer Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, Stadtrat Oliver Schworck und die stellvertretene CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Dittmeyer.

Angelika Schöttler sprach Glückwünsche aus und wünschte Henning Hamann alles Gute für seine Gesundheit.

Petra Dittmeyer mit Hennning Hamann

Susanne Banier (l.) und Dyna Häcke sind zwei von rund zehn Mitarbeitern des MedienPoints, bei denen sich Henning Hamann für den besonders engagierten Einsatz mit einem Blumenstrauß bedankte.

Vom Kulturring begrüßte Reno Döring die Gäste und dankte dem Motivator Henning Hamann für die gute Zusammenarbeit und den unermüdlichen Einsatz. Eine sehr ansprechende Foto-Video-Show machte einige wichtige Ereignisse wieder lebendig.

Der MedienPoint ist mehr als nur eine Bücherstube, bei der man seine gelesenen Bücher ab-geben und andere mitnehmen kann. Er ist zu einem beliebten Kiez-Treffpunkt in Tempelhof geworden.

Ein ganz besonderer Förderer und Freund

Für Ed Koch, dem PaperPress-Herausgeber, gibt es ganz persönlichen Bindungen zu Henning Hamann. So haben sich beide im Jugendclub Bungalow am Mariendorfer Damm kennengelernt. Koch war Einrichtungsleiter vom Jugendclub und Hamann legte als Diskjockey „Smokie I“ Platten bei so manchen Feten auf. Henning Hamann machte dann als Radiomann beim Sender „Hundert,6“, beim RIAS und der „Ostseewelle Rostock“ als Moderator Karriere. Henning Hamann und Ed Koch wurden nach langen Jahren vom Lokalreporter der Berliner Woche, Horst-Dieter Keitel (besser als „HDK“ bekannt), wieder zusammengebracht (HDK schicken wir die besten Genesungswünsche).


Ed Koch unterstützte Henning Hamann an allen Ecken und Kanten, zumal die finanzielle Ausstattung für diese Menge und Qualität der Ausstellungen bei Weitem nicht ausreicht. In einem Jubiläumsartikel schreibt Ed Koch von PaperPress (Jahreszahlen aktualisiert u.a.): „Auch wenn der Begriff abgedroschen klingen mag, der MedienPoint ist eine Erfolgsgeschichte, die im Wesentlichen auf Henning Hamann basiert, dessen Gesundheit seit langem angeschlagen ist, den 66-jährigen aber nicht daran hinderte ein Tempo an Aktivitäten vorzulegen, in dessen Windkanal so manch Jüngerer schon viel früher gestrauchelt wäre.“

Ein hauseigenes WERDI-Magazin

Eine weitere Besonderheit des Tempelhofer MedienPoints war seit 2012 der monatlich herausgegebene kostenlose „Werdi Newsletter“. PaperPress führt zu der kleinen Kulturschrift aus: Die 500 Exemplare gingen im Laufe eines Monats weg wie warme Semmeln, und oft musste nachgedruckt werden. Im Dezember erschien leider die letzte Ausgabe, die Nummer 71. Druckerzeugnisse gibt es genug; es sind aber gerade die kleinen, feinen Kiez-Zeitungen, die das Leben bunt und interessant machen. Im „Werdi Newsletter“ versammelten sich viele Aktive aus dem Bezirk mit interessanten Kolumnen, garniert mit ausführlichen Infos zu den Ausstellungen und Veranstaltungen des MedienPoints. Besonders spannend waren aber die Buchtipps und die Geschichten über prominente Zeitgenossen, die einen runden Geburtstag feierten. Auch der Lichtenrader Kiezreporter Thomas Moser durfte mit seinen Tempelhof-Tipps mitmachen (und sagt Danke für das Vertrauen und die gute freundschaftliche Zusammenarbeit). Das Layout des Newsletters war bunt und ansprechend und wurde mit enormem Aufwand und Liebe gestaltet.

