Macht Geld wirklich glücklich? Eine der Fragen von Menschen, die davon nicht so viel haben und sich einen Geldsegen vielleicht dann doch mal wünschen würden. Die Londoner Komödie von Ray Cooney wurde von Maria Harpner und Regisseur Anatol Preissler im Schlosspark Theater Berlin in das Berlin der 1970er Jahre versetzt. So wurde aus der Themse der Teltowkanal, das Pfund Sterling zur alten D-Mark und die Londoner Underground zur U-Bahn.
SchlossparkTheaterBerlin Funny Money Moser 1
Auf der Bühne spielt das Stück in einem typisch bürgerlichen Haushalt in der Wrangelstraße in Steglitz. Also quasi in unmittelbarer Nähe vom Theater. Nierentisch-Optik, Röhrenradio, ein ganz normales Telefon mit Wählscheibe und so manches Klischee dieser Jahre und auch noch manch andere Einstellung zum Leben; da fühlen sich viele Zuschauer an ihre Jugend erinnert. So war das Premierenpublikum auch sehr begeistert von der Veranstaltung.

Zur Handlung heißt es in der Vorankündigung: Heinrich Liebig verwechselt in der U-Bahn seine Aktentasche mit der eines Fremden und ist plötzlich Besitzer von 735.000 Mark. Spontan erwacht in Heinrich kriminelle Energie. Der Plan, mit seiner Frau Deutschland zu verlassen, wird jedoch undurchführbar, als Freunde auftauchen, als zwei Polizisten sich intensiv für Heinrich interessieren (und sich dabei als ausgesprochen bestechlich zeigen), als der eigentliche Inhaber des Geldes tot im Teltowkanal gefunden und anhand der Papiere in seinem Aktenkoffer als Heinrich Liebig identifiziert wird, und als ein mysteriöser Gangsterboss vor dem Haus auftaucht ...

Ein recht lautes sich überschlagendes Theaterstück mit viel Verwechslungen, die sich rund um den ominösen Aktenkoffer ranken. Eine Sommer-Komödie, auf berlinisch könnte man auch Klamotte sagen, die im Steglitzer Schlosspark Theater Berlin bis Anfang September zu sehen und hören sein wird. Eine zweistündige kurzweilige Unterhaltung, die fast kein Klischee auslässt und so manchmal auch etwas überfrachtet scheint. Besonders faszinierend ist jedoch dabei, dass man besonders gute schauspielerische Leistungen in allen Fassetten zu sehen bekommt. Die Darsteller sind treffend ausgewählt und setzen das Stück professionell um. Jens Wawrczeck als Heinrich Liebig und als Ehefrau Maria Hartmann sollen an dieser Stelle besonders hervorgehoben werden, was die Ensembleleistung aber keinesfalls schmälern soll.

Die Uraufführung dieser typischen Ray Cooney-Farce fand 1994 in London statt, wo die Komödie anschließend zwei Jahre lang am Westend gespielt wurde. Der Autor Cooney selbst hatte Regie geführt und stand in der Hauptrolle auf der Bühne. Nur ein Jahr später wurde das Stück zum ersten Mal in Deutschland inszeniert. In der US-Verfilmung von 2006 übernahm Chevy Chase die Hauptrolle.

Das Schlosspark Theater Berlin in der Steglitzer Schlossstraße 48 wartet auf Sie!

Thomas Moser (auch Fotos)

Zum Stück:

Funny Money von Ray Cooney / deutsch von Maria Harpner & Anatol Preissler

Regie & Bühnenbild: Anatol Preissler Kostüme: Viola Matthies

Mit Maria Hartmann, Jens Wawrczeck, Martin Armknecht, Harald Effenberg, Christian Hartmann/Daniel Wobetzky, Tilmar Kuhn, Anne Rathsfeld & Santiago Ziesmer

Vorstellungstermine: 15. & 16.06.2017 (Voraufführungen) / 18.-25.06.2017 / sowie vom 13.07.-03.09.2017 jeweils donnerstags bis sonntags.

NEU: Vorstellungsbeginn montags bis sonnabends jeweils 20 Uhr – sonntags 18 Uhr


 

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