Uli Waack ist am 11. April 2017 gestorben. In der Traueranzeige heißt es „Es ist wie es ist.“ Ich kann nicht sagen, ob dies auch ein Lebensmotto von Ulrich Waack war, ich könnte es mir aber gut vorstellen. Ulrich Waack, immer nur Uli genannt, ist 1941 in Berlin geboren und lebte seit seiner Geburt im Berliner Bezirk Tempelhof. Sein Abitur machte er am Askanischen Gymnasium. Er arbeitete als Verwaltungsbeamter von 1959 bis 1998, zuletzt als Oberregierungsrat in der Berliner Senatsjugendverwaltung. 1998 bis 2004 absolvierte er noch seiner Frühpensionierung ein Studium der Mittelalterlichen und Neueren Geschichte sowie der Ur- und Frühgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin. Dieses Studium mit dem Schwerpunktthema „Brandenburg im Mittelalter, insbesondere Gründungsgeschichte Berlins und märkische Dorfkirchen“ beendete er mit dem Magisterabschluss. Ein Thema, dass Uli Waack schon lange Zeit als Hobby beschäftigte. So erforschte er besonders die Dorfkirchen. Im Rahmen des Studiums veröffentlichte er dann auch seine Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 unter dem Titel „Kirchenbau und Ökonomie - Zur Beziehung von baulichen Merkmalen mittelalterlicher Dorfkirchen auf dem Barnim und dessen Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte.“
Uli Waack 500
In dem Vorwort schrieb Uli Waack u.a. zum Ursprung seines Dorfkirchen-Interesses: „Ich lebe seit Geburt in Tempelhof. In West-Berlin war es seinerzeit üblich, daß in der 4. Grundschulklasse der Heimatkunde-Unterricht einsetzte, in dessen Mittelpunkt die nächstgelegene Dorfkirche stand. Herr Heuer, ein kriegsversehrter Junglehrer, muß offenbar über großes pädagogisches Geschick verfügt haben, forschende Neugier zu wecken. Bei uns in Tempelhof handelte es sich bei der Dorfkirche zugleich um die Kirche eines Komturhofs der Tempelritter. Sie lag seinerzeit noch in Kriegstrümmern und diente uns als Vorläufer heutiger Abenteuerspielplätze. Durch die Tempelritter hat sie die Phantasie ungleich mehr angeregt als andere Dorfkirchen, und ihr wurde nicht nur der obligatorische (und wie überall nie vorhandene) »unterirdische Gang« nachgesagt, sondern sogar deren zwei.“

Uli Waack konnte man immer mal wieder in verschiedenen Kommentaren im Tagesspiegel nachlesen. Wenn es um aktuelles und historisches Zeitgeschehen ging, wollte er auch seine historisch geprägte Sicht deutlich machen.

Ich hatte mit meinem ehemaligen Kollegen Uli nicht sehr viel, aber immer wieder Kontakt. Ein Anknüpfungspunkt war dabei meine Arbeit rund um aktuelle und historische Themen in der Lichtenrade-Website. Uli Waack lebte in Lichtenrade. Erst im Februar 2017, vor einer geplanten Reha, schrieb er mich an und wir hatten näheren Kontakt. Er hatte in einer ganz besonderen persönlichen Art an mich gedacht, was mich sehr rührte. Ich hoffte, ihn auch vielleicht mal bald wieder persönlich zu sehen. In diesem Zusammenhang suchte er ein Foto von sich, da er mit der Darstellung von sich auf vielen Fotos unzufrieden war. Damit konnte ich leider nicht wirklich dienen.

Sein Bild und sein positiv zugewandtes Wesen wird mir aber auch so immer in Erinnerung bleiben.

Lieber Uli, mach es gut! Seiner Frau und den Angehörigen gilt mein Mitgefühl.

Thomas Moser

Die Beisetzung findet am 25. April 2017 um 13 Uhr auf dem evangelischen Friedhof Lichtenrade, in der Paplitzer Straße 10-24, 12307 Berlin, statt.


 

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