MedienPoint – Was ist denn das?

Der MedienPoint ist Medienumschlagsplatz, Bibliothek, Kaffeetreffpunkt, Kiez-Oase, Galerie der tausend Ausstellungen, Sozialladen, Antiquariat und generationsübergreifende Institution. All das trifft irgendwie zu. Aber angestaubt und in die Jahre gekommen ist der MedienPoint keinesfalls!

Seit seiner Eröffnung haben den kleinen Laden rund 97.000 Menschen besucht, die über 300.000 Medien mitnahmen, die zuvor von anderen Besuchern gebracht wurden. Der MedienPoint Tempelhof ist zu einem Kieztreffpunkt geworden, wo man freundlich empfangen wird und sich gern aufhält. Hinzu kommt die fachmännische Beratung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Der beliebte Kieztreffpunkt ist zwar als Ruhepunkt für Erwachsene und Kinder ausgezeichnet geeignet, aber andererseits auch umtriebig, engagiert und ein wenig ruhelos. Immer wieder werden neue interessante Ausstellungen zu den unterschiedlichsten aktuellen Jubiläen initiiert. Ob Beatles oder Rolling Stones, James Last und Udo Jürgens, Harry Potter oder Tennis in Wimbledon, Tom Jones oder Elvis Presley, Nutella oder Langnese, die Tonband-Kassette oder 70 Jahre Frieden …. Hier werden viele Jubiläen und Besonderheiten im Schaufenster und in den Räumlichkeiten des MedienPoints fantasievoll und interessant aufbereitet und präsentiert. 152 Ausstellungen fanden in diesen Jahren statt. Schon manche Sammler haben hier ihre Schätze eine Zeitlang zur Verfügung gestellt. Die erste Ausstellung stand unter dem Thema Frauenfußball.

Der Pressedienst PaperPress schrieb treffend anlässlich des letzten Jubiläums 5 Jahre in der Werderstraße vom „Farbtupfer in der eher tristen Werderstraße.“ Und besonders bunt wird es hier immer bei den Kinderaktionen, die dann Nikolausi, Osterhasi oder Nutella-Jubiläum heißen. Zu Ostern und am Nikolaus-Tag lädt er die benachbarten Kindertagesstätten ein. Bei Kakao, Ostereiern oder Schoko-Weihnachtsmännern wurde in der Werderstraße gefeiert. Bis zu 500 Kinder befanden sich dann vor dem MedienPoint.

Angelika Schöttler


Für diese Aktionen fand der Kulturring immer wieder prominente Unterstützer, wie die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, den Jugendstadtrat Oliver Schworck, die Bildungsstadträtin Jutta Kaddatz und vor allem die ehemalige BVV-Vorsteherin Petra Dittmeyer, denn durch ihre Spenden wurden diese Ereignisse für die Kinder erst möglich.

Bei den MedienPoints vom Kulturring Berlin können täglich drei Medien (also hauptsächlich Bücher, aber auch CDs und Spiele) einfach so mitgenommen werden. Ja, die MedienPoints sind zwar soziale Einrichtungen mit dem Schwerpunkt für Menschen mit geringem Einkommen, aber sie stehen jederzeit der gesamten Bevölkerung im Kiez offen. Hier wird nicht auf das Einkommen oder auf die Herkunft geschaut, hier sollen Bücher und Spiele halt ein Stück länger leben können und Freude schenken. Für diesen Medien-Kreislauf ist es wichtig, dass Bücher, die sonst im Keller verstauben würden oder weggeschmissen werden, in den MedienPoint gebracht werden. Hier werden sie in die Regale einsortiert, damit die Interessenten nicht im Wust des Angebotes die Orientierung verlieren. Für diese ganz alltäglichen Arbeiten im MedienPoint werden vom Jobcenter sogenannte MAEs, bekannter als „1-Euro-Jober“, und Menschen über den Bundesfreiwilligendienst beschäftigt. Den Rahmen bietet der Kulturring Berlin. In Tempelhof ist der ehrenamtliche Turbo-Motor für all die Aktivitäten der ehemalige Radiomann Henning Hamann. Im MedienPoint in Tempelhof sind die vielfältigsten liebevoll gestalteten Ausstellungen das I-Tüpfelchen in der Tempelhofer Kulturlandschaft.

Der MedienPoint beteiligte sich auch sehr erfolgreich bei den jährlichen Spielfesten des Jugendamtes Tempelhof-Schöneberg. Leider kann diese Tradition 2018 vom MedienPoint aus personellen Gründen nicht fortgesetzt werden

So bleibt nur eines zum Jubiläum zu wünschen übrig: Gesundheit, Schaffenskraft und Freude am Leben!“ Da kann ich mich nur anschließen!

Dank an die vielen Unterstützer, die Gast sein durften:

Lichtenrader Volksparkchef Wolfgang Spranger mit seiner Frau Gisela, vom, Tempelhofer Journal Karl-Heinz Kronauer und Marlies Königsberg, Ralf Jacob mit seiner Frau Brigitte, Dr. Ulrike Stutzky als Historikerin Kuration von Ausstellungen, Redakteurin u.a., Erna Weimann von der bezirklichen CDU, Tobias Mette und Robert Hahn (Vorstand Unternehmer Initiative Tedamm), sowie Wolfgang Spranger und Frau Gisela und Manfred Königs (Lichtenrader Volkspark), Lothar Weißgerber (Senior-Chef vom Lesezirkel Weissgerber), Berliner Woche Redakteur Philipp Hartmann, der größte James Last Fan- und Sammler Günter Krüger und seine Frau Karin, Fotograf Lothar Duclos, Musiker Ecki Hohn und Frau, Kiezreporter Thomas Moser und viele Ungenannte…

Dr. Ulrike Stutzky

Karl-Heinz Kronauer und Lothar Weißgerber


Oliver Schworck mit Tobias Mette

Robert Hahn und Marlies Königsberg


Ehepaar Krüger... James Last Fan Günter Krüger und Frau Karin hat ganz toll gebastelt...


Karin Krüger, Ulrike Stutzky und Brigitte Jacob

Ralf und Brigitte Jacob mit Henning Hamann

Aller Besucher dürfen sich im März als kleines Geschenk sogar 5 Medien mitnehmen.

Ich wünsche dem MedienPoint und besonders Dir, lieber Henning, alles Gute, viel Gesundheit, Freude und Kraft

Thomas Moser

Vereinzelte Auszüge auch aus PaperPress

Einige besondere Bericht über den MedienPoint Tempelhof:

5 Jahre MedienPoint Tempelhof in der Werderstraße/2015: http://www.lichtenrade-berlin.de/news/nachbarn-news/363-5-jahre-medienpoint-tempelhof-ruheloser-ruhepunkt-im-kiez

Henning wird 65: http://www.lichtenrade-berlin.de/news/nachbarn-news/203-medienpoint-macher-ehemaliger-radiomann-wird-65

Ein Mittelpunkt im Kiez: http://www.lichtenrade-berlin.de/news/nachbarn-news/386-medienpoint-tempelhof-ein-mittelpunkt-im-kiez

Und beispielsweise diese Ausstellungen:

James Last Ausstellung: http://www.lichtenrade-berlin.de/news/nachbarn-news/379-medienpoint-tempelhof-eine-einmalige-ausstellung-an-james-last-exponaten

Klaus Hoffmann im MedienPoint: http://www.lichtenrade-berlin.de/news/nachbarn-news/224-klaus-hoffmann-hoechstpersoenlich-im-medienpoint-tempelhof

Weitere Fotos:














Alle Fotos Thomas Moser / Foto mit Hamann/Moser: Ulrike Stutzky


 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.